Cover-Bild Ich, der Sohn
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition CONVERSO
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 06.2024
  • ISBN: 9783949558207
Giosuè Calaciura

Ich, der Sohn

Judith Krieg (Übersetzer)

Das ist eine Geschichte aus Palästina. Beinahe zeitlos. Ihrer Wucht standzuhalten, sie in unendlich vielen Prismen zu lesen, passt ausgezeichnet in unsere Zeit, die uns tagtäglich mit neuen Plagen, Katastrophen und Wahnsin überfällt. In der wir die Zivilisationsdecke mit tausend kleinen Stichen und Bewegungen unseres Menschseins zusammenzuflicken suchen gegen die hervorbrechende Rohheit der Welt, die der Mensch sich untertan gemacht hat.
Es ist die Geschichte eines Hernwachsenden auf der Suche nach sich selbst. Es gibt hier keinen Prediger noch Messias, nicht mal ein Glaubensdogma. Viel Gewalt und keine Wunder, das ja. Alles in halluzinatorisch schöner Sprache.
Die grausame Herrschaft der Römer (ab 64 v. Chr.) über Palästina, die frömmelnden Gläubigen, die moralische Allgewalt der Priester, die bittere Armut der Landbevölkerung bilden das Szenario, in das der Knabe hineingeboren wird. Sein Name: Jesus, wie viele jüdische Jungen hießen. Seine Mutter, sehr jung und schweigsam, wie geblendet von ihrem Geschöpf. Der Vater, Jahre älter, fürsorglich, ein Zimmermann. Um seine GEburt schwelt ein GEheimnis, da<s seine innere Unruhe anfacht. Ahnungen werden laut, die Mutter könnte von Soldaten vergewaltigt worden sein, er wohl Frucht der Gewalt - der Vater also nur ein gesellschaftliches Feigenblatt? Schließlich verlässt der Vater die Familie. Schweren Herzens verlässt der Sohn die geliebte Mutter, geht auf Wanderschaft, nach seinem Vater und das Leben suchend. Er erlebt Abenteuer, Schrecken und Enttäuschungen. Und erkennt bald, wie verheerend jeder Fanatismus, ganz besonders der religiöse, ist. Jesus heuert als Flötenspieler in einem Wanderzirkus an - sehr lebendig geschildert, elegant Calaciuras Sprache, getrieben von einer atemlosen Spannung. Er verliebt sich in eine wunderschöneTänzerin. Ihr Gesicht unterm Schleier aber hat sie selbst verunstaltet, um der gewaltsamen Inbesitznahme durch einen Potentaten zu entkommen. Am Ende verrät die Geschändete t den liebenden Jesus.
Gepeinigt von Sehnsucht und Zukunftsangst spürt er das Pochen einer bevorstehenden Revolution. Und wird, ohne es wirklich zu wollen, zu ihrem Protagonisten.
Eines Tages hört er Gaukler von seinem Leben erzählen: ein bis zur Unkenntlichkeit verzerrtes Märtyrerepos.
Die kunstvolle Radikalisierung dieser Menshcheitsthemen führt zu einer begnadeten Kontaminierung und der Neuerfindung einer der größten Geschichten, die je erzählt wurden..

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