Enttäuschend
Der Titel verspricht einen klassischen Weihnachtskrimi im gemütlichen Oxfordshire – genau das, worauf ich mich gefreut habe. Umso enttäuschender war für mich, dass das Buch diese Erwartung kaum erfüllt. ...
Der Titel verspricht einen klassischen Weihnachtskrimi im gemütlichen Oxfordshire – genau das, worauf ich mich gefreut habe. Umso enttäuschender war für mich, dass das Buch diese Erwartung kaum erfüllt. Zwar reist Mrs. Bradley über die Feiertage zu ihrem Neffen aufs Land, und es gibt ein paar atmosphärische Schauplätze, doch wirklich weihnachtlich wird es kaum. Statt festlicher Stimmung dominiert eine eher trockene, langatmige Handlung.
Der Fall selbst beginnt interessant: ein mysteriöser Brief, eine alte Spuklegende und schließlich ein toter Anwalt, dessen Tod zunächst niemand für verdächtig hält. Doch was vielversprechend klingt, verliert sich schnell in ausufernden Beschreibungen und einem sehr gemächlichen Erzähltempo. Für mich zog sich die Handlung dadurch unnötig in die Länge, ohne echte Spannung aufzubauen. Mit Mrs. Bradley als Ermittlerin bin ich ebenfalls nicht warm geworden. Ihre scharfsinnige Art soll wohl charmant-exzentrisch wirken, blieb für mich aber distanziert – wie die meisten Figuren im Buch, denen ich kaum emotional näher gekommen bin.
Insgesamt war Geheimnis am Weihnachtsabend für mich kein Highlight des Genres. Zu wenig Atmosphäre, zu viel Detailfülle und eine Hauptfigur, zu der ich keinen Zugang fand.