Cover-Bild Der Kalender des Zeltmachers
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19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Diotima Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 510
  • Ersterscheinung: 07.06.2021
  • ISBN: 9783945315200
Henning Bothe

Der Kalender des Zeltmachers

Paulus, Nero und die babylonischen Bilder Hollywoods
Im ersten nachchristlichen Jahrhundert kämpfen zwei Männer um die Macht in der Welthauptstadt Rom: der junge exzentrische, künstlerisch begabte Kaiser Nero und der jüdische Wanderprediger Paulus. Nero, von seiner ehrgeizigen Mutter Agrippina an die Spitze des Staates gezwungen, will sich und seinen Bürgern ein Reich der Schönheit schaffen, dessen Ruhm ihn unsterblich macht. Der Pharisäer Paulus, ein Kind der griechischen nicht weniger als der jüdischen Kultur, glaubt sich vom verstorbenen Jesus von Nazareth beauftragt, die Menschheit für ein unmittelbar bevorstehendes Gottesreich zu gewinnen. Ungewollt und von den palästinensischen Jesusjüngern mit Misstrauen und Feindschaft verfolgt, schafft er dabei die Grundlagen einer neuen Weltreligion.
Im Zwanzigsten Jahrhundert erleben Nero und Paulus ihre ikonische Auferstehung. Kaliforniens Hollywood, das sich anschickt, die Welthauptstadt des Spielfilms zu werden, nimmt sich ihrer an und schafft die Bilder, die sich dem Weltpublikum eingeprägt haben.
In die amerikanischen Turbulenzen, bestimmt von Wirtschaftskrise, Lebensgier, Puritanismus, Freiheitsverlangen und diktatorischen Bedrohungen, geraten auch zwei junge Auswanderer aus Deutschland − und werden zu Handelnden.
Im kühnen Griff durch die Zeiten erzählt der Roman Der Kalender des Zeltmachers aus verschiedenen Sichtweisen von politischen, kulturellen und religiösen Kräften, die das Leben des Einzelnen herausfordern, lenken und erschüttern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2021

Ein meisterhaftes literarisches Bauwerk

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Menschen sind wie Häuser, lässt Henning Bothe Neros Geliebte Acte im tiefsten Keller des Kaiserpalastes sagen. Für Romane gilt dasselbe.
Dieser hier ist wie ein mehrstöckiges Wohnhaus, dessen Bewohner ...

Menschen sind wie Häuser, lässt Henning Bothe Neros Geliebte Acte im tiefsten Keller des Kaiserpalastes sagen. Für Romane gilt dasselbe.
Dieser hier ist wie ein mehrstöckiges Wohnhaus, dessen Bewohner sich im Treppenhaus über den Weg laufen, einander besuchen, bekriegen oder einfach ignorieren.
Da ist, neben vielen anderen, der fanatische Wanderprediger Paulus, der das Weltende verkündet, der von Eitelkeit geblendete Dichter-Kaiser Nero, der ein gewaltiges Werk schaffen will. Da ist das Machtweib Agrippina, Neros Mutter, ein zaudernder Philosoph namens Seneca und der zwielichtige Überlaufer Flavius Josephus, den der Chef der römischen Geheimpolizei zum Verhör bestellt.
Und schließlich lungern überall Filmleute herum, die aus den Geschichten, die sie so aufschnappen, ein Breitwandspektakel machen.
Bei alldem geht es durchaus ernsthaft zu.
Auf jeder Etage dieses Romanwerks werden gewichtige Themen verhandelt:
Wie konnte es geschehen, dass nach Jesu Tod den Juden ihre Religion entwendet und zum Christentum verwandelt wurde?
Was missfiel Menschen wie Nero, seinem Freund Petronius sowie dem Hofintellektuellen Seneca am jüdischen und am christlichen Glauben?
War Nero wirklich der Christenmörder, wie Hollywood ihn darstellte?
Wer steckte Rom in Brand? Tatsächlich Nero oder vielleicht doch eher frühchristliche Eiferer?
Und nicht zu vergessen:
Was ist aus dem großen christlichen Versprechen einer von Grund auf besseren Welt geworden?
Antworten werden ausgerufen und wieder in Frage gestellt in diesem mitreißenden, kunstvoll erzählten Hoch- und Breitwandwerk, das fasziniert wie die bedeutenden Kolossalfilme Hollywoods und Stoff liefert zum Selberdenken.

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