Alltag im Pflegewohnheim – berührend bis unterhaltsam
Hugo Baboons leistete seinen Zivildienst in einer Seniorenresidenz. Während dieser Zeit hat er sich immer wieder Notizen gemacht – was die alten Leute so erzählten, ihre Eigenarten, lustige, aber auch ...
Hugo Baboons leistete seinen Zivildienst in einer Seniorenresidenz. Während dieser Zeit hat er sich immer wieder Notizen gemacht – was die alten Leute so erzählten, ihre Eigenarten, lustige, aber auch bewegende Begebenheiten. Jahrzehnte später fand er seine Notizen in einer Schublade, überarbeitete die Texte und schuf daraus dieses 2025 erschienene und ca. 170 Seiten umfassende Büchlein. Der Schreibstil ist locker, authentisch.
Es sind Mosaiksteinchen aus dem Alltag, die sehr anschaulich deutlich machen, wie viel Verständnis und Hingabe es dem Pflegepersonal abverlangt, auf die alten Menschen einzugehen, auf deren facetteneiche Charaktere. Manche sind eher still und zurückgezogen, andere aufmüpfig, fordernd, und die meisten sind vergesslich, verwirrt, dement, in ihrer Ausdrucksfähigkeit und/oder Beweglichkeit eingeschränkt. Sie haben alle nicht nur spezielle Bedürfnisse und Eigenarten, sondern auch alle ihre ganz besondere individuelle Lebensgeschichte.
In kurzen Episoden lernt man die Menschen kennen, um deren Wohlergehen sich Hugo seinerzeit rund ein Jahr lang bemühte. Manche Szenen entlocken ein Schmunzeln, andere berühren. Das Buch stimmt generell nachdenklich. Wer weiß schon, ob man nicht selber auch einmal in diese Situation kommen wird?
Ich kann nur jedem empfehlen, es zu lesen!