Cover-Bild Wohnverwandtschaften
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 10.10.2024
  • ISBN: 9783462004199
Isabel Bogdan

Wohnverwandtschaften

Roman

Ein Roman über eine Wohngemeinschaft, in der vier Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben und feststellen: Freunde sind manchmal die bessere Familie.

Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal auch enervierend wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt. Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.

In diesem virtuos komponierten, lebensklugen und humorvollen Roman kommen reihum vier grundverschiedene Menschen zu Wort, die jeweils auf ihre Weise ihre Lebensentwürfe neu justieren müssen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2025

Warmherzige Geschichte mit vielen leisen Tönen

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Constanze hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und zieht vorübergehend in eine Wohngemeinschaft mit Jörg, Murat und Anke. Die Wohnung gehört Jörg, der eigentlich auf eine Reise nach Georgien aufbrechen ...

Constanze hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und zieht vorübergehend in eine Wohngemeinschaft mit Jörg, Murat und Anke. Die Wohnung gehört Jörg, der eigentlich auf eine Reise nach Georgien aufbrechen will, doch bald fragt man sich, wie das gehen soll, wird er doch immer vergesslicher. Anke ist eine Schauspielerin, die aufgrund ihres Alters kaum noch Rollen angeboten bekommt. Murat ist eine Frohnatur, der immer wieder die gesamte WG bekocht. Doch die vorübergehende Lösung wird zu einem dauerhaften Arrangement, Constanze kann sich bald gar nicht mehr vorstellen auszuziehen. Und so müssen sich die vier WG-Bewohner überlegen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch eine Wahlfamilie.

Die Geschichte überzeugt mit vielen leisen Tönen, denn die vier WG-Bewohner finden auf eine äußerst freundschaftliche Art zusammen. Man möchte fast selbst dort einziehen und sich bei den Schlemmereien beteiligen, die Murat aus dem Stegreif zaubern kann. Und so ist es denn auch ein deutliches Zeichen ihrer Freundschaft, wenn sie eine schwierige Situation gemeinsam meistern. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so dass der Leser sich gut in die Gedanken der Protagonisten hineinfinden kann. Die Geschehnisse sind sehr einfühlsam erzählt, das kann die Autorin Isabel Bogdan sehr gut.

Diese warmherzige Geschichte hat sich mit ihren leisen Tönen in mein Herz geschlichen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 10.01.2025

Zweck-WG oder Wahl-Familie?

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Constanze hat sich von ihrem Freund getrennt und brauchte kurzfristig eine Wohnung. Für den Übergang fand sie in einer WG ein Zimmer.
Die vermeintliche Übergangslösung wird jedoch zunehmend mehr von den ...

Constanze hat sich von ihrem Freund getrennt und brauchte kurzfristig eine Wohnung. Für den Übergang fand sie in einer WG ein Zimmer.
Die vermeintliche Übergangslösung wird jedoch zunehmend mehr von den Beziehungen der WG-ler untereinander geprägt. Was als Zweckgemeinschaft begann, wird bald mehr.

Es wohnen:
Jörg, Eigentümer der Wohnung und durch die Untervermietungen an das nötige Geld für eine langersehnte Reise kommend
Anke, mittelalte Schauspielerin und ob ihres Alters zunehmend weniger angefragt und von Existenzängsten geplagt
Murat, lebenslustiger Sonnyboy mit Schrebergartenliebe
und eben Constanze.

Durch Constanze bekommt das eingespielte Gefüge auf einmal einen Schubs, es verändert sich etwas im WG-Beziehungsgeflecht.
Und alle fühlen sich füreinander verantwortlich - das war so schön zu lesen.
Überhaupt das WG-Modell für mittelalte bis ältere Menschen, nicht mehr als Sparmodell der Jugend, sondern irgendwann ein bewusstes Zusammenleben, auch wenn ursprünglich jeder andere Motive für den Einzug hatte.

Das Buch ist ein Buch der leisen Töne. Und der sehr schönen Töne. Es zeigt, wie jede
r einzelne die Welt eben doch ein kleines bisschen besser machen kann und sei es auch nur für einen einzigen Menschen.
Ich habe das Lesen genossen - obwohl es so viele auch traurige Momente gab.

Ich mag Isabel Bogdans Bücher ohnehin sehr - und jedes ist wieder so anders. Gemeinsam haben sie, dass sie alle gut sind. Dieses ganz besonders.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Von der Zweckgemeinschaft zur Wahlfamilie auf Zeit

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Constanze ist Zahnärztin und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt, weil sie noch nicht bereit ist, sich endgültig festzulegen. Weil sie in Hamburg keine Wohnung findet, greift sie zu einer ungewöhnlichen ...

Constanze ist Zahnärztin und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt, weil sie noch nicht bereit ist, sich endgültig festzulegen. Weil sie in Hamburg keine Wohnung findet, greift sie zu einer ungewöhnlichen Notlösung und zieht in eine WG.
Jörg, der Wohnungseigentümer, ist 68 und trauert seiner verstorbenen Frau nach. Um eine große Reise zu finanzieren, hat er zwei Zimmer bereits an Anke, eine 53jährige Schauspielerin ohne Engagement und Murat, einen IT-Experten vermietet. Er war es auch, der Constanzes Wohnungsgesuch gelesen und seine Mitbewohner:innen überredet hat, sie in die Wohnung aufzunehmen. Besonders Anke tut sich schwer damit, eine weitere Frau in dem eingespielten WG-Alltag zu akzeptieren.
Bindeglied in dieser ungewöhnlichen WG ist eindeutig der immer gutgelaunte, fürs leibliche Wohl zuständige Murat. Aus dem selbst angebauten Gemüse zaubert er die gemeinsamen Mahlzeiten der vier Bewohner:innen. Er schafft es auch, dass die eher konservative Constanze etwas lockerer wird und es gar nicht mehr so wichtig findet, schnell eine eigene Wohnung zu finden. Aber natürlich bleibt es nicht so unbeschwert, denn Anke hat zunehmend auch finanzielle Probleme und Jörg wird nach einer OP immer vergesslicher.

Zwei Jahre lang begleitet man diese vier Menschen, die der Zufall zu einer Gemeinschaft zusammengefügt hat. Es gibt die gemeinsamen Szenen, in denen aus der Sicht aller erzählt wird. Meist sind es aber Szenen aus der Sicht der einzelnen WG-Mitglieder, die auch stilistisch so beschrieben sind, dass die Charaktere sich deutlich unterscheiden und ihre aktuellen Gedanken, Gefühle und Sorgen fühlbar werden.
Jörg, der so große Pläne hat und seiner geliebten Brigitte nachtrauert. Der dann immer mehr vergisst, als Journalist Worte nicht findet und schließlich zunehmend Hilfe benötigt.
Murat, der das Leben liebt und genießen will, ein bisschen oberflächlich wirkt und von den Veränderungen emotional doch am meisten mitgenommen wird.
Anke, die leidet, weil sie aufgrund ihres Alters keine Engagements bekommt und dann doch neue Perspektiven für sich findet. Gleichzeitig aber auch die ist, die lange Zeit die größte Last in der WG trägt.
Constanze, die eher spröde und ein bisschen spießig ist. In der WG taut sie auf, wird Teil dieser Gemeinschaft aus Menschen, die sie normalerweise wohl so nie in ihr Leben gelassen hätte.

Trotz des durchaus ernsten Hintergrundes liest sich Wohnverwandtschaften leicht und unterhaltsam, ein Buch, das auch Hoffnung macht. Der zweite Roman der Autorin, den ich gelesen habe, wird sicher nicht mein letzter von ihr sein. Eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.01.2025

ein sehr schönes Leseerlebnis

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Was für ein schönes Leseerlebnis war das neue Buch von Isabel Bogdan.Ein Buch über eine Wohngemeinschaft,in die ich sofort eingezogen wäre.

Jörg,Murat und Anke teilen sich in Hamburg eine Wohnung.Da Jörg ...

Was für ein schönes Leseerlebnis war das neue Buch von Isabel Bogdan.Ein Buch über eine Wohngemeinschaft,in die ich sofort eingezogen wäre.

Jörg,Murat und Anke teilen sich in Hamburg eine Wohnung.Da Jörg eine Reise nach Georgien plant und dafür Geld braucht,vermietet er noch ein weiteres Zimmer an Constanze,die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat.Sie fügt sich gut in diese Gemeinschaft ein,in der Murat der Genießer ist.Er baut in seinem Schrebergarten Gemüse an,dass er dann mit viel Freude in der Gemeinschaftsküche verarbeitet und seine Mitbewohner verwöhnt.
Anke ist Schauspielerin,schon lange ohne Engagement,sie wird auf Castings immer wieder zurückgewiesen,im Gegensatz zu ihrem Freund,der sehr erfolgreich ist,sich aber immer mehr von ihr distanziert.Contanze ist Zahnärztin und die WG ist eine Übergangslösung für sie und dann ist da noch Jörg,Ende sechzig und nach einer Op zeigt sich seine Demenz immer mehr.Er vergisst wo sein Auto steht,findet nicht mehr nach Hause und seine Mitbewohner wollen es zu Anfang nicht sehen.Doch nach und nach kann man sich der Realität nicht mehr entziehen und die drei Mitbewohner müssen Konsequenzen ziehen.

Was für ein warmherziges Buch,durch das ich nur so geflogen bin.Jeder einzelne Bewohner dieser WG ist mir im Laufe des Lesens ans Herz gewachsen und ich habe oft gedacht,in dieser WG würdest du auch gerne wohnen.
Die Sorgen und Nöte des Einzelnen werden beschrieben,genauso ,wie der Zusammenhalt der vier,der durch Jörgs Erkrankung immer stärker wird.Es war schön zu erleben,wie selbstverständlich es für alle drei war,sich um Jörg zu kümmern und zu sorgen.Man hatte schnell das Gefühlt,dass hier eine „Familie“ zusammenwuchs,die mehr war,als die genetische Familie,die eigentlich nur Zaungäste waren.
Sehr liebevoll werden die Figuren,aber auch das Miteinander beschrieben und auch das Fortschreiten von Jörgs Erkrankung und dessen Konsequenzen.

Ein Buch das man unbedingt lesen sollte!

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Veröffentlicht am 31.12.2024

Eine berührende Lektüre

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„Wohngemeinschaften“ ist nun der dritte Roman aus der Feder von Isabel Bogdan. Auf dieses Buch war ich besonders neugierig. Eine WG, zwei Frauen und zwei Männer, die nicht unterschiedlicher sein könnten. ...

„Wohngemeinschaften“ ist nun der dritte Roman aus der Feder von Isabel Bogdan. Auf dieses Buch war ich besonders neugierig. Eine WG, zwei Frauen und zwei Männer, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Mal schauen, was sich in dieser WG so alles passiert.
Der Inhalt: Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal auch enervierend wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt. Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.
Noch, jetzt nach Beendigung dieser beeindruckenden und berührenden Lektüre läuft das Gelesen wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der nach dem Tod seiner Frau nicht allein sein wollte; Anke, eine mittelalte Schauspielerin, die kaum noch gebucht wird und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will. Und dann zieht Constanze, eine Zahnärztin in diese WG. Sie bringt das bisherige Sozialgefüge etwas durcheinander. Der Autorin ist es gelungen, dass alle vier gleichberechtigt nebeneinander stehen. Damit keiner zur Hauptfigur wird, lässt sie alle abwechselnd als Ich-Erzähler:in erzählen. Fand ich total spannende und interessant, so habe ich Jörg, Anke, Murat und Constanze wirklich bestens kennengelernt. Spannend wird es jedoch, als die WG vor eine große Herausforderung gestellt wird und hier wird deutlich, wie wichtig Freunde sind. Ich habe Anke, Murat und Constanze bewundert, wie sie mit dem schwierigen Thema – denn plötzlich gab es nur noch dieses eine Thema - umgegangen sind. Eine beeindruckende WG, die an ihre Grenzen geht.
Ein toller Roman, der mich sehr berührt hat. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

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