Winterspass
Mit „Keine Panik!“ zeigt Jeff Kinney erneut, dass er genau weiß, wie man banale Alltagsbeobachtungen in unterhaltsame Episoden verwandelt. Der sechste Band der Reihe bleibt dem bewährten Tagebuchformat ...
Mit „Keine Panik!“ zeigt Jeff Kinney erneut, dass er genau weiß, wie man banale Alltagsbeobachtungen in unterhaltsame Episoden verwandelt. Der sechste Band der Reihe bleibt dem bewährten Tagebuchformat treu – leicht lesbar, gespickt mit pointierten Cartoons und Gregs herrlich selbstzentrierter Sicht auf die Welt.
Diesmal liegt der Fokus auf dem Heranwachsen in einer Welt voller Regeln, peinlicher Erwachsenen und Missverständnisse – und Greg, wie immer völlig überfordert mit Verantwortung, Angst und sozialen Herausforderungen, bleibt sich selbst treu: Er schummelt, schiebt die Schuld auf andere und hofft, irgendwie ungeschoren davonzukommen.
Was das Buch (wie die gesamte Reihe) auch für Erwachsene lesenswert macht, ist der subtile Spott über unsere Gesellschaft: übermotivierte Eltern, unsinnige Schulregeln, das Streben nach Coolness – alles bekommt hier einen humorvollen Seitenhieb. Kinneys Stärke liegt darin, Alltagsprobleme übertrieben, aber nicht unrealistisch darzustellen.
Greg ist kein Held, und das ist auch gut so. Er steht für die ehrliche, oft unbequeme Seite der Pubertät – und gerade das macht ihn so unterhaltsam. Auch wenn sich das Grundmuster langsam wiederholt, bleiben Ton und Timing frisch.
Fazit:
„Keine Panik!“ bietet genau das, was man von einem Gregs-Tagebuch-Band erwartet: kurzweilige, charmant überzeichnete Szenen eines Jugendlichen, der verzweifelt versucht, durchs Leben zu kommen – und dabei grandios scheitert. Leichte, aber sehr clevere Unterhaltung, auch für erwachsene Leser.