Cover-Bild Der Anfang von morgen
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 26.07.2023
  • ISBN: 9783596707836
Jens Liljestrand

Der Anfang von morgen

Roman | »Aktueller kann ein Roman kaum sein.« Münchner Merkur
Thorsten Alms (Übersetzer), Karoline Hippe (Übersetzer), Franziska Hüther (Übersetzer), Stefanie Werner (Übersetzer)

Vier Menschen, verbunden durch das Schicksal, kämpfen um ihre Zukunft

»Der beste Roman zur Klimakrise. Das Buch der Stunde.« ORF FM 4

Das ganze Land stöhnt unter Hitze und Trockenheit. Da geraten Waldbrände außer Kontrolle. Vier Menschen, verbunden durch das Schicksal, kämpfen um ihre Zukunft: Didrik muss seine Familie retten. Melissa kann sich nicht mehr im Internet verstecken. Andrés Wut wächst. Und Vilja erlebt zum ersten Mal, dass es auch auf sie ankommt. Jens Liljestrand erzählt eine unglaublich packende Geschichte zur drängenden Fragen unserer Zeit: Können wir die Welt bewahren und zusammen weiterleben?

»Entwickelt eine Stephen-King-ähnliche Dramatik und Spannung.« hr 2

»Packend, poetisch und psychologisch scharf. Großartig.« Dagens Nyheter, Best Book of the Year 

»Bücher wie dieses sollten wir verinnerlichen – und unseren Lebensstil ändern.« Hannes Jaenicke

»Atemberaubend und kraftvoll. Eine aufwühlende, beeindruckende Geschichte, unverzichtbar für unsere Zeit.« John Ironmonger, Autor von »Der Wal und das Ende der Welt«


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2023

Erschreckend realistische Dystopie zum Thema Klimakrise

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Kurzmeinung:

Mit "Der Anfang von Morgen" hat Jens Liljestrand einen dystopischen Roman über die Klimakrise geschaffen, der sich erschreckend aktuell anfühlt. Vier verschiedene, allesamt nicht gerade ...

Kurzmeinung:

Mit "Der Anfang von Morgen" hat Jens Liljestrand einen dystopischen Roman über die Klimakrise geschaffen, der sich erschreckend aktuell anfühlt. Vier verschiedene, allesamt nicht gerade sympatische Figuren führen uns durch diese rasant geschriebene und fesselnde Geshichte und zwingen uns Leserinnen, uns mit unserer eigenen Rolle in der Klimageschichte unseres Planeten auseinanderzusetzen. Trotz einiger Schwächen eine klare Leseempfehlung.


Meine Meinung:

Während ich "Der Anfang von Morgen" von Jens Liljestrand gelesen habe, lag über Deutschland und ganz Europa eine Hitzewelle, die einen erschreckenden "Hitzerekord" nach dem anderen mit sich brachte. In vielen Gebieten Nordeuropas herrschten verheerende Waldbrände und wegen extremer Dürre wurden in vielen Regionen Verordnungen zum Wassersparen erlassen.

Das eigentlich dystopische Setting des Roman fühlte sich also viel zu realistisch an, als ich mich in dem Roman vertiefte. Denn die Geschichte wirft uns mitten hinein in ein Schweden in Flammen. Große Waldbrände verwüsten große Teile des Landes und machen Tausende Menschen obdachlos und zu Klimaflüchtlingen im eigenen Land. So auch den ersten der vier Protagonisten, den dreifachen Familienvater Didrik, der mit seiner Familie auf der Flucht vor den Flammen ist. Dabei handelt er teils aus reinem Überlebensistinkt, teils aber auch aus Selbstdarstellung und Selstgerechtigkeit. Dieser erste Teil der Flucht liest sich rasant ist spannend und fesselnd.

Die zweite Protagonistin ist Influencerin Melissa, die in Stockholm in einer Luxuswohnung lebt und ihr Geld mit Werbung für Milch verdient. Auch ihr ist Selbstdarstellung nicht fremd. Während viele Menschen in Angst vor der Klimakatastrophe und den noch zu erwartenden Folgen leben, hat sie eine online Bewegung mit dem Hashtag

waehlefreude gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich nicht von den vermeintlich katastrophisierenden Stimmen zum Klimawandel runterziehen zu lassen, sondern mit

goodvibesonly ihr Leben in vollen Zügen zu genießen.

Der dritte Protagonist ist André, Sohn einer schwedischen Tennislegende. Der Teenager stand Zeit seines Lebens im Schatten seines Vaters, wurde mit den erfoglreicheren älteren Geschwistern verglichen und hat schließlich resigniert und sich mit seinem vermeintlichen Mittelmaß abgefunden. Vom Geld des Vaters leben stand er nie auf eigenen Beinen und ist entsprechend schockiert und wütend, als er erfährt, dass Daddy ihm den Geldhahn abdrehen will.

Als viertes kommt Vilja, die Teenager-Tochter von Didrik zu Wort. Sie mausert sich angesichts der Katastrophe vom launischen Teenager mit großer Liebe zum Konsum zu der fast verantwortungsvollsten und erwachsensten handelnden Person des Romans. Sie zeigt sich kämpferisch, ist enttäuscht über das Versagen, die Tatenlosigkeit und Hilflosigkeit der Erwachsenen und wandelt ihre Angst in Tatendrang um. Sie nimmt die Dinge in die Hand, kümmert sich um ihre Mutter und um die Kinder im Flüchtlingslager, in dem sie und ihre Mutter gelandet sind. Mit Viljas Charakter konnte ich am meisten anfangen und fand sie am authentischsten und glaubhaftesten.

Die vier Charaktere sind eigentlich allesamt unsympathisch. Doch das hat mich beim Lesen nicht gestört. Vielmehr nutzt Liljestrand seine Figuren geschickt als Stilmittel, um die Leser
innen zu zwingen, zu reflektieren, wie viel von Didrik, Melissa und Co in uns selbst steckt und sich mit unliebsamen eigenen Anteilen auseinanderzusetzen und die Rolle, die wir alle in der aktuellen Klimakatastrophe spielen, zu reflektieren. Der Roman rüttelt wach, zeigt konsequent auf, auf welche Katastrophe wir im Rahmen des Klimanotstandes zusteuern. Und ohne ein radikales Umdenken und eine noch radikalere Verhaltensänderung wird die Zukunftsperspektive mehr als unbequem werden –so zumindest prophezeit es Liljestrand in seinem Roman, der sich doch erschreckend realistisch anfühlt. Trotz einiger Schwächen, wie der manchmal doch etwas unglaubwürigen Handlungen der Protagonistinnen oder einzelner Längen im Text, kann ich für diesen Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen.




Fazit:

"Der Anfang von Morgen" von Jens Liljestrand ist ein dystopischer Roman über die Klimakatastrophe. Die vier Protagonist
innen sind eigentlich allesamt unsympathisch. Doch das hat mich beim Lesen nicht gestört. Vielmehr nutzt Liljestrand seine Figuren geschickt als Stilmittel, um die Leserinnen zu zwingen, zu reflektieren, wie viel von Didrik, Melissa und Co in uns selbst steckt und sich mit unliebsamen eigenen Anteilen auseinanderzusetzen und die Rolle, die wir alle in der aktuellen Klimakatastrophe spielen, zu reflektieren. Der Roman rüttelt wach, zeigt konsequent auf, auf welche Katastrophe wir im Rahmen des Klimanotstandes zusteuern. Und ohne ein radikales Umdenken und eine noch radikalere Verhaltensänderung wird die Zukunftsperspektive mehr als unbequem werden –so zumindest prophezeit es Liljestrand in seinem Roman, der sich doch erschreckend realistisch anfühlt. Trotz einiger Schwächen, wie der manchmal doch etwas unglaubwürigen Handlungen der Protagonistinnen oder einzelner Längen im Text, kann ich für diesen Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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