Cover-Bild Ich hasse dich - verlass mich nicht
28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kösel
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Psychologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 27.06.2022
  • ISBN: 9783466347841
Jerold J. Kreisman, Hal Straus

Ich hasse dich - verlass mich nicht

Die schwarzweiße Welt der Borderline-Persönlichkeit - Der Longseller komplett aktualisiert und erweitert
Beate Gorman (Übersetzer)

Zerrissen zwischen Extremen

Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeit leiden unter extremen Stimmungsschwankungen und der ständigen Angst, verlassen zu werden. Fundiert und verständlich erklärt der führende Experte Jerold J. Kreisman zusammen mit Hal Straus anhand zahlreicher Fallbeispiele , wie das Borderline-Syndrom entsteht, wie es sich auf Betroffene und Angehörige auswirkt und wie man damit umgeht. Dabei enthält dieses erneut komplett überarbeitete und aktualisierte Standardwerk die neuesten Forschungsergebnisse und weiterentwickelte Therapieansätze . Von Borderline Betroffene, die früher als »unheilbar« galten, haben heute eine echte Chance, gut damit zu leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2023

Mehr als 400 Seiten über eine stigmatisierte Erkrankung

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Wie lange schon wollte ich dieses Buch lesen, das mir mehrfach empfohlen worden ist. Somit war die aktualisierte und erweiterte Version des Longsellers ›Ich hasse dich. Verlass mich nicht‹ die perfekte ...

Wie lange schon wollte ich dieses Buch lesen, das mir mehrfach empfohlen worden ist. Somit war die aktualisierte und erweiterte Version des Longsellers ›Ich hasse dich. Verlass mich nicht‹ die perfekte Gelegenheit.

Ob über die Welt der Borderline-Persönlich-keitsstörung, ihre Wurzeln, ihre Auswirkungen auf Angehörige oder ihre Therapie – ›Ich hasse dich. Verlass mich nicht‹ ist voller aktueller Informationen über eine Erkrankung, die noch immer vielen Vorurteilen ausgesetzt ist.

In meinem Psychologiestudium hatte ich leider das Gefühl, dass dem Feld der Persönlichkeitsstörungen viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, obwohl sie im Vergleich zu manch anderen psychischen Erkrankungen keine Seltenheit sind. Umso mehr Grund, nun so viel wie möglich über diese zu lesen.

»Wir hoffen, dass diese Neuauflage unseres Buches dazu beiträgt, dass allen psychischen Erkrankungen mit weniger Abneigung und mehr Verständnis begegnet wird.«

Natürlich ist in Hinblick auf die Behandlungsmöglichkeiten mitzubedenken, dass Kreisman und Straus in den USA leben und sich ihre Ergebnisse daher nur bedingt auf andere Gesundheitssysteme mit eigenen Behandlungsmöglichkeiten übertragen lassen – aber das macht ›Ich hasse dich. Verlass mich nicht‹ nicht weniger interessant.

Das Buch räumt mit dem lange gehegten Irrglauben auf, die Borderline-Persönlichkeitsstörung sei eine unheilbare Krankheit. Im Gegenteil – sie weisen auf jede Menge Möglichkeiten hin, wie sich die Symptome langfristig verbessern können. Und motivieren dadurch vor allem zu einem: zum Durchhalten.

»Gabriela und Millionen andere von Borderline Betroffene fühlen sich zu unkontrollierten Wutausbrüchen gegenüber den Menschen, die sie am meisten lieben, provoziert. Sie haben keine Hoffnung, fühlen sich leer und ihre Identität ist durch starke emotionale Widersprüche zersplittert.«

Das Was, Warum und Wie der Borderline-Persönlichkeit betrachten Kreisbahn und Straus aus verschiedenen Perspektiven. Dadurch bringen sie Struktur in die scheinbare Wahllosigkeit und Unkontrollierbarkeit, der sich Betroffene oft ausgesetzt fühlen.

Zugleich bezieht ›Ich hasse dich. Verlass mich nicht‹ auch die Auswirkung auf Angehörige mit ein, wobei ich mir hierüber weit mehr Informationen und Fallberichte gewünscht hätte.

»Diese Art von Verhalten, das als ›Spaltung‹ bezeichnet wird, ist der primäre Verteidigungsmechanismus bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Technisch gesehen ist die Spaltung die starre Trennung positiver und negativer Gedanken sich selbst und anderen gegenüber, das heißt die Unfähigkeit, bei diesen Gefühlen zu einer Synthese zu gelangen.«

›Ich hasse dich. Verlass mich nicht‹ ist eine super Gelegenheit mehr über eine Erkrankung zu erfahren, die noch immer vielen Stigmata und Vorurteilen begegnet. Je mehr wir über die Schwierigkeiten und Besonderheiten wissen, mit denen wir oder unsere Mitmenschen uns auseinander setzen müssen, desto leichter fällt es manchmal, offen füreinander zu bleiben.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Ich habe für dieses Buch sehr lange gebraucht, um es zu lesen, da ich es verinnerlichen wollte und es eher zur harten Kost gehört, ein solches Thema verstehen zu lernen. Am Ende war es aber eine Bereicherung.

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Dieses Buch ist bereits die dritte Ausgabe von „Ich hasse dich-verlass mich nicht“ also erfreut es sich einer gewissen Beliebtheit. Die neue Ausgabe ist auf neueste Erkenntnisse erweitert worden und mit ...

Dieses Buch ist bereits die dritte Ausgabe von „Ich hasse dich-verlass mich nicht“ also erfreut es sich einer gewissen Beliebtheit. Die neue Ausgabe ist auf neueste Erkenntnisse erweitert worden und mit vielen Fallbeispielen bestückt worden. Es eignet sich hervorragend dazu, diese Krankheit kennen - und verstehen zu lernen.
Als ich damals von der Borderline- Persönlichkeitsstörung erfuhr hatte man sie mir als „Schwarz-Weiß-denken“ beschrieben. Das hat mir geholfen, es manchmal bei meinen Mitmenschen zu erkennen. Es gibt allerdings auch noch einen Fragebogen. Wenn man bei diesen neun Fragen mindestens fünf mit „Ja“ beantwortet ist man betroffen.

Ich musste mich sehr konzentrieren beim lesen, da es sehr fachbezogen geschrieben ist und ich die Dinge auch alle aufnehmen wollte. Für Ärzte und Fachleute kein Problem, aber für Betroffene und Angehörige/Freunde hätte man vieles vereinfacht ausdrücken können.Teilweise ist es auch etwas verwirrend.
Es hört es sich so an, als ob die Borderline- Persönlichkeitsstörung die schlimmste psychische Krankheit ist, die man haben kann. Das empfinde ich als schwierig, dies so zu präsentieren. Es ist fast wie eine Art Ausrede, die man Betroffenen darlegt, nicht an sich zu arbeiten. Man würde ja schließlich mehr leiden, als andere und man könne für nichts etwas. Unterschiede bei speziellen psychischen Störungen aufzuzeigen ist gut, um sich oder andere vielleicht einordnen zu können. Aber welche psychische Störung davon schlimmer ist und welche weniger schlimm, empfinde ich als den falschen Ansatz.

In diesem Buch wird auch das paradoxe Verhalten eines Erkrankten aufgeführt.Zum Beispiel: Auf der einen Seite möchte die Borderline- Persönlichkeit Nähe, um Leere und Langeweile zu vermeiden und auf der anderen Seite hat er Angst vor der Intimität, weil er befürchtet sein Selbstvertrauen und seine Unabhängigkeit zu verlieren (,die er beides ja nicht wirklich besitzt).
Wichtig finde ich es hier zu erwähnen, dass auch das Umfeld leidet, was der Borderline- Persönlichkeit nicht immer auffällt, da seine Probleme „die schlimmsten sind“. In diesem Buch gibt es viele Tipps, wie das Umfeld mit dieser Persönlichkeit umgehen kann, denn das ist manchmal nervenaufreibend und frustrierend, als würde man ein kleines Kind erziehen, was nicht bereit ist erwachsen zu werden.
Die SET- UP- Kommunikation in diesem Buch soll den Umgang zur Borderline- Persönlichkeit vereinfachen. In Form von Beispielen wird erklärt, wie man Unterstützung, Mitgefühl, Wahrheit, Verständnis und Beharrlichkeit in der Kommunikation richtig anwendet. Auch hier habe ich die Sorge, dass das einfach ausgenutzt wird. Das die Borderline- Persönlichkeit Verständnis und Zuspruch erwartet für alles, was sie macht, die Krankheit als Ausrede nutzt und nichts verändert. Die Person gegenüber wird hingegen vergessen. Man kann nicht immer Verständnis haben und jedes mal etwas vormachen ist doch auch verkehrt. Ich bin nicht der Meinung die Borderline- Persönlichkeit in Watte zu packen, obwohl dieser dies mit anderen auch nicht macht. Ich kann jedem Betroffenen nur raten, sich professionelle Hilfe zu suchen, um seinem Leben wieder mehr Lebensqualität zu verleihen.

Die Beispiele in diesem Buch haben mir sehr gut gefallen. Sie waren verständlich beschrieben und man konnte sich gut in die Personen hineinversetzen. Bei den Erklärungen hingegen stand oft in den Klammern z.B. „siehe Thema dies und das“. Schön wären die Seitenzahlen in den Klammern gewesen, denn so musste man erst mal in das Inhaltsverzeichnis gehen, um zu schauen, auf welcher Seite dieses Thema ist, um dann dorthin zu Blättern.