Was für ein Buch!
Dass der DK Verlag wunderschöne Sachbücher herausgibt, das war mir schon lange bewusst. Mit dem vorliegenden Band „Kunst, kommentiert“ ist aber etwas ganz Besonderes entstanden. Auf über 500 Seiten werden ...
Dass der DK Verlag wunderschöne Sachbücher herausgibt, das war mir schon lange bewusst. Mit dem vorliegenden Band „Kunst, kommentiert“ ist aber etwas ganz Besonderes entstanden. Auf über 500 Seiten werden hier berühmte und weniger bekannte Kunstwerke gezeigt und für den Betrachter eingeordnet und erklärt – und das zeitlich gesehen von den Anfängen der Kunst 28.000 v. Chr. bis 1400 auf der einen Seite und von 1945 bis zur Gegenwart auf der anderen Seite. Dazwischen angesiedelt sind Kapitel zu Illusion und Beobachtung (1400-1600), Drama und Detail (1600-1800), Farbe und Innovation (1800-1900) und schließlich Auf dem Weg zur Abstraktion (1900-1945). Als Mitwirkende werden über 30 Personen angegeben.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut und zeigt auf je einer oder einer Doppelseite ein Kunstwerk. Es sind hauptsächlich Gemälde, Drucke und Skulpturen aus den unterschiedlichsten Kulturen und verschiedenster Kontinente. Jedes Exemplar ist dabei mit einer großen Abbildung dargestellt und wird durch Texte ergänzt, die das Verstehen erleichtern sollen. Es gibt eine kurze Einführung zu Thema, Idee und Inspiration sowie eine historische Einordnung. Kleinere Textblöcke sind direkt mit Bildausschnitten verknüpft und erklären Details zu Stil und Technik oder bestimmte Elemente des Kunstwerks. Überall im Buch finden sich zudem Sonderseiten, in denen Wissen zu bestimmten Themengebieten wie Porträts, Landschaftsmalerei oder Tierdarstellungen vermittelt wird.
„Kunst, kommentiert“ ist ein wunderbares Buch für Kunstinteressierte oder solche, die es noch werden wollen. Mir hat besonders gut die breite Mischung von Gemälden und Skulpturen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern gefallen. Die ergänzenden Texte halten sich kurz, enthalten aber dennoch alle wichtigen Informationen und picken spannende Details heraus. So weiß ich nun z.B., dass Edward Hoppers „Nachtschwärmer“ vielleicht von van Gogh inspiriert wurde und starke Diagonalen enthält. Oder dass Artemisia Gentileschis „Judith und Holofernes“ durch eine Vertikale in zwei Hälften geteilt wird und sie Caravaggio bewunderte. Was für ein Buch!