Cover-Bild High Dive
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 11.06.2018
  • ISBN: 9783442756315
Jonathan Lee

High Dive

Roman
Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

Brighton, Südengland 1984: Moose, ein ehemaliger Spitzensportler, der seine besten Zeiten längst hinter sich hat und nun als Hotelmanager im hiesigen Grand Hotel arbeitet, kann sein Glück kaum fassen: Das Grand wurde ausgewählt, Regierungschefin Margaret Thatcher sowie ihr gesamtes Kabinett für ein paar Tage zu beherbergen. Alles soll reibungslos klappen bei Ankunft der eisernen Lady in 24 Tagen. Mooses Tochter Freya, die gerade die Pubertät hinter sich hat und an der Rezeption sitzt, wird bis dahin ihre Manieren entdeckt, der Portier seinen Bourbonkonsum im Griff, und der Koch ein paar französische Gerichte auf der Pfanne haben, die gerade so en vogue sind, hofft Moose. Was er nicht ahnt: Soeben hat ein Mann unter dem Namen Roy Walsh in Zimmer 629 eingecheckt und dort eine Bombe platziert, die genau in 24 Tagen detonieren soll ... Jonathan Lee verwebt Fakten und Fiktion, Komödie und Tragödie zu einem eindringlichen Roman um Gewalt, Gewissen und Loyalität – von großer Aktualität.

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Veröffentlicht am 10.11.2018

Das Attentat von Brighton

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Am 12. Oktober 1984 detoniert im Grand, einem Hotel in Brighton, mitten in der Nacht eine Bombe. 5 Menschen werden getötet, 31 Personen verletzt. Zum Zeitpunkt des Anschlags befinden sich sowohl die Premierministerin ...

Am 12. Oktober 1984 detoniert im Grand, einem Hotel in Brighton, mitten in der Nacht eine Bombe. 5 Menschen werden getötet, 31 Personen verletzt. Zum Zeitpunkt des Anschlags befinden sich sowohl die Premierministerin Margaret Thatcher als auch die Mitglieder des Kabinetts in diesem Hotel, da dort der Parteitag der Konservativen abgehalten werden soll. Deren Politik der Ungerechtigkeit hat dafür gesorgt, dass das Land im Aufruhr ist: Nordirland strebt nach Unabhängigkeit, in den Kohlerevieren streiken die Bergarbeiter – und in beiden Fällen schlägt die Tory-Regierung mit Gewalt zurück. Diese gesellschaftspolitische Situation bildet den Hintergrund für Jonathan Lees Roman „High Dive“, in dem er Fakten und Fiktion zu einer spannenden Story rund um das Thema „Brighton Bomb“ zusammenführt.

Vier Wochen vor dem Anschlag. Die Vorbereitungen für den hohen Besuch im Grand laufen auf Hochtouren, wenngleich auch der normale Hotelalltag von dem Personal bewältigt werden muss. Die einen Gäste reisen ab, die anderen checken ein. So auch Roy Walsh (aka Patrick Magee), der drei Tage im Grand logieren und in seiner Badezimmerwand eine Sprengladung platzieren wird, die von Dan, einem jungen Bombenbauer der IRA hergestellt wurde.

Dan, Walshs Komplize, ist eine der drei zentralen Figuren in diesem Roman, aus deren Perspektive abwechselnd die Ereignisse geschildert werden. Des Weiteren Philip „Moose“ Finch, ehemaliger Spitzensportler mit gesundheitsbedingten Einschränkungen, nun als Hotelmanager tätig, sowie dessen Tochter Freya, Rezeptionistin, die gerade die Schule beendet hat und noch auf der Suche nach der neuen Richtung in ihrem Leben ist plus das übrige Hotelpersonal in Nebenrollen. Lee wechselt nicht nur gekonnt zwischen diesen Protagonisten sondern auch zwischen Belfast und Brighton, den beiden für die Story wichtigen Städten hin und her, was das Interesse des Lesers fesselt und die Spannung bis zum Schluss hoch hält.

„High Dive“ ist ein politischer Roman der leisen Töne, der nachdenklich macht und jedem Leser empfohlen wird, der an zeitgeschichtlichen Themen interessiert ist!

Zwei kurze Ergänzungen: Patrick Magee wurde zwei Jahre später zu einer Haftstrafe von 8 mal lebenslänglich, mindestens aber 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Entlassung aus dem Maze Prison erfolgte nach 14 Jahren Haft im Rahmen des Karfreitagsabkommens.
Der Bombenanschlag in Brighton wird auch in Adrian McKintys drittem Band der Sean-Duffy-Reihe „Die verlorenen Schwestern“ behandelt (ebenfalls eine sehr empfehlenswerte Lektüre).