Cover-Bild Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 18.04.2013
  • ISBN: 9783462045239
Jordi Punti

Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz

Roman
Michael Ebmeyer (Übersetzer)

Eindeutig das Lieblingsbuch unserer Vertreter
Als Gabriel, Möbelpacker und Lebenskünstler aus Barcelona, plötzlich verschwindet, kommt eine schockierende Nachricht ans Licht: In vier verschiedenen Ländern hat er Frau und Sohn. Und alle tragen den Namen Christof. Die nunmehr erwachsenen Brüder – Cristòfol, Christopher, Christof und Christophe – lernen sich kennen und versuchen, dem Geheimnis ihres Vaters auf den Grund zu gehen.Gabriel, der in einem Waisenhaus aufwuchs, fährt mit seinem Möbelwagen kreuz und quer durch Europa. Die Nächte verbringt er bei seinen jeweiligen Familien – die nichts voneinander wissen. Erst als Gabriel spurlos verschwindet und sein katalanischer Sohn Cristòfol die Wohnung in Barcelona durchsucht, stößt er auf die Existenz seiner drei Brüder: Christopher, Christof und Christophe. Aus den Hunderten von Geschichten, die sich die vier Brüder erzählen, entsteht nach und nach das schillernde Bild eines Mannes, der auf vielen Hochzeiten tanzte. Lebt Gabriel noch, und hat er eine Erklärung für sie parat?Ein wunderbar erzählter Roman, fabulierend und sprühend, über einen charmanten und liebenswerten Lebenskünstler.

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Veröffentlicht am 22.06.2017

Irre Fahrt mit Gabriel und den 4 Christofs

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Dieses Buch ist nicht ganz einfach zu lesen. Der Möbelfahrer Gabriel hat 4 Söhne mit verschiedenen Frauen in unterschiedlichen Ländern: Spanien, England, Frankreich und Deutschland. Als er vermisst gemeldet ...

Dieses Buch ist nicht ganz einfach zu lesen. Der Möbelfahrer Gabriel hat 4 Söhne mit verschiedenen Frauen in unterschiedlichen Ländern: Spanien, England, Frankreich und Deutschland. Als er vermisst gemeldet wird, erfahren diese 4 Söhne - alle mit dem Namen Christof in der jeweiligen Landessprache - voneinander und treffen sich in regelmäßigen Abständen, um sich auf die Suche nach der gemeinsamen Vergangenheit zu machen. Seine Söhne haben ihn lange Jahre nicht mehr gesehen und keiner von ihnen weiß, wie es dazu gekommen ist. Auch ihre Mütter haben keinerlei Wissen von dem, was passierte, nachdem Gabriel sie zum letzten Mal besuchte.

In ausgesprochen bild- und lebhafter Weise schildert Puntis Buch nun aus Sicht aller 4 Söhne die Geschehnisse um den Waisenknaben Gabriel, der einst als Baby auf einem Markt ausgesetzt wurde und im Waisenhaus aufwuchs. Diese Schilderungen sind durchaus nicht ohne Emotionen, jedoch trotzdem aus der Distanz vieler Jahre betrachtet. Jeder trägt bei, was ihm von seiner Mutter erzählt wurde. Dann folgen noch gemeinsame Nachforschungen bei Kollegen und Bekannten aus den Jahren seines Untertauchens.

Diese Schilderungen sind recht umfangreich und wiederholen sich stellenweise auch, weshalb es gerade im ersten Drittel des Buches schon Durchhaltevermögen erfordert. Allein die angenehme und schöne Schreibweise ließ es mir trotzdem nicht zu schwer werden. Immer mehr klärt sich das Bild. Nirgends hat man das Gefühl, dass einer seiner Söhne mit Bitterkeit oder Hass die Geschichte schildert oder verfolgt. Sicher haben alle ihre Kollateralschäden davon getragen, denn sie sind im Grunde alleine von ihrer Mutter großgezogen worden, und zwar ohne jemals einen Grund hierfür zu erfahren. Ihre Mütter wussten ja selbst nicht, was der Grund für sein plötzliches Fernbleiben war. Die Christofs scheinen fast eine Art Spiel zu spielen. Wie eine Schnitzeljagd durch die Zeit ihrer Kindheit. Zuguterletzt wird vieles klar und ihre standhafte Suche wird belohnt.

Ein sehr schönes, ungewöhnliches und bewegendes Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe - auch wenn es etwas länger gedauert hat.