Kolonialgeschichte mit Licht und Schatten
Nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich mir noch immer unsicher, wie ich es einordnen soll.
Einerseits fand ich es spannend, etwas über die französische Kolonialzeit zu erfahren. Gerade die rein weiblichen ...
Nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich mir noch immer unsicher, wie ich es einordnen soll.
Einerseits fand ich es spannend, etwas über die französische Kolonialzeit zu erfahren. Gerade die rein weiblichen Perspektiven in dem Buch fand ich sehr interessant, denn dies ist eher selten und hebt diese feministischen Aspekte hervor.
Andererseits hat die Autorin sehr viel Nebensächliches in diesen Roman einfließen lassen, sodass manche Figuren platt bleiben und das „Kennenlernen“ schwer fällt. Eine richtige Bindung konnte ich nicht zu den Protagonistinnen aufbauen, wodurch sie für mich leider überhaupt nicht greifbar waren.
Viele Informationen bleiben aus, die es möglich machen, tiefer in die Kolonialzeit einzutauchen. An manchen Stellen wird wiederum sehr weit ausgeholt, was die Szene in die Länge zieht, wie Kaugummi, aber für die Handlung eher weniger ausschlaggebend war.
In einem Teil des Buches werden auch die Indigenen zu Protagonisten, was mich positiv überrascht hat. Leider empfinde ich ihre Darstellung an einigen Stellen als ziemlich klischeehaft, was meine zunächst positive Sicht schnell wieder eingedämmt hat.
Aus der Retrospektive betrachtet, hat sich das Lesen des Buches doch ziemlich gezogen und einige Stellen waren sehr langatmig. Dennoch sind manche Bilder sehr eingängig gewesen. Außerdem hat sich bei genauerer Recherche herausgestellt, dass viele Ereignisse, die im Roman geschildert werden, historisch belegbar sind, was einige Schwachstellen des Buches wettgemacht haben.
Leider wird es wahrscheinlich dennoch ein Buch sein, was ich nicht nochmals in die Hand nehmen werde.