Cover-Bild Blutbuch
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.07.2022
  • ISBN: 9783832182601
Kim de l'Horizon

Blutbuch

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022
Die Erzählfigur in ›Blutbuch‹ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.
Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l’Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2023

Briefe an die Großmutter

0

Kim wächst in der Provinz von Bern auf. Während die Mutter viel im Friseurladen arbeitet kümmert sich die Großmutter um das Kind. In Briefen an die Großmutter erinnert sich Kim an diese Zeit. Die Kinder ...

Kim wächst in der Provinz von Bern auf. Während die Mutter viel im Friseurladen arbeitet kümmert sich die Großmutter um das Kind. In Briefen an die Großmutter erinnert sich Kim an diese Zeit. Die Kinder in der Schule bezeichnen das Kind wahlweise als Junge oder Mädchen. Aber wer sagt, wann und für welches Geschlecht es Sicht zu entscheiden hat? Rückzugsort ist oftmals die große Blutbuche im Garten der Familie. Eine Familie, in der Männer lediglich Randfiguren sind. Als erwachsene nichtbinäre, genderfluide Person beginnt Kim um den Familienbaum zu forschen. Unter anderem ist ebendiese Buche ein bedeutungsstarkes Symbol von Nationalisten, wie dem verstorbenen Großvater. Während der Recherche erkrankt die Großmutter an Demenz. Ihr Gedächtnis zerfällt. Kim stürzt sich in sexuelle Abenteuer mit wechselnden Partnerinnen. Jedoch eine feste Beziehung ist nicht das Ziel. Es ist ein körperliches Verlangen. Dann entdeckt Kim eine von seiner Mutter verfasste Chronik um die weiblichen Ahninnen der Familie. Sie reicht weit zurück bis in das Mittelalter.
@kimdelhorizon 's "Blutbuch" @dumontbuchverlag war für mich kein Pageturner. In Form von Briefen an die Großmutter setzt sich die schreibende Person mit seinem Leben auseinander. Es sind Sichtweisen einer nichtbinären, genderfluiden Person. Die experimentelle Verwendung von Wörtern wie "jemensch" haben mir sehr gefallen. Und doch ganz es beim Lesen Reibungsflächen. Die sexuellen Praktiken Kim's mit seinen Sexdates war mir zum Teil zu intensiv, jedoch die Tradition der Frauen- und Naturheilkunde in Kim's Familie hat mich sehr fasziniert. Insgesamt habe ich das Buch als Liebeserklärung Kim's an seine Großmutter, Mutter und die Urahn
innen der Familie gelesen. Ungewöhnlich aber definitiv lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere