Cover-Bild Playground – Leben oder Sterben
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 01.09.2016
  • ISBN: 9783492975490
Lars Kepler

Playground – Leben oder Sterben

Roman
Christel Hildebrandt (Übersetzer)

Jasmin Pascal-Andersson, Lieutenant in der schwedischen Armee, wird bei einem Kriegseinsatz schwer verwundet. Vierzig Sekunden lang steht ihr Herz still. Nach der Reanimation leidet sie an Halluzinationen, die Ärzte attestieren ihr ein posttraumatisches Stresssyndrom. Eine schwierige Rekonvaleszenzzeit steht ihr bevor, und zurück in Stockholm entscheidet sie sich, aus dem Militärdienst auszutreten, um ein ruhigeres Leben zu führen. Sie findet einen Job als Sekretärin, bringt wenig später ein Kind zur Welt. Alles scheint in bester Ordnung. Doch als Jasmin mit ihrem Sohn in einen furchtbaren Autounfall verwickelt wird, kehren die Halluzinationen zurück ...

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Wolly in einem Regal.
  • Wolly hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2016

Ein Highlight des Genres

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Inhalt:
Jasmin ist als Lieutenant der schwedischen Armee im Kosovo. Dort wird sie schwer verletzt und ist für einige Sekunden sogar tot. Während ihr Herz aufgehört hat zu schlagen, träumt sie von einem ...

Inhalt:
Jasmin ist als Lieutenant der schwedischen Armee im Kosovo. Dort wird sie schwer verletzt und ist für einige Sekunden sogar tot. Während ihr Herz aufgehört hat zu schlagen, träumt sie von einem aussergewöhnlichen Totenreich. Auch nachdem die Ärzte sie wieder ins Leben geholt haben, lassen sie die Bilder von dort nicht los. Ihre Halluzinationen begleiten sie fortan für einige Zeit, in der sie hart dafür kämpfen muss wieder in die Realität zurückzufinden. Als sie wieder nach Stockholm zurückkehrt, normalisiert sich ihr Leben etwas. Sie scheidet aus der Armee aus, sucht sich einen ruhigen Job und bekommt mit ihrem Partner einen Sohn. Doch die Ruhe soll nicht für die Ewigkeit sein. Mit ihrem mittlerweile 5 jährigen Sohn hat Jasmin einen schlimmen Autounfall der ihre Vergangenheit wieder hervorholt.

Meinung:
Playground spielt sich in zwei Ebenen ab. Jasmins realem Leben und ihren Halluzinationen. Beide Szenerien haben ihren eigenen Reiz, vorallem aber ihr halluziniertes Totenreich strotz nur so vor Spannung und reißt den Leser wirklich mit. Durch den hervoragenden Schreibstil bekommt man ein sehr plastisches Bild und lässt sich von Szenerie und Stimmung tragen. Da sich die Autoren auch bei ihrer Abschweifung ins mystische nicht so weit von der Realität wegbewegen, kann man sich alles lebhaft vorstellen.

Neben dem Setting konnten mich aber auch die Charaktere überzeugen. Gerade Jasmin, die nicht immer sympathisch und manchmal regelrecht jähzornig daher kommt, ist sehr interessant. Auch ihre Perspektive einer weiblichen Soldatin ist eher selten und gefällt mir daher umso besser. Die weiteren Figuren passen sich ebenso gut ein und wissen zu überzeugen. Allem voran überzeugt aber tatsächlich die Spannung. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können, was mir schon länger nicht mehr passiert ist und für mich einen wirklich guten Thriller ausmacht.

Fazit:
Ein Autorenduo was ich mir in Zukunft auf jeden Fall näher anschauen werde. Für mich eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.06.2017

Anders, aber trotzdem gut

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Vor allem bekannt von Lars Kepler sind die Thriller rund um Joona Linna. Ich habe die Thriller fast alle gelesen und war überrascht, als ich beim Stöbern über diesen neuen Roman gestolpert bin. Erst dachte ...

Vor allem bekannt von Lars Kepler sind die Thriller rund um Joona Linna. Ich habe die Thriller fast alle gelesen und war überrascht, als ich beim Stöbern über diesen neuen Roman gestolpert bin. Erst dachte ich, dass es ein weiterer Thriller um meinen Lieblingsermittler wäre, aber dem war nicht so.

In diesem Roman dreht sich alles um Jasmin, die ein schreckliches Erlebnis hat. Leider glaubt ihr niemand, dass sie das Totenreich gesehen hat und es später wieder verlassen kann. Alles beginnt im Krieg, denn Jasmin ist eine starke Führungspersönlichkeit und behauptet sich in der Männerdomäne. Als sie angeschossen wird und einige Männer nicht retten kann, steht ihr Herz still. Danach ist nichts mehr wie es war, denn sie glaubt daran, dass der Übergang zum Totenreich aussieht wie eine chinesische Stadt.

Es beginnt alles mit dieser Vorstellung, die mich wirklich fasziniert hat. Ich stand mit Jasmin an der Hafenreling, blickte auf die alten chinesischen Schiffe, die war alle kennen. Ich sah die Lampions und roch das Opium. Das Autorenduo schaffte es sofort mich in ihren Bann zu ziehen.

Doch der Körper und vor allem Jasmins Geist können mit der Vorstellung nicht leben. Als sie beginnt mit Menschen aus ihrer Umgebung darüber zu reden, wird sie schnell als verwirrt abgestempelt und soll in Therapie. Ihre Geschichte zieht sich über Jahre hin, die wir als Leser nicht komplett miterleben. Kepler macht es sich einfach: ein paar Sätze katapultieren uns in den weiteren Lebensverlauf von Jasmin. Sie bekommt ein Kind, hat kurzzeitig einen Mann an ihrer Seite und lebt danach bei ihrer Mutter. All das bleibt seltsam undurchsichtig und rückt in den Hintergrund. Aber es fehlt nicht.

Im Fokus steht der Kampf zwischen Illusion und Realität. Der Glaube des Menschen, dass nach dem Tod etwas kommt, ist so alt wie die Welt selbst. Entweder erwartet uns ein Licht, Menschen, die wir liebten und die vor uns gegangen sind oder gar der Himmel? Die, die zurückbleiben, können es nicht wissen und auch nicht verstehen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wird klar, dass das Autorenduo mehr mit ihrer Geschichte ausdrücken möchte, als nur Spannung und Erschütterung. Im Endeffekt geht es um den Seelenfrieden eines Menschen, der schnell erschüttert werden kann und um das Gefühl, alles tun zu müssen, wenn jemand anders in Gefahr ist.

Der Spannungsbogen flacht in der Mitte des Buches etwas ab, wenn wir Jasmin noch einmal an die Hafenreling begleitet und uns nicht alles vorstellen können. Manche Situationen sind absurd und als das Leben von der anderen Seite in die Realität eingreift, muss der Leser es erst einmal verstehen und darüber nachdenken. Manchmal ist es zu viel: der Schmerz von Jasmin, das Gefühl, dass da etwas ist und die Qual, die das Buch verbreitet. Zudem ist es spannend und wirkt manchmal wirklich wie ein Thriller. Man muss es mögen, um es nicht langweilig zu finden, wenn es tatsächlich um den Gedanken des Totenreichs geht.

Das Duo hat dennoch bewiesen, dass es andere Geschichten schreiben kann, die mich genauso mitnehmen, wie ihr herkömmlicher Ermittler. Sehr gut gefallen hat mir wirklich Jasmin, die eine starke Persönlichkeit ist und zu den literarischen, weiblichen Figuren gehört, die ich nicht vergessen werde.