Cover-Bild Irgendwann die weite Welt
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Querverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 19.02.2025
  • ISBN: 9783896563460
Lutz van Dijk

Irgendwann die weite Welt

Roman
Sein Leben beginnt am Stadtrand von Westberlin. In einem hässlichen Neubau gegenüber einer Flüchtlingssiedlung – und nicht weit von der Mauer. Zu einer Zeit, als es das Wort „queer“ noch nicht gibt und „schwul“ allein ein Schimpfwort ist.
Die Eltern streiten viel, traumatisiert vom Zweiten Weltkrieg, der noch nicht lange her ist: Sie waren erst fünf, als Hitler die Macht übernahm, und noch keine achtzehn, als alles endete. Der ältere Bruder – ein Fremder, der nichts mit ihm zu tun haben möchte.
Doch er sucht und findet Freundschaft – mit anderen Außenseiter*innen wie er selbst. Und irgendwann sogar Liebe und Sex – und die weite Welt.
Lutz van Dijk berichtet von seinem Aufwachsen, bis er mit achtzehn nach New York abhaut – und tatsächlich in den USA ankommt. Ein bewegender Roman über Westberlin damals – weitgehend unbekannt selbst für jene, die später genau hier ihre Freiheit suchten.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Buchkomet in einem Regal.
  • Buchkomet hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2025

Gelungen

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Bücher über die eigene Jugend sind oft mehr als nur persönliche Erinnerungen – sie sind auch ein Stück Zeitgeschichte. „Irgendwann die weite Welt“ von Lutz van Dijk, erzählt nicht nur von einem Jungen, ...

Bücher über die eigene Jugend sind oft mehr als nur persönliche Erinnerungen – sie sind auch ein Stück Zeitgeschichte. „Irgendwann die weite Welt“ von Lutz van Dijk, erzählt nicht nur von einem Jungen, der nach seinem Platz in der Welt sucht, sondern auch von einer Gesellschaft, die queere Identität in den 60er-Jahren noch nicht kannte oder akzeptierte. Was mich an diesem Buch besonders bewegt hat, ist, wie authentisch und intensiv der Autor seine Erfahrungen in Westberlin schildert – voller Sehnsucht, Ausgrenzung und dem tiefen Wunsch nach Freiheit.

Die Geschichte folgt dem jungen Protagonisten, der in einer Nachkriegswelt aufwächst, in der seine Familie mit eigenen Traumata kämpft. Während seine Eltern sich in Streitereien verlieren und sein älterer Bruder distanziert bleibt, sehnt er sich nach Zugehörigkeit. Erste Freundschaften, erste Liebe, erste Unsicherheiten – und die wachsende Erkenntnis, dass er anders ist als die Norm es vorsieht. Doch Homosexualität ist in seiner Umgebung nicht nur ein Tabu, sondern ein Schimpfwort. Der Wunsch nach einem freieren Leben wächst, bis er mit achtzehn Jahren beschließt, nach New York zu fliehen, um endlich er selbst sein zu können.

Lutz van Dijks Schreibstil ist dabei so unkonventionell wie seine Geschichte. Die Sprache schwankt zwischen poetisch-reflektierten Passagen und einer sehr direkten, fast naiv-kindlichen Erzählweise. Das macht den Roman besonders authentisch, kann aber auch gewöhnungsbedürftig sein – manchmal fühlte es sich sprunghaft an, als würde der Autor zwischen seiner Vergangenheit und der erwachsenen Reflexion wechseln. Doch gerade diese Unmittelbarkeit sorgt dafür, dass man sich emotional schnell mit dem Protagonisten verbunden fühlt.

Fazit: Irgendwann die weite Welt ist eine bewegende, autobiografisch geprägte Geschichte über Selbstfindung, Identität und den Wunsch nach Freiheit. Der Roman fängt nicht nur die Stimmung einer vergangenen Zeit ein, sondern zeigt auch, wie universell die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt ist.

9/10 – kraftvolle Geschichte über Selbstfindung, Mut und den Wunsch nach einem besseren Leben. Sehr lesenswert.

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