Mein Name ist Hase, Monsieur Hasehase
Colbert Maluri ist 17 Jahre alt und will seinen Schulabschluss an einer renommierten Einrichtung in Paris absolvieren. Dafür zieht er mit seinem 22-jährigen Bruder Barnabé in die große Stadt. Glücklicherweise ...
Colbert Maluri ist 17 Jahre alt und will seinen Schulabschluss an einer renommierten Einrichtung in Paris absolvieren. Dafür zieht er mit seinem 22-jährigen Bruder Barnabé in die große Stadt. Glücklicherweise finden sie einen Platz in einer Wohngemeinschaft junger Studenten und einer Studentin. Dass Barnabé, genannt Simpel, geistig behindert und damit auf dem Intelligenzstand eines 3-jährigen Kindes ist, bringt nicht nur den Schüler an seine Grenzen, sondern wirkt sich auch auf das Leben in der neuen Umgebung aus.
Ich hatte anfangs einige Schwierigkeiten mich durch die Erzählweise in die Geschichte ziehen zu lassen. Das seltsame Verhältnis von „Simpel“ zu seinem Stofftier „Monsieur Hasehase“ empfand ich als irritierend.
Sehr gut gefällt mir, dass sämtliche Protagonisten mit ihrem Alter vorgestellt werden. Für mich klangen leider die Namen der WG-Bewohner ähnlich, so dass ich sie häufig durcheinanderbrachte (Colbert, Corentin, Emmanuel, Enzo).
Die Geschichte selbst ist sehr warmherzig erzählt und ich habe mit den Figuren mitgefiebert und -gelitten. Außerdem bewundere ich Colberts scheinbar grenzenlose Geduld, mit der er sich um seinen Bruder kümmert. Es gibt immer wieder einige witzige Szenen und schöne zwischenmenschliche Momente. Genervt hat mich Colberts Hin und Her bei der Suche nach einer Partnerin, obwohl die Wahl doch eindeutiger nicht hätte sein können.
Als sehr befremdlich und unangenehm empfand ich die Einblicke in die „Klinik“, das Heim, in dem Simpel untergebracht war und dessen Behandlungsmethoden an den Anfang des letzten Jahrhunderts erinnern.