Cover-Bild Persepolis
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Moderne
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Comics
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 356
  • Ersterscheinung: 10.2013
  • ISBN: 9783037311172
Marjane Satrapi

Persepolis

Aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erzählt die gebürtige Iranerin Marjane Satrapi von der islamischen Revolution von 1979 und vom Krieg mit dem Irak – und zwar in einer einfachen, aber effektiven Bildsprache.
Um dem iranisch-irakischen Krieg zu entkommen, wird sie als Jugendliche von ihren Eltern aus Teheran nach Wien geschickt. Nach vier Jahren kehrt sie trotz der Faszination der europäischen Jugendkultur wegen Heimweh nach Teheran zurück, wo sie als dekadent gilt und mit den täglichen Widerwärtigkeiten des islamischen Regimes konfrontiert wird. Von nun an ist sie nirgendwo mehr zuhause.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein iranisches Mädchen

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Diese Gesamtausgabe Persepolis erzählt autobiographisch die Lebensgeschichte von Marjane Satrapi. Über ihre im Iran verbrachte Kindheit, ihre Jugendjahre in Wien und wie es ihr bei ihrer Rückkehr in den ...

Diese Gesamtausgabe Persepolis erzählt autobiographisch die Lebensgeschichte von Marjane Satrapi. Über ihre im Iran verbrachte Kindheit, ihre Jugendjahre in Wien und wie es ihr bei ihrer Rückkehr in den Iran ergangen ist. Und zwar in Bildern. Gleichzeitig ist es eine Geschichte über den Iran. Die Radikalisierung, das Verschleiern der Frauen, die ganzen Vorschriften, Krieg.

Es ist eine Geschichte über ein Mädchen, das sich in der Welt zurechtfinden will, aber in die vorgegebenen gesellschaftlichen Systeme nicht wirklich hineinzupassen scheint. Persepolis ist eine Graphic Novel - in schwarz-weiß Bildern hat die Autorin ihre Erlebnisse verarbeitet und zwar auf schonungslose und unglaublich ehrliche Art und Weise.

Besonders interessiert hat mich bei diesem Buch die Darstellung der Mädchen und Frauen. Satrapi erlebt die Radikalisierung mit und wird von einer Kindheit in Freiheit in ein System mit Verschleierung, Trennung der Geschlechter und öffentlichen Denunziationen getrieben. Beziehungen zwischen Männern und Frauen vor der Ehe waren dann verboten, Sex war sowieso das Tabu-Thema, Kleidervorschriften bzw. wie eine Frau und ein Mann auszusehen haben bestimmten ihren Alltag und Wahrheiten wurden je nach Laune geändert. Satrapi wurde in einer liberalen Familie erzogen und, um ihr den Krieg zu ersparen, nach Wien geschickt. Doch dort konnte sie nur schwer eine Heimat finden.

Ihre kindlichen Wahrnehmungen am Anfang des Buches haben mich sehr berührt und auch zum Lachen gebracht. Als Kind ist es schwer, manche Sachen logisch nachzuvollziehen, weil sie einfach keinen Sinn machen. Und sie machen ja wirklich oft keinen Sinn. Dieser unverschleierte Blick auf diese verheerenden Umstände war sehr bereichernd. Später geht die Autorin auf Beziehungen, Freundschaften und ihre Ausbildung ein. Behandelt aber auch Themen wie Obdachlosigkeit, Depressionen, Verfremdung zur eigenen Kultur, Familie. Schonungslos betrachtet sie ihr eigenes Leben und setzt sich politisch mit dem Iran auseinander. Und über Kopftücher kann man natürlich streiten. So wie es die Autorin hier beschreibt, sind sie zu verurteilen, da sie im Iran einzig und allein zur Unterdrückung der Frauen dienen.



Fazit

Eine Graphic Novel mit politischem Inhalt. Man verfolgt Marjane Satrapis Heranwachsen zur jungen Frau im Iran und in Österreich. Die schwarz-weiß Bilder geben eindrucksvoll wider, was der Autorin im Leben passiert ist und was sie sich so gedacht hat. Für mich waren die Einblicke in ihr Leben sehr bereichernd.