Cover-Bild Connaisseur
Band 12 der Reihe "Bruno, Chef de police"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783257245905
Martin Walker

Connaisseur

Der zwölfte Fall für Bruno, Chef de police
Michael Windgassen (Übersetzer)

Bruno ist neu Mitglied einer Wein- und Trüffelgilde. Doch lange kann er die ›pâtés‹ und Monbazillacs nicht verkosten, denn er wird an einen Unfallort gerufen. Auf dem Anwesen des ältesten Gildenmitglieds ist eine Studentin, die in dessen Gemäldesammlung recherchierte, nach einem nächtlichen Rendezvous zu Tode gestürzt. Oder war es Mord? Eine Spur führt Bruno zum Schloss einer berühmten Tänzerin und Résistance-Heldin: Josephine Baker.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Das Schubladendenken und der Begriff der totalitären Zeit bei der Auswahl eines Kriminalromans als Begleiter für die Sommerferien

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Im vorliegenden 2021 veröffentlichten Roman mit dem Titel Connaisseur beschäftigt sich der englische Schriftsteller Martin Walker mit der zwar spannenden und fesselnden aber gleichzeitig traurigen Geschichte ...

Im vorliegenden 2021 veröffentlichten Roman mit dem Titel Connaisseur beschäftigt sich der englische Schriftsteller Martin Walker mit der zwar spannenden und fesselnden aber gleichzeitig traurigen Geschichte einer jungen, attraktiven, begabten, amerikanischen Kunststudentin, die in unklaren Umständen in einem kleinen Dorf in einer der schönsten Regionen Frankreichs, namens Périgord, ermordet worden ist. Während der von ihr im Louvre Museum durchgeführten Masterarbeit hat sich die Schülerin mit wichtigen Untersuchungen im Fachbereich Kunstwissenschaft auseinandergesetzt, mithilfe deren sie eine Hypothese von Fälschungen verschiedener Zuschreibungen wertvoller Gemälde des sechzehnten Jahrhunderts untermauern konnte. Da wegen der Ergebnisse dieser Untersuchungen das Vermögen eines mächtigen Mannes des Dorfes in Gefahr geraten war, wurde die junge Frau getötet. Ihre Leiche ist von der Hauptfigur des Buches, dem Polizeichef Bruno, in einem Schacht inmitten des Dorfes gefunden worden. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie eines Nachts, als ihr schwindlig war, zufällig in den Schacht gestürzt, wodurch sie eine kleine Katze, die ihr sehr lieb war, rettete. Dank der akribischen Arbeit des Ermittlers lässt sich der Fall lösen: Sie litt unter Drehschwindel, weil sie ohne sich dessen bewusst zu sein, unter dem Effekt von Drogen stand und die Täter hielten den Schacht für eine ideelle Stelle, um die Leiche dorthin zu verbergen.
Viele interessante und facettenreiche Menschen spielen in diesem ruhigen Dorf eine entscheidende Rolle: Florence, Félicité, Pamela, Jennifer, Laurent und so weiter. Ein Ermittler der lokalen Polizei, Bruno, widmet sich sicherheitshalber diesem Fall und nach vielen Ermittlungen gelingt es ihm, den komplizierten Fall zu erklären und die Verantwortlichen festzunehmen, was die Familie zufrieden stellt.
Meiner Auffassung nach ist der Fall interessant, und dem Buch gelingt den Leser / die Leserin an sich anzuziehen, nicht nur mit detaillierten Beschreibungen der vielen Menschen, die dem Leser / der Leserin begegnen, sondern auch mit akkuraten Erzählungen französischer Geschichte, einschließlich des Vietnam Krieges.
Nichtsdestotrotz finde ich die Figur des Ermittlers Bruno etwas ausgeschmückt sogar fast unrealistisch: Ein junger und attraktiver Man, der nach zehn der stattlichen Armee gedienten Jahren eine pfeilschnelle, rasante Karriere bei der Polizei bis zu der Beförderung zum Chef macht. Er ist in zwei Frauen gleichzeitig verliebt und während seines Arbeitstages kann er ausreichend Zeit finden, um mit seinem Pferd Hector in der Umgebung des Hofs seines Bekannten reiten zu können. Der Bezug zur Realität ist manchmal im Buch verloren gegangen und während der Buchlektüre bekommt der Leser / die Leserin das Gefühl, sich in einer fiktiven Welt zu befinden.
Aber was erwartet man, wenn man sich ein neues Buch, eigentlich einen Roman, schenkt?
Zuerst die Möglichkeit, sich vom Alltag ablenken lassen zu können, danach eine interessante Geschickte zu lesen, dann neue Menschen virtuell kennenzulernen, die uns Gesellschaft während der begrenzten Zeit der Buchlektüre leisten können und zuletzt ausländische Sitten und Gebräuche zu erfahren.
Dieser Roman enttäuscht diese Forderungen und Erwartungen nicht, denn er bietet dem Leser / der Leserin einiges an, sogar von der Ehefrau des Schriftstellers verfeinerte Kochrezepte zu erlernen.
Hervorzuheben ist zum Schluss auch, dass es grundsätzlich ist, festzustellen, wie der Begriff der Abstraktion und die damit verbundene Fähigkeit zur Kategorisierung, die uns fähig macht, komplexe Übungen lösen zu können, was häufig Schubladendenken genannt ist, eine entscheidende Rolle auch in der sächlichen Literatur, wie Kriminalromane, spielt. Die Kategorisierung der Kriminalromane, oder besser gesagt der Hauptfigur, d.h. des Ermittlers im Roman, hilft dem Leser / der Leserin dabei, den passenden Roman auszusuchen, um sich den besten Begleiter auszuwählen, was unausweichlich ist, um unser Verhältnis mit der totalitären Zeit (H. Rosa) zu optimieren, sodass unser subjektives Dasein erleichtert werden kann.

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