Cover-Bild Davor & dahinter – Darüber & darunter
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kellner Verlag
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 13.04.2023
  • ISBN: 9783956513831
Matthias Duderstadt, Harald Rehling

Davor & dahinter – Darüber & darunter

Ein ungewöhnliches Geschenk- und Fotobuch
Die Bildpaare dieses Buches zeigen, was sich hinter oder unter den Dingen befindet – begleitet von kurzen Sätzen.
Wer möchte, kann nach dem ersten Bild eine Pause machen und allein oder zusammen mit anderen rätseln, welches Bild und welcher Text wohl nach dem Blättern folgen werden. Man kann sich Zeit lassen, seinen Gedanken nachgehen und sich auf die Überraschungen der nächsten Seiten freuen.
So lässt sich diese ungewöhnliche Neuerscheinung auch als Familien- und Geschenk-Buch verwenden.

Für alle, deren Neugier auf unsere Welt wach geblieben ist und die dem Unerwarteten gegenüber offen sind.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2023

„Manchmal beginnt mit dem letzten Tag des Jahres…etwas wirklich Neues.“ Ein Spiel mit unerwarteten Erwartungen

0

Der Bremer Kunstwissenschaftler Matthias Duderstadt und der Fotograf Harald Rehling legen einen neuen Orbis sensualis pictus vor. Es ist ein Weltalbum im Stil der Emblematik-Bücher, die das erste Mal die ...

Der Bremer Kunstwissenschaftler Matthias Duderstadt und der Fotograf Harald Rehling legen einen neuen Orbis sensualis pictus vor. Es ist ein Weltalbum im Stil der Emblematik-Bücher, die das erste Mal die Welt als Bild zeigen. Es ist selbstredend nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene gemacht, die sich ohne Schrecken der Kindheit erinnern, um sich der Wirklichkeit zuzuwenden. Die Autoren verbinden in ihrem Bändchen, das nicht allein dem Auge, sondern durch seine Größe und sorgfältige Machart auch der Hand entgegenkommt, Bilder und Schrift. Es entstehen für die Betrachterin und den Betrachter neue Szenen der Erwartung mit Gegenständen, die die Welt auf andere Weise zeigen. Und weil die Welt so ist wie sie ist, muss Duderstadt das im Kleinen machen. Das Buch ist klein, es handelt von kleinen Dingen, das macht das Unternehmen groß. Die Seiten zeigen Lieblingsorte, es wird von Bohnenköniginnen, Mülltonnen und lesenden Kindern gesprochen. Öde Stadtorte tauchen ebenso auf wie Farbfetzen auf abgerissenen Plakaten, die nach der Kieler Künstlerin Tabea Kohlhase flüchtige Kunstwerke darstellen, art trouvée. Auf Kinderbilder folgen solche der Außenwelt, auf diese wiederum die der Innenwelt und am Ende geht es um Kunst. Es geht darin jeweils, obwohl es ein Fotobuch ist, nicht um Neue Medien, KI, manipulierte Bilder, Daten oder Informationen. Es geht vielmehr um die Grundlagen der Medien in actu, um ihren Rohstoff als Material der Verwendung und der Wahrnehmung. Duderstadt spielt in konkreten Szenen mit den Grenzen der Bedeutung, mit Vordergrund und Hintergrund. Neurophysiologen sprechen davon, dass sich das Gehirn der Außenwelt gegenüber permanent im Modus der Erwartung befinde. Es entwerfe die bestehende Welt eine Halbsekunde in die Zukunft. Wir lebten nicht in Echtzeit, sondern ein kleines Bisschen in der Zukunft oder ihr eben hinterher. Mit dem Intervall der Erwartungen spielen Fotograf und Autor in ihrem Buch. Im Nomen Erwartung steckt das Verb warten. Etwas wird sich ereignen; oft, wie man es aus Erfahrung kennt, manchmal aber auf andere Weise als gedacht. Passiert etwas Unerwartetes, dann wird plötzlich die Wahrnehmung selbst sichtbar, die sonst mit dem Gegenstand verschmilzt, den man sieht. Vorurteile sind wichtig und besser als ihr Ruf. Aber man muss erstmal ein Vorurteil hegen, um es dann zu bestätigen oder zu widerlegen. Der erste Teil des Verhältnisses bleibt oft genug unerwägt. Das Buch von Matthias Duderstadt wirkt dagegen in beide Richtungen: seine Bilder und Kontexte machen bewusst, was dem Auge ansonsten im Rahmen des Optisch-Unbewussten unterläuft. Mathias Duderstadt und Harald Rehberg machen diese Flüchtigkeit sichtbar. Nicht umsonst zeigt das letzte Bilderpaar einen Abreißkalender mit dem Zettel des 31. Dezember und dann eine leere Pappe. Dazu heißt es: „Manchmal beginnt mit dem letzten Tag des Jahres … etwas wirklich Neues.“ Die Leserin und der Leser können sich für einen Augenblick selbst darin erkennen, bevor die Welt und die Zeit weiterziehen. Wohin, wird sich zeigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere