Max Bentow: Eulenschrei
Wenn du dachtest, das Leben in Berlin sei schon aufregend genug, dann solltest du „Eulenschrei“ lesen. Ich sage dir, nach diesem Thriller schaust du jeden Baum und jede Badewanne mit einem ganz neuen Gefühl ...
Wenn du dachtest, das Leben in Berlin sei schon aufregend genug, dann solltest du „Eulenschrei“ lesen. Ich sage dir, nach diesem Thriller schaust du jeden Baum und jede Badewanne mit einem ganz neuen Gefühl der Beklommenheit an. Max Bentow hat mal wieder zugeschlagen – und zwar mit einer Geschichte, die so düster ist, dass selbst die Berliner Novembernächte dagegen wie ein Tag am Strand wirken.
Die Prämisse klingt wie der Stoff, aus dem Albträume sind: eine Frau, ermordet in einem Baumhaus (ja, ein Baumhaus! Ich meine, wer fühlt sich dort nicht sicher?), ein Mann, kaltblütig in seinem Auto getötet, und eine Schauspielerin, die tot in ihrer Badewanne aufgefunden wird. Klingt das nicht wie der perfekte Einstieg in einen der spannendsten Thriller, den du seit langem gelesen hast?
Profilerin Carlotta Weiss und der von Panikattacken geplagte Kommissar Nils Trojan stehen vor einem Rätsel, das selbst die kühnsten Theorien alt aussehen lässt. Was haben diese scheinbar wahllos ausgewählten Opfer gemeinsam? Als dann auch noch ein Maler auf grausame Weise sein Leben verliert und Carlotta ein Bild einer mysteriösen Frau mit einer Eule findet, fängt der eigentliche Spaß erst an.
Bentow schafft es, mit jedem Kapitel die Spannungsschraube weiter anzuziehen. Die Atmosphäre ist so dicht, dass du fast das Gefühl hast, selbst durch die düsteren Straßen Berlins zu schleichen – immer auf der Hut vor dem unbekannten Mörder. Und dann ist da noch Carlotta, die sich in die Rolle der Porträtierten wirft und dabei dem Mörder gefährlich nahe kommt. Ihr Plan, den Täter zu provozieren, lässt einem das Herz in die Hose rutschen – im positiven Sinne natürlich.
Was mir besonders gefallen hat, sind die unkonventionellen Ermittlungsmethoden von Carlotta. Sie ist keine typische Ermittlerin, und ihre Zusammenarbeit mit Nils Trojan ist geprägt von einer spannenden Dynamik. Während Trojan oft mit seinen eigenen Dämonen kämpft, stürzt sich Carlotta kopfüber in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche. Die Spannung zwischen den beiden Ermittlern und die unerwarteten Wendungen machen das Buch zu einem echten Pageturner.
Also, wenn du Lust auf einen Thriller hast, der dich bis zur letzten Seite fesselt und gleichzeitig deine Nerven auf die Probe stellt, dann schnapp dir „Eulenschrei“. Aber sei gewarnt: Nach diesem Buch wirst du vielleicht das Bedürfnis verspüren, deine Badewanne und Baumhäuser mit ganz neuen Augen zu sehen. Viel Spaß beim Lesen – und vergiss nicht, das Licht anzulassen!