Cover-Bild Kalt ruht die Nacht. Historische Kriminalgeschichten aus dem Westerwald
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Acabus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 25.09.2017
  • ISBN: 9783862825387
Michaela Abresch

Kalt ruht die Nacht. Historische Kriminalgeschichten aus dem Westerwald

Kalt ruht die Nacht über dem Westerwald und lautlos wird in scheinbarer Beschaulichkeit erwürgt, erstickt und Gift gemischt.
Schwester Lucardis fährt der Schreck in die Glieder, als sie in der Nähe des Klosters Seligenstatt eine grausige Entdeckung macht. In Dernbach verbreitet ein Mädchenmörder nackte Angst unter den Dorfleuten. Wer kennt den Toten, den die Spielleute im Daubacher Stelzenbachforst finden? Und weiß die Hugenottin Josephine mehr über den mysteriösen Todesfall auf Burg Greifenstein, als sie zugibt? Ob im Schutz des Dierdorfer Märkerwaldes oder im Schatten der Burg Grenzau … Michaela Abresch fädelt ihre Geschichten um Mörder, Opfer und Spürnasen gekonnt in die Atmosphäre Westerwälder Schauplätze ein. Sechsmal Spannung, sechsmal Nervenkitzel, sechsmal historisches Krimivergnügen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2017

Unterhaltsam, mehr nicht

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Eine „Kriminalgeschichte“ ist per definitionem eine Geschichte, bei der ein Verbrechen und seine Aufklärung im Mittelpunkt stehen. „Historisch“ bedeutet wiederum per definitionem, einer bestimmten Geschichtsepoche ...

Eine „Kriminalgeschichte“ ist per definitionem eine Geschichte, bei der ein Verbrechen und seine Aufklärung im Mittelpunkt stehen. „Historisch“ bedeutet wiederum per definitionem, einer bestimmten Geschichtsepoche angehörend (und darüber informierend). Die im Buch gesammelten Geschichten erfüllen die mit dem Untertitel „Historische Kriminalgeschichten aus dem Westerwald“ geweckten Erwartungen nur sehr eingeschränkt.
Auch wenn die Autorin sich bemüht, anhand des Anhangs nachzuweisen, wie fleißig sie z. B. in Dorfchroniken recherchiert hat, so fehlen doch in vielen Geschichten konkrete westerwaldtypische Gegebenheiten und Verhaltensweisen der damals dort lebenden Menschen. Viele der in den Geschichten geschilderten Örtlichkeiten, der Landschaften, der Bäche, Wälder und Ruinen könnten auch in grauer Vorzeit irgendwo anders gelegen haben. Es genügt meines Erachtens für eine historische „Westerwälder“ Geschichte nicht, z. B. einen Töpfer als unbedeutende Randfigur auftreten zu lassen, dessen Namen als historisch belegt im Anhang zu rechtfertigen, ohne dass wir auch nur irgendetwas in der Geschichte selbst von dem Töpferhandwerk zu der Zeit und speziell in dieser Gegend erfahren.
Genauso verhält es sich mit dem Begriff „Kriminalgeschichten“. Es gibt zwar Tote, das ja, aber nicht immer handelt es sich um einen Mord, geschweige denn, dass Geschehnisse und Täter konsequent verfolgt und zur Aufklärung gebracht werden. Oftmals handelt es sich um geradezu schicksalhafte Verstrickungen oder um tragische Gegebenheiten, um das im Menschen immanente Böse. Aber immer weiß der Leser Bescheid, muss nicht selbst „ermitteln“, schaut einfach nur zu, lässt sich mehr oder weniger gut unterhalten und ist nach der Lektüre nicht klüger als zuvor.
Nimmt man den hohen Anspruch, den die Autorin durch ihren Untertitel an sich selbst gestellt hat und damit scheitert, einmal zur Seite, dann muss man ihr zugute rechnen, dass sie recht plastisch und bildhaft erzählen kann. Insofern sind ihre Geschichten unterhaltsam und kurzweilig zu lesen. Allerdings bräuchte es noch so manche sprachliche Überarbeitung. Nur wenige Beispiele seien hier angeführt: „scheinbar“ und „anscheinend“ sollten nicht verwechselt werden, „liege“ und „läge“ ebenso. „Das Knacken der Walderde“ meint doch wohl eher das Knacken von Unterholz, Erde habe ich noch nie knacken hören. Unfreiwillige Komik müsste ausgemerzt werden „…. schlugen seine Beine eine Richtung ein…“. Die Aufzählung ließe sich leider noch beliebig fortsetzen.
Es ist der Autorin zu wünschen, dass sie mit einem gehörigen Maß Selbstkritik ihr zweifellos vorhandenes Schreibtalent weiter ausbaut. Wer gerne einigermaßen spannende Geschichten aus alter Zeit lesen mag, ist mit diesem Buch aber durchaus gut bedient.