Cover-Bild Fischer, Perle, Walrosszahn – Das Meer im Mittelalter
29,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Propyläen Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 27.03.2025
  • ISBN: 9783549100844
Nikolas Jaspert

Fischer, Perle, Walrosszahn – Das Meer im Mittelalter

Ein neuer Blick auf das Mittelalter

Meer und Mensch – eine andere Geschichte des Mittelalters

Bauern und Ritter prägen unser Bild vom Mittelalter, und bei der mittelalterlichen Seefahrt denken wir an bauchige Hansekoggen und schnelle Wikingerschiffe. Doch was wussten die Menschen über das Meer selbst, über seine Lebewesen? Welchen Nutzen zogen sie aus seinen Rohstoffen? Der Historiker Nikolas Jaspert schreibt die erste Geschichte des Mittelalters von der Warte des Meeres aus: Er erzählt von Fischerei und Walfang, vom Handel mit eleganter Muschelseide, duftendem Ambra und kaiserlichem Purpur. Vor allem aber handelt sein Buch von den Schätzen des Meeres, von ihrer atemberaubenden Schönheit und Vielfalt.

Indem Jaspert zum ersten Mal eine ganze Epoche der Menschheitsgeschichte anhand der Lebewesen und Stoffe des Meeres beschreibt, führt er uns eindringlich vor Augen, dass unser Überleben als Spezies nicht zuletzt von diesem Ökosystem abhängt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2025

Eine klare Leseempfehlung!

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Nikolas Jaspert nimmt uns mit auf seine Reise in das Mittelalter und dessen Beziehung zum Meer, worüber die meisten von uns wenig wissen. Je nach persönlichem Interesse haben wir in der Schule mehr oder ...

Nikolas Jaspert nimmt uns mit auf seine Reise in das Mittelalter und dessen Beziehung zum Meer, worüber die meisten von uns wenig wissen. Je nach persönlichem Interesse haben wir in der Schule mehr oder weniger über das Meer im Mittelalter gelernt. Ja, die Hanse und ihr Handel war den Lehrkräften bedeutsam genug, hing doch der Reichtum von zahlreichen (Hanse)Städten von Hamburg bis Augsburg. Aber darüber hinaus? Wer die Menschen waren, die sich aufs Meer hinausgewagt haben, wie sie das Meer betrachtet oder welchen Nutzen sie daraus gezogen haben, wurde vernachlässigt.

Diese Bildungslücken kann dieses interessante Sachbuch nun schließen. Anhand von Überlieferungen, Handels- und Zolldokumenten sowie archäologischen Artefakten und Befunden gelingt es ihm, die Bedeutung der Meere im Mittelalter abseits von Verkehrsflächen zu belegen. Auf knapp 600 Seiten erzählt über die faszinierende Beziehung zwischen Meer und Mensch.

Mir haben die Kapitel über die Schätze des Meeres (Perlen, Muscheln, Korallen, Bernstein, Ambra und Salz) am besten gefallen. Oh ja, Salz zählt auch dazu. Als Österreicherin bin ich natürlich vom Salinensalz aus den Bergen verwöhnt. Dabei haben Salzgärten in der Bretagne oder Sizilien lange zur Gewinnung des lebenswichtigen Salzes lange Tradition.

Das Buch liest sich trotz der Fülle an Informationen angenehm. Nach der Lektüre dieses Sachbuchs müssen wir unser Bild vom Mittelalter, das vor allem von Bauern, Rittern und Klöstern geprägt ist, revidieren. Auch Binnenländer wie Schweiz oder Österreich haben durch ihren Handel mit den Schätzen aus dem Meer Anteil am Mittelmeer oder Nord- und Ostsee.

Der Autor ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität von Heidelberg und vergisst nicht, den sorgsamen Umgang mit den Meeren einzumahnen. So erwähnt er, dass Einschränkungen von Fangquoten bereits im
Mittelalter verhängt worden sind, um dem Fischbestand Erholung zu gönnen.

Fazit:

Dieser Lektüre, die den Horizont erweitert gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.