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Veröffentlicht am 16.05.2025

Cors legt nach

Aschesommer
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Mit dem Thriller-Highlight KRÄHENTAGE hat Benjamin Cors im vergangenen Jahr seine Reihe um die Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss begonnen. Die Freude auf die Fortsetzung ASCHESOMMER war entsprechend ...

Mit dem Thriller-Highlight KRÄHENTAGE hat Benjamin Cors im vergangenen Jahr seine Reihe um die Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss begonnen. Die Freude auf die Fortsetzung ASCHESOMMER war entsprechend groß. Die Erwartungen auch.
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Darum geht’s: Krogh und Weiss finden in einem Kellergewölbe zwei eng umschlungene und tiefgefrorene Leichen. Die mit Asche geschrieben Botschaft Das Sterben hat begonnen lässt keinen Zweifel daran, dass weitere Morde bevorstehen…
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Benjamin Cors legt nach dem mehr als gelungenen Reihenauftakt nach. ASCHESOMMER spielt wenige Monate nach KRÄHENTAGE. Mit kleinen, aber feinen Erwähnungen schafft Cors Anknüpfungspunkte. So war ich mit Krogh und Weiss schnell wieder auf einer Linie. Die Handlung von ASCHESOMMER ist auf wenige Tage beschränkt. Der Plot ist entsprechend dicht und temporeich. Füllmaterial und Längen gibt es nicht. Alles hat seine Bedeutung und fügt sich wieder zu einem großen Ganzen zusammen. Cors ist damit erneut ein sehr gut konstruierter und durchdachter Thriller gelungen.
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Die Thriller-Handlung entfaltet sich von Beginn an. Das Ausgangsszenario und alles, was sich daraus entwickelt, entwickelt einen Lese-Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Hinzu kommt das konstant hohe Spannungslevel, das in keinem Moment nachlässt, sondern an entscheidenden Punkten noch scheinbar mühelos gesteigert wird. Auch in anderen Punkten hat Cors mich mit seinem zweiten Thriller erneut überzeugt. Das sind der tolle Schreibstil und die in jedem Moment spürbare Atmosphäre. Der Fall sorgt für Gänsehaut. Die Charaktere sind allesamt sehr interessant gezeichnet. Neben Krogh und Weiss sind mir diesmal auch die anderen Mitglieder der Gruppe 4 noch ein Stück nähergekommen. Besonders hervorheben möchte ich hier aber die Figur des faszinierenden Bösewichts, der diesmal alles überstrahlt.
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Cors hat mit ASCHESOMMER definitiv an die Qualität des ersten Bandes angeknüpft. Ich kann den Thriller nur wärmstens empfehlen. Von einem Highlight würde ich diesmal nicht sprechen – dafür scheinen 2. Bände überwiegend einfach nicht gemacht zu sein. Das große Überraschungsmoment bleibt meist aus. So auch hier. Aber das sind Mini-Abstriche auf sehr hohem Niveau. Der Thriller ist insgesamt sehr gelungene und ich hoffe, dass Cors seine Reihe auch künftig auf diesem Niveau fortsetzen kann.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Encore uns fois

Merci Agneta
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„Bonjour Agneta“ von Emma Hamberg war für mich im vergangenen Jahr ein echtes Überraschungs-Highlight. Entsprechend heiß ersehnt wurde von mir „Merci Agneta“, die Fortsetzung der Geschichte um die Schwedin ...

„Bonjour Agneta“ von Emma Hamberg war für mich im vergangenen Jahr ein echtes Überraschungs-Highlight. Entsprechend heiß ersehnt wurde von mir „Merci Agneta“, die Fortsetzung der Geschichte um die Schwedin Agneta, die in Frankreich einen Neuanfang wagt. Ich habe zwar erst mal ein paar Seiten gebraucht, um mich wieder in der Geschichte, dem Setting und zwischen den Personen einzufinden - dann war ich aber wieder mittendrin. Der Roman hat total zu meiner aktuellen Frankreich-Stimmung gepasst und ich habe den „Sommer auf Französich“ sehr genossen.
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Gemeinsam mit Agneta habe ich die Einkäufe auf dem Markt von Saint Carelle erledigt, habe hier und da einen kleinen Plausch gehalten, Käse & Wein probiert, bin in Fabiens Bar eingekehrt und habe abends im Kloster Seidenunterwäsche per Hand gewaschen. Es hat nach Lavendel geduftet. Nach Leichtigkeit und Freiheit. Savoir vivre. Glücksgefühl. Aber dann kommt es, wie es kommen muss und die Realität ist in mein kleines Leseparadies eingebrochen. Agneta wäre aber nicht Agneta, wenn sie Problemen nicht mit Optimismus und Einfallsreichtum begegnen würde. Trotzdem sieht sie sich gezwungen, nach Schweden zurückzukehren. Frankreich und die Zeit des Auf- und Ausbruchs haben Agneta allerdings verändert...
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Auch dem 2. Agneta-Band gehört mein Herz. Auch, wenn ich mich diesmal nicht ganz so sehr in der Geschichte verloren habe. Das ist bei Fortsetzungen ja oft der Fall. Der Zauber war nicht mehr ganz so stark. Aber er war in leicht abgeschwächter Form immer noch vorhanden. Mit Agneta für das Leben und die Liebe zu kämpfen hat wieder großen Spaß gemacht. Die Geschichte steckt wieder voller Charme und Herzenswärme. Sie vermittelt Lebensfreude und spendet positive Energie. Agneta ist einmal mehr eine wahnsinnig tolle, liebenswerte und authentische Protagonistin. Ihre Emotionen konnte ich in allen Lebenslagen so gut nachvollziehen. Es war einfach wieder herrlich, sie ein Stück des Weges zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen.
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Chère Emma Hamberg: Un grand merci pour cette histoire.

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Veröffentlicht am 11.05.2025

Herzkino pur

Himmelsee – Über den Wellen leuchtet das Glück (Himmelsee 1)
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Die Romane von Tanja Janz sind mir in der Buchhandlung schon öfter ins Auge gesprungen. Gelesen hatte ich aber noch keines ihrer Bücher, die an der Nordsee spielen. Jetzt hat die Autorin eine neue Reihe ...

Die Romane von Tanja Janz sind mir in der Buchhandlung schon öfter ins Auge gesprungen. Gelesen hatte ich aber noch keines ihrer Bücher, die an der Nordsee spielen. Jetzt hat die Autorin eine neue Reihe gestartet. Und die spielt diesmal an der Ostsee, im fiktiven Örtchen Himmelsee. Und ich habe kurzentschlossen einfach mal die Reise dorthin angetreten.
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Darum geht’s: Linna ist unzufrieden mit ihrer Beziehung und ihrem Leben in Düsseldorf. Als ihre Mutter ins Krankenhaus muss, kehrt sie mit Sohn Miko in ihren Heimatort Himmelsee an der Ostseeküste zurück. Dort muss das Familienhotel Kranichglück am Laufen gehalten werden. Außerdem begegnet Linna den Brüdern Jörn und Nik aus ihrer Vergangenheit wieder…
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Das Buch könnte die Vorlage für einen Film aus der Reihe ZDF-Herzkino sein. Komödie, Melodram oder Liebesfilm – in den 90 Minütern geht es um das, worauf es im Leben ankommt: Familie, Liebe und Freundschaft. Und genau das bringt Tanja Janz auch auf nicht mal 300 Seiten in ihrem Roman unter. Für alle, die es mögen folgen noch ein paar Lavendel- und Sanddorn-Rezepte, die den Wohlfühlroman abrunden und mit denen wir uns dessen Gefühl in den Alltag rüberholen können.
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Der Roman ist von vorne bis hinten cosy. Die Himmelsee-Atmosphäre ist wirklich wunderschön eingefangen. Das ist wie eine kleine Verschnaufpause, respektive Kurzurlaub zum Abtauchen, Durchatmen und Kraft tanken. Gut, die Geschichte um Linna ist geradlinig und vorhersehbar und entspricht insofern eben voll und ganz dem Herzkino-Format und dem Motto „Kennst du einen, kennst du alle“. Man weiß, was man bekommt, und nimmt es so hin. So bin ich auch dem Handlungsverlauf von Himmelsee gefolgt – auch, wenn ich mit Linnas Verhalten in der Realität niemals konform gehen würde.
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Allein die Ausgangslage um die Beziehungskrise mit Ilja kann ich rational betrachtet nicht nachvollziehen. Ich meine, der Mann ist Pilot. Und da stört es Linna, dass er nicht rechtzeitig von einem Auslandsflug zurück ist, um seinen Sohn von der Kita abzuholen? Echt jetzt? Das ist schon sehr einfach gestrickt. Aber gut, jede Story braucht ihren Ausgangspunkt. Im Verlauf habe ich dann auch akzeptiert, dass Linna im Sinne der Auswahl natürlich gleich zwei potenzielle Love Interests hat und von Bruder 1 zu Bruder 2 hüpft. Für etwas Tiefe spielen dann noch ein, zwei oder auch drei ernstere Aspekte in die Handlung rein. Kurz vor Schluss gibt’s noch a little bit of drama. Alles im Sinne des Happy Ends, dass dann selbstredend in Friede-Freude-Eierkuchen mündet. Hach, wat isset schööön…
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Also, wer gerne Herzkino guckt und so etwas auch gerne mal in Buchform liest, der kommt hier vollkommen auf seine Kosten. HIMMELSEE ist einfach nette und leichte Unterhaltung, die nicht allzu viel Konzentration benötigt und einen kurzzeitig vom alltäglichen Irrsinn auf der Welt ablenkt. Ich habe mich gerne mal wieder auf so eine Geschichte eingelassen und den Aufenthalt an der Ostsee tatsächlich genossen. Aufgrund der Kürze des Romans bleibt das Geschehen zwar insgesamt rudimentär und oberflächlich und man muss nicht viel Nachdenken. Genau das macht den Roman aber zum perfekten Begleiter, um für ein paar Lesestündchen einfach mal eben dem Alltag zu entfliehen.

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Enttäuscht auf ganzer Linie

Just for the Summer
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Abby Jimenez hat eine breite Fanbase. Schon öfter hatte ich eines ihrer Bücher in der Hand. Immer wieder sind mir begeisterte Rezensionen über den Weg gelaufen. Da ich gerade in meiner Romance-Ära stecke, ...

Abby Jimenez hat eine breite Fanbase. Schon öfter hatte ich eines ihrer Bücher in der Hand. Immer wieder sind mir begeisterte Rezensionen über den Weg gelaufen. Da ich gerade in meiner Romance-Ära stecke, kam ihr neues Buch JUST FOR THE SUMMER genau richtig. Voller Vorfreude und mit großen Erwartungen habe ich mich in die Geschichte gestürzt. Die Ernüchterung kam schnell, denn JUST FOR THE SUMMER hat mich so gar nicht abgeholt.

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Darum geht’s: Emma und Justin haben beide ein Schicksal. Bei ihnen hält keine Beziehung. Nach der Trennung finden ihre Ex-Partner aber immer die große Liebe. Um den Liebes-Fluch zu brechen, wollen sie einen Dating-Sommer miteinander verbringen…

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Wenn dich bei einer Romance die Emotionen nicht erreichen, ist das schwierig. Und genau das war hier der Knackpunkt. Es geht recht zackig und ohne große Einleitung in die Geschichte rein. Eigentlich ein guter Ansatz. Aber schon zu diesem frühen Zeitpunkt ist der Grundstein dafür gelegt worden, dass ich keine Verbindung zu Emma und Justin aufbauen konnte. Es war mir einfach alles viel zu abrupt. Ich hab’s nicht gefühlt. Und das hat sich im Handlungsverlauf auch nicht geändert. Beide Protagonisten sind mir jeweils für sich genommen, aber auch in ihrem Miteinander einfach schnurzegal geblieben. Auch ihre jeweiligen Probleme konnten daran nichts ändern. Die hätten eigentlich für jede menge Tiefgang und Gefühl sorgen können. Haben sie aber nicht. Und warum? Weil sie mich persönlich von vorne bis hinten nur genervt haben. Auch den viel gelobten einfühlsamen Schreibstil der Autorin habe ich in diesem Roman jedenfalls nicht gefunden. Abby Jimenez hat es nicht mit einem Wort geschafft, mich in die Story hineinzuziehen. Ich bin ein uninteressierter Zuschauer geblieben.

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Der Romance fehlt es für mein Empfinden an allem - hauptsächlich an der Chemie zwischen den Charakteren, die mich nicht für sich einnehmen konnten. Es kommt selten vor, dass ich bei einer Liebesgeschichte so keine Gefühle aufbauen kann, aber hier ist es so. Für mein Leseerlebnis gibt es folgende Worte: Anstrengend. Ermüdend. Fade. Emotionslos. Schließlich konnte ich nicht anders, und habe die Story nur noch überflogen, um sie irgendwie zu Ende zu bringen.

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Schade! JUST FOR THE SUMMER hat sich für mich als Riesen-Flop entpuppt. Ob ich es nochmal mit einem anderen Buch der Autorin versuche, weiß ich noch nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt steht mir auf jeden Fall nicht der Sinn danach.

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Green Flag-Alarm!

Passion Project
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PASSION PROJECT ist einerseits eine typische Romance, andererseits aber auch wieder nicht. Die Autorin London Sperry geht in ihrer berührenden Geschichte doch ein paar Dinge ein bisschen anders an.
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Darum ...

PASSION PROJECT ist einerseits eine typische Romance, andererseits aber auch wieder nicht. Die Autorin London Sperry geht in ihrer berührenden Geschichte doch ein paar Dinge ein bisschen anders an.
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Darum geht’s: Bennet ist nach New York gezogen, um über den Verlust ihrer ersten Liebe hinwegzukommen. Sie lässt sich auf ein Date ein, dass aber gnadenlos schiefgeht. Henry lässt aber nicht locker. Auf freundschaftlicher Basis startet er das Passion Project und lässt sich allerhand einfallen, damit Bennet eine neue Leidenschaft findet…
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Ich liebe ja den Grumpy-meets-Sunshine-Trope. Mürrischer Typ trifft gutgelauntes Mädel. London Sperry ändert dieses Motiv in PASSION PROJECT ab. Hier haben wir mit Henry einen umwerfend optimistischen männlichen Protagonisten, der auf Sad Girl Emilia trifft. Und ganz schnell folgt die Erkenntnis: Jeder braucht einen Henry in seinem Leben! Henry ist der Inbegriff des einfühlsamen und verständnisvollen besten Freundes, der immer für einen da ist. Er ist die grünste Green Flag, die man sich vorstellen kann. Ein Typ zum Pferdestehlen, Knuddeln und Ausheulen. Aber auch zum lieben? Fast erscheint er ein bisschen zu buddymäßig perfekt, um als Love Interest in Frage zu kommen. Er ist ein absolut süßer und verlässlicher Character, hätte für meinen Geschmack aber auch gerne ein paar mehr Ecken und Kanten haben und auch mal den Bad Boy geben dürfen. Er hätte Bennet vielleicht öfter mal die Meinung geigen sollen. Aber er ist immer lieb und verständnisvoll und lässt sich nahezu alles gefallen. Das ist niedlich und irgendwie ein Traum und ich mochte Henry auch wirklich total gerne. Trotzdem wird so ein Rundum-Good Guy nie einer meiner Lieblingscharaktere werden. Aber die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt eben. Henry und Emilia ergänzen sich auf wundervolle Art und Weise und London Sperry hat es geschafft mir die emotionalen Vibes zwischen den beiden gut zu vermitteln – auch wenn für mich bis zum Schluss ein freundschaftlicher Überhang vorhanden war.
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Wie das Passion Project endet, wird keinen wundern, muss also hier auch gar nicht weiter thematisiert werden. Der Roman ist zuckersüß und hält eine gute Balance zwischen Heiterkeit und Tiefgründigkeit. Die Geschichte ist alltäglich und authentisch. Und das ist mal eine angenehme Abwechslung zu anderen Romance-Storys, die ja doch oft etwas überdramatisch daherkommen. PASSION PROJECT setzt dagegen auf freundschaftliche Slow Burn-Vibes, über die sich eine umarmende Wärme ausbreitet. Für das Wohlgefühl bräuchte es die Lovestory fast gar nicht. Aber dann wäre es ja keine Romance. Ich mochte diese etwas andere Art der Geschichte jedenfalls und würde mich freuen, mehr von London Sperry zu lesen.

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