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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2025

Poetisch, romantisch Prosa

Der Wörterschmuggler
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Klappentext: "Bruno Labastide ist ein Abenteurer, ein sympathischer Schuft und ein Sammler kurioser Geschichten: Als er in Venedig eine geheimnisvolle Japanerin kennenlernt, die ihre Liebhaber stets nur ...

Klappentext: "Bruno Labastide ist ein Abenteurer, ein sympathischer Schuft und ein Sammler kurioser Geschichten: Als er in Venedig eine geheimnisvolle Japanerin kennenlernt, die ihre Liebhaber stets nur für eine Nacht und gegen schöne Verse empfängt, versucht er, sie mit seinen Geschichten zu betören: zum Beispiel mit der von dem Jugendlichen, der Wörter schmuggelt, oder mit der von der Frau, die in Paris von einem unsichtbaren Verehrer verfolgt wird. Magisch-zauberhafte Begebenheiten, die in Buenos Aires, Paris oder Shanghai spielen und am Ende wieder nach Venedig führen."

Wie jeder andere Buchliebhaber, wurde auch ich schon vom bloßen Namen angezogen. Dazu kam noch das malerische Cover, Venedig, zwar ohne Menschen, aber nur mit einem Jungen, laufend. Im Großen und Ganzen habe ich mir viel von dem Buch erwartet.

Rein sprachlich ist das Buch ein Traum. Eine sehr leichte, dennoch poetische und träumerische Art des Schreibens, die mich verzaubert hat. Ich fing an zu lesen und es passierte schon relativ am Anfang, "ich verlor den Faden". Irgendwie hat sich das Buch anders entwickelt als ich es mir vorgestellt habe. Ich wusste vom Klappentext her, dass Bruno der Japanerin die Kurzgeschichten schickt um sie immer wieder erobern zu dürfen. Leider geht das ganz unter im Buch, es wird auf ein kurzes Treffen eingegangen und schon geht es mir Kurzgeschichten. Bei denen hatte ich das Gefühl, dass die irgendwie "lose hängen", man geriet plötzlich in so eine Geschichte und diese war dann auch so schnell zu Ende. Irgendwie fehlte mir, persönlich, die Kerngeschichte. Die Kurzgeschichten waren alle irgendwie sehr traurig, aus dem Leben gegriffen, konnte mich aber nicht so fesseln.

Ob ich das Buch empfehlen würde, kann ich leider nicht sagen. Wie gesagt, einerseits ist der Schriftsteller ein wahrer Meister, wenn es um den Schreibstil geht, andererseits, liest sich dieses Buch wie eine Art Zusammenfassung

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Veröffentlicht am 20.02.2025

Eine bewundernswerte Transformation

Ich war in der Hölle und fand das Paradies in mir
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Klappentext: "Mit 31 Jahren begeht Maksim den Fehler seines Lebens und wird in Thailand zu 13 Jahren Haft verurteilt. Davon sitzt er mehr als acht im härtesten Knast des Landes unter unglaublichen Zuständen ...

Klappentext: "Mit 31 Jahren begeht Maksim den Fehler seines Lebens und wird in Thailand zu 13 Jahren Haft verurteilt. Davon sitzt er mehr als acht im härtesten Knast des Landes unter unglaublichen Zuständen ein. Heute sagt er: „Das Gefängnis hat mich zu einem besseren Menschen gemacht.“
Nicht nur, dass Maksim unter brutalen Bedingungen überlebt, er findet auch einen Weg, seine Seele zu retten, seinen Geist zu beruhigen und sich selbst zu finden: Meditation und Yoga. Und er entscheidet sich für ein spirituelles Leben. Heute ist er wieder auf freiem Fuß und unterrichtet viele Menschen in seiner meditativen Methode, innere Ruhe zu finden und Energie zu tanken. Er verhilft ihnen zu mehr Lebensfreude und Erfolg. In seinem neuen Buch spricht er offen über die Erfahrungen seiner Transformation."

Ich habe mir dieses Buch auf Empfehlung meiner Mutter bestellt. Sie hat ein Interview mit Maksim im TV gesehen und dachte, es wäre für mich interessant. Tatsächlich fand ich den Klappentext schon sehr interessant und ich bestellte mir das Buch am gleichen Tag. Das Cover selbst ist sehr einfach, Maksim, nachdenklich, am Anfang einer Treppe, also vor dem Aufstieg. Im unteren Teil des Covers ist noch Gefängniszaun zu sehen, aber gar nicht schwarz bedrohlich, sondern wird eher in blassem braunen oder goldenen Ton gehalten.

Ich fing gleich an mit dem Lesen und fühlte mich mit Maksim sehr verbunden, da ich auch ein Einwandererkind bis aus ehemaligen Jugoslawien. Trotz dieser Verbundenheit fühlte ich aber, dass er etwas arrogant, überheblich, selbstverliebt ist bzw. war. Ich habe nur gehofft, dass sich dies ändern wird, sonst könnte ich das Buch nicht zu Ende lesen. Tatsächlich hat sich das geändert und Maksim bekam meine volle Bewunderung, mein Mitgefühl und Verständnis.

Der bittere Weg, den er gehen musste um zu sich selbst zu finden, kann sich keiner, der nicht den gleichen Weg gegangen ist, wirklich vorstellen. Es wird, im Buch, sehr gut auf das Gefängnisleben, dessen Zustände und Maksims Gedanken eingegangen und bis zu einem Teil kann sich der Leser in das Geschriebene hineinversetzen.

Der Leser bekommt die Verwandlung mit, auf einem sehr offenen und ehrlichen Weg. Daraufhin kommt die Motivation, genauso wie Maksim mit seinem Körper und seiner Psyche zu arbeiten. ICh kann jetzt nicht genau sagen, ob er eine enorme mentale Stärke schon vor dem Gefängnis hatte oder ob er sich diese erst dort angeeignet hat.

Dieses Buch ist nicht nur eine Biographie sondern auch ein Lehrbuch, eine Einführung, eine Motivation, ein Kraftspender. Ich empfehle dieses Buch jedem, der bereit ist sich zu öffnen und an sich zu arbeiten, sowie an alle, die ehrlich interessiert sind.

Es ist ein besonderes Buch und ich bin dankbar, zumindest als Leser, Teil dieser Transformation gewesen zu sein.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Weihnachtsgeschichte für Tierliebhaber

Weihnachtszauber mit Alpakas
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Klappentext: "Nach dem frühen Tod ihres Mannes ist in Stellas Leben nichts mehr, wie es war. Daher wagt sie den Neuanfang und erfüllt sich ihren großen Traum: eine eigene Alpakafarm. Mitten im Winter zieht ...

Klappentext: "Nach dem frühen Tod ihres Mannes ist in Stellas Leben nichts mehr, wie es war. Daher wagt sie den Neuanfang und erfüllt sich ihren großen Traum: eine eigene Alpakafarm. Mitten im Winter zieht sie ins verschneite Sauerland, wo sie sich ihr neues Zuhause mit sechs niedlichen Alpakas teilt. Stella hat mit Idylle und Erholung gerechnet – doch die Alpakas halten sie mit Ausbüchsversuchen und Sitzstreiks auf Trab, und auch der alte Hof macht ihr zu schaffen. Als ihr alles über den Kopf zu wachsen droht, bekommt sie jedoch unerwartete Unterstützung. Weihnachten ist eben die Zeit der Hoffnung …"

Jedes Jahr kaufe ich mir neue Weihnachtsglitzerbücher. Diesmal haben mich die Alpakas schon vom Cover her begeistert. Ein bisschen Glitzer, viel Weihnachten und niedliche, freche Alpakas. Ein wunderschönes Cover, einfach zum Verlieben.

Das Buch war bei den Wohlfühlromanen zu finden, was mich absolut nicht wundert. Der Schreibstil der Schriftstellerin ist so sanft und angenehm mit viel Gefühl und Humor. Ich liebte es dieses Roman zu lesen und einfach entführt zu werden in das tiefe Sauerland zu den Alpakas, Stella und den Dorfbewohnern.

Die Charaktere sind unterschiedlich, wie wir sie in einem richtigen Leben überall antreffen, von netten, verständnisvollen Menschen, bis zu den griesgrämigen Nörgler. Genau das rundet diese Geschichte so fantastisch ab. Und wie meine Tante immer sagte, unter Gottes Himmel ist Platz für alle.

Mit Stella, der Hauptprotagonistin, bin ich sofort warm geworden und konnte viel weinen und lachen mit ihr und über sie. Janna mochte ich auf Anhieb, ihre freche Art ist sehr erfrischend. Hannelore und Francis sind wie zwei ältere Tanten, die der Geschichte noch mehr Wohlfühlfaktor geben.

Die Geschichte an sich ist relativ einfach, ein Neubeginn. Und klar, jeder Neubeginn ist schwierig.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es so voller Liebe, Respekt und Verständnis ist. Aber, es ist absolut keine Liebesgeschichte. In der Geschichte herrscht Liebe zwischen dem Mensch und Tier, zwischen den Freunden, zwischen den Nachbarn und dann auch noch Familie.

Dieses Buch empfehle ich absolut jedem, der noch eine megagrosse Prise Weihnachten in seinem Leben braucht, aber es ist absolut kein Buch für Nicht-Tierliebhaber.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Sachlich und nett

Bin bei mir
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Klappentext: "»Wo bin ich nur mit meinen Gedanken? Und findet dort gerade mein Leben statt?«

Alltagsprobleme, Zukunftsängste, alte Wunden aus der Vergangenheit – oft sind wir mit unseren Gedanken überall, ...

Klappentext: "»Wo bin ich nur mit meinen Gedanken? Und findet dort gerade mein Leben statt?«

Alltagsprobleme, Zukunftsängste, alte Wunden aus der Vergangenheit – oft sind wir mit unseren Gedanken überall, nur nicht da, wo unser Leben wirklich stattfindet: im Hier und Jetzt.

Tom und sein alter Freund Paul verbringen einige Tage am Meer. Schnell merkt Paul, dass Tom mit seinen Gedanken ganz woanders ist: Mal ist Tom bei der Arbeit, mal bei seiner nicht ganz einfachen Beziehung und ständig ist er abgelenkt von Belanglosigkeiten. Den gegenwärtigen Moment kann er nicht genießen. Getrieben von innerer Unruhe hat er das Gefühl, niemals im eigentlichen Leben zu sein. Etwas läuft falsch.
Doch dann erzählt ihm Paul die Geschichte von zwei Fischern auf der Suche nach dem idealen Fang und langsam beginnt Tom zu verstehen, wie sehr die fortwährende Überforderung im Alltag ihn daran hindert, im Hier und Jetzt anzukommen. Wie lässt sich das Gedankenkarussell aus alten Verletzungen, der Sorge und Angst vor dem, was kommen mag, bloß stoppen? Anschaulich zeigt ihm Paul anhand eines Modells, wie er wieder zur eigenen Mitte finden kann. Dabei kommen ein Kreis, zwei Flaschen und drei Steine zum Einsatz, die sinnbildlich zeigen, was nötig ist, damit ein erfülltes Leben gelingt. Vor allem aber, wie Tom es auch dann führen kann, wenn die Auszeit am Meer vorbei ist."

Ich war begeistert von dem Titel genauso wie vom Cover. Die Einfachheit, die uns allen in diesem Leben fehlt, wurde eingefangen. Eine Art Zeichnung vom Meer, Sand und Klippen mit einem Menschen, ganz alleine in die Ferne blickend. Das positive blau überwiegt und gibt dem Leser ein gutes Gefühl.

Die Geschichte wird in der Ich-Form erzählt. Jemand, der noch nicht zu seiner Mitte gefunden hat. Diese ständigen Sorgen und Gedanken des Erzählers konnte ich sehr wohl nachempfinden. Ich bin ja selbst nicht anders. Paul, der Freund, der dem Erzähler hilft Achtsamkeit zu erlernen ist ein netter, aber für mich leider nicht wirklich greifender Protagonist.

Das Spiel mit den Flaschen, Steinen und dem Kreis ist eine top Idee und es zeigt gut, wo wir uns befinden, bzw. unsere Gedanken und warum Einiges nicht funktionieren kann, wenn man nicht in seiner Mitte ist.

Toll fand ich den ganz kurzen Abschnitt über die Sprache des Körpers, der uns Hinweise gibt, was falsch läuft bzw. was neu überdenkt werden soll.

In dieser Geschichte wird nicht nur dem Erzähler beigebracht, sich auf hier und jetzt zu konzentrieren, sondern es gibt auch eine Unternehmensaufstellung. Diese zeigt uns nicht nur, warum ein Unternehmen in eine Krise geraten könnte, sondern auch warum die Mitarbeiter nicht miteinander funktionieren.

Besonders beeindruckend fand ich die Aufstellung über die soziale Medien, ihre Beeinflussung und Angstmacherei.

Im Großen und Ganzen ist eine sehr gute Geschichte, aber in meinen Augen etwas schlechter in Szene gesetzt. Zwar versucht der Schriftsteller die Natur darzustellen, aber es kommt nicht an. Es ist alles viel zu sachlich und eintönig gehalten, dass der Erzählung gewisse Tiefe und Einfühlung fehlt.

Trotzdem würde ich das Buch empfehlen, allerdings nur an die Menschen, die sich nicht weiter mit sich selbst beschäftigen wollen, als eben nur mal kurz wieder auf den richtigen Weg zu kommen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Nostalgisch, naturverbunden, leicht mysteriös

Zwischen den Bäumen funkelt das Licht
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Klappentext: "Seit zehn Jahren ist Alexandra glücklich verheiratet mit Daniel. Die gemeinsame Firma floriert und ihr wild blühender Garten ist der perfekte Rückzugsort. Dennoch fühlt sie sich manchmal ...

Klappentext: "Seit zehn Jahren ist Alexandra glücklich verheiratet mit Daniel. Die gemeinsame Firma floriert und ihr wild blühender Garten ist der perfekte Rückzugsort. Dennoch fühlt sie sich manchmal fehl am Platz: Es fällt ihr schwer, sich Daniels harmonischer Großfamilie zu öffnen; den Kontakt zu ihren eigenen Eltern hat sie abgebrochen. Als ihr Vater stirbt, muss Alexandra sich der Vergangenheit stellen: Sie erbt das Elternhaus im Bayerischen Wald – zusammen mit ihrer Schwester Melanie. Doch die ist seit einem Familienstreit vor über zwanzig Jahren verschwunden. Dann entdeckt Alexandra auch noch, dass ihr Mann eine Affäre mit einer anderen Frau hat."

Zu diesem Buch hat mich der Klappentext gezogen. Ich hatte einfach wieder Lust einen Familienroman zu lesen. Jetzt im Nachhinein finde ich das Cover sowie den Titel perfekt passend zu dieser Geschichte. Mehr werde ich auch nicht verraten, dazu muss man schon das Buch lesen

Eine sehr angenehme, leichte Schreibart, die den Leser sofort auf die spannende Reise mitnimmt. Kapiteln sind super abgerundet und fühlen sich wie eine kurze Pause zum Aufatmen, Verarbeiten und dann Weitermachen.

Die Hauptprotagonistin Alexandra war mir nicht unbedingt von Anfang an sehr sympathisch. Sie hat sich aber in der Geschichte zu einer sehr angenehmen Figur entwickelt. Der Leser konnte diese Entwicklung spüren, aufgrund der fortschreitenden Geschichte verstehen und dann letztendlich Alexandra lieben lernen.

Der Hauptprotagonist Max ist von Anfang an ein sehr zurückhaltender, in meiner Fantasie, sehr gutaussehender, stiller, weiser Kerl, in den man sich einfach verlieben kann. Er wirkt anfangs leicht geheimnisvoll, aber auch seine Geschichte wird enthüllt und er gewinnt an mehr Sympathie.

Alle anderen Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber runden diese Geschichte einfach perfekt ab.

Die Handlung ist anfangs relativ einfach und diese steigert sich dann. Es gibt keine große Spannungen, aber die Neugierde wird immer größer und das Bedürfnis endlich alles zu enthüllen immer stärker. Somit kann der Leser ab einem bestimmten Punkt im Buch, einfach nicht mehr aufhören zu lesen.

Die Geschichte selbst ist schmerzhaft, traurig und teilweise brutal. Die ganze Gefühlspalette kommt beim Lesen zum Vorschein. Der Leser weint mit, lacht mit, fiebert mit, überlegt und rätselt mit.

Wieder einmal wird dem Leser klar, nur wenn man mit seiner Vergangenheit abschließt und zu sich selbst findet, kann man wahres Glück erleben ...

Eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber der Familiengeheimnisse und Wohlfühlbücher.

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