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Veröffentlicht am 21.03.2024

Das Licht und die Dunkelheit

Dunkelgrün fast schwarz
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Klappentext: "Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ...

Klappentext: "Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ist klar, wer die Zuneigung des Mädchens gewinnen wird. Schon immer war Raffael der Selbstbewusste, der mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz nur der Mitläufer. Doch Johanna spielt ihr eigenes Spiel – bis die Freundschaft der beiden Jungen zerbricht. Jetzt, 16 Jahre später, steht Raffael plötzlich vor Moritz‘ Tür. Und auf einmal scheint die Vergangenheit wieder da zu sein, die Erinnerung an ihre Jugend und an all das, was zwischen ihnen kaputtgegangen ist – und an Johanna, die immer noch zwischen ihnen steht."

Dieses Buch habe ich wegen einer Leserrunde gelesen, zu der ich es dann leider nicht mehr geschafft habe. Meine Motivation war groß. Ich habe somit nicht nach dem Cover Ausschau gehalten. Es ist sehr passend, drei Freunde erfreuen sich am Leben, vor und unter ihnen der Abgrund ohne Ende. Der Name des Buches verwirrt ein bisschen, aber wenn man sich eingelesen hat, versteht man ihn auch.

Die Hauptcharaktere sind sehr lebhaft beschrieben, ihr Verhalten, ihre Denkweise. Wobei sich der Leser die Denkweise in nur drei von denen hineinlesen kann. Marie, die liebevolle Mutter mit all ihren Ängsten und Sorgen. Moritz, das liebevolle Kind in dem Talente schlummern. Das Kind, das das Leben in Farben sieht. Nicht nur das Leben, sondern auch die Gefühle und Geschehnisse. Und Johanna, die nicht ganz dunkel ist, die aber das Licht in ihr durch das tragisch Erlebte begraben möchte. In die Gefühle und Gedanken von Rafael, kann der Leser nicht hineinsehen und somit bleibt die Dunkelheit mysteriös und zum Teil unbegründet.

Das Buch ist in einer sehr gepflegten angenehmen Sprache geschrieben. Durch den ständigen Sichtwechsel zwischen den Protagonisten und den Zeitzonen ist das Lesen eine Art Abenteuer. Allerdings ein Abenteuer ohne Hoch- und Tiefpunkte, bzw. ohne jegliche Spannung. Hin und wieder sieht sich der Leser in manchen Gedanken oder Gefühlen, es berührt ihn und bringt ihn zum Nachdenken über sich selbst und über das Leben. Dunkelgrün fast schwarz zeigt uns teilweise die Abgründe der menschlichen Seelen und Hilfslosigkeit denen zu entkommen. Es ist ein Buch über die Dunkelheit und das Licht. Die Dunkelheit, hungrig nach Licht, möchte es in sich aufnehmen und zerstört es dadurch.

Es ist absolut keine leichte Lektüre und ich würde es nicht denjenigen empfehlen, die einen lustigen, spannenden Roman lesen wollen.

Aber es ist immer noch eine Art "Ode an das Leben".

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Die Liebe ist das Wasser des Lebens

Die vierzig Geheimnisse der Liebe
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Klappentext: "Ella ist vierzig Jahre alt, hat einen Ehemann, drei Kinder im Teenageralter und ein schönes Zuhause in einer amerikanischen Kleinstadt. Eigentlich sollte sie glücklich sein, in ihrem Herzen ...

Klappentext: "Ella ist vierzig Jahre alt, hat einen Ehemann, drei Kinder im Teenageralter und ein schönes Zuhause in einer amerikanischen Kleinstadt. Eigentlich sollte sie glücklich sein, in ihrem Herzen breitet sich aber eine Leere aus, die früher von Liebe gefüllt war. Als Gutachterin für eine Literaturagentur taucht sie tief in einen Roman über den Sufi-Dichter und Mystiker Rumi und die vierzig ewigen, geheimnisvollen Regeln der Liebe ein. Trotz der Ansiedlung im 13. Jahrhundert scheint ihr der Roman immer mehr eine Spiegelung ihrer eigenen Geschichte zu sein. Zusehends distanziert von ihrem Ehemann, beginnt Ella, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen. Sie besucht den Verfasser des Buches, Aziz Zahara, mit dem sie sich schriftlich schon rege und sehr persönlich ausgetauscht hat - und erfährt eine derart grundlegende persönliche Veränderung, wie sie es sich nie hätte ausmalen können."

Dieses Buch habe ich nicht wegen dem Cover ausgesucht. Ehrlich gesagt, verstehe ich den Zusammenhang zu der Geschichte gar nicht. Das Buch habe ich ausgesucht wegen Rumi. Wegen des Suffismus. Wegen der Liebe, Wegen der Geschichten von Ella und Shams-e Tabrizi.

Das Buch ist in einer sehr gepflegten, leicht anspruchsvollen aber bildlichen Sprache geschrieben. Es handelt von zwei voneinander unabhängigen Geschichten, in zwei vollkommen unterschiedlichen Zeiten, die trotzdem am Ende ineinander gehen und ein wundervolles Ganzes abgeben.

Suffismus ist der Hauptaugenmerk der Geschichte über Rumi und Shams-e Tabrizi. Diese Geschichte hat mir die Augen in mancher Hinsicht geöffnet. Sie hat mich gelehrt, hat mir Ruhe gegeben und sie hat mich zweifeln lassen. Ich liebte die Geschichten und die Reden, aber ich zweifelte trotzdem an der Richtigkeit. Das wundervolle an dieser Geschichte ist, dass sie aus einigen Blickwinkeln, der verschiedenen Protagonisten dargestellt wurde. Einfach um sich zu vergewissern, dass auch jeder seine eigene Wahrheit, Ziele und Ideale hat.

Ella in der zweiten Geschichte ist eine normale Frau mit einem typisch normalen Leben und einer wundervollen Familie. In dieser Geschichte durfte ich ihre Entfaltung, ihr Kennenlernen des eigenen Ichs sowie die wahre Liebe, erleben.

Das Buch ist mit sehr vielen Weisheiten, Zitaten und kleinen Anekdoten gefüllt.

Trotz meiner Begeisterung verleihe ich nur vier Sterne, weil das Buch hin und wieder zu anstrengend war und es hinterließ mir ein Gefühl der Traurigkeit und Leere ... Ich bin mir auch gar nicht sicher ob ich alle vierzig Geheimnisse herausgelesen habe ...

Auf jeden Fall würde ich das Buch jedem empfehlen, der das mystische sowie religiöse mag und offen für viele neue Eindrücke ist.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Das Leben ist .... Liebe

Stay away from Gretchen
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Klappentext: "Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Als die Diagnose Demenz im Raum steht, ist Tom entsetzt. ...

Klappentext: "Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Als die Diagnose Demenz im Raum steht, ist Tom entsetzt. Bis die Krankheit seiner Mutter zu einem Geschenk wird: Erstmals erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, den geliebten Großeltern, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter und ihrer Zeit im besetzten Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück."

Der Titel hat mich begeistert, natürlich, erst als ich die wahre Bedeutung des Satzes herausgefunden habe. Sonst ist das Cover sehr einfach, eigentlich fast unscheinbar gestaltet.

Der Schreibstil ist locker und einfach, die Geschichte liest sich schnell. Es ist ein Wohlfühlbuch, das der Leser gar nicht mehr aus der Hand geben will.

Die Geschichte wird in zwei Zeiten erzählt. Die Sprünge sind sehr leicht und angenehm, es gibt keine Verwirrungsgefahr.

In beiden Zeiten werden schwierige Themen behandelt, allerdings ist es der Schriftstellerin gelungen, immer etwas Humor einzubeziehen und dem Leser ein Lächeln zu entlocken.

Das Buch ist sehr gut recherchiert. Es hat mir Türen zu Welten eröffnet, von denen ich nichts wusste. Es hat mich gefesselt, ich habe getrauert und mitgezittert. Ich war fassungslos und glücklich.

Es war unwichtig ob das Ende kitschig oder voraussehend war. Es ist die Art und Weise wie Spannung aufgebaut wird, wie die Protagonisten erleben und sich verändern.

Es ist ein Stück Geschichte, mit viel Liebe geschrieben.

Empfehlen würde ich das Buch absolut jedem.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Nichts für schwache Nerven

Die Chirurgin
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Klappentext: "In Boston dringt ein Unbekannter nachts in die Wohnungen von alleinstehenden Frauen ein, unterzieht sie einem gynäkologischen Eingriff und tötet sie. Die einzige Spur führt Detective Thomas ...

Klappentext: "In Boston dringt ein Unbekannter nachts in die Wohnungen von alleinstehenden Frauen ein, unterzieht sie einem gynäkologischen Eingriff und tötet sie. Die einzige Spur führt Detective Thomas Moore und Inspector Jane Rizzoli zu der jungen Chirurgin Catherine Cordell, die drei Jahre zuvor nach ähnlichem Muster überfallen wurde, den Täter aber in Notwehr erschoss. Und bald wird klar, dass Catherine erneut zur Zielscheibe eines psychopathischen Mörders geworden ist ..."

Ein Medizinthriller, der fesselt und begeistert. Die Schreibweise ist ausgiebig, mit vielen Details, die aber in keinster Weise langwierig oder ausschweifig ist. Die Schriftstellerin versteht es sehr gut ihre Medizinkenntnisse mit Spannung zu koppeln.

Die Charaktere sind perfekt aufeinander abgestimmt, sowohl das Opfer als auch das Polizeiduo. Die Geschichte wird aus mehreren Sichtpunkten erzählt, somit kann man sich sehr angenehm in jeden Protagonisten hineinversetzen.

Das Hauptthema ist, natürlich, der Chirurg und der Wettlauf mit der Polizei. Es werden aber mehrere Unterthemen angeschnitten, wie zB. Rizzoli als einzige Frau in ihrer Abteilung.

Am Besten gefielen mir die Gedanken des Täters und der geschichtliche Bezug zu seinen Taten.

Das Buch ist gut recherchiert, lebhaft dargestellt mit Spannung und Wissen aufgebaut.

Empfehlen würde ich es an alle Thrillerfans, die nicht nur mit einer "Hetzjagd" zufrieden zu stellen sind.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Fantastisch, gefühlvoll, einzigartig

Arminuta
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Klappentext: "Im Dorf nennen sie alle nur »Arminuta«, die Zurückgekommene. Aber warum hat man das dreizehnjährige Mädchen zu seinen leiblichen Eltern zurückgeschickt? Mit einem Koffer wurde sie bei einer ...

Klappentext: "Im Dorf nennen sie alle nur »Arminuta«, die Zurückgekommene. Aber warum hat man das dreizehnjährige Mädchen zu seinen leiblichen Eltern zurückgeschickt? Mit einem Koffer wurde sie bei einer ihr unbekannten Familie abgeliefert. Dort scheint niemand auf sie gewartet zu haben. Alles ist fremd, die Armut, der Schmutz, die harten Worte. Während sie einen Weg zurück in ihr behütetes Leben sucht, entwickeln sich neue Bindungen und sie beginnt zu verstehen, wie viele Facetten die Liebe haben kann."

Das Cover finde ich nicht unbedingt anziehend, allerdings passt es perfekt zum Schreibstil und zur Geschichte. Purismus und Realität.

Die Schriftstellerin hat eine sehr nüchterne und realistische Schreibweise. Sie achtet auf jedes Detail, welches dem Leser die Situation näher bringen kann. Der Text ist weder romantisch noch in die Länge gezogen. Die Kapiteln sind genau abgestimmt. Beim Lesen des Buches taucht man in die Welt von Arminuta ein und leidet mit.

Das ganze Buch wird aus der Sicht des 13jährigen Mädchens erzählt. Jede Situation und jeder Gedanken wird so dargestellt, dass der Leser es nachvollziehen und miterleben kann.

Dieses Buch verbindet Gegensätze: Wohlstand und Armut, Einsamkeit und Liebe.

Die Geschichte ist ungewöhnlich und nicht vorhersehbar.

Dieses Buch ist eins der Besten, das ich in letzter Zeit lesen durfte.

Meine absolute Empfehlung an junge sowie an ältere Leserinnen.

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