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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2024

Spannende Stunden mit einem gut konstruierten Weltuntergangsszenario

Am Ende aller Zeiten
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AM ENDE ALLER ZEITEN hat mich direkt angesprochen, aus zwei Gründen: 1. Was? Postapokalypse, 2. Wo? Schottland. Die Story klang ganz spannend und der Hörbuch-Sprecher, Uve Teschner, gehört u.a. zu meinen ...

AM ENDE ALLER ZEITEN hat mich direkt angesprochen, aus zwei Gründen: 1. Was? Postapokalypse, 2. Wo? Schottland. Die Story klang ganz spannend und der Hörbuch-Sprecher, Uve Teschner, gehört u.a. zu meinen Lieblingssprechern – konnte also nur gut werden.

Die Geschichte fängt schon mehr oder minder düster an, bevor die Apokalypse überhaupt beginnt. Edgar, so unzufrieden mit sich und seinem Leben, steckt in einem absoluten Tief – das stimmt auf jeden Fall ein auf das, was noch kommt. Das Hörbuch ist so gut umgesetzt, dass man sich direkt in der Geschichte wiederfindet, keine Anlaufzeit zum Warmwerden benötigt! Auch zu Edgar konnte ich schnell einen Zugang finden. Andere, im Laufe der Story dazukommende Charaktere, waren ebenso gut und detailliert ausgearbeitet. Es war interessant die ganzen Entwicklungen der Personen mitzuerleben. Vor allem bei jeder Entscheidung mitzufiebern hat das Hören spannend gemacht.

Das einzig Irritierende – aber für die Story nicht Relevante – war (wie so oft bei deutschen Titeln) die Übersetzung des englischen Originaltitels. Im Englischen „The End of the World Running Club“ genannt, fehlt der Zusatz „Running Club“ im Deutschen einfach komplett – dabei macht er doch so viel Sinn!
Fazit

Adrian J. Walker hat eine fesselnde Weltuntergangs-Szenerie konstruiert, in der es einmal nicht um Zombies oder Seuchen geht. Das Hörbuch hat mir einige spannende Stunden bereitet. Klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 22.12.2024

Ein Must-Read für junge Menschen

Rosa Kaninchen-Trilogie, Band 1 - Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
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Judith Kerr hat mit der „Rosa Kaninchen“-Trilogie ihre eigene Geschichte verarbeitet, jedoch nicht in Form von Memoiren, sondern als Romane mit der fiktiven Hauptprotagonistin Anna. Das Buch setzt 1933 ...

Judith Kerr hat mit der „Rosa Kaninchen“-Trilogie ihre eigene Geschichte verarbeitet, jedoch nicht in Form von Memoiren, sondern als Romane mit der fiktiven Hauptprotagonistin Anna. Das Buch setzt 1933 ein, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. Anna, Tochter eines bekannten jüdischen Schriftstellers und Nazigegners, ist sehr authentisch dargestellt und so fällt es einem beim Lesen leicht, die Nazi-Zeit aus Kinderaugen nachzuvollziehen. Die Flucht, das Leben ohne feste Heimat, die ständige Angst – all das bringt Judith Kerr dem Leser sehr realitätsgetreu nahe, hat sie eben dies doch in ihrer Kindheit und Jugend selbst erleben müssen. Es ist zum Teil wirklich sehr bedrückend, die Gefühle und vor allen Dingen Ängste der kleinen Anna so realistisch beschrieben zu bekommen. Man würde ihr am liebsten die Hand reichen und ihr sagen, dass alles wieder gut wird. Aber nicht nur Anna, auch die anderen Charaktere (ihre Familie, Bekannte, Fremde) werden detailliert und authentisch dargestellt.

Die Geschichte ist, wie bereits erwähnt, in groben Zügen die der Autorin selbst. Und gleichzeitig das Schicksal so vieler anderer, die vor Hitler und seinen Nationalsozialisten fliehen mussten. Viel muss daher nicht dazu gesagt werden. Bedenkt man, dass es sich bei dem Buch um Jugendliteratur handelt, so kann man aber auf jeden Fall anmerken, dass Kerr es ganz hervorragend schafft, dieses schreckliche Thema realistisch, aber nicht zu grausam rüberzubringen.

Als Standardwerk der Jugendliteratur, anerkannter Klassiker in der Emigrantenliteratur und Jugendliteraturpreisträger 1974 kann ich dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der sich einmal auf andere Weise mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen möchte. Annas Geschichte lässt einen nicht so schnell los, da sie stellvertretend für Millionen anderer Schicksale steht. Definitiv jede Lesestunde wert.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Verspricht mehr als es hält

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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Was mich vor allen Dingen zu dem Hörbuch von Franzi Kopka hat greifen lassen, war die Location in Schottland. Ich liebe dieses Land und eine Romance-Story in dieser Kulisse kann eigentlich nur gut werden, ...

Was mich vor allen Dingen zu dem Hörbuch von Franzi Kopka hat greifen lassen, war die Location in Schottland. Ich liebe dieses Land und eine Romance-Story in dieser Kulisse kann eigentlich nur gut werden, oder? Leider muss ich diese Frage mit „Es geht so.“ beantworten. Was auf dem Klappentext zunächst spannend und nach einer schönen Liebesgeschichte klingt, wurde von der Autorin leider nicht wie erwartet umgesetzt.

Dass Rae sich auf die Suche nach ihrer Grandma begibt, die spurlos verschwunden ist, verspricht eigentlich viel Spannung. Was genau ist ihr zugestoßen? Welche Geheimnisse verbirgt sie vor ihrer Enkelin? Ab dem Punkt, an dem Rae in Schottland ankommt, dümpelt die Geschichte allerdings vor sich hin. Die Kapitel ziehen sich zum Teil gefühlt endlos in die Länge, ohne wirklich Inhalt zu liefern, der irgendwie zur Story beitragen würde. Zumindest in die Liebesgeschichte zwischen Rae und Archer habe ich dann meine Hoffnung gesetzt – vergebens. Auch dieser Geschichtsstrang kommt irgendwie nicht so richtig in Fahrt. Kapitellang passiert nichts Neues und Franzi Kopka neigt dazu, viele Dinge einfach immer wieder zu wiederholen. Irgendwann war ich leider schon genervt davon und dachte mir nur „Ja, ich weiß, dass deine Grandma dich nie belügen würde.“, „Ja, ich weiß, dass Archer unfassbar gut aussieht.“, „Ja, ich weiß, dass . . .“.

So richtig warm wurde ich auch mit keinem der Protagonisten. Weder Rae noch Archer waren irgendwie greifbar – und dabei waren 95 % der Kapitel aus Raes Sicht erzählt (die zwei Kapitel aus Archers Sicht waren dann auch überflüssig und passten so gar nicht ins Buch). Rae zerfloss mir oft zu sehr in Selbstmitleid und im Bedauern ihrer (Jugend)Fehler. Und Archer . . . ja, Archer. Wer genau ist das noch gleich? Man erfährt so gut wie nichts über ihn und nach 14 Stunden Hörbuch kennt man ihn genau gar nicht. Schade.

Titel und Klappentext versprechen mehr, als der Inhalt bietet. Ich würde sogar sagen, sie versprechen viel zu viel. Der „kupferne Schlüssel“ hat nur am Rande etwas mit der Story zu tun und die „Cosy Secrets“ sind nicht wirklich „cosy“. Leider konnte mich Franzi Kopka mit ihrem Romance-Debüt so gar nicht überzeugen. Das ist wirklich schade, denn die Story hätte durchaus Potenzial gehabt.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Mitreißend und wunderschön

The Peace That Is You
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Für mich ist Emma Scott eine ganz besondere Autorin, denn ihre Bücher haben mich überhaupt erst von New Adult überzeugt. Mit „The Peace That Is You“ geht sie ein wenig weg von dem „Standard“ des Genres ...

Für mich ist Emma Scott eine ganz besondere Autorin, denn ihre Bücher haben mich überhaupt erst von New Adult überzeugt. Mit „The Peace That Is You“ geht sie ein wenig weg von dem „Standard“ des Genres und baut „übernatürliche“ Kräfte ein. Wenn man sich denkt „Warum? Was soll das?“, kann ich beruhigen: Es passt in die Story und wirkt keineswegs komisch.

Mit Fiona und Nikolai hat die Autorin zwei Charaktere erschaffen, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe und auch nach dem Lesen nicht wirklich loslassen kann. Bei so viel Grausamkeiten, die das Leben der beiden mit sich bringt, ist da einfach nur Unschuld, Liebe und unglaublich viel Hoffnung zwischen ihnen. Sowohl Fiona als auch Nikolai machen jeder für sich eine Entwicklung durch, die für den Leser spürbar ist. Genauso wie ihre Gefühle füreinander: jede Berührung, jeder Kuss, jeder Blick – Emma Scott schafft es, dass man beim Lesen alles fühlt, was Fiona und Nik fühlen.

Die Story ist von Anfang an einfach gut, man ist direkt mittendrin und nicht nur Zuschauer. Bis zum Schluss hält Emma Scott es spannend und trotz der Vorhersehbarkeit, die das Genre nun einmal mit sich bringt, gab es doch unerwartete Wendungen und Momente.

Selten hatte ich beim Lesen so viel Gänsehaut, Tränchen in den Augen und Hoffung, dass alles gut wird. Emma Scott konnte mich einmal mehr von ihren Büchern überzeugen und mir beim Lesen einen Frieden geben, den man nur hat, wenn man vollkommen in ein Buch versinkt.

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Veröffentlicht am 09.07.2019

Spannend wie eh und je

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Meine Meinung

Ich bin schon sehr lange ein Fan von Inge Löhnigs Krimis um Kommissar Dühnfort, habe aber auch ewig nichts mehr von ihr gelesen. Dass es nun eine neue Reihe um Gina Angelucci, der Frau von ...

Meine Meinung

Ich bin schon sehr lange ein Fan von Inge Löhnigs Krimis um Kommissar Dühnfort, habe aber auch ewig nichts mehr von ihr gelesen. Dass es nun eine neue Reihe um Gina Angelucci, der Frau von Dühnfort gibt, hat mich sehr gefreut.

Bei UNBARMHERZIG handelt es sich um den 2. Fall für Angelucci, der jedoch unabhängig vom 1. gut zu lesen und verstehen ist. Die Autorin schafft von vornherein eine Verbindung zwischen Leser und Protagonisten, sodass man sich leicht in diese hineinversetzen kann. Wenn man die Dühnfort-Fälle von Inge Löhnig kennt, ist es ein bisschen wie nach Hause kommen! Es macht Spaß, von Beginn an mitfiebern zu können und diesen Cold Case, der sich während des 2. Weltkrieges abspielte, zu lösen.

Die Story ist von Anfang an mit viel Spannung aufgebaut. Immer wieder sieht man sich beim Miträtseln fast am Ziel, um dann doch feststellen zu müssen, dass man sich auf dem Irrweg befand. Löhnig versteht es, den Leser an ihre Bücher zu fesseln. Die ganzen historischen Hintergrundinformationen zum Fall fand ich sehr interessant. Ohne diese wäre die Geschichte für mich definitiv weniger nahbar gewesen.

Fazit

Wieder einmal konnte Inge Löhnig mich mit ihrem neuen Fall überzeugen. Von der ersten Seite an war ich gespannt darauf, wie es wohl ausgeht und was damals vorgefallen ist. Ich mag es sehr, wie sie die Protagonisten aufleben und die Story so realistisch erscheinen lässt. Klare Empfehlung meinerseits!