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Veröffentlicht am 08.04.2017

Ruhiger Thriller mit Ekelfaktor - fesselnd und mit interessanten historischen Infos Islands.

Das letzte Ritual
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In der Universität von Reykjavík wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent war fasziniert von alten Hexenkulten, und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen in die Haut ...

In der Universität von Reykjavík wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent war fasziniert von alten Hexenkulten, und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen in die Haut geritzt. Aber die isländische Polizei glaubt an einen Drogendelikt und verhaftet einen Dealer. Die Eltern des Opfers misstrauen den Ermittlungen: Sie beauftragen die junge Anwältin Dóra Gudmundsdóttir, den Fall noch einmal aufzurollen. Und auf der Suche nach dem wahren Mörder findet Dóra mehr über die dunklen Rituale heraus, als ihr lieb ist …(Klappentext)

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Dies ist der 1. Teil der Reihe rund um die junge isländische Anwältin Dóra.
Obwohl es hier auch die ein oder andere Passage gibt, welche an einem empfindlichen Magen kratzen könnte, würde ich dieses Buch eher als Krimi bezeichnen.
Nervenaufreibende Spannung ist hier nicht zu finden und dennoch übte dieses Buch einen regelrechten Sog auf mich aus.

Der Schreibstil ist flüssig und der Erzählstil eher ruhig gehalten. Die Autorin schafft es den Leser auf verschiedene Fährten zu locken und ebenso viele Verdächtige in die Story einzubringen. Diese sind wie alle anderen Protagonisten authentisch gezeichnet - angefangen von der sympathischen Rechtsanwältin Dóra, über die skurrilen Mitglieder einer ganz besonderen Studentenverbindung, bis hin zum spießigen Dozenten der Uni.
Obwohl Dóra als alleinerziehende Mutter auch mit den typischen Alltagsproblemen zu kämpfen hat, bleiben diese eher im Hintergrund und werden nicht, wie in so manchen anderen Büchern dieses Genres, in den Vordergrund gerückt. Hier steht wirklich die Auflösung des Falls im Fokus und der hat es wirklich in sich.
Dabei erfährt man viel Interessantes über die Isländische Geschichte zur Zeit der Inquisition, sowie Tipps von Sehenswürdigkeiten für den nächsten Islandbesuch. Dies alles wurde von der Autorin gekonnt in eine fesselnde Story verpackt, welche auch die ein oder andere Wendung beinhaltet.
Die Auflösung ist schlüssig und hält noch eine Überraschung parat. Hier hat wirklich alles Hand und Fuß.

Fazit:
Obwohl es eher ein Krimi als ein Thriller ist konnte mich dieses Buch begeistern - fesselnd, interessant, toller Plot mit überraschenden Wendungen und einer authentischen und sympathischen Ermittlerin, welche ich mit Sicherheit noch weiter begleiten werde. Ist dies ja immerhin der Erste von sechs Teilen rum um Dóra.
Daher absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.04.2017

Ein gelungenes Krimi-Debüt, welches in England zur Zeit Jack the Rippers spielt - ruhig, dennoch spannend und mit viel Witz. Bin begeistert!

Die Schatten von Edinburgh
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Edinburgh, 1888. Der begnadete Ermittler Ian Frey wird von London nach Schottland zwangsversetzt. Für den kultivierten Engländer eine wahre Strafe. Als er seinen neuen Vorgesetzten, Inspector McGray, kennenlernt, ...

Edinburgh, 1888. Der begnadete Ermittler Ian Frey wird von London nach Schottland zwangsversetzt. Für den kultivierten Engländer eine wahre Strafe. Als er seinen neuen Vorgesetzten, Inspector McGray, kennenlernt, findet er all seine Vorurteile bestätigt: Ungehobelt, abergläubisch und bärbeißig, hat der Schotte seinen ganz eigenen Ehrenkodex. Doch dann bringt ein schier unlösbarer Fall die beiden grundverschiedenen Männer zusammen: Ein Violinist wird grausam in seinem Heim ermordet. Sein aufgelöstes Dienstmädchen schwört, dass es in der Nacht drei Geiger im Musikzimmer gehört hat. Doch in dem von innen verschlossenen, fensterlosen Raum liegt nur die Leiche des Hausherren ...(Klappentext)

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Dieser historische Krimi spielt in England als Jack the Riper sein Unwesen trieb.

Inspector Ian Frey - höflich, kultiviert, ehemaliger Oxfordstudent, durch ein großzügiges Erbe finanziell unabhängig und ein britischer Gentleman durch und durch (manche würden ihn auch als Snob bezeichnen), hat es nicht so mit Müßiggang. Durch familiäre Beziehungen kam er zu Scotland Yard. Anfangs nur, um dem Elternhaus für ein paar Stunden zu entfliehen, doch mit der Zeit wurde er Inspector mit Leib und Seele.
Doch mit dem neuen Commissioner kam auch der Umbruch. Der alte Commissioner Warren wurde vor die Tür gesetzt und mit ihm auch Frey. Jedoch dauerte es nicht lange und Frey wurde auf Befehl des britischen Premierministers Lord Salisbury auf Geheimmission nach Edinburgh geschickt, um einen Jack the Ripper-Trittbrettfahrer zu finden und dingfest zu machen.
Dieser hat einen älteren Violinisten in Ripper-Manier ausgeweidet. Das Mysteriöse an dieser Sache ist jedoch nicht die Ähnlichkeit mit den Rippermorden, sondern, dass das Opfer in einem von innen abgeschlossenen Raum aufgefunden wurde, neben einer riesigen Blutlache prangt ein Hexensymbol.
Dies ereignete sich in Edinburgh und dorthin wird nun Frey geschickt - ausgerechnet nach "Edin-blöd-burgh" zu den Wilden und ausgerechnet mit dem wildesten Schotten muss er zusammen arbeiten....

Inspector Adolphus McGray - ursprünglich ebenfalls aus gutem Hause, jedoch inklusive Familientragödie und ein typischer Schotte - direkt, laut und ungehobelt.
Genausowenig wie Frey begeistert ist mit einem Wilden zusammenarbeiten zu müssen, ist McGray angetan mit einem "Londoner Mädchen" zu arbeiten.
Um den Fall so schnell wie möglich aufzuklären, um wieder getrennte Wege gehen zu können, stürzen sie sich in die Ermittlungen und jeder von den beiden hat dabei so seine ganz eigene Art vorzugehen.

Dieser historische Krimi verläuft zwar ruhig, aber nicht weniger spannend und auch sehr blutig.
Die Schreib- und Erzählweise ist flüssig, fesselnd und bildhaft und lässt den Leser in das England des späten 19. Jahrhunderts eintauchen.
Doch auch mit viel Witz und Humor kann dieser Krimi punkten. Die ständigen Kabbeleien zwischen den Inspectors ließ mich nicht nur einmal schmunzeln und lachen, denn die beiden schenken sich wirklich gar nichts. Dadurch erlangt dieser Krimi noch zusätzlichen britischen Flair und lockert das Ganze auf. Dabei kommt der Fall keineswegs zu kurz und lädt den Leser zum Miträtseln ein. Verdächtige gibt es dafür genug, doch dann kommt doch alles ganz anders und endet in einer überraschenden Wendung.

Fazit:
Ein überaus gelungener britischer historischer Krimi, dem man es keineswegs anmerkt ein Debüt zu sein.
Als Fan von historischen Krimis, London (inkl. des 19. Jahrhunderts) und dem britischen Humor konnte mich dieses Buch begeistern.
Von daher kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und freue mich jetzt schon auf den 2. Teil dieser Reihe, denn
"I was very amused!"

Veröffentlicht am 08.04.2017

Toller Spannungsroman der den Leser gekonnt auf falsche Fährten lockt.

Die Frau mit dem roten Schal
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Jamal sieht zuerst nur den roten Schal. Dann die verzweifelte Frau, die am Rand der Klippen steht. Er will sie retten, wirft ihr den Schal zu, aber im selben Moment springt die Frau in die Tiefe. Und niemand ...

Jamal sieht zuerst nur den roten Schal. Dann die verzweifelte Frau, die am Rand der Klippen steht. Er will sie retten, wirft ihr den Schal zu, aber im selben Moment springt die Frau in die Tiefe. Und niemand glaubt ihm seine Geschichte, denn es sind bereits zwei Frauen zu Tode gekommen – nach exakt dem gleichen Muster. Verzweifelt versucht Jamal zu beweisen, dass er nichts mit dem Tod der Frau zu tun hat, aber alles spricht gegen ihn. Und schon bald weiß er selbst nicht mehr, was wahr ist und wem er noch trauen kann …(Klappentext)

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....und so geht es nicht nur dem Protagonisten, sondern auch dem Leser.
Dieser wird auf typische ruhige Bussi-Art auf falsche Fährten gelockt die immer in einer überraschenden Wendung enden, nur um wieder in eine ganz andere Richtung zu laufen. Man rätselt, verdächtigt, versucht zu kombinieren, zweifelt manchmal an so mancher Logik und wird so mit Spannung durch die Geschichte getrieben.

Es wird aus der Sicht des Hauptprotagonisten Jamal geschrieben. Dieser stürzt regelrecht in seine eigene Ermittlungen, um seine Unschuld zu beweisen. Hilfe bekommt er von Mona, einer ungewöhnlichen wie hübschen Frau, welche die Einzige zu sein scheint die ihm glaubt und auf seiner Seite steht. Zudem erhält er immer Umschläge von einem Unbekannten, in denen sich Unterlagen zu den Ermittlungen der anderen zwei Opfer befinden, welche auf die selbe Art und Weise umgekommen sind.
Jamal gegen die Polizei und den Rest der Welt. Mögen die Spiele beginnen!

Der Schreibstil ist ruhig und dennoch fesselnd. Die Spannung baut sich erst im Verlauf der Geschichte auf, bis man jedoch nicht mehr aufhören kann zu lesen. Zudem enthält dieser Roman eine sehr bildhafte und atmosphärische Umgebungsbeschreibung der Normandie.
Bis auf Jamal bleiben die weiteren Charaktere eher blass, doch das hat seinen Grund, der sich dem Leser erst am Ende eröffnet.
Auch die Namen der Opfer ähneln sich und daher musste ich öfters zurückblättern, aber auch das hat seinen Sinn, der sich erst gegen Ende erschließt.
Michel Bussi überlässt hier nichts dem Zufall, alles ist wirklich äußerst durchdacht, um nicht nur den Protagonisten, sondern auch den Leser zu verwirren, nur um mit einem erstaunten "Ahhaaaaa" aus dem Buch wieder aufzutauchen.
Die Auflösung ist dann in sich stimmig und enthält auch selbst noch eine überraschende Wendung.
Das Ende selbst traurig und einfühlsam und doch auch passend.

Fazit:
Mittlerweile gehört der Autor Michel Bussi zu meinen liebsten französischen Autoren der Spannungsliteratur.
Immer wieder schafft er es mich zu fesseln und in die Irre zu führen und das auf seine ruhige und atmosphärische Erzählweise.
Diese Neuauflage des bereits 2015 erschienenen Romans konnte mich wieder begeistern und daher gibt es von mir ein absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Ein wunderbares Buch über Trauerbewältigung einer Mutter und eines Bruder - herzergreifend und traurig, aber auch zum Schmunzeln.

Ein fauler Gott
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Sommer 1972. Benjamin ist vor einigen Wochen elf geworden. Im nächsten Schuljahr wird er ein Herrenrad bekommen, eine Freundin und vielleicht eine tiefe Stimme. Doch dann stirbt sein kleiner Bruder Jonas. ...

Sommer 1972. Benjamin ist vor einigen Wochen elf geworden. Im nächsten Schuljahr wird er ein Herrenrad bekommen, eine Freundin und vielleicht eine tiefe Stimme. Doch dann stirbt sein kleiner Bruder Jonas. Nachts sitzt Bens Mutter auf einer Heizdecke und weint. Ben kommt nun extra pünktlich nach Hause, er spielt ihr auf der C-Flöte vor und unterhält sich mit ihr über den Archäopteryx. An Jonas denkt er immer seltener. Ben hat mit dem Leben zu tun, er muss für das Fußballtor wachsen, sein bester Freund erklärt ihm die Eierstöcke, und sein erster Kuss schmeckt nach Regenwurm. Mit seiner neuen Armbanduhr berechnet er die Zeit...(Klappentext)

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Hier eröffnet sich dem Leser ein wunderbares Buch, welches den Unterschied der Trauerbewältigung zwischen einem Erwachsenen und eines Kindes aufzeigt.
Während die Mutter Ruth, nach dem Tod ihres jüngsten Sohnes Jonas, in ein tiefes Loch fällt und sich an die Vergangenheit klammert, sieht es Ben aus einem fast komplett anderen Blickwinkel und somit in die Zukunft.
Ben trauert auf seine ganz eigene Weise und bemüht sich auch auf diese Weise seiner Mutter Trost zu spenden. Nicht immer nimmt sie dies wahr, doch Stück für Stück scheint er zu ihr durchzudringen.

Es wird abwechselnd aus der Perspektive von Ruth und Ben erzählt. Während sich die Passagen von Ruth eher düster lesen und auch manchmal schockieren, liest sich Bens Perspektive traurig, aber auch mit Witz und Humor.
Der Autor hat es auf eine wunderbare Weise geschafft verschiedene Punkte gekonnt einzufangen und wiederzugeben. Da wären zum Einen die Sichtweise und Gedankengänge eines 11-jährigen Jungen bezüglich Trauer, Tod, Gott, aber auch in Bezug auf Freundschaft, Schule, des Erwachsenwerdens, die erste Knutschparty, etc.
Zum Anderen wurde die Atmosphäre der 70er Jahre wunderbar eingefangen und lässt einen in Erinnerungen schwelgen (zumindest ein bissl, da ich eher ein Kind der 80er bin g).
Aber auch der Kampf einer Mutter gegen die Trauer und den Verlust ihres Kindes konnte mich überzeugen.

Die Schreibweise ist flüssig, wenn auch manchmal die Erzählweise etwas verwirrnd und unzusammenhängend wirkt. Zudem verliert sich der Autor manchmal in irgendwelchen Geschichten, die so gar nichts mit der Handlung zu tun haben und diese somit auch nicht voranbringen. Hier habe ich dann meist quergelesen.
Trotzdem schafft es der Autor mich mit der Geschichte zu fesseln. Trauer und Humor wechseln sich an den richtigen Stellen ab und manchmal liegt beides gar nicht so weit auseinander.
Es regt auch sehr zum Nachdenken an -> vielleicht sollten wir Erwachsenen manchmal mehr wie Kinder sein; uns an der kindlichen Sichtweise hin und wieder ein Beispiel nehmen.

Fazit:
Ein wunderbares und schönes Buch über Trauerbewältigung - herzergreifend, traurig, schockierend, aber auch zum Schmunzeln und Nachdenken.
Trot der oben genannten kleinen Mankos kann ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Leider mehr Liebesroman als historischer Krimi, daher diesmal nicht ganz meins. Petra Schier kann das besser.

Vergeltung im Münzhaus
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Köln 1408: Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden - brutal erstochen. Ein Knecht beschuldigt die junge Hebamme Clara des Mordes an ihrem Vater. Offenbar ein Racheakt: Der Tote ...

Köln 1408: Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden - brutal erstochen. Ein Knecht beschuldigt die junge Hebamme Clara des Mordes an ihrem Vater. Offenbar ein Racheakt: Der Tote hatte das Mädchen einst an ein Hurenhaus verpfändet, um seine Schulden zu begleichen.
Im Kerkerturm wird Clara bald ein zweiter Mord zur Last gelegt. Apothekerin Adelina setzt mit ihrer Tochter Griet alles daran, dem unglücklichen Mädchen zu helfen. Unterstützung erhalten sie dabei aus einer Richtung, aus der sie es nie für möglich gehalten hätten ...
(Klappentext)

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Dies ist der 6. und voraussichtlich letzter Teil der Adelina-Reihe.
Jeder Teil ist an und für sich ein abgeschlossener Roman, da dies jedoch in gewisser Weise eine Familiensaga ist, empfehle ich zuvor die vorherigen Teile zu lesen, um gewisse Zusammenhänge zu verstehen.

In jedem Roman dieser Reihe erhält ein anderes Mitglied der Familie Burka eine Hauptrolle. Diesmal ist es die kleine Griet, die hier gar nicht mehr so klein ist, sondern bereits eine junge, erwachsene Frau von 20 Jahren. Sie ist Neklas uneheliche Tochter, welche er einst aus einem Hurenhaus gerettet und zu sich genommen hat.
Ihre beste Freundin Clara wird beschuldigt ihren Vater ermordet zu haben. Das Motiv soll Rache gewesen sein, da er sie einst mit ihrer Mutter an ein Hurenhaus verpfändet hat, um seine Spielschulden begleichen zu können. Es gibt jedoch keine eindeutigen Beweise und auch keine Zeugen, sondern lediglich die Aussagen des Knechts ihres Vaters, der ihr auch gleich noch einen weiteren Mord anhängt.
Die ganze Familie Burka und vor allem Griet machen sich zur Aufgabe den richtigen Mörder zu finden, was jedoch alles andere als ein leichtes Unterfangen ist. Vor allem weil sich zwischen Griet und dem zukünftigen Gewaltsrichter Christan Reese etwas Kompliziertes entwickelt. Und auch er bewahrt ein Geheimnis.

Der Roman beginnt mit einer ruhigen Einführung rund um Adelina, ihrer Umgebung und Familie. Wenn man die vorherigen Teile nicht kennt, erhält man die Info die man braucht um gewisse Zusammenhänge zu verstehen.
Wenn man, wie ich, die Adelina-Reihe von Beginn an verfolgt hat, bekommt man so die Möglichkeit sich sofort wieder zurechtzufinden damit man gleich wieder in die Geschichte eintauch kann.
Trotzdem konnte mich dieser Roman, nicht so fesseln wie ich es von den vorherigen Teilen gewohnt bin.
Zum Einen kommt er meiner Meinung nach nur schwer in die Gänge und nimmt erst etwa ab Seite 70 etwas an Fahrt zu.
Zum Anderen steht hier die Liebesgeschichte von Griet und Cristan so sehr im Vordergrund, sodass der eigentliche Fall in den Hintergrund gedrängt wird. Es herrscht viel Drama, Liebe und Gefühl und die Spannung ist nur vereinzelt vorhanden.
Da ich von Haus aus kein Freund von Schnulzen bin, war ich dementsprechend enttäuscht.

Nichtsdestotrotz ist auch dieser Roman lesenswert. Vor allem vom historischen Standpunkt aus. Die Schilderungen des mittelalterlichen Kölns mit all seinen Bewohnern, Regeln und Gesetzen, sowie des damaligen Alltags, wurden von der Autorin wieder wunderbar eingefangen und an den Leser gebracht.
Dies und der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin sind für mich die Stärken des Romans.
Zudem sind die Protagonisten authentisch gezeichnet und Adelina einer meiner Lieblingscharaktere, welcher ich schon von Beginn an verfolge.

Fazit:
Für mich leider der enttäuschendste Teil dieser Reihe, aufgrund der bereits oben erwähnten Gründe.
Die Stärken dieses Romans sind trotzdem nicht zu verachten. Für Diejenigen, welche sich einen spannenden historischen Krimi erwarten, kann ich nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.
Falls sich die Autorin dazu entschließen sollte die Reihe doch weiterzuführen, hoffe ich, dass sie dann wieder mehr auf Spannung und weniger auf Schnulze setzt. Das hat Petra Schier nämlich definitiv gut drauf, was die vorherigen Teile beweisen.