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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Spannender Auftakt

Feuer & Flut
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Victoria Scott hat einen sehr eigenen, skurrilen und vor allem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, auf den man sich voll und ganz einlassen muss, um eines ihrer Bücher genießen zu können. Auch ihre Charaktere ...

Victoria Scott hat einen sehr eigenen, skurrilen und vor allem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, auf den man sich voll und ganz einlassen muss, um eines ihrer Bücher genießen zu können. Auch ihre Charaktere sind in der Regel etwas eigen und es dauert eine Weile, bis man sich an diese Eigenarten gewöhnt hat. Doch wenn man sich fallen lassen kann, taucht man absolut gerne in ihre Geschichten ein. "Feuer & Flut" war einige Zeit in aller Munde – es sollte fesselnd, spannend, gruselig und einfach umwerfend sein. Entsprechend hoch waren die Erwartungen - und enttäuscht wird man auf keinen Fall.

Mit einer Mischung aus "Die Tribute von Panem", "Die Auserwählten" und zahlreichen weiteren dystopischen Jugendbüchern weiß die Autorin mit dem Auftakt ihrer Dilogie absolut zu überzeugen und dem Leser keine Atempause zu gönnen. Das mag klingen, als wäre die Geschichte durchweg zusammengeklaut, das ist sie aber auf gar keinen Fall. Die Idee mit dem mysteriösen Rennen, das ein Heilmittel als Hauptpreis hat, ist neuartig und durchweg interessant. Was hat es mit Brimstone Bleed auf sich? Wer steckt dahinter und wieso lassen sie Unmengen von Teilnehmern um ein Heilmittel kämpfen? Wie viele Menschen müssen sterben, um schlussendlich ein einziges Menschleben retten zu können? Während die Fragen sich häufen, scheinen die Antworten fern. Das Buch ist aus der Perspektive von Tella geschrieben, weshalb der Leser genauso wenig über die Zusammenhänge weiß wie das junge Mädchen. Man ist skeptisch, ob dieses Rennen wirklich einem guten Zweck dienen soll oder welches Geheimnis hinter alledem steckt. Das macht das Weiterlesen sehr spannend, da man stets versucht, das Puzzle zusammenzusetzen.

Tella ist zunächst ein sehr anstrengender Charakter, mit dem man sich nicht identifizieren kann. Sie ist eine abgehobene Tussi, die wieder zurück in die große Stadt möchte, mit ihren Freunden durch die Straßen schlendern und durchs Internet surfen will. All dies ist ihr seit dem Umzug allerdings nicht mehr möglich. Ihr Bruder liegt im Sterben und sie denkt viel an die Dinge, die sie lieber tun würde, als ihm dabei zuzusehen. Man weiß zwar, dass sie ihn liebt, bekommt allerdings an einigen Stellen das Gefühl, dass es für sie wichtigere Dinge im Leben gibt. Aber Tella ändert sich im Laufe der Handlung, als sie ohne zu zögern am Brimstone-Bleed-Rennen teilnimmt, um ihrem Bruder zu helfen. Sie legt ihre Fassade ab und die Kämpferin in ihr kommt zum Vorschein. Ihr ist kein Opfer zu groß, um ihren Bruder zu retten, weshalb man sie schlussendlich doch ins Herz schließt. Sie wird unabhängiger und mutiger und beginnt ihr Leben mit ganz anderen Augen zu sehen. Tella entwickelt sich durch die Lebensgefahr, in die sie sich begibt, zu einer ausgesprochen starken Persönlichkeit.

Auch ihren zuckersüßen Babyfuchs Madox gewinnt man ganz schnell lieb. Er soll dafür sorgen, dass Tella am Leben bleibt und nicht stirbt. Er ist ein Pandora, ein genetisch verändertes Tier, das nie von ihrer Seite weicht. Man wünscht sich sofort auch so einen kleinen Freund, denn er ist absolut goldig. Doch auch die Nebencharaktere können überwiegend überzeugen. Guy ist zunächst ein sehr verschlossener Junge, der sich hinter einer harten Schale zu verstecken versucht. Mit der Zeit beginnt er aber, sich zu öffnen, und so fängt eine zarte Liebesgeschichte zwischen Tella und ihm an. Zwar hat der Roman eine solche Hadlung nicht nötig, da die Spannung ohnehin schon die gesamte Zeit weit oben gehalten wird, aber so ist das nun einmal in Jugendbüchern.

Die gesamte Handlung ist sehr gut durchdacht und es gibt interessante und zugleich erschreckende Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hätte. Die Geschichte besticht mit einer düsteren Atmosphäre, die durch Tellas schwarzen Humor allerdings aufgelockert wird und einem so eine Atempause verschafft. Viele sympathische Charaktere runden das Ganze ab und man wünscht sich schleunigst den zweiten Band herbei.

Fazit

"Feuer & Flut" ist ein spannender Auftakt mit einer interessanten Handlung und überwiegend sympathischen Charakteren. Auch wenn es kleinere Schwächen gibt, wie beispielsweise eine zu Beginn etwas nervige Protagonistin, so kann ich doch eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Einfach eine Reihe mit Wow-Faktor

Vollendet – Der Aufstand
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Nachdem ich vom Vorgänger schon mehr als begeistert war, stand für mich von Vornherein fest, dass ich auch den zweiten Teil dieser ausgezeichneten Tetralogie von Neal Shusterman lesen würde. Meine Erwartungen ...

Nachdem ich vom Vorgänger schon mehr als begeistert war, stand für mich von Vornherein fest, dass ich auch den zweiten Teil dieser ausgezeichneten Tetralogie von Neal Shusterman lesen würde. Meine Erwartungen waren hoch und ich war fest der Meinung, dass "Vollendet – Der Aufstand" dem ersten Teil niemals das Wasser reichen könnte. So war ich mehr als überrascht, dass auch Teil zwei mich total aus den Latschen gehauen hat und durchweg überzeugen konnte.

Connor, Risa und Lev stellen erneut den Hauptteil der Handlung dar, doch werden dem Leser schon zu Anfang des Buches drei neue Charaktere vorgestellt: Starkey, ein rebellischer Teenager, der als Säugling gestorcht wurde, Miracolina, die wie einst Lev ein Zehntopfer ist und sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren Körper Gott zu schenken, und Cam, ein ganz besonderer Junge. Jeder einzelne Charakter macht einen Großteil der Geschichte aus und man kann und will letztlich auf niemanden verzichten. Shusterman hat es erneut geschafft, jedes der Kinder auf interessante und geschickte Art und Weise miteinander zu verknüpfen.

Connor hat sich im Vergleich zu Band 1 deutlich weiterentwickelt. Er war oftmals sehr egoistisch und sein eigenes Leben stand für ihn stets an erster Stelle. Nun ist er 17 Jahre alt und kann nicht mehr umgewandelt werden, doch fühlt er sich den flüchtigen Wandlern gegenüber verpflichtet und bleibt auf dem Flugzeugfriedhof, um ihnen zur Seite zu stehen. Er entwickelt diverse Strategien, um den Kindern ein möglichst schönes Heim zu verschaffen, bis auch sie ihr siebzehntes Lebensjahr vollendet haben. Zudem überlegt er sich, wie sie alle gemeinsam gegen die JuPos vorgehen können, sollten sie jemals angegriffen werden. Connor ist derjenige, zu dem alle aufsehen und ihn verehren, für das was er tut.

Risa ist und bleibt seine Stütze. Ohne sie an seiner Seite hätte Connor schon lange aufgegeben. Sie war stets eine strikte Ablehnerin der Umwandlung und bringt dies immer wieder zum Ausdruck. Nichts wünscht sich das Waisenkind mehr, als eine Hilfe für die anderen zu sein, auch wenn sie sich nur als Last sieht. Doch ihre strikten Ansichten fesseln sie an den Rollstuhl. Für Connor ist Risa allerdings trotz allem seine große Liebe und die beiden verbindet einiges, was ihre Liebe zueinander nur stärker macht. Würde Connor auch ohne Risa die Kraft haben, weiterzumachen wie bisher? Oder würde ihn der Schmerz eines solchen Verlustes auffressen und ihm jeglichen Willen nehmen? Fragen, mit denen Connor sich in diesem zweiten Band auseinandersetzen muss.

Auch Lev spielt selbstverständlich wieder eine zentrale Rolle. Er blieb dem Leser in Erinnerung als das kleine Zehntopfer, das sein Leben lang auf den Tag der Umwandlung vorbereitet wurde. Für ihn gab es kein schöneres Geschenk, als vielen Menschen durch seine Teile das Leben zu retten und seinen Seelenfrieden zu finden. Es waren Connor und Risa, durch die Lev seine Meinung änderte und zu einem Terroristen gegen die Umwandlung wurde. Nun wird er angehimmelt von allen Zehntopfern, die ihn wie eine Gottheit verehren und ihn sich als Vorbild nehmen. Er gibt weise Ratschläge und steht anderen ehemaligen Zehntopfern bei. Doch auch dieses Leben ist für ihn keine Erfüllung.

Jeder der drei uns bekannten Charaktere hat eine bestimmte Rolle, die er in "Vollendet – Der Aufstand" zu erfüllen hat. Doch natürlich stellen sich den Jugendlichen diverse Probleme in den Weg und Gefahren drohen an jeder Straßenecke. Denn jeder kennt das Trio aus den Medien und ihre Teile bringen auf dem Schwarzmarkt am meisten Geld. Die Entwicklungen der drei ist faszinierend und man fiebert wiedermal mit ihnen mit und hofft inständig, dass sich alles noch zum Guten wenden wird, in einer grausamen Zukunft, die man sich so niemals wünschen würde.

Doch auch Starkey, Miracolina und Cam konnten mich als Neulinge weitestgehend überzeugen. Starkey erinnert die Leser zunehmend an Connor aus Band 1. Er ist rebellisch und tut was immer er will. Sein Wohl steht ihm immer an erster Stelle, doch er wünscht sich, den Leuten irgendwann so in Erinnerung zu bleiben, wie Connor. Sein Charakter treibt einen als Leser zur Weißglut. Er ist intrigant, hinterlistig und spielt gemeingefährliche Spiele, die nicht nur ihn sondern auch alle anderen in Gefahr bringen.

Miracolina ist ein mürrisches Mädchen, dem man es einfach nicht Recht machen kann. Sie will umgewandelt werden und hat sich ihr gesamtes Leben auf diesen einen besonderen Tag vorbereitet und gefreut. Das junge Mädchen ist der Meinung, nur dadurch ihr vorherbestimmtes Schicksal erfüllen zu können und möchte ihr Leben nicht in vollen Zügen auskosten und genießen. Von niemandem lässt sie sich in etwas hineinreden und beharrt auf dem, was ihr ihr Leben lang beigebracht wurde. Ihre Art macht sie an einigen Stellen sehr anstrengend und ihre Passagen treiben die Handlung kaum voran.

Zu Camus Comprix, kurz Cam, kann man leider nicht allzu viel verraten, denn das Geheimnis, was ihn umgibt, muss jeder Leser selbst entdecken. Er ist ein ganz besonderer Junge, der im Laufe der Handlung lernt, den Unterschied zwischen Recht und Unrecht zu erkennen. Er ist mein absoluter Liebling und ich habe ihn sehr schnell ins Herz geschlossen, denn ich habe von Anfang an gespürt, dass er einen mehr als weichen Kern hat.

Alle zusammen machen "Vollendet – Der Aufstand" zu einem grandiosen Lesevergnügen der etwas anderen Art. Man kann das Buch einfach nicht zur Seite legen, denn man muss wissen, wie es weitergeht. Ereignisse geschehen Schlag auf Schlag und nur selten gelingt es dem Leser, eine Atempause einzulegen und das eben gelesene zu verarbeiten – so muss es bei guter Unterhaltung sein! Glücklicherweise verfolgen wir nicht nur, wie die Charaktere sich weiterentwickeln und immer reifer und erwachsener werden, sondern ebenso werden einem viele wichtige Details zur Entstehung der Umwandlung erklärt und wir lernen einiges über die Hintergründe, was ebenfalls sehr interessant und geheimnisvoll umgesetzt wird.

Fazit

Wer den ersten Band der Tetralogie gelesen hat, dem bleibt auch dieser zweite Teil nicht erspart. Im positiven Sinne. Jeder sollte früher oder später zu Neal Shusterman greifen und sich von einer dramatischen und außerordentlich spannenden Geschichte fesseln lassen.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Bester Teil der Reihe!

Der magische Zirkel - Der Verrat
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In meinen Augen ist Band zwei der beste Teil der Reihe "Der magische Zirkel". Zwar handelt es sich auch hierbei um ein ziemlich kurzes Lesevergnügen, doch es reiht sich ein Ereignis an das nächste, was ...

In meinen Augen ist Band zwei der beste Teil der Reihe "Der magische Zirkel". Zwar handelt es sich auch hierbei um ein ziemlich kurzes Lesevergnügen, doch es reiht sich ein Ereignis an das nächste, was es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.

Cassie wird mit offenen Armen im Hexenzirkel empfangen und ihre neue beste Freundin Diana würde Cassie blind ihr Leben anvertrauen. Die beiden haben sich schon in Teil eins dazu entschlossen, wie Schwestern füreinander zu sein, und so fällt es Cassie umso schwerer, Diana kalt ins Gesicht zu lügen. Wie soll man seiner besten Freundin denn auch sagen, dass man unsterblich in ihren Freund verliebt ist? Cassie und Adam besiegeln ihren Eid, dass niemand jemals über sie Bescheid wissen darf, mit Blut.

Immer und immer wieder sind Cassie und Adam miteinander alleine und können ihre Gefühle nicht unterdrücken. So ist es eigentlich kein Wunder, dass sie irgendwann erwischt werden. Doch, dass es gerade Faye sein muss, ist echtes Pech. Sie erpresst Cassie, damit sie im Endeffekt Anführerin der Hexen werden kann. Das schlimmste ist, dass Cassie gezwungen wird, Diana zu bestehlen, damit Faye die schwarze Macht freilassen kann.

Dass das böse Konsequenzen hat, ahnen die beiden jedoch nicht. Cassie merkt nicht, dass sie sich immer mehr ihr eigenes Grab schaufelt. Je mehr sie für Faye arbeitet, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie jemals aus dieser Situation herauskommt. Sie weiß nicht, wie sie den anderen jemals wieder in die Augen blicken kann. Ihre Taten haben ein schlimmes Nachspiel und Cassie weiß, dass sie daran schuld ist, wenn mehr und mehr Menschen aufgrund der Macht, die vom geheimnisvollen Schädel ausgeht, sterben werden. Sie tut das alles, um die Menschen, die ihr nahe stehen, zu schützen, damit niemand ein falsches Bild von ihr hat. Eigentlich ein sehr egoistischer Grund, denn es wäre so einfach gewesen, Diana die Wahrheit über sich und Adam zu sagen. Das wäre weniger schlimm gewesen, als Faye bei ihren Taten zu unterstützen. Das erkennt Cassie aber leider erst zu spät.

Faye nimmt das ganze sehr auf die leichte Schulter, denn sie denkt, dass sie nichts zu befürchten hat und niemand jemals hinter ihr kleines Geheimnis kommen würde. Auch sie ahnt nichts von den Folgen, doch sie macht sich auch keine Gedanken darüber. Solange sie Macht hat, ist ihr alles andere egal. Unschuldige Opfer kümmern sie am wenigsten. Doch ich liebe ihre intrigante Art noch immer, auch wenn sie damit stets Unheil anrichtet.

Auch der geheimnisvolle Fremde, der sich als Adam herausstellt, zeigt in "Der Verrat" einige Facetten, die mich sehr überrascht haben. Er war zuvor eher der charmante Gentleman, was daran lag, dass er nur kurze Zeit im ersten Teil aufgetaucht ist (am Anfang und am Ende des Buches). Doch nun offenbart er seine gesamte Persönlichkeit. Er befindet sich ebenso in einem Zwiespalt wie Cassie. Er liebt sie und wusste es vom ersten Augenblick an, doch seine Freundin Diana bedeutet ihm ebenso viel. Also lässt er sich auf Cassies Vorschlag ein, niemandem etwas zu erzählen und nie wieder eine Minute alleine miteinander zu verbringen, sodass sie nicht in Versuchung geraten. Dass das nicht immer klappen würde, war von Anfang an klar und so ergeben sich einige Momente, in denen die beiden intim miteinander werden, in der Hoffnung, niemals beobachtet zu werden. In diesen Augenblicken ist Adam zum Verlieben. Ein wundervoll herausgearbeiteter Charakter, der vor Romantik und Kitsch nur so trieft. Doch dann gibt es Momente, in denen er ganz der Anführer ist, schließlich ist er der Freund der Meisterin des Zirkels und hat somit praktisch genauso viel Macht. Die anderen Mitglieder des Zirkels würden es niemals wagen, Adam zu wiedersprechen, aus Respekt und vermutlich auch aus Angst vor ihm. Die letzte Facette ist die des Beschützers. Er würde für Cassie sterben, das merkt man wirklich sehr oft im Laufe der Handlung. Er riskiert sein Leben, um sie zu schützen, was wohl niemandem entgeht, so dass er sich praktisch selbst verrät. Denn wer setzt schon sein Leben aufs Spiel für jemanden, den man nicht von ganzem Herzen liebt?

Um nicht zu spoilern, kann ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr viel zur Handlung sagen, da es in der Mitte eine drastische Wendung gibt, die man nicht erwartet hätte. Doch eines kann ich versprechen: es bleibt spannend im Hexenzirkel! Die Charaktere sind einmalig und voller Tiefgang, die Geschichte nimmt einen interessanten Lauf und der Schreibstil zieht einen in seinen magischen Bann, sodass man sich fühlt, als wäre man mitten im Geschehen auf der Halbinsel von New Salem.

Fazit

Ein hochspannender zweiter Teil, in dem die Charaktere mehr an Tiefe gewinnen und auf einen packenden und ereignisreichen Abschluss hoffen lassen!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Spannender Auftakt, der Lust auf mehr macht!

Der magische Zirkel - Die Ankunft
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Lisa J. Smith wurde durch ihre Reihe "Tagebuch eines Vampirs" weltbekannt und auch ich war diesem Hype eine Zeit lang verfallen, wenngleich dies mittlerweile nur noch Geldmacherei zu sein scheint, jetzt ...

Lisa J. Smith wurde durch ihre Reihe "Tagebuch eines Vampirs" weltbekannt und auch ich war diesem Hype eine Zeit lang verfallen, wenngleich dies mittlerweile nur noch Geldmacherei zu sein scheint, jetzt wo die Buchreihe und die darauf basierende Fernsehserie so populär sind.

"Der magische Zirkel" dreht sich um Cassie, eine unscheinbare und schüchterne Hexe. Dass sie magische Kräfte besitzt, hat sie schon immer geahnt, doch wirklich bewusst wird ihr dies erst, als sie in New Salem ankommt. Alles scheint drunter und drüber zu gehen und niemand will sie zunächst respektieren oder ernst nehmen. Faye, Deborah und Suzan machen ihr das Leben auf der neuen Schule zur reinsten Hölle und spielen ihr bösartige Streiche. Doch dann macht Diana dem Ganzen ein Ende. Sie tut sich mit Cassie zusammen und versucht sie vor den anderen zu beschützen.

Dann erfährt Cassie, dass alle, die in ihrer Straße wohnen, zu einem Kreis von Hexen und Hexern gehören. Doch das alles kümmert sie kaum, denn ihre Gedanken kreisen nur um einen mysteriösen Jungen, den sie in ihrem Urlaub getroffen hat. Er wirkte charmant und gutaussehend, doch ist ebenso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war. Für sie war es Liebe auf den ersten Blick und seit jenem Tag kann sie ihn nicht vergessen. Cassies Verliebtheit ist auf eine Art und Weise echt süß. Es wird sehr gut beschrieben, wie sich diese Liebe anfühlt - und die erste große Liebe vergisst man bekanntlich nicht so schnell. So auch bei Cassie. Noch niemals zuvor hatte sie starke Gefühle für einen Jungen und die ganze Zeit über plagt sie dieses Gefühl der Verbundenheit. Sie weiß, dass irgendetwas den Jungen und sie verbindet, was es ist, weiß sie jedoch nicht und die Angst, ihn niemals wiederzutreffen, folgt ihr auf Schritt und tritt. Sie tut einem auch irgendwie Leid, denn sie hat nicht mal den Namen des Jungen, weiß nicht wo er wohnt, hat keine Nummer und keine Adresse. All dies sind sehr schlechte Aussichten auf eine glückliche Beziehung.

Bei diesem Jungen ist es kein Wunder, dass Cassie sich verliebt hat, denn er ist einfach bezaubernd. Sie kennen sich zwar nicht, aber dennoch vertraut er ihr blind und legt sein Leben in ihre Hände. Auch er scheint also die Verbindung zwischen den beiden zu spüren, doch anstatt dem Glück auf die Sprünge zu helfen, geht er. Zum Abschied gibt er Cassie einen Stein, der ihr Glück bringen und den sie in schwierigen Situationen fest drücken soll.

In ihrer neuen Schule schreibt Cassie ein Gedicht über ihre Gefühle, die sie für den Fremden hat. Doch anstatt Verständnis, erntet sie von Faye und deren beiden Freundinnen nur Gelächter. Faye ist ein grauenhaft böser Charakter, dem das Leid anderen komplett egal ist. Sie ist arrogant und hält sich für den Mittelpunkt der Welt. Jeder muss nach ihrer Pfeife tanzen und so wickelt sie auch jeden Jungen um ihren Finger. Selbst die Lehrer haben Angst vor ihr, denn jeder in New Salem kennt das Gerücht über die Hexen, zu denen auch Faye gehört. Doch Faye ist auf ihre Art auch sehr interessant und ich bin gespannt darauf, noch mehr über sie zu erfahren. Die "bösen" Charaktere liegen Lisa J. Smith eindeutig mehr, denn schon mit Damon Salvatore hat sie einen einzigartigen düsteren Charakter geschaffen. Faye könnte man als seine weibliche Ausgabe bezeichnen.

Ebenso überzeugend ist die ganze Geschichte. An manchen Stellen wird diese zwar etwas in die Länge gezogen, doch da es sich um eine Trilogie handelt, braucht man als Leser die Informationen, um den weiteren Verlauf der Handlung nachvollziehen zu können. Aus Hexen kann man weitaus mehr machen als aus Vampiren. Wie auch schon in "Sixteen Moons. Eine unsterbliche Liebe" von Kami Garcia und Margaret Stohl kann der Hexenzirkel überzeugen. Eine originelle Handlung, tolle Charaktere und ein attraktiver Fremder ziehen den Leser in den Bann und machen Lust auf mehr.

Ich bin gespannt auf die beiden Folgebände und freue mich schon darauf, mehr über Cassie, Diana und Faye zu erfahren. Mal sehen, was aus dem geheimnisvollen Fremden wird, über den ich an dieser Stelle nichts mehr verraten werde.

Fazit

Ein gelungener Auftakt einer magischen Reihe, der Lust auf mehr macht!

Veröffentlicht am 09.02.2020

Spannendes Finale der Originaltrilogie

Der magische Zirkel - Die Erlösung
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Ich war gefangen in einem Zwiespalt, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich habe ewig hin und her überlegt, jeden Kritikpunkt auf eine Goldwaage gelegt und ...

Ich war gefangen in einem Zwiespalt, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich habe ewig hin und her überlegt, jeden Kritikpunkt auf eine Goldwaage gelegt und bin im Endeffekt zu dem Entschluss gekommen, dass meine Gefühle eher in Richtung des Liebens gehen.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese atemberaubende Trilogie von der Bestsellerautorin der "Vampire Diaries" nicht mindestens genauso umworben wird wie ihre Bücher um Elena, Stefan und Damon. Cassies Geschichte ist weitaus interessanter und ausbaufähiger. In "Die Erlösung" nimmt das Geschehen eine dramatische Wendung und wir lernen mehr und mehr über jeden einzelnen der Charaktere, was mich immer besonders freut. In Band eins war Cassie noch das zurückhaltende Mädchen, die Neue ohne Freunde. Ihr Charakter war anstrengend und ziemlich kindisch, doch schon in Teil zwei hat sie sich weiterentwickelt. Bis hin zum Abschluss der Trilogie, in dem sie diejenige ist, die an alles denkt und das Pläneschmieden in die Hand nimmt. Nachdem Faye sie manipuliert hat und Cassie nicht wusste, was sie tun soll, hat sie sich von Grund auf verändert. Sie ist aus dem Schatten getreten und hat die Zügel in die Hand genommen.

Diana weiß nun von Cassies Verrat, doch hat sie ihr und Adam verziehen und den beiden eine weitere Chance gegeben, sich zu beweisen. Diana ist der selbstloseste Mensch, den es zu geben scheint. Egal wie viel Blödsinn man baut, sie verzeiht einem, weil sie nur das Gute in den Menschen sieht, selbst in Menschen wie Faye. Es ist eine Abwechslung in diesem Band mehr über Diana zu erfahren, denn sie steht nun mehr im Vordergrund, als in den bisherigen Bänden. Aber ganz ehrlich, ich mag ihren Charakter nicht. Sie scheint zu perfekt zu sein und ein würdevoller Charakter sollte auch seine Ecken und Kanten haben. Perfektion kann auf Dauer etwas langweilig sein. Und genau deshalb ist der Abschluss von "Der magische Zirkel" so ein wunderbares Ende, weil eben nicht alles perfekt ist.

Nicht mal Faye schafft es, in diesem Band vor Bosheit zu glänzen, wie zuvor. Klar, sie will noch immer jedem nur Böses, aber ihre selbstbewusste Art den Jungen gegenüber fehlt hier ein wenig. Sie schmeißt sich nicht mehr Hals über Kopf an jedes männliche Lebewesen heran, was ihren Charakter bisher ausmachte. Egal, ob der Junge vergeben war, oder nicht, er verfiel ihrem Charme und ihrem Sexappeal sofort, wovon diesmal aber nicht allzu viel zu spüren ist. Sie hat sich weiterentwickelt und fängt an, in manchen Situationen richtig zu handeln, was widerum großartig ist.

Man kann einfach nichts zur Handlung sagen, ohne einige Dinge vorweg zu nehmen, doch das ist der einzige Kritikpunkt, den ich habe: Cassie und Nick als Paar? Total unverständlich. Die Geschichte zwischen Cassie und Nick ist seltsam und überstürzt. Niemand, vor allem nicht Diana, kann verstehen, wieso die beiden nun aus heiterem Himmel ein Paar werden, wo doch nun alle über ihre Gefühle zu Adam Bescheid wissen – einschließlich Nick. Vermutlich kann selbst Cassie es nicht so ganz verstehen, weshalb die Beziehung nach einigen Kapiteln auch schon wieder zerbricht. Die beiden passen absolut nicht zusammen und über Nick hat man in keinem der Vorgängerbände irgendwas erfahren, da er einer der Charaktere war, die sich sehr weit im Hintergrund hielten. Doch auch er ist nun für einige Überraschungen gut und kann auf ganzer Linie überzeugen und ein Herz – mein Herz – im Sturm erobern (auch wenn er Adam noch lange nicht das Wasser reichen kann). Dennoch war diese kurze Liebesgeschichte zwischen ihm und Cassie einfach nur unpassend. Aber nun gut, vielleicht habe ich die versteckte Botschaft zwischen den zwei Liebenden (na ja mehr oder weniger, da eher Nick was von Cassie will, als umgekehrt) in den vorherigen Bänden einfach verpasst.

Ich werde jedenfalls jeden einzelnen Charakter sehr vermissen, nachdem diese Buchreihe nun leider zu Ende ist. Cassies Wandlung im Laufe der Geschichte ist einmalig und sehr authentisch, was nicht oft in Jugendbuch-Reihen gelingt. Auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen Adam und Cassie abspielt, wirkt durch den flüssigen Schreibstil der Autorin keineswegs aufgesetzt, sondern real. Als Leser spürt man das "silberne Band", welches die beiden miteinander verbindet. Es ist eine Liebe, die beide fest zusammenschweißt und selbst über den Tod hinausgeht. "Magisch, packend, hochromantisch" – so wie es der Klappentext beschreibt.

Wer weiß, vielleicht entscheidet die Autorin sich ja, noch drei Bücher über den Hexenzirkel zu verfassen, was mich persönlich sehr freuen würde. Ein Wiedersehen mit dem wunderbaren, charmanten Adam wäre ein Traum. Wer braucht schließlich einen Edward Cullen, wenn man auch einen Adam haben kann?

Fazit

Eine bezaubernde Jugendbuch-Reihe geht nun leider zu Ende. Cassie, Adam und Co. werden mir fehlen, doch für immer in meinem Herzen bleiben. Wer in eine Welt voller Magie eintauchen und sich von einer romantischen Liebesgeschichte gerne verzaubern lassen möchte, sollte sich die Reihe "Der magische Zirkel" auf keinen Fall entgehen lassen.