Nein, eine klassische Rezension wird das nicht, eher eine persönliche Stellungnahme- Gespannt habe ich das Buch in die Hand genommen und einfach nur von außen betrachtet. Die Aufmachung ist ansprechend, wohltuend für das Auge und macht bereit für den Inhalt. So ist es gut.
Mit dem Text ist es ähnlich: Klare und gut verständliche Formulierungen machen das Lesen zur Freude und helfen, in den Inhalt hineinzutauchen; man darf dabei sein, spüren, ahnen, dass unser mitteleuropäisches Leben eben nur ein Teil der vielfältigen Lebensweisen auf unserer großen Erde ist. So wird der Blick geweitet, ganz ohne mahnenden Zeigefinger oder "politisch korrektes" schlechtes Gewissen.
In einem Zug das ganze Buch durchlesen mochte ich nicht - dafür sind es zu viele Erlebnisse und oftmals sind es gerade die Kleinigkeiten, die ein Innehalten und Nachdenken bewirken.
Hannelore Bessers Buch lebt von den vielen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen während ihrer Reisen. Auch für sie stellen sich Entwicklungen dar und sie verharrt nicht sofort in der einmal gemachten Beobschtung oder Erfahrung.. Vielmehr setzt sie Vieles in Beziehung und sucht nach Hintergründen, sei es auf historisch - gesellschaftlicher Ebene, sei es auf zwischenmenschlicher Ebene oder auf kultureller Ebene.
Neben allem Mut, den man (als alleinreisende Frau?) für solche Reisen braucht und der Ausdauer (1985 - 2018) macht für mich vor allem der Einblick in die Vielfalt des Lebens fernab der vertrauten Sichtweisen das Buch zu einem wertvollen Buch.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung