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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Morde in Dublin

Zu nah
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Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department, war für Monate außer Gefecht gesetzt. Sie wurde bei einem Einsatz, einem Alleingang, schwer verletzt. Sie wird seit dem von Panikattacken und Flashbacks ...

Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department, war für Monate außer Gefecht gesetzt. Sie wurde bei einem Einsatz, einem Alleingang, schwer verletzt. Sie wird seit dem von Panikattacken und Flashbacks geschüttelt. Ihrer Psychologin hat sie jedoch die richtigen Antworten geben können, um in den Dienst zurückkehren zu dürfen. An ihrem ersten Arbeitstag wird sie gleich zu einem Leichenfund gerufen. Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wurde erhängt in ihrer Wohnung aufgefunden. Alles deutet zu Beginn auf einen Selbstmord hin. Doch schnell kommen Zweifel auf. Erst Recht, als eine zweite Leiche gefunden wird. Der Ehemann des ersten Opfers ist verschwunden und nicht nur das macht ihn verdächtig. Und Frankie? Sie erhält anonyme Anrufe und gerät selbst in große Gefahr. Dabei hat sie ihr bisheriges Trauma noch gar nicht verkraftet. Aber der Serienkiller muss unter allen Umständen gestoppt werden.

Dieses Buch bringt mich mit seiner Hochspannung zum Bibbern, ich kann die Angst förmlich meinen Nacken hoch krabbelnd spüren. Die Sprache der Autorin ist schnörkellos und direkt, das verleiht dem Buch noch mehr Realitätsnähe. Ihr Schreibstil fasziniert mich und kann mich sofort mitnehmen. Die Figuren sind voll unglaublicher Tiefe und Authentizität und spielen brillant miteinander, die unsichtbaren Fäden hält die Autorin dabei gekonnt in ihren Händen. Die Protagonistin Frankie Sheehan ist der Autorin ausgezeichnet gelungen und ich kann mit ihr mitfiebern und mitfühlen. Olivia Kiernan schafft es, mich auf falsche Fährten zu locken. Das Ergebnis ist ein Thriller par Excellence und ein literarisches Parade-Beispiel hervorragender Polizeiarbeit.

Meine Bewertung für dieses Buch: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Bei diesem psychologischen Thriller stimmt einfach alles, die Spannung, die Charaktere, der Plot, das Tempo und die Atmosphäre. Ganz klar ein Pageturner.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Der weibliche Hannibal Lecter

Psychopathinnen
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In ihrem neuesten Buch widmet sich die Kriminalspychologin und Autorin Lydia Benecke dem Phänomen der weiblichen Mordlust. Gleich zu Beginn klärt sie uns Leser jedoch darüber auf, dass ein Psychopath nicht ...

In ihrem neuesten Buch widmet sich die Kriminalspychologin und Autorin Lydia Benecke dem Phänomen der weiblichen Mordlust. Gleich zu Beginn klärt sie uns Leser jedoch darüber auf, dass ein Psychopath nicht zwingend an dieser Lust leiden muss. Wann werden Frauen zu Mörderinnen und unterscheiden sie sich von den männlichen und falls ja, dann in welcher Art und Weise. An echten Kriminalfällen spürt sie die Vorgehensweisen der Mörderinnen nach und sucht vor allem auch nach deren Gründen für ihre Taten. Lydia Benecke tut dies in angenehmer und verständlicher Sprache. Ihr Schreibstil fesselt mich und macht das Lesen spannend und unterhaltsam.

Sehr gerne vergebe ich hier fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle das Buch natürlich weiter. Dieses Buch teile ich der Populärwissenschaft zu, es bietet zum einen dem interessierten Laien Einblicke in die Kriminalpsychologie und in die Vorgehensweisen von Täterinnen und zum anderen können sich Fachleute ebenfalls auf den neuesten Stand in der Forschung bringen. Durch die echten Fälle wird die Spannung stark gesteigert und ich hatte Gänsehaut beim Lesen. Ein Buch, das mich exzellent unterhalten hat.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Bestseller-Thriller

Das Joshua-Profil
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Man kann Max Rohde wohl als One-Hit-Wonder-Bestsellerautoren betiteln, sein Debüt wurde noch gut gelesen, doch dann ging es mit der Begeisterung der Leser kontinuierlich bergab. Nochtsdestotroz schreibt ...

Man kann Max Rohde wohl als One-Hit-Wonder-Bestsellerautoren betiteln, sein Debüt wurde noch gut gelesen, doch dann ging es mit der Begeisterung der Leser kontinuierlich bergab. Nochtsdestotroz schreibt er gerade an seinem neuestesn Werk, dass seine Frau, eine Pilotin, das Familieneinkommen bestreitet ist ihm schmerzlich klar. Als er gerade mit seiner 10jährigen Pflegetochter unterwegs ist, erreicht ihn ein äußerst seltsamer Anruf: ein ihm fremder Mann liegt mit schwersten Verbrennungen auf der Intensivstation und möchte mit ihm, nur ihm, reden. Max' Spürgeist ist geweckt, er lässt seine Tochter im Asuto auf dem Krankenhausparkplatz warten und sucht den Mann auf. Der gibt ihm zu verstehen, dass er Max mit vollem Bewusstsein angerufen hat und sagt ihm, er solle für mindestens ein Jahr von der Bildfläche verschwinden, sonst ende er, Max, wie er. Zunächst versteht dieser gar nichts, doch die Dinge in seinem Leben verändern sich sofort, zum wirklich schlechten für Max.

Das Buch erschien bereits 2015 bei der Bastei Lübbe Verlagsgruppe. Unter der Regie von Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank und mit u.a. den Schauspielern Torben Liebrecht, Franziska Weisz und Armin Rohde in den Hauptrollen wurde der Bestseller nun verfilmt. Zur Erstausstrahlung, die am kommenden Karfreitag, 30. März 2018 um 20:15 Uhr bei RTL läuft,wollte ich das Buch noch schnell lesen. Denn meiner Meinung nach sollte man immer zuerst das Buch lesen und dann den Film sehen!

Sebastian Fitzek gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Von der ersten Seite an kann mich der Autor gefangen nehmen und ich lese atemlos die Geschichte des Max Rohde. Gänsehaut pur! Die Spannung ist im Unermesslichen hoch und wird perfekt gehalten. Das Tempo Sebastian Fitzeks ist enorm, was die Spannung zusätzlich ankurbelt. Ich mag das Buch nicht beiseite legen und lese mich gebannt durch die Story.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. In diesem Thriller stimmt alles, Hochspannung, anspruchsvoller Plot, fein abgestimmte und tiefe Charaktere.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Was geschah in der Nacht

Krokodilwächter
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Die Kopenhagener Polizeiassistenten Anette Werner und Jeppe Kørner werden zum Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. Eine junge Frau wurde offenbar in ihrem Appartement Opfer eines bestialischen Mörders, ...

Die Kopenhagener Polizeiassistenten Anette Werner und Jeppe Kørner werden zum Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. Eine junge Frau wurde offenbar in ihrem Appartement Opfer eines bestialischen Mörders, der sein Opfer mit Schnittwunden malträtierte. Der Nachbar des Opfers, der die Tote aufgefunden hat, war so geschockt, dass er einen Herzanfall erlitt. Weiterhin im Haus lebt die Vermieterin, die frisch emeritierte Professorin Esther de Laurenti. Esther lebt ihr Leben nun komplett gegensätzlich zu ihrem bisherigen Universitätsalltag. Sie nimmt Gesangsstunden beim jungen Kristoffer, mit ihm pflegt sie auch eine Beziehung. Sie trinkt viel Alkohol um besser schlafen zu können. Da der Mord der Szenerie aus ihrem Manuskript, an dem sie gerade arbeitet, gleicht, glaubt sie an dem Verbrechen schuldig zu sein und überlegt, bei der Polizei ein Geständnis abzulegen. Doch es geschehen weitere unglaubliche Dinge, die Anette Werner und Jeppe Kørner das Leben und die Aufklärung des Falles schwer machen. Gerade Jeppe steckt nach der Trennung von seiner Frau und starken Rückenschmerzen, die ihn in eine Schmerzmittelabhängigkeit treiben, in eigenen großen Problemen fest. Wird die Aufklärung gelingen?

Mit „Krokodilwächer“ legt die dänische Autorin Katrine Engberg Thrillerkunst auf höchstem Niveau vor, für ein Debüt möchte ich das Werk fast schon als epochal bezeichnen. Ein Pageturner, den ich nicht aus den Händen legen wollte, da er mich von der ersten Seite an dramatisch mitreißt.
Die Autorin kann eine unfassbare atmosphärische Dichte erzeugen, die mir als Leserin den Atem stocken lässt. Ihre Figuren sind psychologisch genial angelegt, mit immensen Eigenarten, richtigen Ecken und Kanten und sie sind alles andere als alltäglich; ich würde sie eher als bizarr bezeichnen wollen. Die Reaktionen der Charaktere überraschen mich während des Lesens immer wieder. Die Wendungen, die die Autorin vornimmt, sind nicht vorhersehbar und treiben die Spannung ins Unermessliche. Ihre verwendete Sprache ist unglaublich schön, erwählt und doch natürlich.

Meine Bewertung sind fünf von fünf möglichen Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits. Dieser Thriller fasziniert mit seiner Geschichte selbst sowie den brillanten Figuren, er ist modern und anspruchsvoll.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Erstens kommt es anders

Liebe geht immer
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Als Oliver seiner Lebenspartnerin und Angestellten Charlotte einen unbeschreiblichen Tag mit vielem Schönen bereitet, rechnet diese mit der schon lange erhofften Beförderung zur Nachrichten-Moderatorin ...

Als Oliver seiner Lebenspartnerin und Angestellten Charlotte einen unbeschreiblichen Tag mit vielem Schönen bereitet, rechnet diese mit der schon lange erhofften Beförderung zur Nachrichten-Moderatorin vor der Kamera, Charlottes beste Freundin und Vermieterin Mathilda glaubt gar an einen Heiratsantrag. Doch weit gefehlt, Oliver entlässt sie und lässt es für Charlotte so aussehen, als fände er sie zu dick, um den Job ausführen zu können. Wutentbrannt gibt sie ihm den Laufpass und versucht ihr Leben neu zu ordnen. Dank Mathildas Hilfe und Beziehungen ist schnell eine neue Arbeitsstelle gefunden – doch ist dies wirklich das Richtige für Charlotte? Sie beginnt sich auseinander zu setzen mit ihren Zielen und Wünschen und ihrem Können – eine staunenswerte Selbstfindung beginnt, als allererstes zieht mal ein etwas dicklicher, hellroter Kater bei Charlotte ein.

In rasantem Tempo erzählt Myriam Klatt die Geschichte ihres Debüt-Romans. Sie tut dies in unglaublich schönem, mitreißendem Schreibstil und wunderbarer, moderner Sprache. Das Flair der Stadt Berlin, in dem der Roman spielt, kann ich förmlich spüren und schmecken. Die Protagonistin Charlotte ist eine Frau, in die ich mich herrlich hinein versetzen kann. Ihre Entwicklung ist schön und bewundernswert. In das Buch eingeflochten sind in kurzen, effektiven Abschnitten Motivations-Trainings und Lebenshilfe-Bücher (beides natürlich fiktiv) – das macht diesen Roman so besonders. Chick-Lit oder ein Frauenroman, der trotz seiner Leichtigkeit auch die wichtigen Dinge des Lebens anspricht und zum Nachdenken anregt. Die Figuren sind brillant angelegt, der Wirklichkeit entsprechend und bewunderungswürdig in der Ergänzung zueinander. Die Gefühle der Einzelnen sind gut sichtbar und verständlich gemacht.

Sehr gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Es handelt sich hier um ein hervorragend geglücktes Debüt, ein Roman, der unterhält und jede Frau anstupst, über ihre Ziele und wie sie sie denn erreichen könnte, nachzudenken. Ein Gute-Laune-Roman zum Weg-Träumen!