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Veröffentlicht am 07.02.2021

Mal was ganz anderes!

Neandertal
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Paläofiction! Ein Genre, dass glaube ich wenige benennen können und auch ich musste erstmal nachschauen, wie ich das richtig schreibe. Ein Genre, dass sich mit der Urzeit befasst und die Serie “Ayla und ...

Paläofiction! Ein Genre, dass glaube ich wenige benennen können und auch ich musste erstmal nachschauen, wie ich das richtig schreibe. Ein Genre, dass sich mit der Urzeit befasst und die Serie “Ayla und der Clan der Bären” ist der bekannteste Vertreter.
Mit Neandertal von Claire Cameron kenne ich nun ein weiteres Buch aus dem Genre und bin fasziniert von der Welt, auch wenn wohl nie mein liebstes Setting werden wird.

URZEIT ALS SELTENES SETTING
Die Autorin hat für ihr Buch sich an den neusten Erkenntnissen gehalten bezüglich der Urzeit und zeigt, wie faszinierend diese Zeit eigentlich war. Ihr Bild der damaligen Neandertaler ist anders, als ich es in anderen Romanen vermittelt bekommen habe. Ein Teil ist natürlich Phantasie. Man darf nicht vergessen, dass wir einen Roman vor uns haben.
Besonderer Punkt hier ist, dass der Neandertaler und der Mensch, wie wir ihn kennen, hier aufeinander treffen – eines der neueren Erkenntnisse aktuell.

ZWEI VERSCHIEDENE FRAUEN MIT DEM SELBEN PROBLEM
Aber der Roman besitzt zwei Zeitstränge, die abwechselnd erzählt werden. Zum einem lernen wir eine Neandertalerin kennen. Erfahren wie ihr Leben aussieht, was für einen Kampf sie fürs Überleben führt, wie sie denkt, und fühlt.
Der zweite Strang geht in unsere moderne Zeit. Eine Forscherin findet die Überreste der besagten Neandertalerin und kann damit eine große Ausstellung auf die Beine bringen. Das ist sozusagen alles wofür sie lebt, ihr Traum! Und dann wird sie schwanger und sie hat zu kämpfen mit Leben, Liebe und den Erwartungen, die man an sie als Mutter stellt.
Auch die Neandertalerin befindet sich in einer nahezu ähnlichen Situation. Denn auch sie steht vor den Problemen einer Mutterschaft, gänzlich unter anderen Aspekten.
Aber die Autorin schafft es Parallelen zwischen den beiden Frauen zu schaffen und bis zum Schluss einen soliden, interessanten Roman zu schreiben.

Mit knapp über 350 Seiten im kleineren Format, war es schnell gelesen. Zum einem brachte der Wechsel zwischen den beiden Protagonistinnen immer wieder Spannung rein, weswegen ich dranblieb. Zum anderen fand ich das Thema so ungewöhnlich, so interessant (Neandertaler, Urzeit).

Der Stil der Autorin ist flüssig zu lesen und auch wenn ich die Protagonistinnen nicht zu 100 Prozent mochte, gefiel mir das Buch. Sie schaffte es irgendwie, dass ich mit dem Charakteren Verständnissen hatte und es ihnen nicht komplett übel nehmen konnte. Würde ich sagen.

Auf jeden Fall ein sehr spannendes Buch, mit interessanten Frauenfiguren. Manche Actionszenen waren mir einfach zu lang. Das fand ich irgendwie dann doch wieder fehl am Platz. Sonst ist es ein Buch, dass man so definit nicht schnell wieder finden kann!

Veröffentlicht am 07.02.2021

Es war vielversprechend

Last Human - Allein gegen die Galaxis
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Nach langer Zeit habe ich mich wieder auf einen Science Fiction Roman gestürzt, bzw. auf eine Space Opera, um ganz genau zu sein. Mich sprach gleich der Klappentext von Zack Jordans Debütroman an und ich ...

Nach langer Zeit habe ich mich wieder auf einen Science Fiction Roman gestürzt, bzw. auf eine Space Opera, um ganz genau zu sein. Mich sprach gleich der Klappentext von Zack Jordans Debütroman an und ich bekam eine Geschichte, die ich am Ende doch nicht ganz zuordnen kann.

ORIGINELLER EINSTIEG
Zu aller Erst ein großes Kompliment an Zack Jordan und seine Idee! Der Mensch als größte Gefahr der Galaxis? Ein Monster, dass vernichtet werden musste?
Eine sehr spannende Einleitung und Grundidee für seinen Debütroman. Unsere Protagonistin, ein weiblicher Mensch, begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit. Wie auch nicht.

Die Aliens, die hier vorgestellt werden, wirken jedoch viel monströser als ein Mensch. Als Leser ist man gleich Feuer und Flamme herauszufinden, wie es zu dieser Einschätzung zum Wesen “Mensch” gekommen ist.

Als Inbegriff des Bösen, hat es Sarya nicht leicht auf ihrer Mission, aber sie findet überraschend Freunde, wie auch Feinde und die Geschichte kommt viel schneller ins Rollen, sobald man die ersten actionreichen Szenen hinter sich hat.

PLÖTZLICHE WENDUNG
Mehr als die Hälfte des Buches fand ich richtig spannend, es konnte mich gut unterhalten und fesseln. Jedoch war das letzte Drittel des Buches für mich eine herbe Enttäuschung, den plötzlich entwickelte sich die Space Opera in eine ganz neue Richtung und ging ins Philosophische.
An sich nichts gegen diese Wendung an sich, aber es wurde für mich so verwirrend, dass ich kaum noch den Faden aufnehmen konnte.
Philosophie, Soziologie, Action zwischendurch und ein paar verwirrende Figuren mehr. Ich war am Ende. Wollte den Roman nur noch fertig haben und werde mir zweimal überlegen, ob ich ein weiteres Buch von ihm in die Hand nehmen sollte.

Für mich zum Schluss eine viel zu überladene Welt und verwirrend. Ich denke, eingefleischte Science-Fiction Fans werden es als unterhaltendes SciFi-Buch noch sehen können, denn Humor und Spannung hat es. Für mich war es nichts, bzw. das komplette letzte Drittel war für mich nichts – der Rest war vielversprechend.

Veröffentlicht am 03.12.2020

Es war vielversprechend

Der rote Apfel
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Ich sage es mal gerade heraus: Das Buch war sehr lange sehr vielversprechend.

An dem Roman fand ich gleich viele Ideen wirklich spannend. Da wäre zum einen der Serienmörder, der mit dieser einen Psychologin ...

Ich sage es mal gerade heraus: Das Buch war sehr lange sehr vielversprechend.

An dem Roman fand ich gleich viele Ideen wirklich spannend. Da wäre zum einen der Serienmörder, der mit dieser einen Psychologin reden will und mit niemand anderen. Auch gibt es Kapitel aus seiner Sicht und Rückblenden, die ein gutes, bzw. gut verstörendes Bild von ihm wiedergegeben haben.

Dann ist da noch eine weitere Geschichte, die plötzlich aufkommt. Genannte Psychologin nimmt mit ihrem Mann, dessen kleine Tochter aus erster Ehe auf, deren Großeltern bei einem Brand gestorben sind.
Das Mädchen, dass bis jetzt viel Ablehnung erhalten hatte, bekommt ebenfalls einen Platz in dem Thriller und es gibt einige Kapitel aus ihrer Sicht. Auch scheint mit ihr was nicht ganz zu stimmen, wodurch selbst die Polizei sich alarmiert fühlt.

Der Stil der Autorin passt perfekt zu dem Genre Thriller, das Buch lässt sich nämlich ganz leicht weglesen und nimmt nicht viel zu viel Zeit in Anspruch. Sie versucht eher immer die Spannung zu halten und den Charakteren psychologisch auf den Grund zu gehen – ein guter Mix!

Gut 80 Prozent des Buches besteht aus hervorragenden Ideen, guter Umsetzung, intelligenten Wendungen und spannenden Charakteren.
Der Rest, bzw. das Ende, war dann im Vergleich zu allem was davor kam, eine Enttäuschung.

Am Ende fühlte ich mich ziemlich reingelegt, weil es sehr absehbar wurde und die Auflösung viel zu einfach, sodass ich mich ärgerte. Es lief so gut …

Zum schnell Weglesen ist es ein guter Thriller, er ist intelligent und fährt mit interessanten Ideen und Wendungen auf. Über den Rest lässt sich bekanntlich streiten, mich hat das Ende sehr schnell negativ gestimmt, weswegen ich in der Wertung nun so weit runter gehen muss.

Veröffentlicht am 03.12.2020

Es war ein Versuch wert.

Normale Menschen
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Zu Beginn mochte ich es nicht. Ob es an ihrem vorherigen Buch lag, das mir mich nicht überzeugen konnte? So genau kann ich es nicht sagen, aber als ich anfing es zu lesen, kam bei mir keine Stimmung rüber.
Wir ...

Zu Beginn mochte ich es nicht. Ob es an ihrem vorherigen Buch lag, das mir mich nicht überzeugen konnte? So genau kann ich es nicht sagen, aber als ich anfing es zu lesen, kam bei mir keine Stimmung rüber.
Wir lernen Marianne und Connell kennen, die Hauptpersonen, vom Teenageralter bis hin zu Junge Erwachsene.
Marianne wird als Außenseiterin dargestellt und Connell könnte es auch sein, wenn er in der Schule nicht eine andere Seite von sich zeigen würde.
Marianne ist klug, sie hat Geld, aber dafür einige verborgene Probleme.
Connells Mutter ist die Putzfrau in ihrem Haus, wodurch sie sich näher kommen und eine sexuelle Beziehung beginnen.

So weit so gut.
Marianne ist ein Charakter mit einigen Problemen, die mit dem Alter nur noch stärker hervortreten, es kommen noch weitere Störungen bei ihr hinzu und ihre Seite der Geschichte nimmt schnell eine dunkle Wendung. Dabei werden Themen, wie sexuelle Übergriffe, Angstzustände, Alkohol- und Drogenkonsum reingebracht und ich fand es eher verstörend.
Mit ihr konnte ich nicht warm werden, wobei ich nicht weiß, ob man es nicht dem Schreibstil der Autorin zuschulden lassen könnte.

Ihr Stil ist nämlich eher nüchtern, teilweise beobachtend und trocken. Die Dialoge wirkten auf mich abgehackt und viel zu kurz. Mir fehlten manchmal einfach die Worte, mehr Reden, mehr Beschreiben… mehr Emotionen? Einfach nicht meins.
Obwohl es spannende Stellen gab, ich manchmal mitfiebern musste und wissen wollte wie es mit den Beiden ausgeht, werde ich das Buch definitiv nicht nochmal lesen.

Connells Geschichte ist dagegen interessant, weniger verstörend als ihre und ihn mochte ich einfach mehr, weil er normaler rüberkam als sie. Bodenständiger, nachvollziehbar und greifbarer. Das konnte aber den ganzen Roman nicht mehr für mich aufwerten.

Es ist interessant wie verschieden die Leser Sally Rooney sehen, sie wird im Feuilleton hoch gelobt, gepriesen, mit Star-Autoren verglichen und für mich, war es ihr letztes Buch.

Probiert es aus, sagt mir, wie ihr es empfunden habt!

Veröffentlicht am 15.11.2020

Umwerfend!

Frida
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Einen sehr inspirierenden Roman und ein lesenswertes Porträt hat Maren Gottschalk zu Frida Kahlo geschrieben, einer Künstlerin mit Leib und Seele, die in ihrem Leben einiges durchmachen musste.
Dabei hat ...

Einen sehr inspirierenden Roman und ein lesenswertes Porträt hat Maren Gottschalk zu Frida Kahlo geschrieben, einer Künstlerin mit Leib und Seele, die in ihrem Leben einiges durchmachen musste.
Dabei hat sie eine Liebesgeschichte entworfen, zu der es sehr wenige Informationen und umso mehr Gerüchte gibt.

In ihrem biographischen Roman konzentriert sich die Autorin auf zwei aufregende Jahre aus Fridas Leben, die Jahre 1938 und 1939, die sie in Paris und New York verbrachte. Weit weg von ihrem Ehemann Diego, mit dem sie eine On-Off-Beziehung führte, geprägt von Affären seinerseits.
Sie lernt den berühmten Fotografen Nick Murray kennen und lieben, der Kern des Buches, neben ihrer Person und wir lernen Frida von einer sehr leidenschaftlichen Seite kennen.

Der Roman hatte seinen ganz eigenen Flair und die Autorin hat die Atmosphäre rund um die schillernde Frida wunderbar eingepackt. Die Künstlerszene, immer in Bewegung, feiernd, rumorend, ausschweifend, wo sie weiteren bekannten Künstlern begegnet.
Die Städte, die so anders sind als ihre Heimat und die Rückblicke in ihr Leben, zu ihrem Unfall und dann ist da noch ihre Kunst.
Sobald ein Bild genannt wurde im Roman, musste ich es mir gleich im Internet ansehen und brauchte so deutlich länger als gedacht. Aber es hat dafür sehr viel Spaß gemacht und ich fing dann auch an die Personen zu recherchieren. Ich konnte so richtig Tief eintauchen und einen guten Einblick in alles gewinnen rund um Frida Kahlo.

Die Autorin geht unter anderem der Beziehung von Frida zu ihrem Ehemann Diego auf den Grund, warum eine Trennung von ihm so schwer ist, aber auch wie er sie geprägt hat in ihrem Leben.
Ein anderes Thema ist ihre Heimat Mexiko, die tief in ihr verankert ist und man lernt die Künstlerin hier von Grund auf kennen.
Was für mich, als Neuling über Frida Kahlo, ein rundum gelungener Einstieg in ihr Leben war.

Eine Empfehlung für alle Leser, die sich für Kunst oder/und Frida interessieren. Das Buch weckt auf jeden Fall das Interesse zu der Person und ihren Werken. Nebenbei ist es ein Porträt einer sehr starken Frau, für ihre Zeit ungewöhnliche Frau!