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Veröffentlicht am 31.10.2021

Was geschah in Nyala?

Schwarzweiß
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Dies ist die zentrale Frage dieser Geschichte und sie begleitet den Leser von Anfang bis Ende. Zu Beginn der Geschichte scheint sie nur so dahin gestellt zu sein, am Ende jedoch wird klar, wie die Protagonisten ...

Dies ist die zentrale Frage dieser Geschichte und sie begleitet den Leser von Anfang bis Ende. Zu Beginn der Geschichte scheint sie nur so dahin gestellt zu sein, am Ende jedoch wird klar, wie die Protagonisten darin involviert sind.

Es ist ein ganz normaler Morgen im Maßregelvollzug in Hamburg. Regina Bogner ist Ärztin für Psychologie in dieser Einrichtung, in die Straftäter eingeliefert werden, wenn sie als psychisch krank gelten. An diesem Morgen wird Niklas Rösch eingeliefert werden, der einen unfassbar grausamen Mord begangen hat.
Bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen wird klar, dass Rösch ein nicht ganz einfacher Fall werden würde.

Ich mag Regina Bogner. Sie ist eine toughe, resolute Frau, die ihr Handwerk versteht und bereits von Anfang an Zweifel an der Diagnose Schizophrenie bei Rösch hat. Niemand glaubt ihr, es will nicht einmal jemand ihre Einwände hören oder die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie Recht haben könnte. Chefarzt Dr. Löhner tut gerade so, als würde sie maßlos übertreiben und Oberarzt Dr. Mark Birkholz ist ein Feigling, der seiner Karriere zuliebe lieber dem Chefarzt nach dem Munde redet. So steht Regina allein mit ihrer Annahme da. Dennoch versucht sie immer wieder zu intervenieren und Löhners Entscheidungen in Zweifel zu ziehen, womit sie sich dessen Unmut zuzieht. Als Löhner eine Fehlentscheidung trifft, sorgt er dafür, dass Rösch fliehen kann und weiteres Unheil anrichtet.

Regina ist geprägt durch ihre Erfahrungen in Afrika, wo sie bereits als Ärztin in einem Krankenhaus gearbeitet hat und mitansehen musste, wie geliebte Menschen in den politischen Unruhen einfach dahin gemetzelt wurden. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen werden im Buch immer wieder thematisiert, nicht zuletzt weil sie ihr Verhalten maßgeblich beeinflussen. Regina handelt lieber als zu reden und das macht sie so überaus sympathisch. Besonders als ihre Tochter Anabel Ziel eines Angriffs durch Rösch wird, gibt es für Regina kein Halten mehr. Sie kann und will der deutschen Polizei nicht ausschließlich vertrauen, sie kann und will die Hände nicht in den Schoß legen und so beginnt die Jagd quer durch Hamburg.

Unterstützung findet sie hierbei durch Kashka - den südsudanesischen Botschafter in Deutschland. Er ist ein großer, schwarzer Mann mit vielen Geheimnissen. Auf mich wirkt er anfänglich völlig undurchsichtig, aber keineswegs unsympathisch. Er strahlt eher wissende Ruhe aus. Zunächst steht hier die Frage, welchen persönlichen Grund er haben mag, Regina zu unterstützen und warum er soviel über Rösch weiß. Aber sowohl der Leser als auch Regina bleiben erst einmal im Dunkeln, allerdings hat Kashka Möglichkeiten Informationen zu beschaffen, die Regina verschlossen bleiben. Er verrät jedoch auch nicht, welche Möglichkeiten das sind. Damit bekommt er einen etwas zwielichtigen Touch. Dennoch möchte man ihm vertrauen. Es geht mir ein bisschen wie Regina, die zwar nicht genau weiß, ob es gut ist, ihm ihr Vertrauen zu schenken, es aber dennoch tut.

Und Rösch? Rösch ist ein Mörder, das steht außer Frage. Und er ist auch irgendwie unangenehm, er ist jemand, mit dem man sich nicht länger als nötig umgeben möchte. Allerdings wirkt er nicht wirklich so, als müsse man ihn verabscheuen. In mir hat die Autorin mit dieser Figur ein ambivalentes Gefühl ausgelöst. Insbesondere als Regina beginnt in Röschs Vergangenheit und seiner Kindheit zu recherchieren, wird dieses Gefühl der Ambivalenz noch verstärkt. Der gewalttätige Mörder wird nämlich plötzlich zu einem Menschen, den man vielleicht sogar verstehen kann. Man will es nicht, aber trotzdem ist es nicht mehr so leicht ihn einfach nur als Mörder zu sehen. Diese Entwicklung fasziniert mich enorm, denn normalerweise weiß man wer der Gute und wer der Böse, wer Opfer und wer Täter ist.

Die Autorin kreiert in diesem Roman vielschichtige Charaktere, die man nicht einfach in eine Schublade stecken kann. Sie entwickeln sich im Laufe der Zeit und man bekommt ein gewisses Verständnis für die Protagonisten. Sogar Dr. Birkholz kann zeigen, dass mehr als ein Feigling in ihm steckt. Antonia Fennek versteht es die Menschen hinter den ersten Eindrücken zu zeigen. Sie erzählt, wie die Menschen zu dem wurden, was sie heute sind, ganz nach dem Grundsatz, dass alles eine Ursache hat. Dadurch erreicht sie aus meiner Sicht, dass ihre Geschichte plastisch und realistisch wird, denn niemand ist nur gut oder nur schlecht.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Ich mag die Konflikte der Protagonisten mit sich selbst und mit anderen, denn eben diese machen die Story lebendig und absolut authentisch. Es gibt keine Längen. Im Gegenteil man möchte eigentlich noch viel mehr erfahren. In einem sehr interessanten Nachwort und einem Glossar erklärt die Autorin dann auch einige Unterschiede zwischen dem Maßregelvollzug und der geschlossenen Allgemeinpsychiatrie und zu anderen psychologischen Begrifflichkeiten. Sie gewährt so Einblicke in einen Lebensbereich, den die meisten ihrer Leser hoffentlich nie kennenlernen werden.

Leider gibt es dieses Buch und auch dessen Nachfolger “Geschwärzt” nur noch als e-book. Das jedoch sollte Leser von guten Thrillern nicht davon abhalten, sie zu lesen. Und wer die historischen Romane von Melanie Metzenthin mag, der sollte hier ebenfalls einen Blick riskieren. Denn Antonia Fennek ist niemand geringeres als Melanie Metzenthin, die unter diesem Namen Thriller schreibt.

Fazit:
Ein rundherum gelungener Thriller, der einem beim Lesen eine Gänsehaut über den Rücken jagt, wenn man über die Grausamkeiten des Niklas Rösch nachdenkt. Es ist eine Geschichte, die eben nicht in schwarz und weiß einteilt, sondern dem Leser zeigt, dass es so viele Aspekte mehr gibt. Authentische Figuren, persönliche Schicksale und ein Fall, der einem schlaflose Nächte bereiten kann. Am Ende finden alle Fäden zusammen und die Frage, was in Nyala geschah wird eindrucksvoll aufgeklärt. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Ich bin noch zu jung zum Sterben

Sterbewohl
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"Ich bin noch zu jung zum Sterben" - dieser Satz begegnet dem Leser im Buch immer wieder. Und er ist so nachvollziehbar!

Deutschland ist nicht (mehr) das Land, welches wir heute kennen. Es ist eine Diktatur ...

"Ich bin noch zu jung zum Sterben" - dieser Satz begegnet dem Leser im Buch immer wieder. Und er ist so nachvollziehbar!

Deutschland ist nicht (mehr) das Land, welches wir heute kennen. Es ist eine Diktatur unter Führung der BP - der Bürgerpartei. Allein die Wahl dieses Namens ist schon irgendwie makaber, denn Bürger sind offenbar nur jene, die etwas für die Gemeinschaft tun – also Geld verdienen. Alle anderen sind Ballast und Schmarotzer und sollen sterben - allen voran die Rentner! Dass diese jahrelang für den Staat geschuftet haben, ist völlig unerheblich; ihre Renten kosten den Staat Geld - viel Geld - und genau das soll verhindert werden.

Zu diesem Zwecke gibt es diverse Sterbehotels auf Fehmarn und Menschen die in Rente gehen, erhalten eine entsprechende "Einladung" um sich dort in sogenannten Sterbeseminaren davon überzeugen zu lassen, welchen Vorteil ihr Tod für die Gemeinschaft hat. Der Einladung zu folgen und die Entscheidung mithilfe von Sterbewohl aus der Gemeinschaft auszuscheiden ist freiwillig, heißt es. Wie aber kann es dann sein, dass niemand, der in ein solches Sterbehotel fuhr, wieder nach Hause kommt? Und warum schlägt niemand die Einladung aus?

Die Geschichte wird aus Nadjas Perspektive in der Ich-Form erzählt, die dafür sorgt, dass die Distanz des Lesers deutlich verkürzt wird. Zunächst erfährt der Leser, dass eine pensionierte Lehrerin, die schon ihr ganzes Leben ein ängstlicher Mensch gewesen ist, sich nun mit dem eigenen Alter konfrontiert sieht. Soweit nichts ungewöhnliches mit 65 und der Aussicht, dass sich das Leben nach der Pensionierung radikal ändern wird. Doch dann bekommt Nadja ihren Brief vom Gesundheitsamt – und nicht nur sie. Spätestens hier wird es beklemmend, denn all die Dinge, die Nadja erzählt, erinnern einen an die Zeit im dritten Reich. Was ich hierbei als wirklich bedrückend empfunden habe, ist der Umstand, dass die Autorin aktuelle Probleme, die wir aus den täglichen Nachrichten kennen, mit den Handlungsweisen im dritten Reich vermischt und so eine Szenerie erschafft, die irgendwie gar nicht so unmöglich erscheint.

Gemeinsam mit ihren Freunden Max, Fred und Anna, die im gleichen Haus wie sie wohnen, und einer befreundeten Journalistin – Marwa – checkt sie im Hotel Paradies ein. Was ihnen dort widerfährt, ist schier unglaublich und wiegt schwer beim Leser. Das Böse wird unter einem schönen Schein verborgen und doch kann dieser Schein das Schreckliche nicht gänzlich verschwinden lassen. Ich empfand die gesamte Erzählung als überaus unheilvoll und auch wenn die Autorin es nicht erwähnt hätte, sind die Parallelen zur Vergangenheit einfach unübersehbar. Ich denke, jeder kennt das unbestimmte Gefühl, in der heutigen Zeit immer durchsichtiger, gläserner zu werden und hier zeigt die Autorin fast schon brutal, wie sowas im „Endstadium“ aussehen könnte.

Ein bisschen schade ist es, dass die Protagonisten eher blass bleiben. In der Menge der „Hotelgäste“ gehen sie etwas unter. Sie haben noch nicht einmal Nachnamen. Allerdings bringt das dem Leser auch das Gefühl näher, dass die Menschen nicht mehr als solche gesehen werden, sondern nur noch wie Nummern oder auch wie Vieh betrachtet und behandelt werden. Dennoch hätte mich das Vorleben der Figuren interessiert – vielleicht auch im Zusammenhang damit, wie aus der Demokratie die Diktatur wurde. So kommt man jedoch in eine fertige Szenerie, die zunächst unglaublich wirkt und erst im Laufe der Zeit immer glaubhafter wird, mehr Substanz bekommt.

Obwohl der Einzelne nicht so sehr im Fokus steht, kann die Autorin mittels ihrer Dialoge und dieser latent düsteren Stimmung – die z.B. so gar nicht zur wundervollen Natur vor den Hotelfenstern passen will – sehr große Spannung aufbauen. Mich hat sie jedenfalls ohne Pause in ihrer Geschichte gehalten. Dies schafft sie unter anderem damit, dass sie die Phantasie des Lesers anregt und nicht jedes Detail zeigt. Vielmehr überlässt sie den Leser seinen eigenen Gedanken.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen und es gibt keine Längen. Im Hinterkopf stellt sich der Leser unweigerlich Fragen, wie etwas funktionieren kann. Wie kann dieser Tötungsapparat überhaupt durchführbar sein, warum hinterfragt niemand, was passiert? Vieles wird am Ende zumindest erwähnt. Jedoch hatte ich hier ein bisschen das Gefühl, dass es schnell gehen musste und so werden die Auflösungen z.T. nur aufgezählt, aber nicht mehr so spannungsgeladen beschrieben wie der Rest der Geschichte. Wieder andere Details, die aus meiner Sicht jedoch wirklich wichtig gewesen wären, erfährt man gar nicht und so bleibt der Leser am Ende mit seinen eigenen Spekulationen zurück.

Bemerkenswert finde ich, dass in dieser brutalen Welt, die die Autorin zeichnet, fast gänzlich auf wirklich brutale Szenen verzichtet wird. Erst im Showdown kann davon die Rede sein, aber auch hier verliert sich die Autorin nicht in den schmerzhaften Szenen. Ich glaube, genau das macht die Geschichte so zermürbend, aber doch spannend.

Ein Wort zum Cover: Es ist eines der außergewöhnlichen! Während viele Bücher ihrem Genre entsprechend einen gewissen Wiedererkennungswert haben, ist dieses passend zum Inhalt des Buches gestaltet, was mir sehr gut gefällt. Damit fällt es unter den Krimis ganz bestimmt auf.

Fazit:

Den Leser erwartet hier eine sehr spannende Geschichte, die aus meiner Sicht weniger ein Krimi als eine Endzeitstory ist – wobei… Man muss sich wohl auch die Frage stellen, wie unmöglich ist es wirklich, was hier skizziert wird? Abgesehen von den blassen Charakteren hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich kann sie weiterempfehlen. Für schwache Nerven ist sie allerdings nichts. 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Ein Mord in den Vier- und Marschlanden?

Deich Mortale
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Rein zufällig bin ich auf die Bücher der Autorin gestoßen (wofür es gut ist, wenn die Kasse ausfällt und man warten muss). Tatsache ist, dass es Unmengen von Hamburg-Krimis gibt, die zumeist in bekannten ...

Rein zufällig bin ich auf die Bücher der Autorin gestoßen (wofür es gut ist, wenn die Kasse ausfällt und man warten muss). Tatsache ist, dass es Unmengen von Hamburg-Krimis gibt, die zumeist in bekannten Stadtteilen angesiedelt sind. Jedoch ist dies der erste Krimi, der quasi direkt vor meiner Haustür spielt. Allein diese Tatsache war für mich das must read des ersten Teils.

Karlo Kohlberg ist Inhaber des Vierländer Hofes - ein kleines Hotel, dass er gemeinsam mit der wuseligen Erne führt. Während Karlo ein Zugezogener - also ein Stadtmensch - ist, ist Erne in den Vierlanden aufgewachsen. Erne ist ein quirliger, liebenswerter Mensch. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn sie Karlo hin und wieder mal nervt - eben mit dieser Art. Ich mochte Erne und wahrscheinlich wäre sie eine Figur, die noch viel mehr über die Vier- und Marschlande erzählen könnte. Für mich passt sie in diese Region und ich hatte ein ziemlich genaues Bild vor Augen.

Auch Karlo ist ganz eindeutig ein Sympathieträger, allerdings hätte ich ihn mir älter vorgestellt. Irgendwo wurde erwähnt, dass er Mitte 30 sei und dieses Alter passt auch zur Geschichte. Vielleicht liegt es an seinem Hobby im Chor zu singen oder in seiner doch recht guten Freundschaft zum Pastor der Gemeinde, dass ich ihn älter geschätzt hätte. Karlo ist ein gutmütiger Mensch, der sehr darauf bedacht ist, sich “auf dem Dorf” einzuleben. Das gelingt ihm auch, finde ich, aber bisweilen sind es genau seine Fragen oder die Dialoge mit den Dorfbewohnern, die dem Buch sein Amüsement geben.

Eines Tages kehrt im Vierländer Hof ein italienischer Gast ein. Man nimmt ihn zunächst kaum wahr, aber Erne ist total aufgeregt, als er nach einigen Tagen nicht zum Frühstück erscheint. Schließlich war er jeden Morgen pünktlich. Und so redet Erne so lange auf Karlo ein, bis dieser sich breitschlagen lässt und auf eigene Faust versucht herauszufinden, wo Flavio Mantova abgeblieben ist.

Und hier beginnt eine Geschichte, die gespickt ist mit viel Lokalkolorit. Der Kriminalfall mag dabei eher nebensächlich sein, eben wie in einem guten Cosy üblich, aber der Leser erfährt unglaublich viel über diese Gegend und die Menschen darin. Die Autorin zeichnet ein wunderschönes Bild und ich habe sogar teilweise die Örtlichkeiten wiedererkannt, von denen sie schrieb. Sie versteht es wirklich gut zu beschreiben, statt zu sagen, das ist da und da. Und selbst wenn der Vierländer Hof ein fiktives Hotel ist, so glaube ich schon, dass es ein Haus in der Realität gibt, in dem dieses Hotel untergebracht sein könnte.

Besonders gefallen hat mir ihre Art, die Menschen reden zu lassen. Es ist eine Mischung aus Platt und Hochdeutsch. Der Charme dessen ist, dass jeder versteht, was gesprochen wird, man sich aber dennoch vorstellen kann, wie es sich anhört, wenn die Menschen miteinander reden. Es macht Spaß ihnen zuzuhören.

Ebenfalls eine gelungene Mischung ist der Umstand, dass die Autorin nicht nur einen Kriminalfall aufklärt, sondern gleichzeitig Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet. So erzählt sie aus der Zeit des 3. Reiches und bleibt dann wieder in der Gegenwart. Inwieweit die Erzählungen der Vergangenheit in der Historie recherchiert sind, vermag ich nicht zu beurteilen, aber es klingt authentisch und könnte so gewesen sein.

Ein bisschen schade fand ich, dass Kommissar Spannich gar nicht so schrecklich ist, wie es der Klappentext vermuten lies. Er mag vielleicht ein bisschen träge sein und vielleicht hat er auch ein gewisses Maß an Überheblichkeit, aber wirklich unsympathisch ist er mir nicht. Vielleicht liegt diese Einschätzung aber auch nur daran, dass ich selbst ein Stadtmensch bin. Gern hätte ich etwas mehr über ihn erfahren, aber er bleibt mehr oder weniger außen vor, taucht nur hin und wieder mit dem erhobenen Zeigefinger auf, mehr leider nicht. Insofern lernt man ihn eigentlich auch nicht wirklich kennen.

Durch die Kürze des Romans ist es vielleicht auch nicht so einfach, den Figuren besonders viel Tiefe zu verleihen. Jedoch reicht es auf jeden Fall, dass ich mir den zweiten Teil besorgen werde um herauszufinden, ob es noch einmal so weiter geht und ich dann eventuell noch etwas mehr über liebgewonnenen Protagonisten erfahre.

Fazit: Alles in allem ein lockerer Roman, der dem Leser - auch ohne Ortskenntnis - die wunderschönen Vier- und Marschlande näher bringt, der sympathische Charaktere und eine nicht all zu schnell zu durchschauende Story mitbringt. Mir hat die Geschichte Spaß gemacht und ich kann sie durchaus empfehlen. 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Packender Auftakt der neuen Trilogie von Heike Wolf

Der Freiheit Kraft
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Die Geschichte beginnt in Frankfurt an einem Tag im Jahr 1805. Es hätte wohl ein schöner Tag sein können, wenn er nicht der Beginn von Magdalenes Martyrium an Theodor Wallenfels Seite wäre. Genauso habe ...

Die Geschichte beginnt in Frankfurt an einem Tag im Jahr 1805. Es hätte wohl ein schöner Tag sein können, wenn er nicht der Beginn von Magdalenes Martyrium an Theodor Wallenfels Seite wäre. Genauso habe ich die ersten Zeilen des Romans wahrgenommen und mit ihnen hat mich Heike Wolf sofort eingefangen. Die ersten Dialoge lassen bereits auf viele spannende Konflikte zwischen den Charakteren schließen und der Leser kann nicht anders, als neugierig weiterzulesen um heraus zu finden, was passiert.

Magdalene ist eine junge, hübsche Frau, die ich mir gut an der Seite eines ebenso jungen und erfolgreichen Mannes hätte vorstellen wollen. Statt dessen wird sie von ihrer Familie an den zwar reichen, aber überaus hartherzigen Theodor Wallenfels verheiratet. Zunächst empfand ich Theodor gar nicht als so grausam, vielmehr hatte ich das Gefühl, er würde einfach nur nicht zu Magdalene passen und ihr eine Welt zu Füßen legen, in der sie sich unwohl fühlt. Im Laufe der Zeit jedoch bemerkt man sehr deutlich, wie grausam Theodor tatsächlich ist. Aus einer wagen Sympathie entwickelt sich so eine wirkliche Abneigung gegen ihn. Er wird immer mehr zu dem Charakter, den man einfach nicht mögen will. Trotzdem hat Theodor auch eine andere Seite, die seine Figur vielschichtig und nicht vorhersehbar sein lässt.

Ganz anders dagegen ist sein Sohn Leopold. Dieser ist im etwa gleichen Alter wie Magdalene und wäre der deutlich passendere Heiratskandidat gewesen. Die Anziehung zwischen den beiden ist auch sehr deutlich fühlbar und ich wünschte mir so sehr, dass es einen Weg für sie geben möge, dass sie zusammenfinden würden. Leopold ist ein eher weicher Typ, der sich dafür begeistern kann, mit Magdalene im Garten zu sitzen, wenn sie malt. Gerade dieser krasse Gegensatz zum eigenen Vater macht ihn mir dann auch so überaus sympathisch. Verweichlicht ist er jedoch überhaupt nicht. Im Verlauf der Geschichte wird klar, dass Leopold ein Gespür für Diplomatie hat und die Menschen nicht verurteilt. Mit dieser Eigenschaft habe ich Leopold immer wie einen ruhenden Pol der Geschichte empfunden.

Am Beispiel von Johanna, Theodors Tochter, zeigt die Autorin ein grausames, für Frauen überaus demütigendes Kapitel dieser Zeit. Dabei führt ihre gründliche Recherche zu einem wahren Strom von Gänsehaut auf dem Rücken des Lesers. Zunächst ist Johanna ein fröhliches, aufgeschlossenes Kind und später eine lebensfrohe junge Frau. Bei den jungen Männern ist sie begehrt – nur leider trifft sie eine falsche Wahl und damit ändert sich alles. Auch Johanna! Sie ist nach wie vor eine starke Frau – ohne jede Frage – aber ihr Lebensinhalt verändert sich. Mit dieser Figur wandert die Autorin durch die Armenviertel Frankfurts und zeigt, dass es neben Reichtum auch sehr viel Armut gab. So lernt der Leser auf leichte Art und Weise ganz nebenbei das Frankfurt dieser Zeit besser kennen und sie zeigt wie schnell ein sozialer Abstieg erfolgen konnte.

Konstanze und Carl, Leopolds Kinder, sind die nächste Generation Wallenfels. Auf ihnen und ihrem besten Freund Justus liegt der Fokus in der zweiten Romanhälfte. Die 3 jungen Leute sind recht unterschiedliche Charaktere und gehören dennoch zusammen. Jeder von ihnen ist mir ans Herz gewachsen – auf seine eigene Weise. Ich mag Carl, der eher zurückhaltend bleibt, ebenso wie Justus, der eindeutig der Rebell ist. Da der Roman politisch geprägt ist, bleibt es natürlich auch nicht aus, dass Justus mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Und Konstanze gehört wie selbstverständlich in ihre Mitte. Sie ist eine recht emanzipierte junge Frau, die die Demütigungen durch das andere Geschlecht nicht ohne weiteres hinnimmt. Am Beispiel dieser 3 Figuren zeigt Heike Wolf die Veränderungen der Zeit sehr prägnant. Es ist eine Freude mit ihnen einen Streifzug durch die Zeit zu machen. Und sie berühren den Leser durch ihre Schicksale.
Wie immer ist Heike Wolf keineswegs zimperlich mit ihren Figuren. Sie zeigt das Leben, wie es eben ist – authentisch und sauber recherchiert, zu viel verklärende Romantik ist einfach nicht ihr Ding. Die Stadt Frankfurt in dieser Zeit erwacht zu seiner vollen Blüte. Besonders gefiel mir hierbei z.B., dass die einfachen Leute in ihrer Mundart sprechen. Beim Lesen musste ich zwar manchmal die Sätze ein zweites Mal und sehr langsam lesen, aber es macht Spaß, sich darauf einzulassen und ihnen dabei zuzuhören.

Heike Wolf schreibt bildgewaltig, verliert sich aber nicht in Details. Sie schreibt lebendig und authentisch, kreiert glaubwürdige, vielschichtige Charaktere, die man lieben oder verabscheuen kann, mit denen man mitfiebert und hofft, dass es gut gehen möge. Heike Wolf schürt Hoffnungen stilsicher, obwohl – wie jedem, der ihre Geschichten kennt, klar sein dürfte - sie bisher noch jede Hoffnung wieder zerstört hat. So schickt sie den Leser durch ein Meer aus Emotionen, aus dem er erst wieder auftaucht, wenn die letzte Seite gelesen ist. Und als sei das noch nicht genug, liefert sie einen Cliffhanger, der eine weitere Hoffnung schürt: Der 2. Teil möge nicht zu lange auf sich warten lassen.

Die Geschichte der Autorin ist ein Pageturner. Ihr Schreibstil ist leicht zu lesen, obwohl sie sich eines großen Wortschatzes bedient. Und auch wenn die politische Zeit nicht so bekannt ist wie das dritte Reich, erfährt der Leser wie nebenbei Geschichte, spannende Geschichte. Der Roman ist damit nicht überfrachtet, aber eben diese politische Geschichte beeinflusst das Leben und das Verhalten ihrer Charaktere maßgeblich. Diese Verbindung von Historie und fiktiven Personen ist einmal mehr wunderbar gelungen.

In einem sehr spannenden Nachwort erklärt die Autorin noch so einiges über das Frankfurt jener Zeit, erzählt aus Recherchen und sogar 2 historische Bilder finden sich hier. Es lohnt sich auf jeden Fall das Nachwort zu lesen und wem dies noch nicht reicht, der kann auf der Internetseite von Heike Wolf weitere Informationen finden. All dies zeigt, wie gründlich die Autorin recherchiert - mit dem Resultat, dass sie einen weiteren absolut authentischen Roman vorlegt, der einen einfach in seinen Bann schlägt.

Fazit: Eine andere Zeit, eine andere Stadt und dennoch ein typischer Roman von Heike Wolf. Lesenswert von der ersten bis zur letzten Seite. Must read für Fans historischer Romane, die von ihrer Lebendigkeit und gut recherchierter Geschichte leben. 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Überaus gelungener Abschluss einer tollen Buchreihe

Die Hafenschwester (3)
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Das Buch:
Es handelt sich beim vorliegenden Buch um den dritten und letzten Teil der Hafenschwester-Trilogie. Das Buch kann zwar ohne Weiteres unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden, allerdings ...

Das Buch:
Es handelt sich beim vorliegenden Buch um den dritten und letzten Teil der Hafenschwester-Trilogie. Das Buch kann zwar ohne Weiteres unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden, allerdings macht es deutlich mehr Freude, wenn man die Vorgeschichten kennt und mit Martha bereits die Gängeviertel und das schwere Leben der Ärmsten kennengelernt hat.

Worum geht’s?
Martha und Paul führen inzwischen ein gutes Leben, selbst wenn sie durch die Hyperinflation Anfang des 20. Jahrhunderts sämtliche Ersparnisse verloren haben. Ihre Kinder können trotz allem ihre Wege gehen. Am Ende der 20er Jahre wird Hitler immer populärer und die Sorge vor einem weiteren Krieg nimmt deutlich zu, die Lebenssituation wird angespannter, der Ton rauher. Aber trotz aller Widrigkeiten finden Martha und ihre Familie immer einen Weg, ihr Leben lebenswert zu halten und ihre Lieben vor dem Tod zu bewahren.

Charaktere:
Diesmal stehen Marthas Kinder Rudi, Fredi und Ella im Vordergrund. Es geht hauptsächlich um deren Entwicklung am Ende der Schulzeit bis hin zu einem eigenständigen Leben, welches durch die Wirren des 2. Weltkrieges alles andere als vorhersehbar sein kann.

Fredi ist hierbei mein absoluter Favorit, was nicht bedeutet, dass ich Rudi und Ella nicht mag. Vielmehr ist es so, dass Fredi einfach eine beeindruckende Figur ist. Als Sandwichkind der Familie war er bisher eher ruhig und unauffällig, ging aber eben seinen Weg. In diesem Teil bekommt er den Raum, der ihm zusteht und den füllt er zur Gänze aus. War es früher Rudi, der stets die große Klappe hatte, ist es heute Fredi, der seinem großen Bruder aus der Patsche hilft – und diese Patsche ist gewaltig und vor allem lebensbedrohlich. Fredi ist einfallsreich und mutig. Während des Krieges bewahrt er die Nerven und durch seine besonnene Art, einige hilfreiche Kontakte – durchaus auch in die zwielichtige Welt Hamburgs – und jede Menge Courage rettet er viele Leben. Dabei scheut er sich nicht, sich selbst in Gefahr zu begeben, nicht zuletzt dadurch, dass ihm sein vermeintlicher Freund Werner Rohrbeck eigentlich jeden Moment auf die Schliche kommen könnte – wenn er intelligent genug wäre. Melanie Metzenthin schreibt Fredi in die Herzen ihrer Leser. Dabei bleibt die Figur absolut glaubwürdig. Zeugnisse dieser Zeit belegen, dass es Menschen wie Fredi wirklich gab, die vorbehaltlos geholfen haben.

Am Anfang des Romans ist Rudi ein Frauenheld, der das Nachtleben liebt und sehr zum Unmut seiner Eltern einen Lebenswandel lebt, der so gar nicht zur Familie Studt passen will. Auch wenn er sich verändert hat, jetzt aufmüpfig ist und beinahe rebellisch, ist Rudi überhaupt nicht unsympathisch. Vielmehr lässt die Autorin ihren Leser beide Seiten – sowohl die des „Kindes“ als auch die der Eltern – betrachten, sodass sich jeder selbst seine Gedanken machen kann, wie er mit den unterschiedlichen Situationen umgehen würde. Ich sah mich oftmals hin- und hergerissen, denn natürlich kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich in diesem Alter war und gleichzeitig bin ich heute selbst Mutter. Die Autorin bewertet hierbei nicht, sondern zeigt die Situationen, sodass man selbst die Freiheit hat, sich ein Urteil zu bilden.

Bei Rudi hat der Leser hin und wieder das Gefühl, dass er nicht die Gemeinschaft der Familie sondern ausschließlich sein eigenes Leben im Blick hat. Da er jedoch häufiger Unterstützung von der Familie braucht und auch bekommt um überhaupt weiterzukommen, ist diese selbstverständlich überaus enttäuscht, was zeitweise auch deutlich zutage kommt. Trotz allem halte ich Rudi nicht für wirklich egoistisch; er ist unbedacht, denke ich, und handelt erst, bevor er die Konsequenzen überdenkt. Die Figur des Rudi ist die Figur, die sich im Laufe des Romans am deutlichsten wandelt und damit lange Zeit unberechenbar bleibt. So überrascht Rudi auch am Ende des Romans, als er endlich die Chance bekommt, Fredi seinen Einsatz am Anfang des dritten Reiches zu danken.

Mit Ella geht der Leser oft durch viele Emotionen, was darin begründet ist, dass sie stets und ständig hinter Rudi zurück zu stehen scheint und darüber hinaus eine Frau ist. Während Fredi mit einer Kommissarslaufbahn zufrieden ist, möchte Ella unbedingt Medizin studieren. Diesen Wunsch hatte sie bereits als kleines Mädchen und ihre Eltern haben sie immer darin bestärkt. Bedingt durch Rudis Leben und Entscheidungen scheint diese Möglichkeit jedoch mehr als einmal auf der Kippe zu stehen. Hier kommt der Moment, in dem Leser wieder zwischen zwei Figuren steht, die im Grunde liebenswert sind und deren Beweggründe man verstehen kann. Und trotzdem wird sich der eine Leser in die eine Richtung und der andere in die andere Richtung gezogen fühlen, schätze ich. Ich glaube, ich war häufiger wütend wie Ella, als dass ich Rudis Unverständnis für die Gefühle seiner Schwester geteilt hätte.

An Ella zeigt Melanie Metzenthin außerdem eindrucksvoll wie weit und wie schnell die Emanzipation der Frau fortschreitet. War es am Ende des 19. Jahrhunderts nicht vorstellbar, dass eine unverheiratete Frau eine Affäre hatte, lebt Ella ihre unverheiratete Beziehung zum Franzosen Phillippe Morel sehr offen. Andererseits zeigt sie aber auch die alten, durchaus noch vorhandenen Strukturen an der Verbindung zwischen Henny und Fredi. Während Ella es sich nicht vorstellen kann, nicht selbst zu arbeiten, richtet sich Henny, mit noch nicht einmal 20 Jahren, ganz darauf ein Hausfrau und Mutter zu sein. Dass sich hinter dieser Frau ein wirklich intelligenter Kopf verbirgt, auf den Fredi ganz sicher nicht verzichten möchte, würzt diese Verbindung zusätzlich.

Auf diese Art und Weise und gepaart mit historischen Hintergründen zeichnet die Autorin ein wunderbar authentisches Bild der Menschen und deren Leben in Hamburg bevor der 2. Weltkrieg ausbricht und danach im Krieg. Dass sie selbst Hamburgerin ist, die ihre Stadt liebt, dürfte kaum zu übersehen sein. Auch zeigt sie eindrucksvoll auf, wie schleichend der Prozess war, als Hitler die Macht in Deutschland übernahm. Insbesondere der Unglaube der Menschen und das Vertrauen darauf, dass die Politik alles richten würde, ließen diesen Prozess überhaupt erst zu. Damit wird der Roman, obwohl er über eine Zeit vor 100 Jahren berichtet, überaus aktuell.

Schreibstil:
Metzenthins Schreibstil ist bildgewaltig, temporeich und emotional. Die Autorin erlaubt sich keinerlei Längen; im Gegenteil, es geht zeitweise Schlag auf Schlag - eben so, wie zumindest ich mir diese Zeit vorstelle - und man kommt kaum zu Atem. Trotz der Länge des Buches wird der Leser es kaum einmal aus der Hand legen wollen.

Das historische Hamburg entsteht beim Lesen so selbstverständlich vor dem inneren Auge, dass der Leser sich in den Straßen von Rothenburgsort wiederfindet und aus einem der Schrebergärten die Bombennächte mit den Protagonisten beobachten wird. Die Geschichte, die die Autorin zu erzählen hat, entwickelt sich in einer furchtbaren Zeit und sie verschont den Leser nicht vor den Grausamkeiten. Der Leser sollte sich also darauf einstellen, dass hier nicht die heile Welt einer vergangenen Zeit präsentiert wird und sie verschont auch die sympatischen Figuren nicht!

Historische Hintergründe:
Wie stets ist der Roman sauber recherchiert. Dadurch erhält er seine Lebendigkeit und Authentizität. Insbesondere die Zeit während des 3. Reiches ist überaus bedrückend, da die Autorin die wahren historischen Fakten mit den Schicksalen ihrer Protagonisten verknüpft. Dabei ist sie sehr eindringlich in ihrem Schreiben. Man kann sich der Stimmung nicht entziehen, man fühlt einfach. Im ersten Teil des Buches gewinnt der Leser den einen oder andren Charakter lieb und muss ihn dann durch den wirklich schweren zweiten Teil des Buches begleiten. So bangt der Leser mit seinem Liebling mit. Und wie bereits in den vorangegangenen Teilen der Reihe ist Melanie Metzenthin nicht zimperlich, ihren Figuren zu Gunsten der Authentizität der Geschichte auch böse Schicksale zu geben. Denn niemand blieb in dieser Zeit verschont!

In einem sehr interessanten Nachwort erzählt sie dann auch, was wahr ist und was Fiktion. Man sollte es unbedingt lesen, denn genau hier wird spätestens klar, wie grausam diese Zeit wirklich war.

Fazit:
Mit diesem Buch gelingt der Autorin der würdige Abschluss einer überaus lesenswerten Familiensaga, das sich durchaus auch ein zweites Mal zu lesen lohnt. Einmal angefangen, lässt einen die Geschichte nicht wieder los. 5 von 5 Sternen.

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