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Veröffentlicht am 02.09.2025

vielschichtiger Regionalkrimi

Genussvoller Tod am Tegernsee
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Alles andere als begeistert ist der bayrisch verwurzelte Kräuterheiler Anton als er erfährt, dass auf seinem Hof ein japanischer Millionär die nächsten Tage wohnt. Der Besitzer des teuersten Bonsai der ...

Alles andere als begeistert ist der bayrisch verwurzelte Kräuterheiler Anton als er erfährt, dass auf seinem Hof ein japanischer Millionär die nächsten Tage wohnt. Der Besitzer des teuersten Bonsai der Welt möchte sich und seine wertvollen Minibäume solange als möglich der Öffentlichkeit entziehen. Grantlend und doch neugierig entdeckt Anton fast so was wie Gemeinsamkeiten im Umgang mit der Natur beim Gespräch mit dem japanischen Großmeister. Somit fast versöhnt mit der Situation schockiert die Nachricht vom tödlichen Zusammenbruch des Japaners.
Hauptkommissarin Erna und ihr geliebter Mops Ganghofer begeben sich auf Spurensuche. Die ersten Hinweise, der verschwundene Bonsai und zufällige Entdeckungen – schon ermittelt Erna mit ihrem ortsüblichen Team. Plötzlich bleibt Erna schier das Herz stehen, ihr treuer Mops Ganghofer ist unauffindbar. Eine nervenaufreibende Suche beginnt. Führen die unkonventionellen Ermittlungsmethoden inmitten idyllischer Urlaubskulisse zum Erfolg?
Unterhaltsam, unblutig und humorvoll. Liebevolle Charaktere und detaillierte Schilderungen der Handlungsorte bringen mich gedanklich in die Urlaubsregion Tegernsee und Umgebung. Gut eingefangen empfinde ich die vielen Nuancen, die der bayrische Humor bietet. Besonders die Dialoge in Mundart zeigen dies realistisch. Mal grantlend, mal spitzzüngig, herzhaft lachend sowie feinsinnig. Eine Besonderheit ist weiters, dass die Autorin ihre Leserschaft an ihrem reichhaltigen Wissen über die Heilkraft von Kräutern teilhaben lässt. Die vielschichtig aufgebaute Handlung überrascht immer wieder. Lächel.
Insgesamt ein authentischer Regionalkrimi. Nach kurzer Einlesezeit konnte ich schmunzelnd miträtseln. Schnipsel bringen mich auf die richtige Spur, dennoch bleibt das „wie“ eine Zeitlang im Ungewissen. Als Urlaubslektüre sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.08.2025

Fesselndes Lesevergnügen

Unsere Tage am Fluss
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Welches Geheimnis verbirgt sich hinter der alten Todesanzeige und dem verblichenen Bild im Nachlass Ihrer Großmutter? Die beigelegte Notiz ist wenig hilfreich, und da Elisa im Moment viel zu viel Freizeit ...

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter der alten Todesanzeige und dem verblichenen Bild im Nachlass Ihrer Großmutter? Die beigelegte Notiz ist wenig hilfreich, und da Elisa im Moment viel zu viel Freizeit hat, macht sie sich kurzentschlossen auf den Weg von Hamburg nach England. Das ehrwürdige Ambiente des riesigen Anwesens lässt Elisa zweifeln, ob sie auf Rosewood Manor das in der Notiz erwähnte Tagebuch findet. Doch aufgeben war für die Journalistin bisher nie eine Option und so schwingt sie täglich den Staubwedel in der Hoffnung das Rätsel schnellstmöglich zu lösen.
Obwohl seine Augen zornig funkeln gibt Calam der etwa gleichaltrigen Frau aus Deutschland den Job. Doch kurze Zeit später fragt er sich bereits, ob diese Entscheidung klug war. Und doch schafft es Elisa den Lord neugierig zu machen. Nichts ahnend mit welchen Gedanken Elisa auf die Insel gekommen ist bietet Calam seine Hilfe an.
Wechselseitig erzählt die Autorin neben dem Gegenwartsstrang die Ereignisse der Vergangenheit. In einer unglücklichen Ehe gefangen erfüllt sie ihre Pflichten trotz wiederholter Demütigungen durch ihren Ehemann Edward. Die Natur um Rosewood Manor erleichtert zwar Harriett ihre Fassade aufrechtzuerhalten, doch die Leere in ihrem Herzen bleibt. Bis eines Tages Arthur Schelling, der neue Arzt ihrer Schwiegermutter, in Harrietts Leben tritt. Nach anfänglicher Zurückhaltung genießt sie die Gespräche und gestohlenen Minuten mit dem weltoffenen Gast. Doch was Edward besitzt verteidigt er. Wird Harriett einen Weg finden ihrem Herzen folgen zu können?
Auf zwei Zeitebenen erlebe ich die Geschichte hautnah mit. Einerseits die Suche um das Geheimnis der rätselhaften Botschaft, und andererseits fesseln mich die Geschehnisse der Vergangenheit. Mit jedem Kapitel mehr. In gewohnt bildstarker und authentischer Schreibweise nimmt mich die Autorin mit in die eigenständigen Erzählstränge. Überraschende Wendungen machen es spannend, dabei ahne ich Verbindungen. Starke Charaktere sind teils schnell einzuschätzen, andere wiederum zeigen ihre inneren Werte, ihr tiefgründiges Wesen erst im Laufe der Handlung. Ich spüre die emotionalen Höhen und Tiefen, wobei mich die Ereignisse der Vergangenheit mehr aufwühlen.
Ein mitreißendes Lesevergnügen, welches ich im Hand umdrehen verschlungen habe. Eine durchlesen Nacht voller aufwühlender Momente und Hoffnungen.

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Veröffentlicht am 16.08.2025

berührend und fesselnd

Ein einziger Sommer mit dir
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Nicht nur einmal stellt die strebsame Anwältin Emma ihre Entscheidung, mal eben kurz nach Kanada zu fliegen, in Frage. Der Wunsch ihrer todkranken Mutter, Emma kennenzulernen, bietet der fast dreißigjährigen ...

Nicht nur einmal stellt die strebsame Anwältin Emma ihre Entscheidung, mal eben kurz nach Kanada zu fliegen, in Frage. Der Wunsch ihrer todkranken Mutter, Emma kennenzulernen, bietet der fast dreißigjährigen die Möglichkeit noch Antworten auf die Fragen nach dem Warum-hast -du-mich-im-Stich-gelassen zu bekommen. Als ein Sturm ihr Flugzeug zwingt weit entfernt von Vancouver zu landen, gibt es nur eine Chance um relativ zeitnah an ihr Ziel zu gelangen. Sie muss mit Sam im Wohnmobil einen mehrtägigen Roadtrip überstehen. Einzig ihr Bestreben schnellstmöglich zurück nach Deutschland zu gelangen, um das ihr übertragene Mandat zur vollsten Zufriedenheit ihres Chefs abzuwickeln, bringt Emma dazu mit diesem Unbekannten zu reisen.
Sam hingegen möchte in der Weite Kanadas seine innere Kraft wiederfinden. Inkognito sich dem Zauber der Natur hingeben, ganz ohne den Druck als erfolgreicher Rockstar immerzu das Beste aus sich herausholen zu müssen. Die erzwungene Fahrgemeinschaft mit der arbeitswütigen Emma hat zumindest den Vorteil, dass außer dem Satz, „Und wenn`s schnell geht, macht nix“, nicht viele Worte sein Schweigen stören würden.
Eine herausfordernde Reise beginnt. Während Emma unentwegt zwischen der Unsicherheit, die das Gespräch mit ihrer Mutter, in ihr hervorruft und ihrer obersten Priorität, demnächst Partnerin in der Kanzlei zu werden, hin und her flitzen, wandern Sams Gedanken um die Frage, was seine Seele so bedrückt das er weder Schlafen noch sich auf neue Songs konzentrieren kann.
Ich bin schnell in der Geschichte. Nachvollziehbare Stimmungsschwankungen, ob gereizt oder traurig, mal lächelnd, dann wieder einfühlsam nehmen mich gefangen. Betörende Landschaftszeichnungen wecken Sehnsucht nach den Naturschönheiten Kanadas. Die vielschichtigen Charaktere lassen mich an ihren Gedanken teilhaben. In mal schlagfertigen, mal einsilbigen Dialogen gelingen den Reisegefährten Blicke hinter Fassaden in einem für mich angemessenen Tempo. Situationsabhängig müssen sich Emma und Sam ihren Ängsten stellen, Vertrauen aufbauen, mutig sein und den Moment genießen, ohne dabei in Panik zu geraten, sowie vieles mehr. Welcher Glücksfall dabei ihre Schicksalsgemeinschaft ist, welche Möglichkeiten sich ergeben? Wie spannend sich das entwickelt? Das solltest du unbedingt selbst herausfinden.
Die fiktive Erzählung aus zweierlei Perspektive ist fesselnd und emotional. Tiefgründig aufgebaute Handlung in idyllischer Landschaft lädt zum Genießen ein. Sympathische Charaktere und Gegenspieler, Wendungen und eine mich überraschende Auflösung. Ein Buch, das ins Herz trifft und bewegt.
Zitat : „Sie schaffte es immer wieder, ihn aus den Tiefen ein Stück nach oben zu ziehen. Wenn er in ihre dunklen Augen blickte, kroch eine Wärme in sein Herz, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte.“

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Veröffentlicht am 04.07.2025

Liebe kommt manchmal auf Umwegen

Kein Herzensbrecher ist auch keine Lösung
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Welch ein Angebot! Während Roxy ihr berufliches Glück kaum fassen kann, wackelt ihr privates gehörig. Wie soll sie ihrem Lebenspartner Kirk nach diesem Schock noch vertrauen? Einzig Luke kann sie sich ...

Welch ein Angebot! Während Roxy ihr berufliches Glück kaum fassen kann, wackelt ihr privates gehörig. Wie soll sie ihrem Lebenspartner Kirk nach diesem Schock noch vertrauen? Einzig Luke kann sie sich in dieser pikanten Situation öffnen. Mit seiner direkten und schlagfertigen Art hilft ihr Kollege Roxy, sich wieder zu erden. Doch woher kommen plötzlich die Schmetterlinge im Bauch?
Unvermittelt steht der überzeugte Junggeselle Luke vor einem Problem. Roxy berührt sein Herz. Doch seine Dämonen machen es ihm unmöglich, nie könnte er sein Herz verschenken. Roxy ist ebenfalls verwirrt. Obwohl derzeit Luke ihr Fels in der Brandung ist, kann sie sich den Womanizer nicht in einer festen Beziehung vorstellen. Schon gar nicht mit ihr selbst. Da kommt den beiden das Schicksal zu Hilfe. Geschäftliche Verpflichtungen, geheime Sehnsüchte und lockere Atmosphäre. Worin das wohl endet?
Eintauchen in die faszinierende Metropole Abu Dhabi. Hier tummeln sich Erfolg und Reichtum umgeben von Strandflair und Wüstensonne. Schmunzelnd genieße ich die lockeren Dialoge, verfolge die manchmal überraschenden Entwicklungen und bin gespannt, welche Geheimnisse sich hinter den Fassaden verbergen. Vergangene Verletzungen brechen auf, Sehnsüchte und Hoffnungen durchströmen Roxy und Luke. Schnell spüre ich das Knistern in der Luft, aber ebenso die selbstgesteckten Grenzen. Durch abwechselnde Sichtweisen bin ich mitten im Geschehen, erahne Konflikte sowie verborgene Ängste. Spüre hautnah Emotionen und gehe mit den Charakteren durch Höhen und Tiefen. Detaillierte Schilderungen werden zu lebhaften Bildern im Kopf.
Themen wie Freundschaft, Vertrauen und Vergebung werden angesprochen. Natürlich sind leidenschaftlich prickelnde Szenen zum Träumen eingebaut. Gespannt verfolge ich wie in Roxy das Gefühlschaos wirbelt. Und nicht nur Luke lässt mich grinsen. Sich bereits am Ziel glaubend verändert eine unbedachte Äußerung alles.
Lächelnd lese ich die eingearbeiteten Rückblicke auf den ersten Teil der Reihe Sand und Sweethearts. Vorkenntnisse aus, Kein Ceo ist auch keine Lösung, sind nicht zwingend nötig, vertiefen jedoch den Lesegenuss, da viele Figuren wieder integriert sind. Der ausgefeilte Schreibstil von Karin ist pures Lesevergnügen.
Sehr gerne empfehle ich die tiefgründige Lovestory als Urlaubslektüre zum Träumen und Abschalten.

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Veröffentlicht am 02.07.2025

fesselnd und bildstark

Süßer Tod am Lago di Garda
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Ricarda hat Pläne - Zeit für ihre dreizehnjährige Tochter zu haben, beruflich neu zu starten und ihren letzten Fall endgültig abzuhaken. Aber wie, wenn hier am Gardasee eine Tote entdeckt wird? Gleiches ...

Ricarda hat Pläne - Zeit für ihre dreizehnjährige Tochter zu haben, beruflich neu zu starten und ihren letzten Fall endgültig abzuhaken. Aber wie, wenn hier am Gardasee eine Tote entdeckt wird? Gleiches Szenario wie der letzte ungelöster Mord! Wie könnte sie ihrem Bruder die erbetene Hilfe ausschlagen?

Zurück in ihrer Heimat möchte Ricarda ihrer Tochter die Schönheit der herrlichen Gegend zeigen. Plötzlich stellen sich ihre Nackenhaare auf. Blaulicht, eine grässlich zugerichtete Leiche. Ihr Instinkt weiß,es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Spuren sind Mangelware. Hinweise erweisen sich als haltlos oder irreführend. Dann beginnt der Täter/in, seine Taktik zu ändern. Die Suche wird weiter intensiviert und doch..

Anfangs musste ich einige Charaktere erst kennenlernen, andere fand ich auf Anhieb sympathisch. Die Autorin fesselt mich schnell mit mehreren verwobenen Handlungssträngen. Die Orts- und Zeitangaben am Anfang jedes Kapitels erweisen sich als Orientierungshilfe und die klangvollen Überschriften geben Raum für Spekulationen. Einerseits erlebe ich aus Sicht des Täters/in vergangene Tage, andererseits schaue ich Ricarda und ihrem Team bei den Ermittlungen über die Schulter. Dazwischen versucht Ricarda eine vertrauensvolle Beziehung zu ihrer Tochter zurückzuerlangen. Durch Zufall lernt die Profilerin den ebenfalls berühmten Schriftsteller Marco kennen. Der gutaussehende Autor wird von ihrer Tochter Mia regelrecht vergöttert. Innerhalb weniger Tage stürzt allerhand über Riccarda herein.

Geschickt verwirrt mich manche Fährte, entblättern sich Charaktere erst im Handlungsverlauf.. Obwohl ich durch die eingestreuten Gedanken mehr Wissen habe, bleibt mir die Lösung lange ein Rätsel. Die letzten Kapitel explodieren förmlich, bis sich die letzten Fäden endlich verknüpfen lassen.

Südlich-italienisches Flair und emotionale Wetterstimmungen rahmen den Suchtgefahr Krimi hervorragend ein. Ihrem lebhaften, fesselnden Schreibstil mit humorvollen Dialogen und bildstarken Schilderungen bleibt die Autorin auch hier im Krimi-Genre treu. Sodass mich diese Erzählung trotz Grauen, Ängsten und Verzweiflung auch zum Schmunzeln gebracht hat.

Eine packende Unterhaltung mit Botschaft. Welche? Lesen und rausfinden.. Ich würde mich freuen weitere Fälle mit Riccarda zu lösen.


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