Lässt mich eintauchen in vergangene Zeiten
Grüne Mark und Weißer TodZitat:„Es gibt weniges, das unbefriedigender ist, als wenn man trotz redlicher Anstrengung zu keinem Ergebnis kommt.“
Der junge Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum hat mit mehreren, anscheinend zusammenhängenden ...
Zitat:„Es gibt weniges, das unbefriedigender ist, als wenn man trotz redlicher Anstrengung zu keinem Ergebnis kommt.“
Der junge Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum hat mit mehreren, anscheinend zusammenhängenden Mordfällen seine liebe Not. Unterstützt von seinem Freund Dr. Titus Pyrner geht er unterschiedlichsten Spuren nach. Des Weiteren ist eine Zusammenarbeit mit dem Polizeiagenten Meisel für Franz unumgänglich, obwohl er dem Rivalen lieber aus dem Weg gehen würde. Ohne brauchbare Beweise tappen die Männer im Dunkeln, trotzdem es Hinweise auf eine bedeutsame Gemeinsamkeit, Aufenthalte in der Heilanstalt im Wienerwald, gibt. Als Franz auf Nachfrage seiner Verlobten von der schwierigen Lage berichtet, reift in der resoluten Resi ein gewagter Plan. Zufällig hat Salome dieselbe Idee und so treten die beiden Frauen in der Lungenheilanstalt als Hilfskräfte ein.
Eindrückliche Schilderungen von Graz, der Hauptstadt der Steiermark, versetzen mich zurück ins Jahr 1897. Zusammen mit dialekt gefärbten Dialogen katapultiert mich der Sprachstil, samt regionalen Ausdrücken und althergebrachten Begriffen, in die Geschichte. Bilder von vorbeieilenden Boten, lautstarken Marktweibern und spazierenden Paaren im Sonntagsstaat wechseln abrupt mit grausamen Funden, um nur einige zu nennen. Rätselhafte Bruchstücke, spekulative Zusammenhänge und doch bleiben Zweifel. Während die Ermittlungen spannungsreich von statten gehen lassen mich die eingeflochtenen Liebeleien schmunzeln. Die Handlung wird im Klappentext relativ gut umschrieben, gegen Ende überrascht mich die Autorin dennoch.
Insgesamt ist dieser historische Kriminalroman sehr authentisch. Die Figuren strahlen Charakter aus, sind mit ihren Stärken und Schwächen lebensnah dargestellt. Das Flair der Kaiserzeit ist dank tiefgründiger Recherche spürbar. Ebenso hat die Autorin viele interessante Details in Bezug auf Tuberkulose, und den Umgang mit der Krankheit um die Jahrhundertwende, in den Roman eingeflochten. Hierbei ist zu erwähnen, dass jedes Kapitel mit einem Zitat beginnt.
Mir hat die Zeitreise Spaß gemacht, auch ohne den ersten Teil Geheimnisse in der Grünen Mark zu kennen. Das wird jedoch nicht lange so bleiben, denn die Reibereien der Ermittler lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Lächel.