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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2017

Tierschutz

Der Libellenflüsterer
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Merle arbeitet im Tierheim. Tierschutz steht bei ihr hoch im Kurs. Sie schreibt auch Artikel für eine Tierschutz-Zeitschrift. Bei ihren Recherchen erinnert sie sich an ein Ereignis, das ihr vor einigen ...

Merle arbeitet im Tierheim. Tierschutz steht bei ihr hoch im Kurs. Sie schreibt auch Artikel für eine Tierschutz-Zeitschrift. Bei ihren Recherchen erinnert sie sich an ein Ereignis, das ihr vor einigen Jahren passiert ist. Sie beschließt, dem Ganzen noch einmal nachzugehen.
Damals hatte sie einen Hund an einen Förster vermittelt. Doch der Hund wurde bald darauf togeschlagen. Bei der darauf folgenden Gerichtsverhandlung wurde der Förster freigesprochen, da er sich gut herausreden konnte. Heute will Merle dem noch einmal nachgehen und fährt zu ihm.
Zu diesem Zeitpunkt wissen die Leserinnen und Leser bereits, dass der Förster, Abel Burggraf, ein durch und durch übler Typ ist, der nicht nur seine Frau und seine Tochter tyrannisiert, sondern auch bereits einen Mitarbeiter des Jugendamtes ermordet hat.
Zudem hatte Merle sich gerade mit ihrer besten Freundin Jette verkracht, und niemand weiß, wohin sie unterwegs war.
Die verschiedenen Erzählstränge - es sind wirklich viele - kreisen alle um den Förster und dessen Taten. Doch sowohl die Polizei als auch Merles Freunde reagieren zu langsam. So entsteht eine unglaublich hohe Spannung, die dafür sorgt, dass man das Buch kaum weglegen kann.
Da es sich bereits um den 7. Band einer Reihe handelt, in deren Zentrum immer die beiden Mädchen stehen, ist es von Vorteil, wenn man die anderen (oder einige davon) bereits kennt, allerdings ist es nicht Voraussetzung. Man kann dann einfach mit den Andeutungen auf andere Ereignisse, Beziehungen etc. eher etwas anfangen.
Wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt werden, ist aufregend. Die Sprache arbeitet mit vielen Dialogen, inneren Monologen und verwendet viele kurze Sätze, die sehr klar und eindeutig formuliert sind.
So ist es nicht anstregenden, dieses Buch zu lesen, auch wenn man kein sehr erfahrener Leser ist, obwohl es so dick ist. Die kurzen Kapitel, die Cliffhanger und die unerwarteten Wendungen reißen einen mit.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Überraschend

Lockwood & Co. - Die Raunende Maske
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Noch immer wird die Stadt London von Geistererscheinungen unterschiedlichster Art heimgesucht, sodass die zahlreichen Agenturen viel Arbeit haben, die Bürger zu schützen. Doch statt besser wird es plötzlich ...

Noch immer wird die Stadt London von Geistererscheinungen unterschiedlichster Art heimgesucht, sodass die zahlreichen Agenturen viel Arbeit haben, die Bürger zu schützen. Doch statt besser wird es plötzlich schlimmer, viel schlimmer.
Alle Agenturen sind beauftragt, einen riesigen Geisterausbruch in Chelsea zu bearbeiten, nur Lockwood & Co., die kleinste Agentur wurde nicht berücksichtigt. Sie beschäftigen sich in der Zwischenzeit mit einem Geist in einer Villa einer exzentrischen Dame.
Doch die Agentur hat viel zu viel Aufträge. Deswegen hat Lockwood Holly eingestellt. Sie sorgt für Ordnung und Struktur. Doch in den Augen von Lucy, der Ich-Erzählerin, mischt sie sich auch in die Dinge ein, die sie nichts angehen. Vor allem zieht sie die Aufmerksamkeit von Lockwood auf sich, sogar die von George. Damit kann Lucy schlecht umgehen. Sie fürchtet, ins Hintertreffe zu geraten, ist vielleicht auch eifersüchtig.
Ihr Geisterschädel, den sie in einem Glas als Berater mitnimmt, trägt nicht dazu bei, dass sie sich ruhiger fühlt.
Dann macht Lucy einen schwerwiegenden Fehler und bringt dadurch alle in Gefahr.
Auch als George Hinweise erarbeitet, worum es bei dem große Ausbruch in Chelsea gehen könnte, trägt Lucy (so denkt sie) zur Verschlimmerung der Lage bei.
Dieser dritte Band der Reihe präsentiert einige Informationen aus Lockwoods Vergangenheit und gibt Hinweise darauf, wie er so geworden ist, wie er sich heute gibt. Die Frage, ob Lucy in ihn verliebt ist, wird nicht offen gestellt, aber durchaus thematisiert.
Es gibt eine Szene, in der Holly und Lucy sich gegenseitig an den Kopf werfen, wie sie die jeweils andere wahrnehmen, was zu erstaulnichen Erkenntnissen führt.
Neben dem figurenpsychologischen Anteil kommen aber auch Action, Geisterjagden, Geheimnisvolles, Gruseliges, Ekeliges, Intrigen usw. nicht zu kurz.
Die Welt, die Stroud da konzipiert hat, ist in sich schlüssig und sehr glaubwürdig geschildert. Die jeweiligen Abenteuer tragen immer neue Puzzlesteinchen bei, greifen aber auch bekannte auf. Die Leserinnen und Leser werden in das Lockwood-Universum hineingezogen und lesen atemlos die Abenteuer der Geisterjäger.
Durch die Ich-Perspektive ist man beim Lesen nah an den Gefühlen und Ideen Lucys dran und erlebt die Abenteuer sozusagen haut nah mit.
Sprachlich ist der Text trotz der vielen Dialoge anspruchsvoll und erfordert einiges an Leseerfahrung.

Ich habe den Autor bei einer Lesung in Cheltenham erlebt und begeistert von seiner Zugewandtheit, seiner Begeisterungsfähigkeit und der Ernsthaftigkeit, mit der er sich für die Reaktionen seiner Leser interessiert und ihnen Einblicke in seine Arbeit gewährt.

Veröffentlicht am 10.01.2017

55 Projekte aus Büchern hauchen alten Schmökern neues Leben ein.

Papier-Objekte aus alten Büchern
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Upcyclingprojekte aus alten Büchern entwickelt die Autorin beruflich bereits seit vielen Jahren und hat daraus eine Marke gemacht (bookogami). Nun ist ein Buch entstanden, in dem sie ihre Ideen präsentiert. ...

Upcyclingprojekte aus alten Büchern entwickelt die Autorin beruflich bereits seit vielen Jahren und hat daraus eine Marke gemacht (bookogami). Nun ist ein Buch entstanden, in dem sie ihre Ideen präsentiert. Sie sortiert sie in vier Kapiteln ein. Beim ersten geht es um “Buchschnitte”. Es umfasst Arbeiten, bei denen Papier oder ganze Bücher zerschnitten werden, so dass künstlerische Designobjekte entstehen. Darunter sind, wie in allen Kapiteln, sehr einfache, aber auch kompliziertere Modelle zu finden.
Das zweite Kapitel heißt Buchseiten-Himmelis und zeigt, wie man aus Buchseiten geometrische Körper herstellen kann. Kapitel 3 erzeugt Papierporzellan und das vierte gefaltete Bücher.
In jedem Kapitel beginnt die Autorin mit einfacheren Modellen und entwickelt sie im Weiteren fort, sodass sie komplexer werden, aber trotzdem gut nachvollziehbar sind.
Papier und (alte, gebrauchte) Bücher sind ein preiswertes Material, sodass man die Modell eauch nacharbeiten kann, wenn man ein wenig Übung braucht, bevor man sie richtig schön hinbekommt. Neben zahlreichen dekorativen Elementen finden sich auch Anregungen für Karten.
Besonders das Papierporzellan ist eine tolle Idee, die einen hohen Aufforderungscharakter hat, eigene Formen zu entwickeln und zu gestalten.
Selbstverständlich bleibt es unbenommen, einige der Projekte auch aus neuem Papier zu gestalten.
Die Abbildungen der fertigen Modelle ist äußerst anregend und zeigt oft genug die Vielfalt der Möglichkeiten. Die Beschreibung der notwendigen Arbeitsabläufe ist eindeutig und gut verständlich. Die Anleitungen werden von eindeutigen Zeichnungen begleitet, die die einzelnen Arbeitsschritte illustrieren. Ganz am Ende befinden sich Schablonen und Kopiervorlagen, sowie einige Werke der Autorin als Anregung für eigene Weiterentwicklungen.
Mit insgesamt 55 Projekten bietet das Buch viele Anregungen, wenn einem eine der Kategorien nicht zusagt, kommt allerdings wegen des Umfangs der Kapitel relativ viel nicht für einen in Frage.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Spannend

Die drei ??? Im Haus des Henkers
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In einem Bus erleben die drei ??? mit, wie ein Mitfahrender sich sehr merkwürdig benimmt. Sie befürchten, dass er etwas Schlimmes plant und alarmieren die Polizei.
Als diese dann eintrifft, wird er jedoch ...

In einem Bus erleben die drei ??? mit, wie ein Mitfahrender sich sehr merkwürdig benimmt. Sie befürchten, dass er etwas Schlimmes plant und alarmieren die Polizei.
Als diese dann eintrifft, wird er jedoch nicht aggressiv, sondern gesteht einen Einbruchdiebstahl. Dabei wirkt er so verwirrt, dass er nicht sonderlich glaubwürdig erscheint.
Es stellt sich heraus, dass dies nicht der erste Vorfall dieser Art ist. Es haben sich bereits mehrere eigentlich unbescholtene Bürger zu hanebüchenen Taten bekannt. Die Polizei ist ratlos.
Natürlich beginnen die drei ??? zu ermitteln. Dabei stoßen sie relativ schnell auf einen Jahrmarkt und die Geisterbahn.
Da es sich um einen Krimi handelt, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter auf die Handlung eingehen. Als Krikit sei allerdings gesagt, dass die Auflösung und auch der Weg dahin weder überraschend noch spannend sind. Der eigentliche “Trick” der ganzen Sache wurde bereits häufig verwendet. Selten jedoch sind die drei ??? so sehr neben der Spur gewesen wie bei diesem Fall. Ihnen entgehen selbst offensichtliche Hinweise, so dass sie sich unnötig in Gefahr bringen.
Für Fans der Serie lässt sich sagen, dass dieser Fall mit einer animierenden Atmosphäre aufwartet, die einen besonders am Anfang in den Text hineinzieht. Auch Rückbezüge auf andere Fälle und Figuren, die bereits einmal verwendet wurden, bereiten Freude.
Neulinge sollten nicht unbedingt mit diesem Fall anfangen.
Das Titelbild zeigt einen Drachenkopf und einen vermummten Henker, dahinter einen glutroten Höhleneingang. Das wirkt insgesamt ziemlich spannend und fordert zum Lesen auf.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Überwältigend vielfältig

Schriftreise
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Denise Lach präsentiert Kunst aus Schriftzeichen auf den unterschiedlichsten Materialien und mit den verschiedensten Medien erzeugt.
Sie zeigt grafische und kalligrafische Gestaltungsmöglichkeiten mit ...

Denise Lach präsentiert Kunst aus Schriftzeichen auf den unterschiedlichsten Materialien und mit den verschiedensten Medien erzeugt.
Sie zeigt grafische und kalligrafische Gestaltungsmöglichkeiten mit fremden Schriften. Dies geschieht eindrucksvoll in acht Kapiteln. Nach einer Einleitung und einer Erklärung ihrer Herangehensweise widmet sie sich als erstes der äthiopischen Schrift, gefolgt von Devanagari, Kannada, der tibetischen und der birmanischen Schrift, danach den Runen, der malagassischen Schrift und einigen anderen.
Der Begleittext führt jeweils in die Geschichte der Schriftsprachen und ihrer Alphabete ein. Danach präsentieren Doppelseiten jeweils verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Wie eine bestimmte Wirkung erzielt wurde, erläutert ein kurzer Text, dessen Anordnung in die grafische Gestaltung der Seite einbezogen wurde.
In seiner Gesamtheit präsentiert das Buch eine Vielzahl grafischer und kalligrafischer Gestaltungsmöglichkeiten, die in hervorragender Weise Anregungen für eigene Arbeiten mit Schriften geben. Speziell über die Anmutungen, den Charakter der Schriften lässt sich mit Hilfe der Beispiele gut sprechen. Allein die Vielfalt der Ansätze, wie man mit den Schriftzeichen umgehen kann, ist überwältigend. Dabei wechselns sich ganz einfache Konstrukte mit durcchaus aufwändigeren ab. Im Vordergrund stehen Schwarz-Weiß-Illustrationen, Farbe setzt sie nur sparsam ein.
Bei dem Buch handelt es sich vor allem um einen Bildband, der zum Nachahmen anregt. Denise Lach gibt auf jeder Seite Hinweise, wie spezielle Effekte erreicht werden können. Sie gibt zahlreiche Tipps, wie man Informationen im Bild weitergeben und ganze Graffitis aus Schriften entwickeln kann. Damit trifft sie wohl auch den Nerv und das Interesse von Schülern. Schrift abstrakt zu betrachten, nur mit den Formen und strukturen zu arbeiten und dann doch eine Botschaft zu übermitteln, dürfte sie begeistern.