anrührend und amüsant
Niemand weiß, wie spät es istNoras Vater ist tot. Sein Testament an eine kuriose Bedingung geknüpft: unter notarieller Aufsicht, soll Nora die Urne nach Österreich bringen. Jeweils am Morgen wird das Ziel oder die Richtung bekannt ...
Noras Vater ist tot. Sein Testament an eine kuriose Bedingung geknüpft: unter notarieller Aufsicht, soll Nora die Urne nach Österreich bringen. Jeweils am Morgen wird das Ziel oder die Richtung bekannt gegeben, in die Nora mit ihrer Begleitung laufen soll. Dieser Begleiter, ein junger Jurist ist genauso pedantisch, wie korrekt und zugeknöpft. Ein Grauen für die temperamentvolle, immer etwas chaotische Nora.
Unterwegs erreichen Nora eine Videobotschaft und die täglichen Nachrichten ihres Vaters, endlich spricht er zu ihr, etwas was sie wohl schon lange vermisste. Sie hatten ein gutes, aber auch etwas distanziertes Verhältnis.
Die Reise ist von vielen unvorhersehbaren Ereignissen geprägt. Weder Nora, noch der Jurist Bernhard Petrovits werden nach der Rückkehr ihr altes Leben nahtlos wieder aufnehmen können.
Selten hat mich ein Roman so stark berührt. Ich gestehe, ich konnte manchmal die Tränen nicht wegdrücken, aber gleich danach brachte eine Szene voller Witz und Situationskomik wieder Heiterkeit und Unbeschwertheit in das Buch. Es war eine Achterbahn der Gefühle, auf die ich damit geschickt wurde und nie – wirklich nie – wurde es sentimental oder kitschig. Gerade das hat mich ganz besonders beeindruckt.
Nora und Bernhard, die beiden Hauptpersonen sind natürlich und echt geschildert, haben so viel Lebendigkeit in sich, kein Wunder, dass sie mir so ans Herz gewachsen sind. Trotz der berührenden Thematik wie Tod, Abschied und Trauer ist das ein Buch mit Leichtigkeit und leisem Humor.
Ich habe ein weiteres Lieblingsbuch gefunden.