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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2025

Fesselnd, klug und voller Atmosphäre

Das Schiff der flüsternden Träume
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Alastair Reynolds beweist mit Das Schiff der flüsternden Träume erneut, dass er zu den kreativsten Stimmen der modernen Science-Fiction gehört. Von der ersten Seite an zieht einen die geheimnisvolle Reise ...

Alastair Reynolds beweist mit Das Schiff der flüsternden Träume erneut, dass er zu den kreativsten Stimmen der modernen Science-Fiction gehört. Von der ersten Seite an zieht einen die geheimnisvolle Reise der Demeter in ihren Bann. Der Wechsel zwischen scheinbar historischen Episoden, viktorianischem Abenteuer und futuristischem Rätselspiel ist meisterhaft inszeniert – jede Zeitschicht hat ihren eigenen Klang, ihre eigene Stimmung.

Dr. Silas Coade als Ich-Erzähler ist faszinierend vielschichtig. Seine Perspektive macht das Geschehen unmittelbar erlebbar und sorgt zugleich für ein ständiges Gefühl subtiler Unsicherheit. Genau darin liegt der Reiz: Man ahnt, dass mehr hinter den Kulissen geschieht, als die Figuren begreifen – und Reynolds spielt dieses Wechselspiel aus Enthüllung und Andeutung bis zur letzten Seite souverän aus.

Besonders beeindruckend ist, wie der Roman große Themen wie Identität, Erinnerung und Wahrnehmung verhandelt, ohne die Spannung zu opfern. Jedes Kapitel ist von dichter Atmosphäre getragen, sei es an Bord eines knarrenden Seglers im Eismeer oder in einer hochmodernen Forschungsstation. Der Titel Das Schiff der flüsternden Träume passt perfekt: Die Geschichte klingt lange nach, wie ein Traum, dessen Sinn man erst nach dem Erwachen langsam versteht.

Für Leserinnen und Leser, die anspruchsvolle Science-Fiction mit literarischem Anspruch schätzen, ist dieser Roman ein kleines Meisterwerk. Er belohnt Aufmerksamkeit, überrascht immer wieder und bleibt nachhaltig im Gedächtnis.

Fazit: Ein durchdachtes, spannendes und zugleich poetisches Werk – von mir bekommt es uneingeschränkt 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.08.2025

Ein rundum gelungenes Werk – absolut empfehlenswert!

Origin – Die Entdeckung
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Mit "Origin: Die Entdeckung" liefert Andreas Brandhorst einen weiteren Meilenstein in der deutschsprachigen Science-Fiction-Literatur. Der Roman überzeugt durch eine fesselnde Handlung, tiefgründige Ideen ...

Mit "Origin: Die Entdeckung" liefert Andreas Brandhorst einen weiteren Meilenstein in der deutschsprachigen Science-Fiction-Literatur. Der Roman überzeugt durch eine fesselnde Handlung, tiefgründige Ideen und einen konstant hohen Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Seite nicht abreißt.

Brandhorst entwirft in diesem Werk ein faszinierendes Zukunftsszenario, das gleichermaßen philosophische Fragen aufwirft und technologische Entwicklungen in den Mittelpunkt stellt. Dabei gelingt es ihm meisterhaft, komplexe Themen wie künstliche Intelligenz, das Bewusstsein und den Ursprung allen Seins in eine packende Story zu verpacken.

Die Charaktere sind glaubwürdig gezeichnet und tragen entscheidend dazu bei, dass man sich als Leser emotional in die Geschichte hineinziehen lässt. Besonders hervorzuheben ist auch die dichte Atmosphäre, die Brandhorst mit seiner bildhaften Sprache erschafft.

"Origin: Die Entdeckung" ist nicht nur spannend, sondern auch intellektuell anregend – ein Buch, das zum Nachdenken einlädt, ohne dabei an Unterhaltungswert zu verlieren. Für alle Fans von visionärer Science-Fiction und anspruchsvoller Literatur ist dieser Roman ein absolutes Muss.

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Ein faszinierendes Zukunftsszenario

Der Riss
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In „Der Riss“ entwirft Andreas Brandhorst ein faszinierendes Zukunftsszenario, das sich mit zentralen Fragen der Menschheit auseinandersetzt: Was macht uns menschlich? Welche Rolle spielt Technologie in ...

In „Der Riss“ entwirft Andreas Brandhorst ein faszinierendes Zukunftsszenario, das sich mit zentralen Fragen der Menschheit auseinandersetzt: Was macht uns menschlich? Welche Rolle spielt Technologie in unserer Zukunft? Und wie begegnen wir dem Unbekannten?

Die Geschichte spielt in einer Welt, in der künstliche Intelligenz und wissenschaftlicher Fortschritt an ihre Grenzen stoßen – und genau dort beginnt der „Riss“, ein Ereignis oder Phänomen, das unser Weltbild zu erschüttern droht. Brandhorst gelingt es, mit seiner gewohnt dichten Sprache und philosophischen Tiefe eine spannende Mischung aus Science-Fiction und gesellschaftskritischer Reflexion zu schaffen.

Besonders stark sind die ersten zwei Drittel des Romans: Die Charaktere sind glaubwürdig gezeichnet, die Handlung entwickelt sich spannend, und die großen Themen regen zum Nachdenken an. Auch der Aufbau des Romans ist gut durchdacht – man spürt Brandhorsts Erfahrung und seinen Anspruch, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zum Reflektieren einzuladen.

Was jedoch einen halben Stern Abzug bringt, ist das Ende. Es wirkt im Vergleich zum vorherigen Spannungsbogen etwas schwach und hinterlässt das Gefühl, dass das große Potenzial der Geschichte nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Fazit:
„Der Riss“ ist ein intelligenter und spannender Science-Fiction-Roman, der sich mit hochaktuellen Fragen auseinandersetzt. Trotz eines etwas enttäuschenden Endes bleibt es ein lesenswertes Werk für alle, die gerne über den Tellerrand der klassischen Unterhaltungsliteratur hinausschauen.

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Veröffentlicht am 29.07.2025

Leider kein überzeugender Abschluss!

Vernichtung 3
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Im dritten und letzten Band der Vernichtung-Reihe versucht Joshua Tree, die Geschichte um Nikos, Jacek und die drohende Auslöschung der Menschheit episch zu Ende zu bringen. Zwar sind die Ansätze vielversprechend ...

Im dritten und letzten Band der Vernichtung-Reihe versucht Joshua Tree, die Geschichte um Nikos, Jacek und die drohende Auslöschung der Menschheit episch zu Ende zu bringen. Zwar sind die Ansätze vielversprechend – die Bedrohung ist groß, die Kulisse düster – doch leider bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück.

Die Charaktere wirken oberflächlich, und viele Szenen ziehen sich unnötig in die Länge. Der Einstieg ist zäh, und emotionale Tiefe fehlt oft. Auch wenn es gegen Ende mehr Tempo und Action gibt, reicht das nicht, um die Schwächen auszugleichen. Wer starke Figurenentwicklung und originelle Wendungen sucht, wird hier enttäuscht.

Fazit: Leider kein überzeugender Abschluss der Trilogie – viel Potenzial, aber wenig Wirkung.

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Veröffentlicht am 29.07.2025

Das Beste Buch von Peterson bislang!

Luna
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Buchrezension – Luna von Phillip P. Peterson

Phillip P. Petersons Luna ist ein spannungsgeladener Science-Fiction-Roman, der sich mit der ersten bemannten Mission zum Mond nach Jahrzehnten der Stille ...

Buchrezension – Luna von Phillip P. Peterson

Phillip P. Petersons Luna ist ein spannungsgeladener Science-Fiction-Roman, der sich mit der ersten bemannten Mission zum Mond nach Jahrzehnten der Stille beschäftigt – doch das scheinbar wissenschaftliche Projekt entwickelt sich schnell zu einem düsteren Überlebenskampf. Der Roman erschien erstmals 2016 und ist ein eigenständiges Werk des Autors, der für seine realistische Hard-SF und technische Detailtreue bekannt ist.

Inhalt:
In Luna begleitet der Leser eine internationale Crew auf ihrer Mission zur Rückkehr auf den Mond. An Bord sind sowohl Wissenschaftler als auch Militärs – und schnell wird klar, dass nicht alle Beteiligten die gleichen Ziele verfolgen. Als mysteriöse Ereignisse auf dem Mond eintreten, beginnt ein packender Thriller mit psychologischer Tiefe, existenziellen Fragen und überraschenden Wendungen. Besonders brisant: Die Bedrohung, mit der die Crew konfrontiert wird, könnte nicht nur sie selbst, sondern die gesamte Menschheit gefährden.

Stärken:
Peterson gelingt es, ein realistisches und zugleich beunruhigendes Szenario zu entwerfen. Die Schilderungen des Raumflugs und des Lebens auf dem Mond sind glaubwürdig und zeugen von einer intensiven Recherche. Besonders hervorzuheben ist die düstere Atmosphäre, die sich langsam, aber unaufhaltsam verdichtet. Der Roman kombiniert Elemente aus Thriller, Horror und klassischer Science-Fiction zu einer fesselnden Mischung.

Die Charaktere sind glaubwürdig gezeichnet, wenn auch nicht durchweg tief entwickelt. Im Fokus steht weniger die emotionale Innenwelt der Protagonisten, sondern vielmehr die Frage: Was passiert, wenn Menschen mit dem Unbekannten konfrontiert werden – und einander nicht vertrauen können?

Kritikpunkte:
Manche Leser könnten sich an der eher sachlichen Sprache und der manchmal techniklastigen Beschreibung stören. Auch bleiben einige Motive am Ende etwas offen, was nicht jedem gefallen dürfte. Wer allerdings Freude an intelligent konstruierten Geschichten mit wissenschaftlichem Anspruch hat, wird sich hier gut aufgehoben fühlen.

Fazit:
Luna ist ein spannender, gut recherchierter Science-Fiction-Roman mit Thriller-Elementen, der Leser bis zur letzten Seite in Atem hält. Phillip P. Peterson beweist einmal mehr, dass deutschsprachige Sci-Fi mit internationaler Konkurrenz mithalten kann. Für Fans von realistischer Raumfahrt und düsteren Zukunftsvisionen ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

⭐ Bewertung: 5 von 5 Sternen

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