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Veröffentlicht am 11.08.2018

Ein nervtötender, verzogener Bengel

Karlsson vom Dach 1
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Als Lillebror Karlsson kennenlernt ist er noch völlig von seinem neuen Freund überzeugt: Er hat einen Motor auf dem Rücken mit dem er fliegen kann, er wohnt allein auf dem Dach, kann tun, was er will – ...

Als Lillebror Karlsson kennenlernt ist er noch völlig von seinem neuen Freund überzeugt: Er hat einen Motor auf dem Rücken mit dem er fliegen kann, er wohnt allein auf dem Dach, kann tun, was er will – natürlich kann er alles, weiß alles, darf alles und st überhaupt der weltbeste Karlsson der Welt! Ein Maulheld, verfressen und jähzornig ist dieser neue Freund, muss Lillebror bald feststellen und er bringt den eigentlich wohlerzogenen Jungen immer wieder in unangenehme Situationen und große Schwierigkeiten. Trotzdem ist Karlsson Lillebrors einziger Freund und der einzige, der ihn in seinem wohlaufgeräumten Kinderzimmer besucht.

Bestimmt hat das Buch eine Interpretationspotential aber Lesespaß fand ich hier nicht. Ich war zutiefst genervt und abgestoßen von dem gefräßigen, selbstgefälligen Flegel. Nicht einmal seine Geschichten haben mich mit ihm versöhnen können. Er ist nicht unterhaltsam, nicht witzig und Lillebror tat mir nur Leid, dass dieses Früchtchen sein einziger Umgang ist. Von den völlig abwesenden, selbstgerechten und uninteressierten Eltern möchte ich schweigen.

„Karlsson vom Dach“ ist wieder mal ein Buch, das mir zeigt wie zwiespältig mein Verhältnis zu der gefeierten Autorin ist. Einige Bücher liebe ich, doch Karlsson war mit das furchtbarste was ich je gelesen habe. Wieso das ein gefeierter Klassiker ist, werde ich nie verstehen. Er vervollständigt ausschließlich meine Lindgren-Sammlung. Gelesen wird dieses Buch nie wieder.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Grauenhafte Robinsonade

Herr der Fliegen
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Bei einem Flugzeugabsturz über einer Insel im Pazifischen Ozean überleben nur ein paar englische Schüler. Zunächst verläuft alles friedlich. Die Jungs toben sich auf dem großen Abenteuerspielplatz aus, ...

Bei einem Flugzeugabsturz über einer Insel im Pazifischen Ozean überleben nur ein paar englische Schüler. Zunächst verläuft alles friedlich. Die Jungs toben sich auf dem großen Abenteuerspielplatz aus, wissen sich zu helfen und organisieren sich, um ihr Überleben zu sichern. Doch langsam driftet die spielerische Gemeinschaft in einen grauenhaften Machtkampf zwischen den beiden Anführertypen. Aggression und Gewalt verwandeln das Abenteuer in ein Schreckensszenario, das schließlich in einer Katstrophe mündet.

Auch wenn ich weiß, was dieses Buch für eine Botschaft transportieren soll und dass dieses auch perfekt von Golding umgesetzt wurde, habe ich jede Seite gehasst. Es hat mich abgestoßen und beschert mir bis heute Albträume. Es beschäftigt sich mit dem zeitlosen Thema, des Rechts des Stärkeren und den notwendigen Regeln der Zivilisation, aber trotzdem kann ich diesem Buch nichts abgewinnen. Eine der Schullektüren, die mich traumatisiert haben.