Profilbild von Buchreisender

Buchreisender

Lesejury Profi
offline

Buchreisender ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchreisender über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2024

L wie Langweilig

L wie Lafer
0

Wer mich kennt, weiß das ich ein kleines Faible für Kochbücher habe und auch super gern koche. Daher habe ich mich sehr auf das neue Kochbuch von Johann Lafer L wie Lafer gefreut. Tja, Vorfreude ist die ...

Wer mich kennt, weiß das ich ein kleines Faible für Kochbücher habe und auch super gern koche. Daher habe ich mich sehr auf das neue Kochbuch von Johann Lafer L wie Lafer gefreut. Tja, Vorfreude ist die schönste Freude.

Von außen kommt das neue Kochbuch des Meisterkochs Johann Lafer sehr nobel und edel daher. Fast ist es zu schade um es ins Kochbuchregal in der Küche zu stellen. Doch beim Öffnen des Buches wird schnell klar, dass es nur äußerlich edel ist. Fast sprachlos lässt mich dieses an sich hochwertige Kochbuch zurück. Allerdings mit der Erkenntnis, dass ich nicht ein einziges dieser Rezepte nachkochen möchte.

Das Vorwort von Herrn Lafer ist recht kurz und danach geht es sofort mit den Rezepten los. Die Rezepte sind in die Rubriken Suppen, Kleine Gerichte, Fisch, Fleisch, Vegetarische Gerichte sowie Dessert und Gebäck unterteilt.
Die Fotos der einzelnen Gerichte sind wirklich hübsch und trotzdem erwecken sie den Anschein als seien sie nur für das Buch oder zu Präsentationszwecken erstellt. Ich glaube kaum, dass dies zum Teil sehr anspruchsvollen Bild Nachahmer findet bzw dies ein Laie fertig bringt.

Die Rezepte sind durchaus interessant, doch spätestens beim Register zeigt sich dass so wirkliche Klassiker kaum vorhanden sind. Okay, es gibt eine Tafelspitzsuppe, Tafelspitz, Pizza und Blätterteigtaschen mit Ricotta dieses könnte man als Klassiker durchgehen lassen. Ebenso die klare Ochsenschwanzsuppe ist ein Klassiker, wobei sich mir hier nicht erschließt warum man hier einen englischen Begriff wählt. Der Rest der Kochrezepte sind überwiegend aus der asiatischen und ein Rezept aus der kreolischen Küche übernommen. Allerdings frage mich spätestens hier wo ich die eigentlichen Klassiker der deutschen Küche finde. Weder Rouladen, Schweinebraten noch Gulasch sind zu finden, ebenso fand ich keine wirkliche klassische Eintöpfe oder Suppen. Bei den Desserts und dem Gebäck ist es auch nicht besser. Okay Linzer Torte und Zwetschkenknödel sind Klassiker, aber wenn ich dann so ein Rezept für Schwarzwälder Kirsch Torte im Glas finde frage ich mich schon warum ich dieses Buch besitze.

Bei den Rezepten ist mir aufgefallen, dass eher unbekannte und auch komplizierteren ein kurzer Text die Zubereitung erklärt. Allerdings bei so Rezepten wie Tafelspitzsuppe, Pizza und vor allen bei den Blätterteigtaschen gibt es dann eine Schritt für Schritt Bildanleitung! Okay, jetzt komme ich mir persönlich von Herrn Lafer veralbert vor!!! Wirklich eine Schritt für Schrittanleitung, in der mir erklärt wird das ich den fertig gekauften Blätter 10 Minuten vor der Verarbeitung aus der Kühlung nehmen soll und wie ich ihn ausrolle??!!! Das dieses wirklich ernstgemeint?? Wäre es nicht angebrachter gewesen zu erklären wie ich einen Blätterteig selbst herstelle anstatt mich in ein Geschäft zu schicken und ihn gekühlt zu kaufen?

In der kompletten Ansicht ist diese Kochbuch in meinen Augen nichts anderes als selbst beweihräuchernde Arroganz zu einem Kaufpreis den man besser in einen Einkauf von Lebensmitteln oder einem Restaurantbesuch investieren sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2024

absolutes Jahres-Highlight

Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun
0

Oh mein Gott, wie schön kann ein Cover sein!! Dieses sehr dunkle grau, denn hell schwarz gibt es ja als Farbe nicht. Darauf zwei detailreich gezeichnete Schlangen, die fast lebendig wirken und ein Herz ...

Oh mein Gott, wie schön kann ein Cover sein!! Dieses sehr dunkle grau, denn hell schwarz gibt es ja als Farbe nicht. Darauf zwei detailreich gezeichnete Schlangen, die fast lebendig wirken und ein Herz formen, dabei schwarze Rosen im Hintergrund. Dazu die fast schon metallisch wirkende pinke Schrift. Ich liebe dieses Cover, aber dann ist da noch dieser atemberaubende Farbschnitt. Dunkelgrau mit pinken Rosenblättern und den Schlangen. Dramatik pur!
Ich befürchte, dass meine Worte nicht ausreichen werden um dieses Meisterwerk der Symbiose aus Cover und Farbschnitt beschreibt.



Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun von Sloan Harlow ist für mich die gelungenste Mischung aus Liebesgeschichte und Thriller . In keinem Moment schwächelt die Geschichte von Ella und Sawyer und niemals nimmt die Spannung ab. Es fühlt sich so real an und man traut sich kaum das Buch aus der Hand zulegen. Zu hoch könnte die Gefahr sein auch nur die kleinste Gefühlsregung verpassen. Zu sagen, ich mag Ella oder Sawyer ist nicht möglich. Es gibt einfach kein oder! Beide haben ihr Fehler und Abgründe und doch sind sie verbunden. Ängste liegen in der Luft. Die Frage nach Schuld und Unschuld. Tiefgreifende Gefühle übermannen sowohl Ella als auch Sawyer und doch ist da immer der Gedanke und die Frage nach dem Warum. Die Verlockung des eigentlich verbotenen oder der Atem der Verheißung auf eigene Vergebung und Liebe.

Ich bin der Meinung ich sollte nicht mehr zum Inhalt erzählen, die Gefahr eines Spoilers ist zu hoch. Daher kann ich nur empfehlen mein absolutes Jahres-Highlight selbst zu lesen und tief in die unnachahmliche Art des Schreibens von Sloan Harlow zu erleben.

Nach Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun wird nichts mehr wie früher sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

König Artus im Hier und Jetzt

Jewel & Blade, Band 1 - Die Wächter von Knightsbridge
0

Das Cover mit den goldenen Zweigen auf diesem königlichen violett wirkt so edel, dass man es kaum zu berühren wagt. Der Farbschnitt in denselben Farben, Zweigen und eines Wappens zieht den edlen Eindruck ...

Das Cover mit den goldenen Zweigen auf diesem königlichen violett wirkt so edel, dass man es kaum zu berühren wagt. Der Farbschnitt in denselben Farben, Zweigen und eines Wappens zieht den edlen Eindruck ums Buch. Es ist ein sehr würdiges Cover und Farbschnitt für diese legendäre Geschichte.
Der Klappentext macht neugierig auf das Buch und kaum beginnt man zu lesen, ist man auch schon gefangen. Anne Lück ist es wieder einmal grandios gelungen ihre Leserschaft sofort zu fesseln und in die Geschichte gefangen zu nehmen.

Nachdem mich mein Buch gestern Vormittag erreicht hatte begann ich abends mit dem Lesen. Was soll ich euch sagen, ich habe eine wunderschöne und spannende Nacht König Artus und Harper verbracht. Die Zeit verflog wie nichts und beim Morgengrau musste ich entsetzt feststellen, dass das Buch schon zu Ende ist.

Jewel & Blade- Die Wächter von Knightsbridge bietet absolut alles was man von einer Adaption einer uralten Sage erwarten kann. Nein, eigentlich bietet sie viel mehr, denn durch den starken Charakter der Hauptprotagonistin Harper gewinnt die Geschichte eine ungeahnte Tiefe. Die Mischung aus der Artus-Sage und der jetzigen Zeit ist Anne Lück absolut gelungen und wen sollte es da wundern, dass sie auch einen Hauch Liebe mit einfließen lässt.



Darum geht es
Die Goldschmiedin Harper bekommt in ihrer Schiede Besuch von Archer, ein mysteriöser und geheimnisvoller Mann. Er übergibt ihr einen uralt aussehenden Ring und als sie ihn berührt geschehen höchst merkwürdige Dinge. Harper sieht den Tot von König Artus vor sich und ist natürlich sehr verwirrt und neugierig zu gleich. Sie will mehr über den Ring und das was sieht erfahren. Archer mit sie mit nach London und führt sie in eine geheimnisvolle und elitäre Gesellschaft ein. Die Gesellschaft der Wächterfamilien ist wie ein Geheimbund und behaupten sie seien Nachfahren des legendären König Artus. Dort begegnet sie auch Lark, ein Wächtererbe von bürgerlicher Herkunft.
Ja, man kann sagen Lark stiehlt sich Harpers Herz und beide versuchen mehr herauszufinden.

Durch ihre Schreibweise schafft Anne Lück die Sagenwelt um Artus und der jetzigen Zeit mit Harper so spielend und fesselnd zu verweben, dass man glauben könnte dies alles geschieht wirklich im Hier und Jetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

zu flach und offensichtlich

Nightbirds, Band 1 - Der Kuss der Nachtigall
0

Das Cover ist sehr gelungen mit den goldenen Elementen auf türkisfarbenen Hintergrund und dem nachtblauen Oval, den Symbolen in den vier Ecken der Eule, der Nachtigall und des Goldfinken. Der Farbschnitt ...

Das Cover ist sehr gelungen mit den goldenen Elementen auf türkisfarbenen Hintergrund und dem nachtblauen Oval, den Symbolen in den vier Ecken der Eule, der Nachtigall und des Goldfinken. Der Farbschnitt ist in nachtblau und zeigt die drei Vögel, Sterne und einen Mond in verschiedenen Stadien. Da es eine Dilogie ist sind sowohl der Vollmond als auch die Schleiereule nur zur Hälfte abgebildet. Soweit ist es ja wirklich hübsch, allerdings finde ich die Farbgebung der Sterne, Mond und Vögel etwas unglücklich, denn diese erinnert mich einfach nur an schmutziges gelb.

Der Klappentext der Nightbirds – Der Kuss der Nachtigall klingt wirklich toll und der Prolog ist einfach spannend. Doch leider endet das Buch nicht an dieser Stelle, denn ab dem ersten Kapitel wird es einfach nur noch langweilig und so offensichtlich, dass ich nach kürzester Zeit die Lust auf das Buch verloren habe. Nun könnte man sagen, dass ich nicht angesprochene Altersgruppe bin oder schon zu viel aus diesem Genre gelesen habe. Aber dieses entschuldigt einfach nicht die Wirkung der Schreibweise der Autorin, der Protagonistinnen und der dargestellten Magie. Denn die Geschichte um die Magie der Nightbirds hat durchaus Potenzial und klingt durchaus spannend. Aber wenn man einfach Protagonistinnen einsetzt, ohne ihnen die benötigte Tiefe zu geben und auch vergisst ein passendes Umfeld um sie zu weben, endet es einfach im Nichts.

Die Geschichte der Nightbirds ist in wenigen Sätzen erzählt. Drei junge Frauen, Matilde, Sayer und Æsa sind Töchter aus gutem Hause und geben nachts in Form eines Kusses die Magie der Nightsbirds an zahlende Kunden weiter. Während eines Balles kommt es zu einem Attentat und die drei jungen Mädchen dürfen eigentlich nichts mehr außerhalb ihres Zuhauses tun oder sich gar außerhalb bewegen.
Hätten Matilde, Sayer und Æsa nun das gewisse Etwas könnte es spannend werden, aber leider Fehlanzeige.

Sehr schade um ein Buch das in Kreisen von Fantasy und Jugendbuch schon vorab einen gewissen Hype hat. Kurz hatte ich den Gedanke vielleicht im nächsten Jahr im Mai den finalen Teil der Nightbirds zu lesen. Aber je mehr ich darüber nachdenke ist mir die Wartezeit und die mögliche Aussicht, dass es nicht besser wird einfach zu lang.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

Bildstark und gefühlvoll

Die Frauen von Maine
0

Eigentlich habe ich bei Die Frauen von Maine von J. Courtney Sullivan einen Roman über Frauen einer Familie und die Freundschaft zweier Frauen erwartet. Aber was sich dann im Laufe des Buches ereignete ...

Eigentlich habe ich bei Die Frauen von Maine von J. Courtney Sullivan einen Roman über Frauen einer Familie und die Freundschaft zweier Frauen erwartet. Aber was sich dann im Laufe des Buches ereignete übertraf dann doch alles!

Die Küste Maines ist eine perfekte Kulisse für diesen Roman und passt ganz besonders gut zur Hauptprotagonistin Jane Flanagan mit all ihren Ecken, Kanten und Problemen. Durch übermäßigen Alkoholkonsum hat sie einen wirklich fatalen Fehler begangen der nicht nur ihrer berufliche Zukunft sondern auch ihre Ehe kurz vor den Abgrund katapultiert. Quasi wie eine Flucht zieht es sie in ihre Heimat nach Awadapquit zurück. Es wird sie ablenken sich zusammen mit ihrer Schwester um den Nachlass ihrer verstorbenen Mutter zu kümmern, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen.

Dann ist da noch immer das geheimnisvolle Haus auf der Klippe und deren neue Besitzerin. Diese bittet sie ihr bei der Recherche zu helfen und an einer Rückführung teilzunehmen. Zusammen mit Alison, ihrer früheren besten Freundin und Geneviève, der neuen Eigentümerin des alten Hauses erfährt sie unglaubliches über die Frauen ihrer Familie und über die Vergangenheit des Hauses.

Mich hat dieses Buch beeindruckt und gefesselt, denn diese Mischung aus Mystik, Landschaft und Frauengeschichten ist höchst spannend. Die Entwicklung von Jane ist so voller Hoffnung und Selbsterkenntnis, die die Autorin J. Courtney Sullivan bildstark und gefühlvoll dem Leser näher bringt.
Es mag sein, dass das Buch gerade in einer passenden Stimmung von mir gelesen wurde und mich das Thema Rückführung und Familiengeschichte selbst interessiert, aber dennoch oder gerade deswegen hat mir das sehr gut gefallen und ich habe jede Zeile genossen.

Eine klare Leseempfehlung, selbst für Leser, die sonst weniger Frauengeschichten lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere