Profilbild von BuchstabenZauber

BuchstabenZauber

Lesejury Star
offline

BuchstabenZauber ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BuchstabenZauber über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2022

Band 2 vereint das Lebensgefühl der 90-iger Jahre & bringt den wichtigen Beruf einer Hebamme näher

Das Haus der Hebammen - Carolas Chance
0

"Willkommen in den 90-igern" beschreibt perfekt die neue Trilogie von Marie Adams.
Mit Teil 1 der Reihe "Das Haus der Hebammen - Susannes Geheimnis" habe ich bereits einige tolle Lesestunden verbracht.
Und ...

"Willkommen in den 90-igern" beschreibt perfekt die neue Trilogie von Marie Adams.
Mit Teil 1 der Reihe "Das Haus der Hebammen - Susannes Geheimnis" habe ich bereits einige tolle Lesestunden verbracht.
Und auch mit Band 2 der Kölner Hebammen ist es der Autorin wunderbar gelungen das Lebensgefühl dieses Jahrzehnts einzufangen und dem Leser die Thematik der Geburtsbegleitung näher zu bringen.
Mit viel Feingefühl hat sie dabei eine wundervoll leichte und lockere Lektüre niedergeschrieben, die dennoch auf die Probleme, Schwierigkeiten und leider auch das Aussterben des Hebammenberufes in unserer Gesellschaft aufmerksam macht.
Stand im ersten Buch noch das Tätigkeitsfeld der Hebamme im Krankenhaus im Vordergrund, so werden im 2. Band vor allem die Vorteile für die werdenden Mütter und Väter, aber auch die Nachteile für das frei arbeitende Personal in einem Geburtshaus dargestellt.
Da ich beide Bände kurz hintereinander gelesen habe, war ich etwas traurig, dass zwischen Susannes und Carolas Geschichte bereits 3 Jahre vergangen sind. Die ein oder andere Situation oder Entwicklung, die sich am Ende von "Susannes Geheimnis" ergeben hatte, hätte ich gerne noch weiter in "Das Haus der Hebammen - Carolas Chance" begleitet.

Mittlerweile ist das Geburtshaus der drei Frauen in Köln kein Geheimtipp mehr.
Immer mehr Schwangere entscheiden sich für die heimelige und sehr intime Atmosphäre dieser neuen Entbindungsmöglichkeit. Und auch die persönliche Bindung zu einer festen Hebamme, die die neue Familie schon während der Schwangerschaft engmaschig begleitet, überschwemmt das "Haus der guten Hoffnung" auf der Cranachstraße mit werdenden Müttern.
Der Erfolg des Geburtshauses hat allerdings auch seine Schattenseiten, die vor allem Carola immer mehr zu spüren bekommt. Die ständige Rufbereitschaft, ein großer Vorteil für die Gebärenden, wird immer schwerer mit ihrer eigenen Familie, mit Mann und Kindern, vereinbar.
Durch die noch weit verbreitete klassische Rollenverteilung innerhalb der Familie in den 90-iger Jahren brennt Carola immer mehr aus. Der Spagat zwischen Beruf und Heim lässt sich immer schwerer vereinbaren.
Dies hat die Autorin sehr gut herübergebracht. Man spürt regelrecht den Zwiespalt und die Überforderung Carolas und das Hamsterrad, in dem sie sich befindet, um den gesellschaftlichen Normen, Anforderungen und ihrer Mutterrolle gerecht zu werden.
Vieles hat sich in den letzten 30 Jahren schon positiv und hin zu mehr Gleichberechtigung entwickelt, aber dennoch wird einem bewusst, dass in dieser negativen Spirale auch heute noch viele Mütter stecken und es nach wie vor noch nicht selbstverständlich ist, dass die Care-Arbeit rund um die Familie gleichermaßen von Mann und Frau getragen wird.
Neben den ernsten Themen, die Marie Adams in ihren Roman eingeflochten hat, hatte ich vor allem an den zahlreichen Erinnerungen und Anekdoten aus diesem Jahrzehnt Freude.
1994 war ich zwar noch Kind, konnte mich aber an viele Dinge und Gegebenheiten aus dem Alltag erinnern und das ein oder andere Lied aus den Charts nur anhand der niedergeschriebenen Liedzeile weiterträllern. ;)

Fazit
Zurück in die 90-iger. ♥ Ein Buch voller Erzählungen über den Hebammenberuf, aber auch Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Kinderwunsch und Freundschaft finden ihren Platz und spiegeln den Zeitgeist kurz vor der Jahrtausendwende eindrucksvoll wider.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2022

ein starker Reihenanfang, der sich dann im Laufe des Buches etwas verlor

Spring Storm 1: Blühender Verrat
0

Mit "Spring Storm - Blühender Verrat" von Marie Graßhoff konnte ich endlich einen Punkt auf meiner persönlichen Book-Bucket-List streichen.
Dabei ist die Autorin mittlerweile nicht nur für ihre außergewöhnlichen ...

Mit "Spring Storm - Blühender Verrat" von Marie Graßhoff konnte ich endlich einen Punkt auf meiner persönlichen Book-Bucket-List streichen.
Dabei ist die Autorin mittlerweile nicht nur für ihre außergewöhnlichen Geschichten bekannt, sondern auch als Designerin für wunderschöne und atemberaubende Buchcover.
Mit Band 1 der "Spring Storm"-Dilogie wollte ich nun ebenfalls in einer dieser vielversprechenden Welten voller Fantasie und Science-Fiction eintauchen.

"Blühender Verrat" ist ein dystopisches Jugendbuch.
Das Leben im Jahre 2082 hat sich verändert, denn 30 Jahre zuvor stürzten Bruchstücke kosmischer Quellfragmente auf die Erde. Unzählige Menschen wurden verstrahlt und starben, Städte und ganze Landstriche wurden unbewohnbar. Kriege brachen aus und entschieden über die verbliebenen Ressourcen und folglich über arm oder reich.
Doch es gab auch Menschen, die sich anpassten, sich veränderten und durch die Quellstrahlung sogenannte "Cosmic Power" entwickelten, welche ihnen außergewöhnliche Fähigkeiten, Kräfte und Talente bescherte.
Diese Mutationen führten schnell dazu, dass die Cosmics mit zur Elite der Menschheit gehörten, Ausbildung und Förderung genossen und die besten Chancen auf eine Karriere in Politik, Wirtschaft oder Forschung hatten.

Die 17-jährige Cora gehört nicht zu den "Auserwählten".
Normale Menschen haben es seit dem Vorfall schwerer in der neuen Welt. Mit mehreren kleinen Jobs versucht sie ihr Leben zu finanzieren und träumt dennoch von einer Aufnahme an der "Acadamy of Cosmic Powers", um studieren und sich ein besseres Leben aufbauen zu können.
Doch dann erlaubt die Regierung plötzlich nicht nur Cosmics ein Studium an der "Acadamy of Cosmic Powers", sondern auch normalen Menschen, wenn sie die Aufnahmeprüfung bestehen.
Cora ergreift ihre Chance und hofft, dass ihre bisherige Glückssträhne noch ein bisschen länger hält...

Marie Graßhoff hat in "Spring Storm - Blühender Verrat" eine fantastische Welt erschaffen, die ich mir von Anfang an sehr gut und detailreich vorstellen konnte.
Mit fast schon poetischen Worten ist es ihr dabei gelungen den Kontrast zwischen der düsteren, kriegsgebeutelten Welt und den farbenprächtigen Quellbereichen voller Schönheit und Perfektion darzustellen und einzufangen.
Diese Epik findet sich auch in der Protagonistin Cora wieder, die als sehr komplexe, äußerst interessante und vielschichtige Persönlichkeit die Sympathie des Lesers weckt.
Aber auch die Probleme und Themen unserer heutigen Gesellschaft hat sie geschickt eingeflochten und damit ein sehr realistisches Szenario niedergeschrieben.

Leider konnte mich diese grandiose Buchidee trotzdem nicht vollständig überzeugen, da für mich über weite Strecken keine Entwicklung stattgefunden hat und ich immer wieder das Gefühl hatte noch im Prolog festzustecken.
Vieles wurde in meinen Augen nur angerissen und schwammig dargestellt.
Handlungen und plötzlich eintretende Ereignisse ergaben keinen Sinn und wurden von der Autorin auch im Nachhinein nicht aufgeklärt, um sie im Kontext der Geschichte verstehen zu können. Die Protagonisten blieben blass und ihre Gefühle und Emotionen konnten mich durch die oberflächliche Darstellung nicht erreichen oder berühren. Vieles blieb unlogisch und einfach nicht nachvollziehbar.
Zurück blieben Verwirrung und Enttäuschung und die Erkenntnis, dass die Geschichte im Kern nicht viel zu erzählen hatte. Dennoch hoffe ich, dass die zahlreichen angefangenen Stränge sich im 2. Band zusammenfinden und schlussendlich noch eine schlüssige und wundervolle Geschichte ergeben.
"Blühender Verrat" war für mich leider nur nett und hat sich nach anfänglichen epischen Seiten zu einer schemenhaften Story ohne Tiefgang entwickelt, die mich doch relativ ratlos und irritiert zurückgelassen hat.

Fazit
Eine nette Geschichte, die sich nach einem starken Anfang und mit einer genialen Plotidee zu einer farblosen Geschichte ohne nennenswerte Entwicklung entfaltet hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2022

gerne wäre ich Gast im Teehaus der Winterfelds gewesen...

Der Duft der Kirschblüten
0

Vielversprechend beschreibt der Verlag den neuen Roman von Rosalie Schmidt mit den Worten "Eine geheime Liebe zwischen Berlin und Japan" und hat mich mit den Stichwörtern "Teehaus", "japanischem Teehändler" ...

Vielversprechend beschreibt der Verlag den neuen Roman von Rosalie Schmidt mit den Worten "Eine geheime Liebe zwischen Berlin und Japan" und hat mich mit den Stichwörtern "Teehaus", "japanischem Teehändler" und "19. Jahrhundert" sehr neugierig gemacht.
Perfekt um dieses Jahr noch ein bisschen, zumindest literarisch, durch die Welt zu reisen.

Schnell merkt man als Leser, dass die Autorin in ihrem Buch "Der Duft der Kirschblüten" ihr vielfältiges Wissen über Tee und die eigenen Erfahrungen aus dem elterlichen Teegeschäft in ihr Buch eingearbeitet hat.
Dabei kommt der 1. Band der Kirschblüten-Saga ohne extreme Spannungsspitzen aus und begleitet Clara Winterfeld im Jahre 1870/71 im emporstrebenden Berlin, welche aus der althergebrachten Rolle der Frau auszubrechen versucht.
Die Autorin hat mit den Winterfelds eine klassische Familie aus dem Bürgertum des damaligen Jahrhunderts erschaffen. Clara und ihre Schwester Netty helfen dabei im elterlichen Teehaus, während der einzige Sohn August die Offizierslaufbahn verfolgt und sich gerade im Deutsch-Französischem-Krieg befindet.
Interessant und bildhaft erzählt sie dabei vom Leben in der Stadt und vermittelt einen Eindruck von den Erwartungen, Pflichten und Konventionen an die Frauen zu jener Zeit. Zusätzlich wir der Leser Zeuge der beginnenden Industrialisierung, die Berlin zu einem enormen Wachstum verhilft, und bekommt immer wieder Einblicke in die damalige Arbeitswelt.
Besonders fasziniert hat mich aber vor allem das Teegeschäft der Winterfelds.
Ich konnte mir richtig gut die einzelnen Etagen des Hauses, die verschiedenen Teeräume und den Verkaufstresen mit den vielen Kisten voller unterschiedlicher Teesorten vorstellen.
Den Duft der verschiedenen Aromen konnte ich fast riechen und schmecken und die Heimeligkeit und Wärme in den Räumen spüren.
Das Hauptaugenmerk verbleibt dabei in "Der Duft der Kirschblüten" stets bei Clara, die immer wieder vor der Frage steht in der Vernunftehe bei Franz, ihrem Freund aus Jugendtagen, zu bleiben oder sich gegen alle gesellschaftlichen Regeln für Akeno, ihrer großen Liebe aus Japan, zu entscheiden.

Auch wenn mir anfangs nicht klar war, dass es sich bei diesem Buch um einen Reihenauftakt handelt, habe ich es sehr genossen Claras Geschichte zu lesen.
Unglücklich fand ich nur, dass das Finale von Band 1 nicht mit einem Cliffhanger endet, sondern einfach abrupt mitten in der Handlung abbricht. Dies hat bei mir ein unrundes Gefühl der Geschichte hinterlassen.
Leider bin ich auch nicht, wie ursprünglich suggeriert, nach Japan gereist. :(
Diese Hoffnung muss ich mir nun für den 2. Band der Saga aufheben. ;)

Fazit
Die Liebe, die Faszination und das Fachwissen zum Thema Tee ist in jeder Zeile spürbar und allgegenwärtig.
Die Autorin hat dieses Wissen liebevoll in Claras Geschichte verpackt. Nur Japan hat mir leider gefehlt...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2022

eine außergewöhnliche & spannungsgeladene Odyssee durch die Wildnis Arkettas

Wild Flower - Die Gesetzlose
0

Mittlerweile lese ich nur noch ausgewählte Geschichten aus dem Fantasybereich, da sich mein Interesse die letzte Zeit mehr in die historische Richtung verschoben hat. Ab und zu darf dann aber doch noch ...

Mittlerweile lese ich nur noch ausgewählte Geschichten aus dem Fantasybereich, da sich mein Interesse die letzte Zeit mehr in die historische Richtung verschoben hat. Ab und zu darf dann aber doch noch einmal ein fantastischer Roman mit auf die Leseliste.
Der Auftaktband "Wild Flower - Die Gesetzlose" zur Reihe "The Good Luck Girls" von Charlotte Nicole Davis hat mich sowohl mit seinem Cover, als auch mit seinem Klappentext sehr neugierig gemacht.
Ich fand sowohl den Aspekt farbiger Protagonisten, als auch, dass die Geschichte keine übliche Liebesgeschichte zwischen Feinden, Königreichen etc. versprach, sehr spannend.

Die Handlung fokussiert sich zu Beginn auf Aster und ihrer jüngeren Schwester Clementine, die in einem sogenannten "Welcome House" leben.
Ein Freudenhaus, in dem die Mädchen gegen sexuelle Dienstleistungen Kost und Logis frei haben und beschützt werden. Doch hinter der glitzernden Fassade und vermeintlichen Sicherheit warten Sklaverei und Ausbeutung. Denn einen Ausweg gibt es nicht.
Verkauft von ihren Familien, die zu arm waren, um sie zu versorgen oder verwaist von Mother Fleur aufgenommen, ist das Leben im Welcome House die vermeintlich bessere Alternative gegenüber dem Grind, der lebensvernichtenden Wüste und Wildnis Arkettas.
Doch als Clementine in der Nacht ihrer ersten Auktion versehentlich ihren Freier umbringt, bleibt den Schwestern nur die Flucht, um Clementines Todesurteil zu entkommen. Unerwartete Hilfe erhalten sie dabei von drei weiteren "Good Luck Girls" und gemeinsam nutzen sie die einzige Chance, die sie haben: die Flucht ins Nachbarland Ferron.

Charlotte Nicole Davis hat mit dem 1. Band ihrer Dilogie eine spannungsgeladene und außergewöhnliche Odyssee durch die Wüste Arkettas niedergeschrieben, die an alte Westernabenteuer erinnert. Als Leser spürt man nicht nur sie sengende Hitze, sondern auch den Staub in Augen und Lunge während des Lesens.
Neben Aster und Clementine hat sie mit Mallow, Tansy, Violet und Zee eine vielfältige und queere Gemeinschaft erschaffen, die sich durch zahlreiche Widrigkeiten kämpft. Mit einer Natürlichkeit stärkt sie in dieser Geschichte die Stellung der Frau, in dem sie gesellschaftspolitische Denkweisen außer Kraft setzt und gendertypische Verhaltensweisen ignoriert.
Mir hat es unheimlich Spaß gemacht die Truppe zu begleiten und ich bin gespannt, wie Asters Mission im 2. Band der Reihe ausgeht.

Fazit
Eine spannungsgeladene Flucht durch die Wüste und Wildnis Arkettas führt 5 Mädchen zusammen und lässt sie nicht nur zu Gefährtinnen werden. Überraschend stark und anders.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2022

Es hat Spaß gemacht die Anfänge & Lebensweise in der DDR kennenzulernen.

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
0

Vor einigen Jahren habe ich bereits von Julie Heiland die "Bannwald"-Trilogie gelesen, eine Jugendbuchreihe aus dem Fantasybereich.
Trotz starker Charaktere empfand ich vor allem die Folgebände damals ...

Vor einigen Jahren habe ich bereits von Julie Heiland die "Bannwald"-Trilogie gelesen, eine Jugendbuchreihe aus dem Fantasybereich.
Trotz starker Charaktere empfand ich vor allem die Folgebände damals als unausgereift und schwächlich.
In die ersten Seiten von "Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals" bin ich dagegen super hineingekommen und man merkt, dass in den letzten Jahren eine deutliche Entwicklung im Schreibstil stattgefunden hat. Möglicherweise liegt dies auch an der Genreveränderung, dies kann ich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht beurteilen.

Julie Heiland schafft es gleich zu Beginn durch die vielen kleinen Anekdoten den Leser in die damalige Zeit zurückzuversetzen. Die ein oder andere Situation bzw. bestimmte Dinge erinnerten mich sogar noch an meine eigene Kindheit zum Ende der DDR-Zeit.
Viele Umstände und Abläufe haben anscheinend über viele Jahre hinweg in dem Regime überlebt, sich etabliert und sich nicht verändert.
Unabhängig von der Geschichte der Freundinnen selbst fand ich diese Erinnerungen wahnsinnig spannend, interessant und faszinierend und habe diese im Verlaufe des Buches immer wieder gerne verfolgt und aufgesogen. Mit Clara, Betty und Martha hat die Autorin drei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten in die Geschichte eingebracht, die sich sowohl im Charakter, als auch mit ihrem Familienhintergrund und ihren Träumen gänzlich voneinander abheben.
Dies war einerseits interessant zu lesen, weil es tatsächlich alle Facetten zu jener Zeit abgedeckt hat, andererseits auch ein bisschen unglaubwürdig, weil wirklich jede Möglichkeit aufgegriffen wurde die DDR möglichst komplex aus allen Blickwinkeln widerzuspiegeln.
Das führte leider dazu, dass nicht alle Ereignisse historisch korrekt in die Geschichte eingeflochten wurden oder es zu Unstimmigkeiten in der Vita einzelner Figuren kam.
Insgesamt hat mich das Buch aber sehr gut unterhalten.
Ich habe mit den jungen Frauen mitgefiebert und mit ihren Entscheidungen gebangt.
Julie Heiland hat es geschafft dieses beklemmende Gefühl der ständigen Überwachung bzw. Beobachtung einzufangen, aber auch den Zeitgeist und die Hoffnungen, die diese Menschen zu dieser Zeit hatten.
Der 1. Teil der Dilogie endet mit dem Bau der Berliner Mauer.
Die Mädchen müssen sich entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen und in welchem Landesteil sie ihre Zukunft sehen.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Eine Entscheidung zwischen den eigenen Träumen, Freunden und Familie.

Fazit
Trotz einiger kleiner Logikfehler hat es Spaß gemacht mit Clara, Betty und Martha die Anfänge und die Lebensweise in der DDR näher kennenzulernen. Das Ende macht neugierig auf den weiteren Lebensweg der jungen Frauen und die Entwicklung ihrer Freundschaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere