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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2020

Im Bann des Wolfes

Oxen. Lupus
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Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Das wesentliche läßt sich der Rückseite des Hörbuches entnehmen, der Rest muß sich entwickeln. Entwickeln ist da dann auch das Stichwort. Die Story läßt sich ...

Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Das wesentliche läßt sich der Rückseite des Hörbuches entnehmen, der Rest muß sich entwickeln. Entwickeln ist da dann auch das Stichwort. Die Story läßt sich gut hören, ist interessant, aber zieht sich, wie ich finde, auf der ersten CD bevor die Spannung auf der zweiten CD an Fahrt aufnimmt und mit einer Überraschung endet. Vielleicht liegt das daran, dass es sich um eine ungekürzte Lesung handelt? Ich weiß es nicht. Für mich hätte im ersten Teil jedoch das ein oder andere etwas straffer gehalten werden können.
Gesprochen wird das Buch von Dietmar Wunder. Für mich war es unser erstes Mal zusammen und es hat gut funktioniert. Er hat eine angenehme Stimme – nicht zu hoch aber auch nicht zu tief. So manches Mal war er mir allerdings zu flott, so dass die volle Bedeutung dessen, was er gerade vorgelesen hatte, nicht bei mir ankam und ich den Track nochmal hören musste. Auch die Pausen zwischen den einzelnen Track waren mir persönlich ein paar Sekunden zu lang. Es war kein „in einem Rutsch durchhören“, sondern wurde immer wieder „gestoppt“ bevor es weiter ging
Gelungen ist auch das Cover bzw. die „Verpackung“ der CDs. Passend zum Thema „Lupus“ mit Wolfstatzen auf der Front, auf der Innenseite ein Wolf. Alles in dunkel gehalten. Da die Handlung auch eher düster ist passt das gut zur Story. Und die „Verpackung“ ist aus Pappe/Papier/Karton, also kein Plastik.
Fazit:
Der vierte Teil der Niels Oxen Reihe ist gut, aber ich habe schon bessere gelesen bzw. gehört. Wer sich nicht an den Pausen zwischen den Tracks stört kann hier beherzt zugreifen und wird trotzdem gut unterhalten. Mit einer Dauer von 16 h 30 min für lange Autofahrten geeignet. Von mir Tatze hoch!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Gefangen im Netz des WWW

Im Netz des Lemming
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„Im Netz des Lemming“ ist der sechste Band der Lemming-Reihe des Autoren Stefan Slupetzy. Mir war der Autor und die Reihe bisher nicht bekannt. Das Buch lässt sich unabhängig von den Vorgängern lesen. ...

„Im Netz des Lemming“ ist der sechste Band der Lemming-Reihe des Autoren Stefan Slupetzy. Mir war der Autor und die Reihe bisher nicht bekannt. Das Buch lässt sich unabhängig von den Vorgängern lesen.
Der „Lemming“, seines Zeichens Nachtwächter im Tiergarten, ist Zeuge, als ein Junge sich von einer Brücke direkt vor eine fahrende U-Bahn wirft. Doch statt Hilfe zu bekommen und den Vorfall verarbeiten zu können wird er Opfer eines Internettrolls und sieht sich Verleumdungen ausgesetzt. Der Lemming, ein ehemaliger Polizist, ermittelt zusammen mit seinem Bekannten, dem Chefinspektor Polivka, was der Grund des Suizids war und taucht dabei immer weiter ins Internet )ab….
„Was sind das eigentlich für Menschen? […] Ich meine, diese Leute, die sich online auskotzen, die andere anpöbeln und fertigmachen.“ (S. 117)
Diese und andere Fragen stellt der Autor durch seine Figuren. Das Buch ist politisch und topaktuell, hat immer wieder politische, religiöse und gesellschaftliche Themen des 21. Jahrhunderts eingewoben und läßt einen als Leser nachdenklich zurück. Das Ganze ist dabei so genial geschrieben, mit sehr viel Wortwitz und schlauen Sprüchen. Nie langweilig, immer kurzweilig. Und manches Mal leider sehr sehr wahr!
„Dummheit zählt tatsächlich zu den bösartigsten Krankheiten: Am meisten leiden die an ihr, die nicht von ihr befallen sind.“ (S.197)
Aufgrund der vielen verschiedenen Aspekte, die im Buch untergebracht sind, schreitet die Handlung schnell voran, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch bereitet. Nur das es sich um einen Krimi handelt kann man zwischenzeitlich schon mal aus den Augen verlieren.
Fazit:
Stefan Slupetzky – ein Name den man sich merken sollte. Schade, dass er bei uns in Deutschland eher unbekannt ist. Er hat einen tollen, wortgewaltigen Schreibstil. Ein Autor, der etwas zu erzählen hat. Für mich definitiv nicht mein letzter Slupetzky-Lemming. Für politik-affine Krimi-Fans ein MUSS!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Tagebuch für Menschen und ihre Fellnasen

Dog’s Diary – Unser Album (Hund)
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Wer kennt sie nicht aus seiner Kinderzeit? Freunde-Tagebücher, von seinen Freunden gespickt mit Sprüchen und Fotos von damals oder auch Vorlieben, Lieblingsfarben, etc. pp. Immer mal wieder gerne zur Hand ...

Wer kennt sie nicht aus seiner Kinderzeit? Freunde-Tagebücher, von seinen Freunden gespickt mit Sprüchen und Fotos von damals oder auch Vorlieben, Lieblingsfarben, etc. pp. Immer mal wieder gerne zur Hand genommen und sich über die Zeiten gefreut und gewundert. Alleine oder zusammen.
„Dog´s Diary – Unser Album“ ist genau dasselbe, nur das der „Freund“ das Album nur bedingt selbst füllen kann. Vom ersten Kennenlernen über die Ereignisse des ersten Tages im neuen Zuhause bis hin zu Lieblingsspielzeugen, -fressen und Kumpels kann das Frauchen/Herrchen das Album für sich und seine aktuelle Fellnase befüllen. Die Version für Rüden ist in hellerem grün und gelb/beige – Tönen gehalten und umfasst etwa 60 Seiten. Auch Pfotenabdrücke und Fotos des Mitbewohners finden genügend Platz.
Fazit:
Ein schönes Nachschlagewerk über seinen Hund, wenn er schon auf dem Himmels-Hundespielplatz auf einen wartet. Ein vergessen seiner Macken und liebevollen Spleens ist so nicht möglich. Ideal für alle (neuen) Hundebesitzer – zum selber kaufen oder verschenken. 5 Pfoten von uns (und jetzt geht s raus spielen…)

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Enttäuschend

Der unschuldige Mörder
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Ich hatte mich so auf das Hörbuch gefreut und wurde leider etwas im Regen stehen gelassen. Der Klappentext versprach Spannung, die das Hörbuch nicht halten konnte. Anfangs war es noch ganz ok. Es braucht ...

Ich hatte mich so auf das Hörbuch gefreut und wurde leider etwas im Regen stehen gelassen. Der Klappentext versprach Spannung, die das Hörbuch nicht halten konnte. Anfangs war es noch ganz ok. Es braucht ja mitunter ein bisschen Zeit bis der Plot sich aufbaut und man in die Handlung eingesogen wird. Aber es wurde nicht besser. Die Handlung plätscherte so vor sich hin und irgendwann war es einfach nur langatmig und uninteressant. Mir war es ab der Hälfte des Buches egal wer der Mörder war, ob schuldig oder nicht. Man hätte mir auch ein Rezept vorlesen können….Das kenn ich von den nordischen Autoren deutlich besser!
Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und springt in der Zeit immer wieder vor und zurück – von 1996 nach 2008 und dann wieder zurück.
Ein absoluter Lichtblick hingegen ist der Sprecher Torben Kessler. Er hat eine tiefe, schöne Stimmfarbe, genau das richtige Sprechtempo und hervorragende Betonungen. Auch unterschiedliche Personen sind klar zu erkennen. Ihm zuzuhören ist Balsam für die Seele. Er ist einfach top und der beste Sprecher den ich bisher gehört habe!
Das Cover ist schön. Es zeigt ein typisch nordisches Haus inmitten der Pampa. Damit passt es gut zur Geschichte, da dieses Haus in der Story vorkommt. Zudem ist das Cover düster, was auch gut passt.
Fazit:
Die Handlung bekommt von mir zwei Sterne, der Sprecher fünf. Insgesamt also ein sehr wohlwollend gemeintes ausreichend, aber nicht mehr. Wer einen sehr langsamen Aufbau des Plots mag kann hier sein Glück versuchen. Alle anderen würde ich eher andere Autoren empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Krempel loswerden – Glück finden

Mein Leben in drei Kisten
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Wir können uns nicht aussuchen, welche Karten uns das Schicksal austeilt, nur, wie wir sie ausspielen. S.153
Als Anne Weiß unerwartet die Kündigung von ihrem Arbeitgeber erhält geht sie erstmal auf Indien-Reise, ...

Wir können uns nicht aussuchen, welche Karten uns das Schicksal austeilt, nur, wie wir sie ausspielen. S.153
Als Anne Weiß unerwartet die Kündigung von ihrem Arbeitgeber erhält geht sie erstmal auf Indien-Reise, bekommt etwas Abstand und die Krise bei ihrer Rückkehr. Sie entscheidet sich von unnötigem Ballast zu befreien und startet eine Diät der besonderen Art. Aber wie fängt man am besten an? Wie kann man sich von Sachen trennen? Was braucht man, was nicht?
Anschaulich, ehrlich und mit einer Portion Humor schildert sie ihren Weg vom Alles-Sammler zum Minimalisten. Dabei ist es ihr wichtig, aussortiertem eine Bewährungsstrafe zu organisieren (nicht mehr bei ihr, aber bei anderen, die das Teil tatsächlich gebrauchen können), es ggf. zu reparieren und zu nutzen oder es tatsächlich dem Weg des Lebens, der Tonne, zu zuführen, so es eben anders nicht geht. Unterstützung erhält sie dadurch von unerwarteter Seite (Francesco, Mr. Spock). Dagegen stehen Personen, auf die sie vertraut hat, leider nicht zur Verfügung (Dirk). Das Entrümpelungs-Experiment benötigt eine gehörige Portion Mut, verschafft aber auch neue, ungeahnte Chancen.
Anne ist Veganerin und Zero Waste-Anhängerin und wartet am Ende eines jeden Kapitels mit Tipps zum Entrümpeln, befreien und Müll vermeiden auf. Manches hat man sicherlich schon gelesen, anderes war mir neu. Ein paar Tricks und Ideen habe ich für mich schon rausgefischt und werde diese demnächst ausprobieren. Dabei kommt es nicht darauf an, es perfekt zu machen:
„Wir brauchen nicht wenige Leute, die Zero Waste perfekt machen, […], wir brauchen Millionen von Leuten, die es unperfekt machen.“ S. 107
Perfekt ist auf jeden Fall das Cover. Man sieht es erst, wenn man das Buch selbst in den Händen hält und nicht nur auf dem Bildschirm. Es ist eine Foto-Illustration und sieht tatsächlich wie gezeichnet aus. Die Abbildung zeigt die Autorin und einen Karton, ein wesentliches Bestandteil dieses Buches.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Als ehemalige Mitarbeiterin eines Buchverlages u.a. als Lektorin weiß sie wie man schreibt und Bilder in den Kopf des Lesers zaubert.
Fazit:
Wer ein starres System erwartet, wie er seinen Klimbim loswird, ist bei diesem Buch falsch. Es regt vielmehr zum Nachdenken an, warum man Krempel ansammelt und wie man ihn auf seine eigene Art und Weise los wird, ohne Druck auf sich selbst auszuüben und nur soweit, wie man selbst es für richtig erachtet. Sehr entspannend und inspirierend.
„Der Mann ist nur die Kirsche auf der Torte,[…], aber ich bin die Torte und auch ohne Kirsche großartig“ S. 278
Tolle Frau, tolles Buch und – wie ich meine- die richtige Entscheidung, liebe Anne! Du bist Torte und Kirsche zusammen.

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