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Veröffentlicht am 30.08.2021

Interessantes Konzept zur Definition und Erreichung seiner Ziele

Power Hour
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Meine Gedanken bevor ich das Buch „Power Hour“ von Adrienne Herbert zu lesen begonnen habe, waren die gespannte Erwartung, ob es mein Leben verändern wird oder – um klein anzufangen – ob ich es schaffen ...

Meine Gedanken bevor ich das Buch „Power Hour“ von Adrienne Herbert zu lesen begonnen habe, waren die gespannte Erwartung, ob es mein Leben verändern wird oder – um klein anzufangen – ob ich es schaffen werde ein Ziel für mich herauszufinden und festzulegen, welches ich mit Hilfe der Power Hour erreichen kann. Um dem Fazit vorweg zu greifen: Ich habe es nicht ganz geschafft, aber viele gute Ideen mitgenommen, an die ich mich nach und nach herantasten werde.
Der erste Eindruck vom Cover war motivierend und belebend. Hätte ich das Buch in einem Buchladen gesehen, hätte ich es sofort in die Hand genommen und interessiert drauf losgelesen. Es versprüht motivierende Funken und zeigt gleichzeitig auf – und das ist der Gedanke, der nach lesen des Buches entstand – dass die Power Hour der Ausgang für so viele unterschiedliche (bunte) Ideen und Ziele sein kann. Der Untertitel „Wenig ändern alles erreichen“ (im englischen übrigens „How to Focus on Your Goals and Create a Life You Love“) wirkt erst einmal sehr vielversprechend, denn wer möchte viel ändern in seinem Leben? Wenn man die bequeme Seite des Lebens wählen kann, wieso sollte man die mühsame nehmen?
Die Power Hour sollte eine Stunde am Morgen sein, die nur einem selbst gewidmet ist. Allein damit fängt es bereits im ersten Kapitel an schwer zu werden. Ok, kann ich mir aktuell nicht vorstellen, aber vielleicht ja dann später.
Adrienne Herbert sagt selbst, dass sie zu den Menschen gehört, die bei einem „Versuch’s mal“ so lange dranbleiben bis sie es hinbekommen oder endgültig gescheitert sind. Da fängt es bei mir schon an schwierig zu werden, da meine Ausdauer in dieser Hinsicht eher dem Flucht- statt dem Kampfcharakter trägt. Ist das Buch also nur eine Anleitung für solche, die sich problemlos selbst motivieren und durchhalten können?
Die Autorin bringt viele gute Ratschläge und interessante Ansätze mit rein. Zum Beispiel lerne ich, dass man einen Unterschied zwischen fixiertem und wachstumsorientiertem Denken machen kann. Des Weiteren gibt sie aber auch Ratschläge zu Vorgehensweisen, wie man sich motivieren kann oder wie man seine Ziele herausfinden kann. Z.B. nennt sie die 6 Fragen für die Power Hour, die man sich jeden Morgen beantworten sollte („Was kann ich heute schaffen und Gutes tun?“). Ein guter Ansatz, den ich mir wirklich zu Herzen nehmen (sollte), um motiviert und vor allem fokussiert in den Tag starten zu können. Vielleicht merkt man es, aktuell tue ich mich noch schwer die Ratschläge zu befolgen. Dafür will ich mir das Buch tatsächlich noch einmal durchlesen und nach und nach das ein oder andere in meinem Leben integrieren.
Ertappt fühle ich mich, als sie darauf anspringt, dass wir nicht den leichten Weg wählen sollten (aber man muss doch laut Untertitel wenig verändern?!), da es uns nicht dorthin bringt wo wir hinwollen, „sonst etwas auf der Strecke bleibt“. Da driften gleich die Gedanken ab: Bei welchen Dingen mache ich das? Und bedauerlicherweise leider bei einigen.
Zusätzlich zu den oben angeführten Fragen gibt Adrienne auch die Aufgabe zu überlegen welche nützlichen und unnützen Gewohnheiten man so mit sich herumschleppt.

Wer direkt zur Umsetzung der Power Hour kommen möchte, der benötigt wohl nur Kapitel 1 und 7. Für die Gestaltung der Power Hour gibt sie verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten der Zeitaufteilung (30 min für Bewegung, 30 min für Gebete, etc.). Während des gesamten Buches gibt sie mehrere Beispiele von Zielen, die man sich setzen könnte und gibt selbst an, dass sie mittlerweile auch viele unterschiedliche Ziele in der Power Hour behandelt hat, wie z.B. das Buch zu schreiben oder regelmäßig zu trainieren. Für die Power Hour ist die Vorbereitung sehr wichtig, sodass sie am Ende 5 Regeln aufstellt, die zunächst definiert werden müssen, wie Ziel, Fristen, Erfolgsetappen etc.
Aber kann ich mir nun vorstellen die Power Hour wirklich zu machen, wenn ich schon nicht beim Lesen damit angefangen habe? Nun, ich habe mir während des Lesens viele Gedanken gemacht und auch im Alltag das ein oder andere Mal z.B. über unnütze Gewohnheiten. Für mich steht fest, dass ich dem ganzen eine Chance geben will und es mal versuche, was bei mir aber anders ausgelegt werden kann als bei Adrienne, da ich eher nicht so viel Ausdauer bei der Verfolgung von Zielen habe. Dennoch habe ich mir notiert, dass ich zunächst damit anfange die Power Hour dafür zu nutzen mir weitere Gedanken über die Vorbereitung der Power Hour zu machen, für mich die Fragen, die als Hilfestellung gedacht sind, zu beantworten und somit herauszufinden welche Ziele ich weiterhin verfolgen und ggf. in der Power Hour angehen werde.

Zum Leseerlebnis muss ich anfügen, dass ich einen guten Lesefluss hatte, da es viele Beispiele gab, die mir einen Denkanstoß gaben, es aber auch mit viel Witz geschrieben wurde, der mir zeigte, dass niemand perfekt ist, auch wenn er am Ende alles irgendwie hinbekommt. Anscheinend soll oder wird (statistisch) dieses Buch nur von Frauen gelesen (werden), da es nur die weibliche Anrede gibt. Stört mich als weibliche Leserin weniger, ist aber etwas, wo selbst ich (und vor allem in Zeiten der Geschlechtergleichstellung) drüber gestolpert bin. Zusätzlich empfand ich das Buch ab und an, als Marketingwerkzeug, da sehr oft auf andere Bücher, den eigenen Podcast oder einmal auf die Vorteile von Veganismus hingewiesen wurden. Auch wenn Buchtipps zum weiteren einlesen bestimmter Themen immer sinnvoll sind, so würde ich doch arm werden, wenn ich alle Bücher kaufen würde, die hier aufgeführt sind. Zuletzt möchte ich noch einmal anmerken, dass der Untertitel in der deutschen Fassung mehr verspricht als er hält. Da ist der englische Titel schon wesentlich inhaltsorientierter und weniger Marketing, was das Buch nicht nötig hat, da es allein durch das Cover und beim Lesen der Inhaltsangabe neugierig genug macht.

FAZIT
Eine klare Empfehlung für alle, die neu in dem Thema sind, vielleicht für sich eine Bestätigung brauchen, dass sie sich aus dem stressigen Leben rausziehen dürfen und gewillt sind ihre Ziele zu definieren und anzugehen.

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  • Umsetzung
Veröffentlicht am 29.08.2021

Interessant und berührend

Vergesst unsere Namen nicht
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Der Titel und das Cover machten mich am Anfang neugierig. Als ich dann den Klappentext las, gab es schon erste Erkenntnisse über die Wahl des Titels. Da ich mich sehr für historische Hintergründe interessiere, ...

Der Titel und das Cover machten mich am Anfang neugierig. Als ich dann den Klappentext las, gab es schon erste Erkenntnisse über die Wahl des Titels. Da ich mich sehr für historische Hintergründe interessiere, entschied ich mich dafür das Buch zu kaufen.
Einerseits geht es um die Familiengeschichte des Autors und damit erhält man einen spannenden privaten, aber auch generellen Einblick über die damaligen Geschehnisse in Norwegen. Zudem erfährt man einige Details über das Leben von Henry Oliver Rinnan. Das letzte Thema macht einen großen Teil des Buches aus. Ich hätte mir gewünscht, dass es einen größeren Teil mit privaten Geschichten gibt, allerdings ist verständlich, dass die Spuren für viele Juden irgendwann leider im Sande verlaufen. Überrascht und schockiert war ich von den vielen Details über Judenverfolgungen über Jahrhunderte. Einige Teile sind nicht historisch belegt, da es für bestimmte Geschehnisse keine Dokumente mehr gibt, und nur Vermutungen wie es hätte sein können. Mich hätte sehr interessiert welche Teile belegt wurden und welche auf Vermutungen beruhen.
Durch den Aufbau des Romans und den guten Erzählungsstil nimmt der Autor einen mit. Eine Buchempfehlung für alle, die historische Romane mögen und mehr über die Judenverfolgung außerhalb Deutschlands (speziell Norwegen) wissen möchten.

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