Eine Geschichte, die unter die Haut geht!
Evil Eye„Evil Eye“ von Etaf Rum ist ein beeindruckend nahbarer Roman über Yara, eine palästinensisch‑amerikanische Dozentin und Mutter, die sich gefangen fühlt zwischen familiären Erwartungen, kulturellen Normen ...
„Evil Eye“ von Etaf Rum ist ein beeindruckend nahbarer Roman über Yara, eine palästinensisch‑amerikanische Dozentin und Mutter, die sich gefangen fühlt zwischen familiären Erwartungen, kulturellen Normen und ihrem eigenen Bedürfnis nach Freiheit. Rum versteht es meisterhaft, Yaras innere Zerrissenheit und schleichende Wut in einem ruhigen, klaren Stil zu beschreiben, der einen sofort mitnimmt.
Besonders gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Zeitstränge. Durch die Tagebucheintragungen kann man nach und nach ein Bild von Yara und ihrer Sozialisierung bekommen. Das macht Yara insgesamt sehr nahbar für die Leser:innen. Keine der Figuren im Buch ist eindimensional. Man spürt auch, warum beispieslweise Mutter und Ehemann so handeln. Trotzdem ärgert man sich mit Yara über ihre Einschränkungen und die Erwartungen, die an sie gestellt werden.
„Evil Eye“ ist kein lauter Aufbruch, sondern ein zartes, schmerzhaftes Finden der eigenen Stimme. Ein Buch, das Empathie weckt und zugleich Mut macht, die eigenen Ketten zu sprengen. Absolute Leseempfehlung!