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Veröffentlicht am 15.03.2023

Familie, Liebe und Drama

Perfect Player
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Enthält Spoiler!!!
Presley Sullivan ist eine alleinerziehende Mutter aus New York, die mit ihrem Sohn Alex zurück in ihre Heimat nach Beaufort zieht. Alex hat dort ein Bed & Breakfast von seinem Urgroßvater ...

Enthält Spoiler!!!
Presley Sullivan ist eine alleinerziehende Mutter aus New York, die mit ihrem Sohn Alex zurück in ihre Heimat nach Beaufort zieht. Alex hat dort ein Bed & Breakfast von seinem Urgroßvater geerbt, welches sich allerdings als ziemlich heruntergekommen entpuppt. Presley sieht dies als eine Chance nochmal neu anzufangen und ist Feuer und Flamme dieses Haus zu renovieren. Das große Problem an der Sache ist, dass dieses Bed & Breakfast zur Hälfte Alex Onkel, dem berühmten Quarterback und dem Bruder ihres Ex-Freundes Levi Miller gehört und dieser nichts lieber möchte, als es so schnell wie möglich zu verkaufen. Presley lässt sich von Levis Plänen nicht unterkriegen und geht eine Wette mit ihm ein, die über ihre Zukunft und die des Anwesens entscheiden soll. Beide hätten niemals geahnt, was diese Wette und ihr Aufeinandertreffen für Gefühle auslösen wird.
„Perfect Player“ von Vi Keeland und Penelope Ward ist eine Liebesgeschichte, die einen in den ersten Zeilen packt und leider im Verlaufe des Buches stark nachlässt. Sie ist amüsant und lebhaft, sowie einzigartig auf so vielen Ebenen. Einen besonderen Platz in meinem Herzen hat sich Alex ergattert. Mit seiner unschuldigen und ungewollt lustigen Art hat er mir das ein oder andere Schmunzeln gestohlen. Ich finde die Entwicklung der Beziehung zwischen Alex und seinen Onkel herzerwärmend und freue mich für Alex, dass er in seinem Onkel ein männliches Vorbild gefunden hat. Mit Levi hat Presley den Mann gefunden, den sie sich wohl in seinem Bruder gewünscht hätte und das gönne ich ihr von Herzen. Die Chemie zwischen Presley und Levi fällt direkt bei ihrem ersten Zusammentreffen auf, denn es liegt Spannung in der Luft, die einem beim Lesen den Atem anhalten lässt. Wer mich in diesem Buch nicht für sich gewinnen konnte, ist Tanner. Er ist der Vater von Alex und hat als dieser auf voller Linie versagt. Mir erscheinen seine Handlungen gegenüber allen Frauen als hochgradig problematisch und äußerst unangemessen, besonders Presley gegenüber.
Das Buch hat mir als Roman gut gefallen, denn die Handlung und das Ende der Geschichte war nicht direkt ersichtlich. Ich wurde das ein oder andere Mal von den Autorinnen überrascht, was mich sehr gefreut hat. Für meinen Geschmack hätte das Ende ein wenig länger und ausführlicher beschrieben werden können. Ich war zum Ende hin ein wenig enttäuscht, denn der Zeitsprung hat viele existenzielle Entwicklungsschritte von der Familiensituation ins Happy End geschluckt und kam mir daher als unrealistisch vor.
Auch wenn der Schreibstil der beiden Autoren mir das Buch lebhaft dargestellt haben, was unter anderem dem Perspektivwechsel geschuldet ist, muss ich sagen hat mir das Buch ab der Hälfte eine Wendung genommen, mit der ich nicht gerechnet hätte und die ich mir anders gewünscht hätte. Ich sehe es als höchst problematisch an, dass Tanners, meiner Meinung nach, sexuell belästigendes Verhalten Presley gegenüber romantisiert wird und noch viel schlimmer finde ich, dass Presleys klares Nein von ihm nicht akzeptiert wird. Dieses toxische Verhalten wird von Tanners und Levis Mutter unterstützt, was ich so nicht nachvollziehen konnte und wollte. Ich mag Presley und bewundere sie dafür, dass sie so eine großartige und aufopfernde Mutter für ihren Sohn ist, aber ich hätte mir von ihr gewünscht, dass sie ein Vorbild ist und dieses Verhalten nicht toleriert und aktiv versucht etwas dagegen zu unternehmen. Auch wenn das Verhalten nicht als sexuelle Belästigung in dem Buch angesehen wird, kann ich mir vorstellen, dass es bei einigen Leserinnen einen Triggerpunkt auslöst und daher würde ich es nur Leserinnen empfehlen, die damit keine Probleme haben.
Dieses Buch zu lesen hat mich durch die verschiedensten Emotionen geschickt. Ich habe mich selten in einem Buch so sehr über Protagonisten aufgeregt, wie in diesem Buch. Alles in allem fand ich hat das Buch stark angefangen und mich mitfiebern lassen. Leider habe ich diese Emotionen ab der Hälfte verloren, denn die Story hat sich in eine völlig andere und meiner Meinung nach falschen Richtung entwickelt. Das Gerüst der Geschichte hat großes Potenzial nur leider muss ich gestehen, dass dieses nicht ausgenutzt wurde.

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