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Veröffentlicht am 15.01.2025

Zwei Seiten der Stadt eine Liebe

We between Worlds
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INHALT
Nachdem Charles sich durch die Zerstörung der Westside Schule endgültig verantwortlich gemacht hat für das möglicherweise bevorstehende politische Aus seiner Mutter, möchte er dies schleunigst verhindern. ...

INHALT
Nachdem Charles sich durch die Zerstörung der Westside Schule endgültig verantwortlich gemacht hat für das möglicherweise bevorstehende politische Aus seiner Mutter, möchte er dies schleunigst verhindern. Was wäre da besser, als mit einem Mädchen der Westside zusammen zu kommen und den Wählern auf der „armen“ Seite der Stadt zu zeigen, dass man auch für sie einen Platz im Herzen hat. Da Peyton ebenfalls auf einen Gefallen von Charles angewiesen ist entsteht eine Fake- Beziehung, doch kann diese Beziehung echt werden oder wird sie von der Realität, der Spaltung der Stadt überschattet?

CHARAKTERE
Die Charaktere in diesem Buch könnte man natürlich klischeehaft einfach in good girl/bad boy und rich boy/poor girl auspalten. In manchen Teilen trifft das durchaus auch in diesem Buch vor. Charles ist doch anfangs vor allem sehr realitätsfern und es braucht auch eine Weile, bis man ihn als Leser nicht nur als den abscheulichen Typen wahrnimmt, der die politische Macht seiner Mutter missbraucht. Doch überraschend schnell macht er eine wahrhaftige Charakterentwicklung durch, bei der man das Gefühl hat, dass sie zwar von der weiblichen Protagonisten angestoßen wurde, jedoch nicht für ihren bloßen Zweck durchlebt wurde. Charles ändert sich tatsächlich auch aus sich selbst heraus und findet letztendlich auch für sich selbst den richtigen Weg in die Zukunft. Vor allem für die angesprochene Altersklasse dieses Buches finde ich diese Message sehr schön und auch angemessen rübergebracht.
Im Kontrast steht Peyton, sie ist eine fleißige Stipendiatin, die hart auf ihr Ziel das Boston College hinarbeitet. Schon nach wenigen Kapiteln ist es unmöglich sie nicht zu mögen oder sich zumindest teilweise in sie und ihre verzwickte Lage hineinversetzen zu können. Jedoch wurde hier meiner Meinung nicht der Fehler gemacht, der oft sonst passiert, indem man dem männlichen Protagonisten einen Engel gegenüberstellt. Peyton ist ohne jede Zweifel ein toller Mensch und sorgt sich um ihre Mitmenschen, aber dennoch ist sie nicht ohne Makel. Sie kann in Teilen auch mal selbstbezogen sein und hat ebenfalls schädliche Vorurteile. Genau das macht sie in meinen Augen zu einem guten Protagonisten in einem Buch, das eben darstellen soll, dass auch wenn eine unsichtbare Grenze über einer Stadt liegt Mensch eben immer noch Mensch bleibt.

HANDLUNG

Outer Banks wurde versprochen und Outer Banks wurde geliefert. Rein vom Setting könnte man sich gut vorstellen hier in einer Liebesgeschichte der Serie gelandet zu sein und dies wurde auf jeden Fall toll umgesetzt auch durch die Gestaltung des physischen Buchs.
Rein inhaltlich zog sich die Spaltung der Stadt ebenfalls konsequent durch das Buch und sorgte für eine Gegenüberstellung, die immer wieder zu Konflikten führte, die nicht nur für die Handlung, sondern auch für die Charaktere weiterbringend waren. Neben der Liebesbeziehung, die zwar anfänglich recht schnell voranschritt, sich dann aber doch wieder zu einem angenehmen Tempo zügelte, war auch die Bürgermeisterwahl eine interessante Handlung, die Gelegenheiten für Annäherungen bot ohne diese direkt unnatürlich wirken zu lassen. Inwieweit in dieser Geschichte nun ein Klassenzwiespalt überwunden wurde, naja… Aber dennoch war es schön zu sehen, dass Liebe eben doch aufs Herz ankommt und Menschen sich sehr wohl verändern können.

FAZIT: Dieses Buch ist geeignet für jeden, der Ab und Zu ein gutes Klischee liebt oder vielleicht auch die alten Wattpad Zeiten vermisst, locker leicht wird hier die Liebesgeschichte von zwei Charakteren erzählt, die entgegen sozialer Normen eine Beziehung aufbauen, die es wert ist darüber zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Ein zutiefst berührendes Buch verfasst in einem emotional, poetischen Schreibstil

Pure Promise
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HANDLUNG

Um sich endlich ihren verdienten Platz im Evergreen Parfüm Imperium ist Marigold inzwischen bereit mit allen Mitteln zu kämpfen, auch wenn das heißt sich mit dem Sohn des Konkurrenten einzulassen... ...

HANDLUNG

Um sich endlich ihren verdienten Platz im Evergreen Parfüm Imperium ist Marigold inzwischen bereit mit allen Mitteln zu kämpfen, auch wenn das heißt sich mit dem Sohn des Konkurrenten einzulassen... Oder zumindest so zu tun. Benedict und Marigold gehen also eine Fake Beziehung ein Marigold, um sich endlich ihr Mitbestimmungsrecht im Familienunternehmen zu sichern und Benedict um endlich den medialen Rummel um ihn verstummen zu lassen. Zwei unterschiedlich Motive führen jedoch zum gleichen Ergebnis: starke romantische Gefühle.

CHARAKTERE

Was dieses Buch unter anderem auszeichnet sind seine tiefgründigen Figuren, mit denen man mitfühlen, mit fiebern und mit leiden kann.
Marigold ist eine ausgezeichnete Protagonistin, die schon mit einigen Schicksalsschlägen im Leben zu kämpfen hatte. Nachdem Tod ihrer Mutter ist ihre Beziehung zu ihrem Vater Stück für Stück zerbröckelt und am meisten musste das Verhältnis zu ihren Brüdern leiden. Odell und Keaton waren einmal Vertraute und plötzlich musste sie realisieren, dass sich eine riesen Kluft zwischen den dreien aufgetan hat. Diese innere Zerrissenheit wurde in Mari einfach perfekt dargestellt, einerseits ist sie unfassbar verletzt, dass es keine richtige Kommunikation zwischen den Geschwistern mehr gibt, andererseits ist sie einfach viel zu traurig und isoliert, um daran selbst etwas zu ändern und den ersten Schritt zu gehen. Dabei schlägt sie sich mit Unsicherheiten herum, während in der Presse Lügen und persönlich
e Geschichten tagtäglich breit getreten werden.
Doch Mari ist nicht die einzige, die die Leser einfach total abholen kann. Auch Benedict hat sein Päckchen im Leben zu tragen und wächst einem Seite für Seite einfach immer mehr ans Herz. Man erkundet seinen Charakter gemeinsam mit Mari und findet heraus, dass hinter der Playboy Fassade ein Mensch steckt, der tiefgründig, aufmerksam und liebenswert ist.
Die Familiendynamiken gepaart mit den charakterstarken Protagonisten machen eine erfolgreiche Figurenkonzeption- und Konstellation aus, die einen neugierig werden lässt und dazu bringt immer mehr über die Figuren erkunden zu wollen.

HANDLUNG

Die Handlung in diesem Buch ist geprägt von Auf und Abs mit Intrigen, Lügen, Enttäuschungen und Dramatik. Auf emotionalste Art und Weise erlebt man das Entstehen einer einzigartigen Liebesgeschichte, die Hoffnung macht auf die eine wahre Liebe, die tatsächlich auch die schwierigsten Hindernisse überstehen kann. Mit einem Setting in der High Society kann man sich immer sicher sein, dass der eine Skandal den nächsten jagt und dennoch in einer kleinen behüteten Blase eine wundervolle Liebe entsteht.
Besonders markant war auch die Parfümthematik, die sich durch das ganze Buch gezogen hat und für tolle Insider gesorgt hat, die emotional beladen waren und nur so vor Bedeutung gestrotzt haben. Die Geschichte von Benedict und Marigold zu verfolgen war ein Erlebnis, das mich tatsächlich auch nach etlichen Liebesromanen noch einmal richtig berühren konnte. Ich hatte Momente in denen ich fast dahingeschmolzen bin und dann wiederum auch Momente in denen mir die Tränen nur so aufs Buch getropft sind. Das Gefühl etwas Lebendiges, Echtes so nah mitzuerleben war wirklich schön und dazu hat vor allem Merit Niemeitz einzigartiger Schreibstil beigetragen. Die Art, wie sie Poesie verpackt und kleine bedeutende Gesten so natürlich und locker einfließen lässt ist wirklich besonders und ich kann den Hype um sie nun vollends nachvollziehen.

FAZIT

Dieses Buch ist eine Zelebration der Makel, eine Veranschaulichung davon, dass jeder auf seine Art vollkommen ist und ein Hoffnungsmacher auf die große Liebe, die manchmal auch im großen Chaos entsteht. Von mir eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Anders als erwartet....

Falling in love was not the plan
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INHALT

Nachdem Eliza jahrelang auf die Rolle der Chefin in der Schulredaktion hingearbeitet hat, hat diese Rolle nicht nur Len bekommen, sondern auch noch jemand den über ihn verfassten Text, den sie ...

INHALT

Nachdem Eliza jahrelang auf die Rolle der Chefin in der Schulredaktion hingearbeitet hat, hat diese Rolle nicht nur Len bekommen, sondern auch noch jemand den über ihn verfassten Text, den sie in Rage verfasst hat, veröffentlicht. Die Dinge nahmen also ihren Lauf und schon bald ist sie ein Feministin und bewegt an ihrer Schule so einiges...

CHARAKTERE

Eliza ist definitiv eine Protagonistin, die eben ihre Ecken und Kanten hat und das verändert sich auch im Laufe der Geschichte nicht. Sie hat ihre Eigenarten und manchmal kann sie durch ihren starken Ehrgeiz auch schnell als harsch rüberkommen.
Genauso ist sie auch in der Rolle als Feministin. Irgendwie immer ein wenig unsicher und durch Zufall hereingerutscht und doch merkt man, dass sie sich so langsam wirklich in eine verwandelt. Diese Charakterentwicklung bei ihr finde ich sehr passend, da es sonst meistens nur die männlichen Protagonisten sind, die sich wirklich weiterentwickeln.
Len ist meiner Meinung nach ein wenig wie ein Nebencharakter herübergekommen, da der Fokus eben doch eher auf Feminismus und der Geschichte von Eliza lag, Was ich allerdings gut fand, denn ich war irgendwie auch nicht so ganz von Len überzeugt. Viele seiner Handlungen haben mir einfach nicht gefallen und auch sonst hat mir Etwas gefehlt, was ich mir von einem Protagonisten wünsche. Er ist meiner Meinung nach nicht wirklich herausgestochen und auch wenn es einige süße Momente gab, überwiegen doch eher die Situationen, in denen ich ihn nicht allzu toll fand.
Die Nebencharaktere und Freundinnen von Eliza hingegen haben mir super gefallen, sie haben mit ihr den Feminismus entdeckt und es war spannend zu sehen, wie verschieden sich dieses Thema auf Mädchen auswirkt und wie sie damit umgehen jetzt plötzlich Feministin genannt zu werden.

HANDLUNG

Die Handlung ist definitiv etwas anders, als man vielleicht vom Klappentext vermutet. Dieses Buch würde ich nämlich nicht wirklich als eine lockere RomCom mit einer starken feministischen Hauptfigur bezeichnen, sondern eher als ein Buch über Feminismus, welches ebenso eine kleine Liebesgeschichte beinhaltet, die allerdings aber eher nebensächlich ist.
Mir hat dennoch gut gefallen, wie mit dem Thema umgegangen wurde und wie dieser Lauf der Dinge in Bewegung gesetzt wurde. Denn das zeigt jüngeren Leser/Leserinnen auch, dass die kleinste Aktion zu viel Veränderung führen kann und das man eben als Einzelperson nicht schwach und machtlos ist. Dennoch wurde realitätsnah geblieben und immer wieder gezeigt, dass man die Welt eben nicht so einfach und vor allem nicht an einem Tag aus ihren patriarchalen Strukturen reißen kann.
Die Liebesgeschichte war ebenfalls recht süß, konnte mich jedoch nicht so richtig überzeugen, da sie mir am Schluss auch etwas zu überstürzt war und ich mir einfach eine ein wenig bessere funkensprühende Rivalität gewünscht hätte. Dennoch finde ich es schön, dass hier das Sunshine/Grumpy Trope einmal herumgedreht wurde und in einer ausführlicheren Version, hätte mir das sicherlich richtig gut gefallen.

SCHREIBSTIL

Der Schreibstil war recht simpel und locker, allerdings wurde mein Lesefluss immer wieder von den vietnamesischen Ausdrücken unterbrochen, die dann leider nicht einmal näher beschrieben wurde, was ich sehr schade fand.

Fazit: Eine süße Geschichte über den Feminismus und die Liebe und wie diese Sachen sehr wohl zusammenpassen.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Ein Auf und Ab in der royalen Märchenwelt

Secret Royal
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INHALT

Nick hat schon lange mit dem royalen Teil seiner Familie abgeschlossen und doch gibt er dem ganzen noch einmal eine Chance, als sein Großvater ihm den Earl Titel vererben will. Niemals hätte er ...

INHALT

Nick hat schon lange mit dem royalen Teil seiner Familie abgeschlossen und doch gibt er dem ganzen noch einmal eine Chance, als sein Großvater ihm den Earl Titel vererben will. Niemals hätte er damit gerechnet, dass sich in England nicht nur Royale, sondern auch Powerfrauen wie Brooke tummeln...

CHARAKTERE

Die Charaktere zähle ich zu einer der Stärken des Buches, denn vor allem die weibliche Protagonistin, konnte mich mit ihren Facetten und ihrer Kraft überzeugen.
Brooke ist eine zielstrebige, ehrgeizige Frau, die schon Schlimmes erlebt hat, was sie auf eine ganz bestimmte Art und Weise auch geprägt hat und letztendlich zu ihrem Ausgangspunkt führt, dass sie sich der Kleinstadt verpflichtet fühlt. Sie ist innovativ und man merkt, dass ihre Ideen wirklich ausgeklügelt sind und genau so umgesetzt werden könnten, doch wie es leider so oft ist, wird sie durch einen alten, weißen Mann ausgebremst....Doch nicht nur der Earl, sondern auch das ganze Kleinstädtchen scheinen etwas gegen ihren Ehrgeiz zu haben und ich muss sagen an manchen Stellen war es wirklich frustrierend wie ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt wurden und nur ein anderer weißer Mann (Nick) ihr natürlich helfen konnte.....
Das hat natürlich aber nichts mit Nick persönlich zu tun, denn diesen mochte ich als Charakter ebenfalls. Er hat sich sein eigenes Leben aufgebaut und scheint von seiner Mutter nicht nur gut erzogen, sondern auch geliebt worden zu sein. Das merkt man immer wieder an seinem freundlichen Umgang und daran, dass er es auch ohne alten Reichtum geschafft hat, sich etwas eigenes, neues aufzubauen, wofür alleinig er verantwortlich ist. Diese Unabhängigkeit, hat mir gut gefallen und meiner Meinung nach auch perfekt zu Brooke gepasst, die in dieser Hinsicht Nick nahezu identisch ist. Was die anderen Charaktereigenschaften angeht, haben die Beiden aber auch sehr gut harmoniert, da sie sich eben nicht so ähnlich waren. Nick ist eher der lockere Typ, der nicht immer alles zu ernst nimmt und auch für Spaß im Leben sorgt und er schafft es mit seiner liebevollen Art auch diese Seite von Brooke hervorzulocken. Eine stimmige Ergänzung geben die beiden ab.

HANDLUNG

Was für mich nicht an allen Stellen stimmig war, ist die Handlung. zu 90% konnte ich gar keinen richtigen roten Faden aus der Geschichte ausmachen und wenn man jetzt großzügig die ganze Earlgeschichte als die Hauptstory sieht, so bleibt die letztendlich doch auch recht inhaltslos und ohne große Spannungen.
Anfangs hat mir dies nicht viel ausgemacht, da ich mehr als zufrieden war mit den Spannungen, die Brooke und Nick geliefert haben mit ihrer Anziehung und dem doch eigentlichen Verbot, doch mit der Zeit schien mir, als wäre auch diese Chemie irgendwie nicht mehr so stark wie anfangs und ab da ging die Geschichte meiner Meinung nach bergabwärts. Wenn man keine allzu überzeugendes Paar mehr hat und dazu auch so gut wie keine spannende Handlung, dann ist das Buch einfach nicht mehr sonderlich lesenswert und vor allem im letzten Drittel, hat mich dieses Gefühl nicht mehr losgelassen.

SCHREIBSTIL

Der Schreibstil war ein wenig verwirrend durch die vielen verschiedenen Sichten, aber mit der Zeit konnte man sich gut hineinfinden und hat er auch beigetragen zu kleinen Spannungen, da man eben auch aus der Sicht der Nebencharaktere die Geschichte verfolgen kann.

Fazit: Das Buch konnte mich nicht zu 100% überzeugen, aber anfangs haben mir Nick und Brooke wirklich gut als Paar gefallen.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Berührend mit tiefgehenden Themen

Lost-Moments-Reihe, Band 1 - The Moment I Lost You
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INHALT

Schon seit Jahren kann sich Mia nicht von der Trauer über das Versterben ihres besten Freundes losreißen, doch nun ist sein Mörder wieder in der Stadt und die Gefühle kochen erneut hoch. Mit der ...

INHALT

Schon seit Jahren kann sich Mia nicht von der Trauer über das Versterben ihres besten Freundes losreißen, doch nun ist sein Mörder wieder in der Stadt und die Gefühle kochen erneut hoch. Mit der Zeit muss sie sich allerdings fragen: Ist alles nur Schwarz oder weiß? Gibt es nur gut oder böse oder liegen doch noch einige Nuancen dazwischen?

CHARAKTERE

Ich hätte nicht erwartet, dass bei einer Geschichte über Trauer und Verluste, solch starke Charaktere die Protagonisten darstellen. Vor allem Mia hat mich positiv überrascht und ich bin auch nach dem Lesen des Buches noch erstaunt über ihren Mut und ihre Kraft. Vor allem, da wunderschön mitverfolgt werden konnte, wie sie sich von einem traurigen Mädchen, mit so viel Wut, in eine selbstbewusste Frau entwickelt hat, die in ihrer Meinung nicht festgefahren ist und bereit ist Leuten eine zweite Chance zu geben. Mia zeigt mit ihrem Charakter, dass man Mut haben muss in seinem Leben etwas zu verändern und das diese Kraft sich auszahlt. Besonders schön fand ich es, dass die Autorin die Chance genutzt hat mit ihrem Charakter zu zeigen, dass es keine Schwäche ist sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht (Therapie) und das diese einem wirklich weiterhelfen kann.
Nathan habe ich mir auch ganz anders vorgestellt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so von Selbstzweifel zerfressen wird und jeder Tag für ihn nur noch ein Kampf zu sein scheint. Als Leserin haben mich die Stellen, in denen dies immer deutlicher wurde, wirklich zerrissen. Mir hat jedoch auch hier gefallen, dass auch seine Art Gefühle zuzulassen nicht als Schwäche angesehen wurde und seine Selbstzweifel nicht durch toxische Männlichkeit heruntergeredet wurden. Ich denke das durch die vertauschten Stereotypen in diesem Buch auch eine Message fürs Leben durch die Charaktere vermittelt wurden und das hat mir sehr gut gefallen. Diese Erkenntnis, dass nicht immer alles ist wie es scheint und dass man mit Mut und Kraft eine große Veränderung schaffen kann.

HANDLUNG

Die Handlung war nachdem Lesen des Klappentextes eigentlich schon das klare Highlight für mich und obwohl ich sie wirklich berührend fand und die behandelten Themen gut verpackt wurden, hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch an manchen Szenen ein wenig gezogen hat und auf manche Themen dann doch nicht so viel Wert gelegt wurde.
SPOILER! Dieses Gefühl hatte ich vor allem, was Nathans Selbstverletzung angeht. Sie wurde hier und da angeschnitten und erwähnt, aber nie so richtig behandelt, wie die Trauer, die sich durch das ganze Buch zieht. Auch wenn die Themen eng miteinander zusammenhängen, hätte ich mir hier doch etwas mehr Tiefgang gewünscht.
SPOILER ENDE
Das Hauptthema ist jedoch mehr als gelungen und ich wurde wirklich berührt von der Geschichte von Mia und Nathan. Ihr Schicksal und alles was damit verbunden ist, hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Man hat die ganze Lebensreise mitgemacht und von der Trauer und der Wut ist man gemeinsam mit ihnen zur Liebe übergegangen. Die Chemie zwischen den Beiden war toll, aber manchmal kam sie mir ein wenig zu kurz.

SCHREIBSTIL

Der Schreibstil war an sich sehr angenehm, aber ich denke man hätte ihn noch ein wenig emotionaler gestalten können möglicherweise auch mit ein paar Metaphern und in den entscheidenden Momenten auch öfters zu Nathan wechseln können, um seine Sicht der Dinge voll und ganz zu erleben.

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