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Veröffentlicht am 01.11.2025

Berührend, herzerwärmend und so schön illustriert!

Der Bahnsteig-Streuner
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Eines Tages verirrt sich ein einsames, schwarzes Kätzchen in einen Bahnhof. Es ist ein trister und grauer Ort, den schon längst jegliche Farben verlassen haben. Und auch die Menschen, die dort tagein, ...

Eines Tages verirrt sich ein einsames, schwarzes Kätzchen in einen Bahnhof. Es ist ein trister und grauer Ort, den schon längst jegliche Farben verlassen haben. Und auch die Menschen, die dort tagein, tagaus geschäftig umher eilen und teilnahmslos auf ihre Züge warten, wirken traurig und farblos. Die kleine Streuner-Katze beachten sie gar nicht. Ihre klägliches Miauen und ihr Wunsch nach zärtlichen Berührungen werden ignoriert. Doch sie bleibt, beobachtet die Reisenden und spürt deren Trauer und Einsamkeit. Ob der wehmütige Mann mit der Melone auf dem Kopf, der blasse Schuljunge mit den dunklen Ringen unter den Augen, die schluchzende, schwarz gekleidete Frau – alle tragen sie großen Kummer in sich. Doch das kleine Kätzchen gibt ihnen die Hoffnung und Farben zurück. Sie verwandelt den Bahnhof wieder in einen fröhlichen Ort, wo miteinander geredet und gelacht wird. Bis sie schließlich selbst ihre letzte Reise antritt.

Nachdem mir Stephen Hogtun bereits drei Bilderbuchschätze für meine Sammlung beschert hat, war ich voller Vorfreude auf sein neues Werk „Der Bahnsteig-Streuner“. Schon das Cover mit seinen goldenen Elementen verzauberte mich auf Anhieb (sieht es nicht toll aus?) und dahinter ging es ganz genauso weiter.

Stephen Hogtun hat mal wieder ein wundervoll emotionales Bilderbuch geschaffen, das das Herz berührt und Leserinnen jeden Alters anspricht. Auf eine sanfte und poetische Weise erzählt der norwegische Künstler die Geschichte vom kleinen Streuner-Kätzchen und dessen Gabe, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch nicht nur die einzigartige Beziehung zwischen Mensch und Katze wird hier beschrieben, dieses Buch kann auch eine große Hilfe dabei sein, Kinder behutsam an die Themen Einsamkeit, Abschiednehmen und Zuversicht heranzuführen und zu zeigen, wie wichtig Empathie für uns alle ist. Es ist unheimlich schön und ergreifend mitzuerleben, wie die kleine schwarze Katze das Leben vieler Zugreisender verändern wird. Wie sie ihnen Trost und Liebe schenkt und den tristen, grauen Bahnhof in einen farbenfrohen Ort verwandelt. Vor allem das Ende geht zu Herzen und lässt einen mit einem warmen Gefühl zurück. Katzen-Fans – egal ob Groß oder Klein – werden dieses Bilderbuch ganz besonders lieben. Aufgrund der teils etwas längeren Texte und der Tiefgründigkeit der Geschichte würde ich es allerdings erst ab etwa 6 Jahren empfehlen.

Auch optisch ist dieses Buch ein echter Schatz. Stephen Hogtuns Illustrationen im Aquarell-Stil sind gewohnt atmosphärisch, magisch und voller Emotionen und Wärme. Anfangs grau und düster werden sie im Verlauf immer fröhlicher und leuchtend-bunter und laden zum Verweilen und immer-wieder-Angucken ein.

Fazit: „Der Bahnsteig-Streuner“ ist eine berührende und herzerwärmende Geschichte über die Kraft der Hoffnung, Liebe, Mitgefühl und Abschied. Ein märchenhafter Bilderbuchgenuss für Jung und Alt und das perfekte Geschenk für alle Katzenliebhaber
innen. Einfach nur zum Schnurren schön. Ich bin verliebt in dieses Bilderbuch, vor allem die Illustrationen von Stephen Hogtun konnten mich mal wieder absolut begeistern! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Ein außergewöhnliches Bilderbuch, das zum Innehalten, Nachdenken und Reflektieren einlädt

Noch einmal ...
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Was war meine Freude groß als ich entdeckte, dass im DRESSLERillustro Verlag ein neues Bilderbuch von Oliver Jeffers erscheinen wird! Ich bin ein absoluter Oliver-Jeffers-Fan, seine Werke sind aus meinem ...

Was war meine Freude groß als ich entdeckte, dass im DRESSLERillustro Verlag ein neues Bilderbuch von Oliver Jeffers erscheinen wird! Ich bin ein absoluter Oliver-Jeffers-Fan, seine Werke sind aus meinem Regal nicht mehr wegzudenken. Der gebürtige Nordire ist einfach immer ein Garant für herausragende Bilderbücher, was er mit „Noch einmal…“ erneut unter Beweis stellt.

Schon rein äußerlich hebt sich das Buch von der Masse ab, sticht mit seinem großem Querformat und auffallend pinken Titel sofort ins Auge. Dahinter geht es genauso ungewöhnlich weiter. Oliver Jeffers hat hier ein ganz besonderes Bilderbuch für Erwachsene geschaffen, welches uns auf eine philosophische Reise durch die Geschichte der Menschheit mitnimmt. Mit seiner einmaligen Kombination aus Bild und Text führt uns der Künstler durch die Entstehung unserer Gesellschaft – beginnend bei unseren Händen über Feuer und Werkzeuge bis hin zur heutigen Zeit.
Mit kurzen, prägnanten, fast schon stichpunktartigen Sätzen und knalligen, reduzierten Farben gelingt es ihm, große Fragen aufzuwerfen: Woher kommen wir? Wo befinden wir uns heute? Und wohin werden wir gehen? Ganz ohne erhobenen Zeigefinger regt dieses Buch dazu an, unser Leben zu entschleunigen, uns selbst und die Welt neu zu betrachten und zu überlegen, wie wir – alle gemeinsam! – die Zukunft unserer Erde gestalten möchten.
Durch die wenigen Worte und die eher einfach gehaltenen Zeichnungen mag das Buch auf den ersten Blick vielleicht etwas minimalistisch daherkommen, aber jede der 112 Seiten steckt voller Tiefe, Gefühl und Bedeutung – berührt, rüttelt auf und inspiriert. Vor allem die Illustrationen von Oliver Jeffers sind wie gewohnt grandios, ich liebe sie!

Ein ausführliches, mehrseitiges Nachwort zeigt noch mal genauer auf, was Oliver Jeffers zu diesem Buch bewogen hat und liefert einen weiteren Gedankenanstoß, unser eigenes Denken und Handeln zu überdenken.

Fazit: „Noch einmal…“ ist ein außergewöhnliches und bewegendes Bilderbuch, das zum Innehalten, Nachdenken und Reflektieren einlädt. Eine künstlerisch-poetische Reise durch die Menschheitsgeschichte. Oliver Jeffers hat es mal wieder geschafft, mich komplett zu begeistern! Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.10.2025

Ein herrlicher Kinderkrimi-Comic, genauso toll wie der erste Band!

Ulf und die entführte Lehrerin
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Ulf und seine Freunde Tita, Otto, Heiko und Uli hoffen jeden Tag, dass etwas Aufregendes passiert. Irgendetwas, damit sie endlich wieder ermitteln können. Und wenn es nur eine geklaute Brotdose ist. Als ...

Ulf und seine Freunde Tita, Otto, Heiko und Uli hoffen jeden Tag, dass etwas Aufregendes passiert. Irgendetwas, damit sie endlich wieder ermitteln können. Und wenn es nur eine geklaute Brotdose ist. Als es endlich soweit ist, bekommen es die Fünf allerdings mit weitaus mehr zu tun als nur mit einer verschwundenen Lunchbox. Ihre Lehrerin Frau Süllmann taucht eines Morgens nicht zum Unterricht auf. Es werden sofort einige verrückte Theorien aufgestellt, bis plötzlich ein Hinweis auf der Tafel entdeckt wird. Ihre Lehrerin wurde entführt! Und ihr Kidnapper verlangt 495 Euro Lösegeld. Während der Rest der Klasse überlegt, wie sie diese Summe zusammen bekommen können, beginnen Ulf, Tita, Otto, Heiko und Uli zu ermitteln. Sie sind schließlich eine echte Detektivbande, das wäre doch gelacht, wenn sie diesen Fall nicht lösen können. Ihre Spurensuche verläuft jedoch zunächst etwas holprig und wird immer kurioser. Ob sie den Fall wohl lösen werden?

Endlich gibt es mit Ulf und seiner Detektivbande weiter! Hierbei handelt es sich um den zweiten Fall des pfiffigen Ermittlerquartetts, Vorkenntnisse sind jedoch nicht zwingend erforderlich. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und die wichtigsten Figuren zu Beginn kurz mit Namen und Bildchen vorgestellt werden, kann man die Bände problemlos unabhängig voneinander lesen.
Nach meiner großen Begeisterung für den ersten Band, konnte ich den zweiten kaum erwarten. Und, hach, was soll ich sagen, Tanja Esch hat bei mir mal wieder voll ins Schwarze getroffen!

Für mich hat sich auch dieser Band wie eine Zeitreise in meine Kindheit angefühlt. Wie Ulf und seine Freundinnen habe ich damals wahnsinnig gerne Detektiv gespielt und wollte unbedingt ein richtiges Verbrechen aufklären. Ich musste beim Lesen daher ständig an damals denken und bin dabei ganz nostalgisch geworden.
Tanja Esch versteht es einfach Kinderkrimis zu schreiben, die auch erwachsenen Leser
innen eine wahre Freude bereiten. Mit viel Witz und Charme erzählt sie vom Fall der verschwundenen Lehrerin, der eine lange Zeit wirklich äußerst mysteriös ist. Wo ist Frau Süllermann bloß? Wurde sie wirklich entführt? Wer hat den Erpresserbrief geschrieben? Und warum sind es ausgerechnet 495 Euro Lösegeld? Ulf und seine Bande geben sich erneut auf eine ziemlich abenteuerliche Spurensuche und stellen die wildesten Theorien auf. Man kommt aus dem Schmunzeln stellenweise kaum mehr heraus, gerät gleichzeitig aber auch ordentlich ins Miträtseln. Ich persönlich habe mir recht früh einen Teil der Auflösung zusammengereimt (dank eines kleinen Hinweises zu Beginn), aber auf die komplette Aufklärung bin ich dann doch nicht gekommen. Es ist einfach wieder ein großer Spaß, Ulf und Co. bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Die Vier sind ein tolles Team – pfiffig, vielfältig und sympathisch. Freundschaft und Zusammenhalt wird in dieser Reihe großgeschrieben, aber auch weitere wichtige Themen haben hier ihren Platz gefunden wie dass jeder eine zweite Chance verdient und vieles oft anders ist als es auf den ersten Blick scheint.

Optisch ist dieser Band ebenfalls ein Highlight. Tanja Eschs Illustrationen sind gewohnt kräftig bunt und schräg und voller witziger Details. Die Figuren sind eher simpel, aber nicht weniger effektvoll gezeichnet. Sie sind sogar so ausdrucksstark, dass einige Szenen über mehrere Panels hinweg ganz ohne Worte auskommen. Das Zusammenspiel von Text und Bild funktioniert einfach wieder wunderbar und zieht selbst den größten Lesemuffel in den Bann. Für lesefaule Kinder, Leseanfängerinnen und Comicneueinsteigerinnen sind die Geschichten rund um Ulf ideal geeignet.

Fazit: Tanja Esch hat mal wieder einen echten Volltreffer gelandet! Auch der zweite Band rund um Ulf und seine Ermittlerbande ist eine spannende und unterhaltsame Detektivgeschichte ab 6 Jahren voller Herz, Humor und Mitratespaß. Ein herrliches Comicvergnügen für Jung und Alt! Skurril, farbenfroh, zeitlos schön. Ich bin auch vom diesem Abenteuer begeistert und hoffe sehr auf ein weiteres Wiedersehen mit Ulf und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.10.2025

Ein schaurig-schöner Gruselcomic!

Suri, die Monsterjägerin
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Die Waise Suri lebt in einem umherziehenden Jahrmarkt und verdient sich ihren Lebensunterhalt damit, gruselige Geschichten über Monster und wie man sie zähmen kann zu erzählen. Sie ist eine wahre Expertin ...

Die Waise Suri lebt in einem umherziehenden Jahrmarkt und verdient sich ihren Lebensunterhalt damit, gruselige Geschichten über Monster und wie man sie zähmen kann zu erzählen. Sie ist eine wahre Expertin auf diesem Gebiet und verfolgt einen großen Traum: Sie möchte selbst eine furchtlose Monsterbändigerin werden und die Heldin einer spannenden Geschichte sein. Als sie eines Tages ein goldenes Knäuel im Wald findet, steckt sie es fasziniert ein, nicht wissend, dass es einem Trio von Katzengeistern gehört, die ihr Eigentum um jeden Preis zurückhaben wollen. Nun muss Suri zeigen, was in ihr steckt! Zum Glück muss sie dieses gefährliche Abenteuer nicht alleine bestreiten, sondern hat einen neuen ungeheuerlichen Freund an ihrer Seite. Ob sie es wohl schaffen wird, eine echte Monsterbändigerin zu werden?

Auf diesen Kindercomic habe ich mich richtig gefreut! Das Cover hat mich direkt angelacht und die Story dahinter klang einfach ganz nach meinem Geschmack. Ich liebe Monstergeschichten und magische Abenteuer! Ihr auch? Dann solltet ihr Suri, die Monsterjägerin, unbedingt kennenlernen!

Jo Rioux legt hier einen vielversprechenden Auftakt einer dreibändigen Graphic-Novel-Reihe vor, der definitiv Lust auf mehr macht. Mit viel Witz und Charme entführt uns die kanadische Künstlerin in eine fantasievolle Welt voller ungewöhnlicher Kreaturen, gefährlicher Monster und verrückter Überraschungen. Ohne langes Vorgeplänkel startet die Geschichte, ist von Beginn an geheimnisvoll und durchzogen von einer wunderbar unheimlichen Atmosphäre. Wer sich gerne ein bisschen gruselt, wird hier ganz auf seine Kosten kommen, vor allem für die Halloweenzeit ist dieses Buch ein großes Vergnügen. Der Schauerfaktor bleibt dabei aber jederzeit kindgerecht – für das empfohlene Lesealter ist diese Reihe auf jeden Fall geeignet. Kinder werden es lieben, die titelgebende Heldin dieser Geschichte zu begleiten und mit ihr mitzufiebern. Suri ist eine tolle Protagonistin: Liebenswert, pfiffig und furchtlos geht sie ihren Weg und zeigt uns, dass auch Mädchen groß und stark sein können und es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten. Langweilig wird es zu keiner Zeit. Die Mischung aus Spannung, schrägem Humor und Fantasy zieht einen direkt in den Bann und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Einziger kleiner Wermutstropfen ist das etwas schnelle und offene Ende, nach dem man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Zum Glück lässt uns der Knesebeck Verlag aber nicht allzu lange hibbeln und warten. Der zweite Band soll voraussichtlich im Januar 2026 erscheinen und verspricht wieder ein monstermäßiger Spaß zu werden.

Optisch ist dieser Comic ein besonderes Highlight. Jo Rioux’ Illustrationen sind herrlich atmosphärisch und wohlig-düster und so ausdrucksstark, dass Worte oft gar nicht vonnöten sind. Die Textmenge ist insgesamt sehr überschaubar, die Panelstruktur ist übersichtlich und klar. Für Leseanfänger*innen, Lesemuffel und Comicneulinge ist das Buch daher ideal geeignet.

Fazit: „Suri, die Monsterjägerin . Der goldene Faden“ ist ein spannender und fesselnder Kindercomic mit humorvollem Grusel, schaurig-schöner Magie und einer mutigen Heldin zum Gernhaben. Ein gelungener Reihenauftakt für alle Monsterfans ab 8 Jahren. Also ich bin begeistert von Suris erstem Abenteuer, auf den zweiten Band freue ich mich schon sehr! Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.10.2025

Ein spannender & unterhaltsamer Abenteuercomic, genauso gut wie Band 1!

Die vergessenen Welten. Band 2
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Amy freut sich riesig: Ihr Vater soll bei Ausgrabungsstätten in Angkor Wat mithelfen und sie – als seine Assistentin – darf mit! Nach einer mehrwöchigen Schiffsreise kommen sie endlich in Kambodscha an, ...

Amy freut sich riesig: Ihr Vater soll bei Ausgrabungsstätten in Angkor Wat mithelfen und sie – als seine Assistentin – darf mit! Nach einer mehrwöchigen Schiffsreise kommen sie endlich in Kambodscha an, wo sie von der jungen Tänzerin Sophal in Empfang genommen werden Auf Elefanten geht es zu den Ruinen von Angkor Wat und Amy kann sich an der Natur und den eindrucksvollen Tempelbauten gar nicht sattsehen. Eifrig hält sie alles in ihrem Notizbuch fest. Die ersten Tagen verlaufen ruhig und sind mit archäologischen Ausgrabungen und Dokumentieren gefüllt. Von Sophal erfährt Amy zudem eine Menge über die Khmer-Kultur – von Plünderern, Elefantendressur und Sagen und dass Sophal gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Amys Neugier und ihr Sinn für Gerechtigkeit sind sofort geweckt, was sie mal wieder in große Schwierigkeiten bringen wird.

Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Comic-Serie „Die vergessenen Welten“. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, da die eigentlichen Abenteuer in sich abgeschlossen sind, allerdings ist der Lesegenuss höher, wenn man mit dem ersten Buch startet.
Nach meiner großen Begeisterung für den Reihenauftakt war ich voller Vorfreude auf die Fortsetzung. Schon das Cover ist wieder ein echter Hingucker und es verspricht auch nicht zu viel!

Das französische Künstlerinnenduo Aucha und Isabelle Lemaux-Piedfert präsentiert hier einen weiteren gelungen Jugendcomic, in dem weitaus mehr steckt als man auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde. Neben einem fesselnden Abenteuer à la Indiana Jones punktet auch dieser Band mit allerhand Themen wie Selbstbestimmung, Pubertät, Feminismus, das Streben nach Gerechtigkeit, kulturelle Unterschiede und Tierschutz. Nachwuchsarchäologin Amy ist eine wunderbare Protagonistin, deren Charakter die junge Leserschaft direkt ansprechen wird. Mutig, dickköpfig, abenteuerlustig und vorlaut behauptet sie sich mit einer großen Portion Selbstbewusstsein in einer von Männern dominierten Gesellschaft und rebelliert immer wieder gegen das damalige Frauenbild. Leicht hat es der 13-jährige Teenager wahrlich nicht. Nicht nur, dass sie als Mädchen kaum ernst genommen wird, in diesem Band bekommt sie auch noch zum ersten Mal ihre Tage – ein Thema, das in der englischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark tabuisiert war. Trotz aller Herausforderungen lässt sich Amy aber nicht von ihrem Weg abbringen und erinnert uns einmal mehr daran, dass es sich lohnt, an seinen Zielen festzuhalten. Es macht einfach wieder großen Spaß, sie auf ihrer Reise zu begleiten und in eine weitere fremde Kultur einzutauchen. Die Mischung aus Humor, Spannung und einer Prise Magie lädt zum Schmunzeln und Mitfiebern ein und ganz nebenbei lernt man auch noch einiges über das Leben im Dschungel von Kambodscha sowie das Volk der Khmer.

Im Anschluss an die Geschichte gibt es wieder ein paar Auszüge aus Amys Reisetagebuch, welches weitere informative Einblicke in die Kultur der Khmer liefert und als Sahnehäubchen obendrauf auch noch ein leckeres Rezept bereithält.

Optisch ist auch dieser Band ein besonderes Highlight! Isabelle Lemaux-Piedferts Zeichnungen sind herrlich detailverliebt und stimmungsvoll, die Kolorierung von Aurelia F. Kaori ist leuchtend bunt und warm. Jedes Panel ist eine Wonne fürs Auge und setzt das Setting – von London über exotische Schauplätze wie den Tempel Angkor Wat – großartig in Szene.

Fazit: „Die vergessenen Welten: Die Tänzerin von Angkor Wat“ ist ein unterhaltsamer und spannender Abenteuercomic ab 10 Jahren, gepaart mit einer Reihe wichtiger Themen. Auch dieser Band begeistert mit jeder Menge Witz und Charme, einem wunderschönen Artwork sowie einer starken jungen Heldin, die sich nicht unterkriegen lässt. Ich bin auch von Amys zweiter Expedition richtig begeistert, über weitere Bände würde ich mich sehr freuen! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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