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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Charmant, warmherzig, absolut bezaubernd.

Kikis kleiner Lieferservice
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Ich bin schon lange ein großer Ghibli-Fan und „Kikis kleiner Lieferservice“ gehört auf jeden Fall zu meinen liebsten Werken des japanischen Zeichentrickfilmstudios. Den gleichnamigen Roman von Eiko Kadono, ...

Ich bin schon lange ein großer Ghibli-Fan und „Kikis kleiner Lieferservice“ gehört auf jeden Fall zu meinen liebsten Werken des japanischen Zeichentrickfilmstudios. Den gleichnamigen Roman von Eiko Kadono, auf den der Anime-Film basiert, kannte ich allerdings bislang nicht. Als ich erfuhr, dass im Crocu Verlag dieses Jahr endlich eine deutsche Übersetzung erscheinen wird, stand für mich sofort fest, dass ich sie haben muss. Ich habe mich riesig aufs Lesen gefreut und um es gleich vorweg zu sagen: Meine (zugegebenermaßen sehr hohen) Erwartungen konnten erfüllt werden!

Kiki ist eine Hexe und lebt gemeinsam mit ihrer Familie und ihrem treuen Gefährten Jiji, einem schwarzen Kater, in einer kleinen Stadt. Als sie dreizehn wird, verlässt sie gemeinsam mit Jiji ihr Zuhause und begibt sich auf die Suche nach einer neuen Stadt, in der sie sich für ein Jahr niederlassen und ihre Zauberkräfte vervollkommen kann. Denn so verlangt es die Hexentradition. Während dieser Zeit darf Kiki nur mit ihrer Magie ihren Lebensunterhalt bestreiten, allerdings hat sie ihre Künste noch nicht gefunden. Die von ihrer Mutter wie das Herstellen von Medizin liegen ihr schon mal gar nicht. Im Fliegen ist sie aber ziemlich gut. Ob sie vielleicht diese Fähigkeit nutzen kann, um auf eigenen Beinen zu stehen? Ihre Reise führt Kiki und Jiji schließlich in die Küstenstadt Koriko und die kleine Hexe ist sich sicher, dass dies der richtige Ort für sie ist. Koriko ist jedoch eine ziemlich große Stadt, in der nicht alle eine freundliche Einstellung gegenüber Hexen haben. Ob es Kiki wohl schaffen wird, ihren eigenen Weg zu finden?

Wer den Film kennt, weiß, dass sich Kiki den Herausforderungen ihrer Reise stellen und schließlich ihren Platz in Koriko finden wird. Man sollte nun allerdings nicht mit der Vorstellung an das Buch herangehen, dass es deckungsgleich mit der Verfilmung ist. Es zeigt sich schon recht schnell, dass Hayao Miyazaki für seine Adaption einige Änderungen vorgenommen hat und sie sich in manchen Details ziemlich vom Original unterscheidet. Da mir das im vornherein klar war – Bücher werden erfahrungsgemäß eigentlich nie 1 zu 1 verfilmt – habe ich mich an diesem Aspekt nicht gestört. Im Gegenteil, mir hat es sogar sehr gut gefallen, da so beides seinen ganz eigenen Zauber hat und es auch für Liebhaber*innen des Films eine Menge Neues zu entdecken gibt.

In elf Kapiteln und mit leichter, lebhafter Sprache erzählt Eiko Kadono von ihrer jungen Heldin und ihrem Weg zum Erwachsenwerden. Ein Jahr lang begleiten wir die dreizehnjährige Kiki und erleben mit, wie sie sich während dieser Zeit weiterentwickelt, eine Menge dazulernt und auf neue Menschen und Freunde trifft. Man schließt die kleine Hexe mit ihrer aufgeweckten und entschlossenen Art dabei sofort ins Herz und auch die weiteren Charaktere muss man direkt gernhaben wie Kikis schwarzen Kater Jiji, der mit seinen teils sarkastischen Kommentaren öfters für Schmunzelmomente sorgt; die herzensgute Bäckerin Osono oder den Jungen Tombo.
Es ist einfach die reinste Freude in dieses Buch einzutauchen und obwohl die Handlung ziemlich ruhig daherkommt und der magische Anteil (trotz Hexen) eher dezent gehalten ist, fesselt und verzaubert sie einen von Beginn an. Die liebevollen schwarz-weiß Illustrationen von Yuta Onoda runden das Leseerlebnis perfekt ab und das Ende lässt einen voller Neugier auf die weiteren Abenteuer zurück.

Fazit: „Kikis kleiner Lieferservice“ ist eine entzückende Coming.Age-Geschichte über eine liebenswerte kleine Hexe, die mutig ihren eigenen Weg geht. Ein absolutes Wohlfühlbuch – sowohl für Fans des Ghibli-Klassikers als auch für Neulinge. Magisch, herzerwärmend und voller Witz und Charme. Ich habe mich beim Lesen nur noch mehr in Kikis zauberhafte Welt verliebt und freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der ab August erhältlich sein wird. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Ein magisches sommerliches Ferienabenteuer mit Wohlfühlgarantie!

Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse
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Die 10-jährige Lucie ist ein richtiger Wirbelwind und wird immer ganz unruhig und hibbelig, wenn sie nichts Aufregendes erlebt. Auf die Sommerferien hat sie sich daher riesig gefreut. Gemeinsam mit ihren ...



Die 10-jährige Lucie ist ein richtiger Wirbelwind und wird immer ganz unruhig und hibbelig, wenn sie nichts Aufregendes erlebt. Auf die Sommerferien hat sie sich daher riesig gefreut. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester besucht sie ihre Oma Friedel, die in einem gemütlichen Häuschen auf der kleinen Hallig Lüchtermoor lebt. Für zwei Wochen wird dieses winzige Stück Land mitten im Nordsee-Nirgendwo ihr Zuhause sein, das wird ganz bestimmt super werden! Lucie hat schon ganz viele tolle Pläne gemacht und kann es kaum erwarten, mit ihrem geheimen Hallig-Projekt loszulegen. Besonders angetan hat es ihr der alte Leuchtturm ihrer Oma, der schon seit vielen Jahren außer Betrieb ist. Lucie hat sofort gespürt, dass er kein gewöhnlicher Leuchtturm ist und ist sich sicher, dass er so einige Geheimnisse verbirgt. Zusammen mit dem Jungen Jonne beginnt sie den Leuchtturm zu erkunden und macht dabei eine unglaubliche Entdeckung. Ein magisches Abenteuer beginnt...

Schon die ersten Seiten verströmen dieses besondere Inselgefühl und versetzen einen in Urlaubsstimmung. Maren Graf hat es wunderbar geschafft, die sommerliche Atmosphäre auf einer Hallig einzufangen und zu Papier zu bringen. Fans von Nordsee, Inseln und Co. werden in diesem Buch definitiv auf ihre Kosten kommen, man kann das Rauschen der Wellen beim Lesen förmlich hören und riecht die salzige Meeresluft.
Auch wer gerne magische und abenteuerliche Geschichten liest, wird mit Maren Grafs neuem Kinderroman sehr viel Freude haben. Es dauert nicht lange, bis Lucie und Jonne den alten Lüchtermoorer Leuchtturm erkunden und entdecken, dass sein Licht außergewöhnliche Kräfte besitzt. Wie die beiden Kinder, so ist man auch als Leser*in ganz gespannt, was genau es mit dem Leuchtturm wohl auf sich hat und welches Geheimnis er verbirgt.

Langeweile kommt in diesem Buch garantiert nicht auf, es macht einfach nur großen Spaß, Lucie und Jonne zu begleiten und mit ihnen mitzufiebern. Man schließt dieses ungleiche Duo dabei sofort ins Herz. Lucie, die voller Abenteuerlust und Tatendrang steckt und gar nicht wohin weiß mit ihrer vielen Energie und Jonne, der ein eher ruhiger und nachdenklicher Junge ist. Die zwei ergänzen sich perfekt und bilden zusammen mit den anderen sympathischen Charakteren eine herrliche Figurentruppe. Die vielen schönen schwarz-weiß Illustrationen von Annabelle von Sperber runden die Geschichte gelungen ab, vor allem die Karte von Lüchtermoor vorne im Buch ist zauberhaft anzusehen.

Fazit: Dies war mein erstes Buch von Maren Graf und es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein! Mir hat die deutsche Autorin mit ihrem neuen Kinderroman tolle Lesestunden bescheren können. „Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse“ ist ein spannendes, magisches und liebenswertes Sommerabenteuer mit jeder Menge guter Ferienlaune und Wohlfühlgarantie. Die perfekte Lektüre für alle Halligfreunde ab 8 Jahren. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Ein weiteres spannendes Abenteuer!

Whisperworld 5: Entscheidung am Abgrund
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Nachdem Chucks Rettung geglückt ist und er nach Whisperworld zurückkehren durfte, ist die Gruppe wieder komplett. Doch ehe der Unterricht für die Tierflüsterer wieder richtig losgehen kann, ereilt sie ...

Nachdem Chucks Rettung geglückt ist und er nach Whisperworld zurückkehren durfte, ist die Gruppe wieder komplett. Doch ehe der Unterricht für die Tierflüsterer wieder richtig losgehen kann, ereilt sie auch schon die nächste schlimme Nachricht: In Mandulara sind merkwürdige Brände ausgebrochen und bedrohen die dort lebenden Tiere. Zudem ist ihr Lehrer Silvester immer noch nicht von seiner gefährlichen Mission zurückgekommen und es gibt kein Lebenszeichen von ihm. Gemeinsam mit Doktor Noa und Lady Poppy reisen die jungen Tierflüsterinnen nach Mandulara und als sie endlich eine Spur von Silvester finden, gehen sie ihr sofort nach. Ihre Suche führt sie bis zur Simari-Schlucht. Um ihren Lehrer zu retten, müssen sie den Abstieg wagen, doch dieser ist voller Risiken und Gefahren und niemand von ihnen weiß, was genau sie unten erwartet.

Es handelt sich hierbei um den fünften Teil der Whisperworld-Serie. Das Buch kann ohne Vorwissen gelesen werden, allerdings ist es empfehlenswert, die vorherigen Bände zu kennen, da sie aufeinander aufbauen.
Als großer Fan dieser Reihe habe ich mich auf das neue Abenteuer unserer jungen Tierflüster
innen sehr gefreut. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht!

Nachdem wir bereits den Regenwald, die Wüste, das Meer und den Faulsumpf erkundet haben, reisen wir dieses Mal in eine weitere neue Region von Whisperworld: Zur Simari-Schlucht. Wie gewohnt beschreibt Barbara Rose die Kulisse so anschaulich, dass man alles bildhaft vor Augen hat und direkt das Gefühl bekommt, selbst dabei zu sein. Mir gefällt es nach wie vor sehr, dass wir in jedem Band in ein anderes Gebiet von Whisperworld mitgenommen werden und interessante Einblicke in die dortige Flora und Fauna erhalten. Auch bei dieser Mission trifft man auf verschiedene Tierarten, sowohl auf bekannte und fast ausgestorbene als auch Fabelwesen. Diese Mischung aus Realität und Fantasie begeistert einfach immer wieder aufs Neue, genauso wie die Art und Weise, wie das wichtige Thema Artenschutz vermittelt wird: Kindgerecht verpackt in einem fesselnden Abenteuer, das überhaupt nicht belehrend daherkommt und an keiner Stelle langweilig wird.

Die Spannung und Action kommen auch diesmal nicht zu kurz, vor allem gegen Ende wird es richtig aufregend. Unsere jungen Tierflüster*innen müssen abermals viel Mut und Teamgeist beweisen und sich einer Menge Herausforderungen und Gefahren stellen. Es macht einfach wieder großen Spaß, die Kinder zu begleiten, sie noch besser kennenzulernen und mitzuerleben, wie sie – trotz ihrer Unterschiede und gelegentlicher Differenzen – noch enger zusammenwachsen.

Neben der Story überzeugt auch die Gestaltung des Buches. Die farbige Landkarte von Whisperworld auf den Vorsatzpapieren ist eine sehr gute Orientierungshilfe und die ganz- und doppelseitigen Illustrationen von Alina Brost, die die Handlung gekonnt begleiten, sind einfach wieder traumhaft schön und schaffen eine tolle Atmosphäre.

Fazit: „Whisperworld 5: Entscheidung am Abgrund“ ist eine spannende, packende und unterhaltsame Abenteuergeschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Artenschutz. Eine weitere gelungene Fortsetzung der Whisperworld-Reihe und das perfekte Lesefutter für alle, die gerne in magische Welten eintauchen und Tiere und Fantasiewesen lieben. Ich habe auch mit diesem Band wunderbare Lesestunden verbracht und kann das nächste Abenteuer kaum erwarten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Ein tolles Lesevergnügen für Jung und Alt!

Spaceboy
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Amerika, 60er Jahre. Die 12-jährige Ruth ist eine Waise und wohnt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer furchtbaren Tante Dorothy. Ruth hasst ihr Leben auf der Straußenfarm ihrer Tante und Dorothy wiederum ...

Amerika, 60er Jahre. Die 12-jährige Ruth ist eine Waise und wohnt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer furchtbaren Tante Dorothy. Ruth hasst ihr Leben auf der Straußenfarm ihrer Tante und Dorothy wiederum kann Kinder nicht ausstehen, was sie ihrer Nichte auch jeden Tag deutlich zu spüren gibt. Von früh bis spät lässt sie sie auf ihrer Farm schwer schuften. Die einzigen beiden Dinge, die Ruth auf der Welt noch hat, sind ihr dreibeiniger Hund Juri und ihr großer Traum: Sie möchte einmal selbst das All erkunden. Sie ist geradezu besessen vom Weltraum, die ganze Nacht bleibt sie immer auf, um durch ihr Teleskop die Sterne zu beobachten. Als sie wieder einmal mit Juri den nächtlichen Himmel anschaut, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen: Ein brennendes UFO ist gerade in dem Weizenfeld in der Nähe von ihrem Haus abgestürzt! Als sie kurz darauf die Absturzstelle erreicht, sieht sie ein merkwürdiges Wesen aus dem Flugobjekt aussteigen. Es ist ein echter Außerirrdischer, der sich Ruth mit dem Namen Spaceboy vorstellt. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Ich habe nun schon viele Bücher von David Walliams gelesen und bisher hat mich noch keines davon enttäuscht zurückgelassen. Auch sein neuer Titel „Spaceboy“ hat mich sehr gut unterhalten, wobei ich aber sagen muss, dass es für mich eines seiner schwächsten Werke ist.
Mir persönlich hat ein bisschen der typische Charme des britischen Autors gefehlt. Die Story kann zwar durchaus mit den üblichen Albereien und lustigen Verrücktheiten aufwarten (und Gepupse), allerdings geht es weniger schwarzhumorig zu, weniger eklig-grauslich. Zumindest ich habe es so empfunden. Dass es dieses Mal kein Wiedersehen mit Kioskbesitzer Raj gibt und die Erzählung nicht wie sonst von Tony Ross bebildert ist, hat mich jedoch nicht gestört. Zugegeben, an letzteres musste ich mich erst gewöhnen, aber der neue Illustrator Adam Stower hat definitiv einen wunderbaren Job gemacht. Seine zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen sind humorvoll und setzen das Erzählte perfekt in Szene.

Nichtsdestotrotz ist „Spaceboy“ ein echter Walliams. Zu Beginn gibt es wie gewohnt eine Vorstellung der wichtigsten Charaktere und schon da wird mehr als deutlich, dass wir es mal wieder mit ziemlich schrägen Persönlichkeiten zu tun bekommen. Vor allem die Erwachsenen werden herrlich überspitzt dargestellt wie die grässliche Tante Dorothy, auf deren Bekanntschaft man wahrlich verzichten kann, oder der Präsident der Vereinigten Staaten, der ziemlich eingebildet und dümmlich daherkommt. Ruth dagegen ist eine sehr sympathische und pfiffige Hauptprotagonistin, die man sofort ins Herz schließt und nur zu gerne begleitet.
Was den geheimnisvollen Spaceboy angeht, werde ich hier nicht groß ins Detail gehen, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Bei ihm könnt ihr euch jedenfalls auf eine große Überraschung gefasst machen.

Gemeinsam mit Ruth, ihrem dreibeinigen Hund Juri und Spaceboy begibt man als Leserin auf ein rasantes Abenteuer mit aufregenden Verfolgungsjagden, verrückten Wissenschaftlern, einem donutsüchtigen Sheriff und ganz viel mehr. Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf, David Walliams versteht es einfach, seine Leserschaft durchgehend zu fesseln. Nebenbei erfährt man noch, dass Hamster die intelligentesten Wesen auf dem Planeten Erde sind und die Weltherrschaft planen und was der Sinn des Lebens ist: Sei kein Dödel.
Dies wäre aber kein richtiger Walliams, wenn in dem ganzen Irrsinn nicht auch etwas Sinnvolles stecken würde. So lehrt einen das Buch auch etwas über die Geschichte der Raumfahrt und vermittelt wertvolle Botschaften wie die Bedeutung von Freundschaft und dass es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten.

Für Kinder ab 9 Jahren und Lesemuffel ist „Spaceboy“ sehr gut geeignet. Die Kapitel sind schön kurz, es gibt Comicelemente, viele Schriftspielereien und durch die reiche Bebilderung befindet sich oft nur wenig Text auf den Seiten. Von der Dicke des Buches sollten sich junge Leser
innen nicht abschrecken lassen, man hat es wirklich im Nu durchgeschmökert.

Fazit: „Spaceboy“ ist eine actionreiche, witzige und völlig abgedrehte Abenteuergeschichte mit unvergesslichen Charakteren und Spaß-Garantie. Ein tolles intergalaktisches Lesevergnügen voller Fantasie und Überraschungen. Auch wenn mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat wie erhofft, habe ich es sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Eine spannende, lustige & charmante Detektiv- und Freundschaftsgeschichte

Mitternachtsdiebe
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Die 11-jährige Pia kann es nicht fassen, als ihr Vater ihr zu Beginn der Herbstferien eröffnet, dass seine neue Freundin „Ätz-Tanja“ und ihre genauso ätzende Tochter Polly in ihre kleine Wohnung mit einziehen ...

Die 11-jährige Pia kann es nicht fassen, als ihr Vater ihr zu Beginn der Herbstferien eröffnet, dass seine neue Freundin „Ätz-Tanja“ und ihre genauso ätzende Tochter Polly in ihre kleine Wohnung mit einziehen werden. Für sie steht augenblicklich fest, dass sie abhauen muss. Am besten wandert sie aus, ganz weit weg, in die marokkanische Wüste vielleicht oder die arktische Tundra. Doch ehe sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen kann, steht auf einmal ihre Oma Lore vor der Tür, zusammen mit Kater Schnorrer und Pias neuem Freund und Detektivkollegen Pepe Caruso. Pia freut sich sehr und verwirft ihren Ausreißplan vorerst. Kurz darauf verschwindet die berühmte Piroschka-Figur aus dem naturhistorischen Museum, in dem Pias Vater arbeitet. Eine Katastrophe für ihren Papa, da er die Figur für eine wichtige Ausstellung braucht. Pia, die an dem Verschwinden nicht ganz unschuldig ist, ist sofort klar, dass die Figur schleunigst ins Museum zurückmuss. Als wenig später dort eingebrochen wird, stellt sich heraus, dass die Figur nur ein Teil eines größeren Rätsel ist. Pia und Pepe beginnen zu ermitteln. Ob sie wohl auch diesen Fall aufklären werden?

Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung von „Ist Oma noch zu retten?“. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, um aber in ihren vollen Genuss zu kommen, empfiehlt es sich, mit Band 1 zu starten.
Nachdem mir Pias und Pepes erstes Abenteuer im vergangenen Jahr so viel Freude bereitet hat, habe ich mich auf ihr zweites sehr gefreut. Und um es gleich vorweg zu sagen: Ich wurde erneut nicht enttäuscht!

Wie bereits im Vorgänger, so lässt Marie Hüttner auch dieses Mal ihre Protagonistin Pia von den Ereignissen berichten. Dies tut sie authentisch, lebendig und humorvoll, sodass man sich sehr gut in Pia und die Geschichte hineinversetzen kann. Man schließt die sympathische und aufgeweckte 11-jährige dabei sofort ins Herz, genauso die weiteren Persönlichkeiten, auf die man im Verlauf trifft.
Die Figuren sind einfach wieder wunderbar getroffen. Sie sind liebenswert, schräg und auf ihre Art und Weise einzigartig. Vor allem Oma Lore ist ein unvergesslicher Charakter. Ihre Auftritte fallen diesmal zwar recht kurz aus, aber es wird dennoch wieder mehr als deutlich, dass sie eine ganz besondere und ziemlich coole Oma ist.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt auf den gut 288 Seiten garantiert nicht auf! Es macht einfach nur wieder großen Spaß, Pia und Pepe auf ihren Ermittlungsarbeiten zu begleiten, sich gemeinsam mit ihnen den vielen Herausforderungen zu stellen und durchweg mit ihnen mitzurätseln.
Der neue Fall der beiden ist wirklich äußerst knifflig und sehr geschickt aufgebaut. Hier wird sogar so mancher Erwachsener des öfteren auf eine falsche Fährte gelockt und von so einigen Wendungen überrascht. Man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen und fliegt dank der temporeichen Handlung und den kurzen Kapiteln nur so durch die Seiten.
Neben Geheimnissen, nächtlichen Ausflügen und Beschattungen erzählt die Geschichte aber auch von Freundschaft, Mut, Familie und Zusammenhalt und davon, dass man sich nicht zu schnell ein Urteil über andere bilden sollte. Die kleinen schwarz-weiß Zeichnungen von Regina Kehn an den Kapitelanfängen runden das Leseerlebnis perfekt ab und steigern den Wunsch nach einem dritten Band. Also ich hoffe sehr, dass es mit Pia, Pepe und Co. weitergehen wird. Die Erzählung endet zwar abgeschlossen, lässt aber genügend Spielraum für weitere Abenteuer.

Fazit: Marie Hüttner ist mit ihrem zweiten Kinderbuch eine tolle Fortsetzung gelungen, die dem Vorgänger in nichts nachsteht. „Mitternachtsdiebe“ ist eine herrlich turbulente, lustige und charmante Detektiv- und Freundschaftsgeschichte mit einem pfiffigen Ermittlerduo, unvergleichlichen Charakteren und einer Menge Überraschungen. Ein spannender Kinderkrimi zum Mitraten und Mitfiebern – nicht nur für junge Spürnasen ab 10 Jahren. Mich hat auch dieser Band absolut begeistern können. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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