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Veröffentlicht am 02.09.2020

Die Freiheit vor Augen und das Böse hinter sich

Im Westen ist Amerika
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Paderborn 1792: Johannes ist 17 und ein Aussenseiter. Er ist arm und nicht gläubig. Mit Hunger und Gewalt konfrontiert, kommt seine Familie kaum durch den Alltag. Gegen den Hunger geht er auf die Jagd. ...

Paderborn 1792: Johannes ist 17 und ein Aussenseiter. Er ist arm und nicht gläubig. Mit Hunger und Gewalt konfrontiert, kommt seine Familie kaum durch den Alltag. Gegen den Hunger geht er auf die Jagd. Natürlich ist das verboten, also nutzt er eine Armbrust, um möglichst keine Aufmerksamkeit zu erzeugen. Als er dennoch erwischt wird und sein Leben in Gefahr ist, erschießt er denjenigen, der ihn erwischt hat und sein Leben bedroht. Danach flüchtet er. Zunächst in den Wald, dann in den benachbarten Kreis um schließlich über Amsterdam in die neue Welt zu gelangen. Doch auch sein Verfolger ist ein guter, ja ein meisterhafter Jäger. Nur jagt er nicht um etwas zu essen, sondern aus Passion. Und er jagt auch kein Wild. Er jagt einen Menschen: Johannes.

Dirk Möller lässt diese Jagd vor dem Hintergrund der Auswanderungswelle spielen und verknüpft damit einen Thriller mit dieser spannenden Zeit. Johannes entkommt vor Enge, Armut, Hunger, Aussichtslosigkeit und vor allem vor seinen Jäger nach Amerika. Hier bietet dieses weite Land faszinierende neue Möglichkeiten für Johannes.

Durch die neue Weite und die damit verbundene Freiheit ändert sich im Buch die gesamte Perspektive. Und trotzdem gelingt es dem Autor, die latente Gefahr, in der sich der Verfolgte befindet, immer weiter zu erhalten. Damit bleibt es spannend bis zur letzten Seite. Durch die gut recherchierte und wunderbar dargestellte geschichtliche Umgebung lässt man sich als Leser gern in die damalige Zeit versetzen.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Aufbruch in Westpreußen

Schatten der Welt
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Thorn 1910. Die drei Freunde Carl, Artur und Isi stehen am Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenleben. Obwohl sie ziemlich unterschiedliche Charaktere sind, so eint sie doch ein großes, gemeinsames ...

Thorn 1910. Die drei Freunde Carl, Artur und Isi stehen am Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenleben. Obwohl sie ziemlich unterschiedliche Charaktere sind, so eint sie doch ein großes, gemeinsames Ziel: Den eingeengten Lebensstil in der westpreußischen Provinz und ihren einfachen Elternhäusern entkommen und sich ein eigenes Leben aufbauen. Der Draufgänger Artur, die clevere Isi und der grüblerische Carl bauen mit Mut, List und Überzeugung zusammen ein Unternehmen auf, mit dem sie den Markt förmlich überrollen, bis die Welle des ersten Weltkriegs über ihnen zusammenschlägt und alles was sie sich aufgebaut haben, wieder zerstört. Und mehr als das: In den Wirren des Krieges verlieren sie sich aus den Augen und kämpfen nunmehr allein ums Überleben.

Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt. Die Darstellung der Protagonisten ist hervorragend gelungen und die Geschichte unheimlich interessant und spannend erzählt. Besonders gut gelingt die Darstellung der beengten Lebensverhältnisse in dem verkrusteten preußischen System in den Familien und auch die vorgezeichneten Lebenswege, aus denen die drei ausbrechen. Sind es zu Beginn eher noch jugendliche Streiche, so wachsen die Träume und die Taten stehen diesen nicht nach. "Schaftten der Welt" zeigt den Aufbruch von Carl. Artur und Ist und zeigt, wie der Krieg alles zerstört. Fast alles.

Ganz große Geschichte!

Und nebenbei gesagt, finde ich, dass das Ende offen genug ist für eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Spurensuche

Letzte Spur Berlin
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Mehdi Karbassion verschwand 1988 am Grenzübergang Bornholmer Straße für immer. Er war Autodieb, Autoschieber, Fluchthelfer und Stasimitarbeiter aber auch Familienvater, Flüchtling und vor allem: Mensch. ...

Mehdi Karbassion verschwand 1988 am Grenzübergang Bornholmer Straße für immer. Er war Autodieb, Autoschieber, Fluchthelfer und Stasimitarbeiter aber auch Familienvater, Flüchtling und vor allem: Mensch. Er hatte Wünsche, Ziele, Träume und Ängste, die ihm zu dem machten, was er war.

Er wuchs auf im Iran und verlor früh seinen Vater. Danach musste die Familie ums überleben kämpfen und er erlebte schon als Jugendlicher wie die Regierung die Aktivitäten der Tudeh-Partei grausam unterdrückte und diese Taten verwischt. Dabei kommt auch sein bester Freund ums Leben und Mehdi gerät immer mehr ins Visier der Unterdrücker so dass eine Flucht die einzige Möglichkeit ist, sein Leben zu retten. Diese gelingt - und Mehdi gelangt nach Deutschland. Aber auch hier ist sein Leben alles andere als einfach und am Ende verschwindet er spurlos.

Marty Karbassion, der Sohn von Mehdi, zeichnet hier das Leben seines Vaters nach, so wie es sich nach Tagebüchern und den Erinnerungen seiner "Geschäftspartner" , die er im Rahmen seiner Suche nach ihm recherchierte, darstellte. Er zeigt einen eher grüblerischen und vorsichtigen Mann, der mit seinen Freunden in widrige Umstände gerät und sich in komplizierten Situationen behaupten muss. Er zeigt die menschlichen Seiten und stellt sie mit einer sehr bildhaften Sprache dar, so dass man am Ende das Gefühl hat, diesen Menschen ein wenig zu kennen.

Veröffentlicht am 13.06.2020

Selbst geerntet schmeckt am besten

Alles über Bio-Gemüse
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Aber vor den (Ernte-)erfolg haben die Götter gehäßigerweise nunmal den Schweiß gesetzt. Und damit dieser nicht umsonst fliesst, sollte man sich, vor allem als Anfänger zunächst schlau lesen. Dazu ist, ...

Aber vor den (Ernte-)erfolg haben die Götter gehäßigerweise nunmal den Schweiß gesetzt. Und damit dieser nicht umsonst fliesst, sollte man sich, vor allem als Anfänger zunächst schlau lesen. Dazu ist, zumindest in Hinblick auf den Anbau von Gemüse bezogen, "Alles über Bio-Gemüse" von Ortrud Grieb hervorragend geeignet.

Dieses Nachschlagewerk liefert wirklich das gesamte Know-how für den Anbau von Gemüse im eigenen Garten, angefangen von der Vorbereitung des Bodens, der Auswahl der Werkzeuge und der Sorten über Anzuch, Pflege, Krankheiten bis zur Ernte, Lagerung und Verwendung findet man alles was man wissen will. Reichlich Bilder und eine angemessene Sprache machen das ganze sehr hilfreich. Die Erklärungen beschränken sich dabei nicht nur auf die üblichen Verdächtigen im Gemüsegarten, sondern auch eher unbekannte Sorten werden vorgestellt. Für mich, der ich gerne mit neuen experimentiere, ist das besonders hervorzuheben...mal schauen, was in den nächsten Jahren den Weg in meine Erde und danach in die Küche findet. Inspirationen findet man in diesem Buch zuhauf.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Wenn Drachen lachen...

Drachenlachen - Flammen und Fauchen
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haben sie entweder eine frische Prinzessin gefrühstückt oder in diesem Buch gelesen.

Eine bunte Sammlung von 12 Drachengeschichten, ausgedacht und niedergeschrieben von 11 Autoren und Autorinnen lässt ...

haben sie entweder eine frische Prinzessin gefrühstückt oder in diesem Buch gelesen.

Eine bunte Sammlung von 12 Drachengeschichten, ausgedacht und niedergeschrieben von 11 Autoren und Autorinnen lässt den Leser ins Drachenreich eindringen. Als Beiwerk tummeln sich auch noch Vampire, Zwerge, Elben, Skelette und andere Fantasyfiguren in den Geschichten. Und genauso vielfältig wie die handelnden Figuren sind auch die Geschichten. Kurze und lange, lustige, spannende, romantische, verträumte und vor allem fantastische Geschichten sammeln sich auf den ca. 300 Seiten. Drachen schlüpfen in ganz neue Rollen und kommen auch in aktuelleren Zeiten vor. Es wird deutlich mehr geboten als die übliche Drachen - Prinzessinen - Ritter Plattitüde. Und selbst wenn Drache auf Prinzessin und Ritter stösst, werden die ausgetretenen Pfade verlassen und der Leser überrascht.

Eine einheitliche Bewertung ist - aufgrund der vielen unterschiedlichen Geschichten - schwer. Natülich gibt es welche, die mir besser gefallen haben als andere. Insgesamt vergebe ich hier aber die vollen fünf Sterne, weil mir zum Einen alle Geschichten gut bis sehr gut gefallen haben und zum Anderen vor allem die Vielfalt und der Abwechslungsreichtum dieses Buch ausmachen.