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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Mit den Protagonisten hatte ich meine liebe Mühe

Zum Teufel mit dir und der Liebe
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Meine Gedanken zum Buch
Zugegeben, ich hatte ein paar Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Das kann möglicherweise an den Protagonisten Luciana und Aaron liegen, mit denen ich nicht richtig warm ...

Meine Gedanken zum Buch
Zugegeben, ich hatte ein paar Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Das kann möglicherweise an den Protagonisten Luciana und Aaron liegen, mit denen ich nicht richtig warm geworden bin.

Da ich das Buch immer wieder weggelegt und sogar zwischendurch etwas anderes gelesen habe, habe ich mehrere Tage gebraucht, um mich mit dem Buch wohl zu fühlen.

Später wurde ich aber sehr gut unterhalte, denn Jennifer Wellen hat auch eine ordentliche Portion Humor in die Romantasy-Geschichte einfließen lassen. Romantasy ist ein wichtiges Stichwort: Wer sich dieses Buch kauft, der darf keine reine Liebesgeschichte erwarten, sondern muss sich im Klaren darüber sein, dass vieles unrealistisch ist. Darauf muss man sich einlassen können, ansonsten wird man vermutlich weniger Spaß an diesem Buch haben.

Die Idee zu dieser Geschichte und auch die Umsetzung haben mir gut gefallen. Mit den Protagonisten habe ich mich angefreundet, aber wirklich überzeugen konnten Sie mich nicht.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ungewöhnlicher Protagonist

Das Glücksbüro
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Meine Gedanken zum Hörbuch
Bedingt durch den ungewöhnlichen Protagonisten hatte ich anfangs Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Aber je mehr Albert Glück ausgetretene Pfade verlässt und von seinem ...

Meine Gedanken zum Hörbuch
Bedingt durch den ungewöhnlichen Protagonisten hatte ich anfangs Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Aber je mehr Albert Glück ausgetretene Pfade verlässt und von seinem strikten Tagesablauf abweicht, desto mehr habe ich ihn in mein Herz geschlossen.

Andreas Izquierdos Geschichte hat einerseits etwas märchenhaftes, unwirklich, aber doch zauberhaft und bedient andererseits die Klischees deutschen Beamtentums, was sie herrlich unterhaltsam macht. Zeitweise musste ich dabei an Passierschein A38 – Das Haus das Verrückte macht bei Asterix und Obelix denken.

Mein einziger Kritikpunkt ist ein fehlendes rundes Ende für einige Nebencharaktere. Ich hätte gerne gewusst, wie es mit dem Vorgesetzten Wehmeyer weiter ging oder was aus der Bürohilfe Susanne wurde. Gab es ein Happy End für Mike Schulze und hat das Karma bei Elisabeth Scheel zurückgeschlagen?

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau

Veröffentlicht am 05.11.2017

Absoluter Pageturner

Der Schacht
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Protagonisten
Die Koblenzer Profilerin Helen Stein war drei Tage in der Gewalt eines Mannes, der schon mehrere Frauen getötet hat. Nach drei Tagen setzt der „Maskenmann“, wie er genannt wird, Helen nackt ...

Protagonisten
Die Koblenzer Profilerin Helen Stein war drei Tage in der Gewalt eines Mannes, der schon mehrere Frauen getötet hat. Nach drei Tagen setzt der „Maskenmann“, wie er genannt wird, Helen nackt auf einem Parkplatz aus, wo sie von einem LKW-Fahrer gefunden wird. Allerdings kann sie sich nicht mehr erinnern, was in diesen drei Tagen passiert ist. Da ein Polizeipsychologe sie für dienstunfähig erklären will, versetzt ihr Chef sie vorübergehend aufs Land.

Der Leiter der Polizeidienststelle in Hachenburg, Ben Funke, ist ein alter Bekannter von ihm, der gerade auf dem besten Weg ist, seine Karriere und sein Leben wegzuwerfen, weil er die Tage nur noch dank Alkohol durchsteht, seit seine Tochter verschwunden ist und seine Frau sich von ihm getrennt hat. Einzig der Deckung des Bürgermeisters und des Landrats hat er zu verdanken, dass er seinen Job noch nicht verloren hat. Dafür sieht er darüber hinweg, dass die Politiker nicht immer gesetzeskonform agieren.

Als ein totes Mädchen gefunden und ein weiteres Mädchen vermisst wird, vermutet Helen, dass der „Maskenmann“ ihr in den Westerwald gefolgt ist und sie schafft es, Ben Funke aus seiner Lethargie zu holen. Das unfreiwillige Team macht sich auf die Suche nach dem Täter, der aber scheinbar jeden ihrer Schritte vorhersehen kann.

Meine Gedanken zum Buch
Volker Dützer versetzt seine Leser direkt in den Einsatz, bei dem Helen Stein vom Mörder entführt wird. Dadurch setzt er den Spannungsbogen ziemlich schnell hoch an, lässt ihn etwas absinken, als Helen versetzt wird und zieht wieder an, sobald das tote Mädchen gefunden wird. Von da ab stand ich im Grunde dauerhaft unter Strom, weil ein Ereignis auf das nächste folgt. Der Autor hat mir kaum Zeit zum Luftholen gelassen.

Auf den richtigen Täter hatte ich mich zeitig eingeschossen, wobei Volker Dützer es geschafft hat, mich zwischendurch zu verunsichern. Das Motiv des Täters kann man allerdings kaum erahnen, das führt der Autor dann zum Ende hin ausführlich aus.

Die beiden Ermittler haben mir richtig gut gefallen. Der Leser erfährt viel Privates über Helen und ihren neuen Chef Ben und auch wenn beide psychisch vorbelastet sind, waren sie mir sofort sympathisch. 

Veröffentlicht am 05.11.2017

Absolut logisch konstruierte Handlung

Mordkap
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Inhalt
Auf der MS Midnatsol wird ein toter Tourist aus Deutschland aufgefunden. Da die zuständigen Ermittler aus Tromsø wetterbedingt nicht durchkommen, muss Arne Jakobsen, einfacher Polizist im ländlichen ...

Inhalt
Auf der MS Midnatsol wird ein toter Tourist aus Deutschland aufgefunden. Da die zuständigen Ermittler aus Tromsø wetterbedingt nicht durchkommen, muss Arne Jakobsen, einfacher Polizist im ländlichen Skjervøy, dem nächsten Halt des Schiffes, an Bord gehen. Sowohl er, als auch der zuständige Landarzt aus Skjervøy gehen von Selbstmord aus. Arne bleibt zunächst an Bord, um die Passagiere zu verhören, während die MS Midnatsol weiter die norwegischen Hurtigruten befährt.
Als ein weiterer Passagier erst im letzten Moment gerettet werden kann, beschleicht Arne das dumpfe Gefühl, dass nichts so ist, wie es scheint. Und was niemand von den norwegischen Behörden ahnt, der Fall des Toten auf der MS Midnatsol hat das BKA in Deutschland, das FBI und den russischen Geheimdienst auf den Plan gerufen.

Gedanken zum Buch
Rainer Doh hat mehrere Sachbücher verfasst, Mordkap ist sein erster Krimi. 
Der Autor ist bereits mehrfach mit der Midnatsol gereist und kann daher aus erster Hand vom Leben auf dem Kreuzfahrtschiff und den Orten entlang der Route berichten. Ich habe zwar ein Faible für Skandinavien, aber ich konnte mich anfangs nur halbwegs für die ausschweifenden Beschreibungen des Autors begeistern. Das mag vor allem daran liegen, dass mich das Buch auf den ersten mehr als 50 Seiten überhaupt nicht in den Bann ziehen konnte.

Die Sequenzen, in denen das BKA und die Russen aktiv werden, konnte ich nicht einordnen, da der Autor seine Leser hierzu zunächst im Unklaren lässt. Natürlich war mir bewusst, dass sie nicht bedeutungslos sind, aber da mir die Verbindung zum Fall gefehlt hat, habe ich die entsprechenden Kapitel eher als notwendiges Übel erachtet und überflogen.

Allerdings hat sich das Durchhalten gelohnt. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf, die Zusammenhänge werden klarer und es entspinnt sich ein Geflecht aus Verbrechen, Gier und Politik und mitten drin Arne Jakobsen, der mehr leisten will und kann, dem aber niemand im norwegischen Polizeiapparat mehr so richtig Beachtung schenkt, nachdem er einen Verdächtigen festgesetzt hat und den das BKA und die Geheimdienste völlig unterschätzen.

Eines muss man Rainer Doh lassen, er hat seine komplexe Handlung absolut logisch zusammengebaut. Hinzu kommt die Perfektion, mit der er mit einer verhältnismäßig großen Menge an Schauplätzen (bedingt durch die Fahrt auf den Hurtigruten) und Nebenpersonen (bedingt durch Passagiere, Besatzung, Behörden) jongliert und sich dabei – soweit ich das feststellen konnte – keinen Fehler leistet.

Was mich an diesem Buch stört, ist die zu kleine Schrift, hier hat der Lesespaß auf jeden Fall gelitten. Darüber hinaus halte ich den Preis von 16,90 EUR für hoch gegriffen, wobei ich auch hier meine Kritik einschränken muss, da man das eBook bereits zum Preis von 6,99 EUR erhält.

Für die reine Idee zu diesem Plot würde ich fünf Sterne vergeben, doch da ich aufgrund der anfänglichen Längen der Geschichte mehr als einmal kurz davor stand, das Buch abzubrechen, ziehe ich einen Stern ab.

Veröffentlicht am 05.11.2017

4 Nebencharaktere, die mir anfangs unsympathisch waren

Meeresblau & Mandelblüte
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Inhalt
Die Karrierefrau Leonie Maler erhält einen Anruf aus Mallorca. Ihre Großtante Elisabeth, mit der sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte, ist verstorben. Da ihre Eltern sich mit der Tante ...

Inhalt
Die Karrierefrau Leonie Maler erhält einen Anruf aus Mallorca. Ihre Großtante Elisabeth, mit der sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte, ist verstorben. Da ihre Eltern sich mit der Tante überworfen haben, fühlt sie sich verpflichtet, nach Mallorca zu fliegen. Zwei bis drei Tage für Beerdigung und Testamentseröffnung und zurück nach Deutschland, wo bereits zwei Firmen darauf warten, von ihr gerettet zu werden. So lautet der Plan.

Doch da spielt die Verstorbene nicht mit. Mit einem persönlichen Abschiedsbrief fordert sie Leonie heraus und die entschließt sich dazu, die Vorgaben, an die die Erbschaft des schuldenfreien kleinen Hotels mit Grundstück gebunden sind, zu erfüllen und ein Jahr auf Mallorca zu bleiben.

Sie will das Hotel auf Vordermann bringen und verkaufen. Doch da sind auch Elisabeths beste Freundin Rike und drei weitere Rentner, Greta, Friedrich und Hans, mit denen ihre Tante ihren Lebensabend verbracht hat. Sie sind Dauergäste im Hotel und wollen Leonie das Leben schwer machen.

Nur Niklas, Rikes Sohn, steht Leonie bei ihren Plänen hilfreich zur Seite. Doch das macht er nicht ganz uneigennützig, denn die verstorbene Elisabeth hat ihn in ein Geheimnis eingeweiht, für das er nun die Verantwortung übernehmen muss. Doch davon ahnt Leonie nichts…

Protagonistin
Leonie Maler optimiert sanierungsbedürftige Unternehmen und bringt sie im Idealfall wieder auf Kurs. Sie hat sich in ganz Deutschland einen Namen gemacht und ist daher auch viel unterwegs. Für ein Privatleben bleibt kaum Zeit und so ist bereits vor zwei Jahren ihre letzte Beziehung auseinander gebrochen.

Für ihre Eltern zählt nur Leistung, doch egal, wie erfolgreich Leonie ist, ihren Eltern ist es immer noch nicht gut genug.

Als Kind hat sie jeden Sommer auf Mallorca verbracht, doch irgendwann haben ihre Eltern den Kontakt zu Lisbeth abgebrochen und seither hat Leonie ihre Tante auch nicht mehr gesehen.

Meine Gedanken zum Buch
Die Geschichte spielt etwas außerhalb der Kleinstadt Son Servera auf Mallorca, wo sich die Finca von Lisbeth befindet. Da Elke Becker seit mehr als 10 Jahren auf Mallorca lebt, versteht sie es, dem Leser die Insel sehr nahe zu bringen.

Mit Greta, Rike, Friedrich und Hans hat sie vier Nebencharaktere gezeichnet, deren Angst, die Wohngemeinschaft durch den Verkauf des Hauses zu verlieren, ich absolut nachvollziehen kann, doch sie waren mir anfangs sehr unsympathisch, weil sie sehr hart mit Leonie umgegangen sind. Natürlich ist Leonie eine toughe Frau, die keine Gefühle zeigt, doch mir hat sie oftmals leid getan. Das Verhalten der vier Rentner ändert sich erst grundlegend, als sie von Lisbeths Geheimnis erfahren. Das finde ich sehr schade, denn Leonie hat sich um ihre Gunst bemüht und es war auch eine Annäherung zu spüren, hier hätte ich mir gewünscht, dass Leonies Bemühungen von Erfolg gekrönt sind.

Ich denke, die meisten ahnen es schon, auch Leonie und Niklas nähern sich einander an, hier haben mir ein wenig Herz-Schmerz und Romantik gefehlt.

Dieser Roman von Elke Becker hat mich etwas an „Fünf am Meer“ von Emma Sternberg erinnert, wo ebenfalls eine Handvoll Senioren in einer Pension zusammenleben und die Inhaberin stirbt. Wobei bei Emma Sternbergs Protagonistin das Gegenteil von Leonie ist und das Leben der Senioren auch einen wesentlich größeren Anteil an der Geschichte einnimmt als hier bei Elke Becker. Sie legt das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von Leonie, aber auch auf deren Vergangenheit.

Elke Becker hat eine abwechslungsreiche Geschichte geschrieben, keine Frage, teils humorvoll und sehr unterhaltsam. Aber die Geschichte hat mich nicht so sehr berührt wie andere Bücher von dieser Autorin, die ich bereits gelesen habe.