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Veröffentlicht am 19.06.2018

Mal wieder erstklassig

Lady Midnight
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Lady Midnight - ein weiterer Roman aus der Feder von Cassandra Clare und Band 1 der neuen Reihe "Die dunklen Mächte" der mal wieder eingeschlagen hat wie eine Bombe.

Man dachte ja nun wirklich nach den ...

Lady Midnight - ein weiterer Roman aus der Feder von Cassandra Clare und Band 1 der neuen Reihe "Die dunklen Mächte" der mal wieder eingeschlagen hat wie eine Bombe.

Man dachte ja nun wirklich nach den "Chroniken der Schattenjäger" und den "Chroniken der Unterwelt" und einigen ergänzenden Büchern zu den Reihen schaffte sie es doch tatsächlich auch mit einer weiteren Reihe rund um die Nephilim zu begeistern und zu faszinieren.

Ich habe bereits die oben genannten Reihen gelesen, die ergänzenden Bücher um den Hexenmeister Magnus Bane bisher allerdings noch nicht.

Auch auf die Gefahr hin einige vor den Kopf zu stoßen muss ich zugeben, dass ich die Chroniken der Schattenjäger wesentlich mehr gefeiert habe als die Chroniken der Unterwelt - warum? Ich weiß es nicht genau.

Jedenfalls waren meine Erwartungen an "Lady Midnight" sehr sehr hoch!

Und, das kann ich ja schon mal sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

"Die dunklen Mächte" Band 1 hat seinen Handlungsmittelpunkt im heutigen L.A. Clare hat die reale Stadt allerdings durch einige fiktionale Orte ergänzt bzw. bereichert.

Die wichtigsten Handlungsorte findet man auch direkt auf der ersten Seite abgebildet, wenn man das Buch aufschlägt.
Zentrale Hauptfiguren der Handlung sind neben den Parabatei Emma Carstairs und Julian Blackthoren, die "Austausch"-Schattenjägerin Christina M. Rosales, Tutorin Diana und natürlich der Rest der Blackthorne Familie sowie der örtliche oberste Hexenmeister und langjähriger Freund der Familie B. Malcome Fade.

Die Geschichte beginnt eigentlich mitten drin und wir lernen zuerst Emma und Christina kennen. Die Blackthornes werden am Anfang nur durch Erzählungen Emmas vorgestellt und stoßen erst am "späteren Anfang" dazu.

Als junges Mädchen hat Emma ihre Eltern durch einen grausamen Mord verloren, welcher vom Rat Sebastian Morgenstern zugeschustert wurde. Doch Emma scheint mit die einzige zu sein, die nicht wirklich daran glaubt. Aus diesem Grund führt sie auch jetzt, knapp 5 Jahre nach dem Tod ihrer Eltern noch Ermittlungen durch um diesen aufzuklären. Durch diese Ermittlungen stolpern sie und ihr Freunde kurzerhand in eine viel größere Sache. Eine Angelegenheit, mit der sie als Schattenjäger sich aufgrund des kalten Friedens gar nicht beschäftigen dürften.

Mehr möchte ich zum Inhalt auch gar nicht verraten ;)

Clare schafft es mal wieder alles miteinander zu vereinen: Liebe, Schrecken, Verlust, Spannung, Verschwörung... es ist alles dabei und doch von allem nicht zu viel.

Sie überzeugt außerdem mal wieder mit detaillierten Beschreibungen von Orten, Farben, Gerüchen usw. Man hat das Gefühl, mitten drin zu sein und mit Emma am Meer zu stehen oder direkt neben dem malenden Julian - in einem Raum der vom klassischen Geruch von Ölfarben und Terpentin erfüllt ist.

Besonders gut gefüllt mir auch der eigentlich sehr klassische Schreibstile des "allwissenden Erzählers" - man begleitet also mal Emma und dann wieder Julian oder Christina und bekommt Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt.

Durch diese vielen Feinheiten bekommt man den Eindruck, dass wirklich jede wirklich noch so "kleine" Person eine Art 3 dimensionalen Charakter bekommt.

Übrigens muss man keine der oben genannten Reihen gelesen haben um Lady Midnight zu lesen - es werden allerdings wieder einmal neue Verbindungen hergestellt und Zusammenhänge geknüpft.

Emma beispielsweise ist doch recht eng mit Clary befreundet. Und hier kommen wir auch schon zum einzigen Kritikpunkt den ich habe:

Auf den ersten, sagen wir mal 250 Seiten ist Emma irgendwie nur dabei Clary "anzubeten" - Clary hat dies, Clary macht das - Clary, Clary, Clary - es ging mir schon dezent auf den Geist. Man könnte am Anfang meinen, sie hat nur 3 Lebensinhalte:
1. Der Mord an ihren Eltern
2. ihren Parabatei Julian
und
3. Clary anhimmeln

Das legt sich jedoch im laufe des Romans, wo man dann auch das Gefühl bekommt, dass Emma mehr zu sich selbst findet.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Ganz ok aber nicht berauschend

Mit jedem neuen Tag
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Damals als Jugendliche war "Sieben Tage für die Ewigkeit" von Marc Levy eines meiner ersten Bücher für Erwachsene welches ich gelesen habe und ich habe es geliebt!

Daran musste ich mich letztens erinnern, ...

Damals als Jugendliche war "Sieben Tage für die Ewigkeit" von Marc Levy eines meiner ersten Bücher für Erwachsene welches ich gelesen habe und ich habe es geliebt!

Daran musste ich mich letztens erinnern, als ich auf der Suche nach neuem Lesestoff war und auf Marc Levy gestoßen bin. Und da "Mit jedem neuen Tag" zu diesem Zeitpunkt reduziert war habe ich zugeschlagen. Die Story an sich klang auch super spannend.

....klang....

Worum geht's:
Der recht erfolgreiche Journalist Andrew Stilman lernt kurz vor seiner Hochzeit in einer Bar eine schöne Unbekannte kennen und wir kurz darauf hinterhältig ermordet. Als er wieder zu sich bekommt befindet er sich allerdings 2 Monate in der Vergangenheit und hat nun eine 2. Chance bekommen um seinen Mörder zu finden und die Liebe seines Lebens für sich zu gewinnen.

Klingt wirklich erst einmal richtig gut, wie ich finde.

Levy hat auch einen sehr entspannten und leicht zu lesende Art zu Schreiben. Man kann also an einem Tag mit etwas Zeit die ca 360 Seiten lange Geschichte hinter einander weg lesen.

Im Grunde haben wir 3 Hauptpersonen:
1. Andrew Stilman
2. Simon > Bester Freund von Andrew
3. Valérie / Valery Ramsay > Jugendliebe von Andrew

Als doch sehr interessante Figur wird außerdem auch noch der pensionierte Kommissar Pilguez eingeführt. Durch diesen Charakter stellt Levy einen direkten Bezug zu seinem Roman "Solange du da bist" her. Dieser wird vielen wahrscheinlich vom gleichnamigen Film bekannt sein ;)

Alle Charakter sind grundsätzlich doch eher oberflächlich beschrieben und man erfährt von der Tiefe der Persönlichkeit nur wenig. Vom Aussehen mal ganz zu schweigen.

Valery wird direkt am Anfang über ihren beeindruckende und Andrews Jugend prägenden Vorbei geprägt.

Andrew scheint ein sportlicher Mann Ende 30 zu sein (es wird beschrieben, dass er regelmäßig joggen geht).

Das war es dann aber auch schon. Ich habe leider überhaupt gar kein Bild, wie ich mir die Figuren vorstellen kann und das finde ich doch etwas schade, da es mir so ziemlich schwer viel einen Bezug her zu stellen.

Stilman war mir am Anfang direkt unsympathisch, da er kurz zusammen gefasst am Anfang als alleinstehender Workoholic mit einem sehr starken Alkoholproblem beschrieben wurden. Der Eindruck legte sich im Verlauf des Romans - aber auch nur für ein paar Seiten und der ganzen Nummer wurde dann nochmal einer drauf gesetzt - was möchte ich natürlich nicht verraten!

Levy beschränkt sich auch beim "Drum-Herum" nur auf das nötigste. Auf ausführlich Beschreibungen von Orten, Gefühlen, Gerüchen usw verzichtet er. Dies lässt den Roman allerdings nicht weniger spannend sein.

Allerdings hat man dadurch doch eher das Gefühl, dass seine Ausführungen eher nüchtern sind.

Überzeugt hat mich der Roman allerdings nicht. Das Ende hat für meinen Geschmack doch irgendwie alles zunichte gemacht. Viele Dinge erschienen mir doch eher unlogisch und an den "Haaren herbei gezogen". Schade, denn das hat irgendwie alles zunichte gemacht, wenn man das so sagen kann.

Wobei das natürlich auch reine Geschmacksache ist!

Alles in Allem ist der Roman eine nette Nummer für zwischendurch, wenn man mal wirklich nichts besseres zu tun hat. Er wird allerdings nie mein Liebling werden!

Veröffentlicht am 19.06.2018

Ganz nett und typisch Kneidl

Light & Darkness
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Nachdem ich ja nun unglaublich begeistert von Berühre mich. Nicht. und Verliere mich. Nicht. war musste natürlich sofort noch ein weiteres Buch der lieben Laura Kneidl her. Und wie ich also mit der Verkäuferin ...

Nachdem ich ja nun unglaublich begeistert von Berühre mich. Nicht. und Verliere mich. Nicht. war musste natürlich sofort noch ein weiteres Buch der lieben Laura Kneidl her. Und wie ich also mit der Verkäuferin bei Thalia schnackte und ihr von meiner Begeisterung berichtete, ging sie zielstrebig in die Jugendbuchecke und zog Light & Darkness aus dem Regal.

Meine Reaktion:
Hochgezogene Augenbrauen, mürrischer Gesichtsausdruck: "Gibt's das nicht als richtiges Buch???"
Richtiges Buch = Hardcover oder Broschiert
Naja was soll ich sagen - NEIN gab es leider nicht, also nahm ich wohl oder übel das Taschenbuch mit.

Zum Inhalt:

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Die junge delegierte Light steht kurz vor der Übernahme ihres ersten Wesens. Wie bereits auch ihre Eltern und ihr Bruder nimmt sie diese Aufgabe überaus ernst und kann es kaum erwarten.

Tja blöd nur, dass anscheinend irgendwer ziemlich gepfuscht hat, als es um die Zuteilung ihres Wesens ging, denn der einzige der übrig bleibt und ihr zugeteilt wird ist Dante. Schon der Umstand, dass er männlich ist ist schon schlimm genug, aber um den ganzen auch noch die Krone aufzusetzen ist er ein Dämon. Diese sind nicht grad für ihre ehrliche und liebenswerte Art bekannt.

Nun ja und es kommt wie es kommen muss - Dante erklärt es sich zum Sinn seines Seins, Light das Lebens schwer zu machen. Doch so richtig übel nehmen kann Light es ihm nicht, er ist doch schließlich ein Dämon und handelt nur gemäß seiner Natur. Oder???
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Die Überlegung, die hinter dieser Geschichte steht finde ich Klassen - im Grunde geht es um eine Version unserer Welt, in der im Jahr 2013 das erste mal bewiesen wurde, dass Vampire, Werwölfe, Dämonen, Dschinn usw. wirklich existieren und unter uns leben.

Und wie sollte es anders sein, hat sich die Politik eine "clevere" Variante gefunden, das neue und unbekannte unter Kontrolle zu halten - durch die Delegierten. Die Geschichte von Kneidl spielt nun also in der Zukunft, in welcher des System der Delegierten bereits handfest in die Gesellschaft integriert wurde.

Die Darstellung der Geschichte und der Zeit ist fantastisch, Sie spricht nicht zu fantastischen Versionen der technischen Neuentwicklungen. Im Grunde ist alles sehr ähnlich zu dem wie es jetzt ist eben nur mit ein paar Ausnahmen und Verbesserungen. Und das macht die Geschichte so ehrlich und sympathisch.

Kneidl hat wie immer einen fesselnden Schreibstil und eine tolle Art, ihrer starken Protagonistin eine Seele einzuhauchen. Alle Figuren bei ihr haben Hand und Fuß - damit meine ich, sie sind ausgeprägt, dreidimensional und nicht einfach nur Namen auf dem Papier.

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Allerdings sind mir am Ende zu viele Fragen offen geblieben, zumindest für einen Einzelband. Und auch das Ende kam wieder völlig abrupt und auf den letzten paar Seiten. Irgendwie ging mir leider alles zu schnell und sie hätte sich meiner Meinung nach wirklich mehr Zeit lassen können.
Ansonsten habe wir hier eine tolle Fantasygeschichte mit einem kleinen romantischen aber nicht sexuellen Kern, der gut auch schon für Mädels ab 12 geeignet sein kann.
Möchte man aber wirklich etwas Mehr / mehr Romantik / mehr knisternde Spannung > mehr Erotik (und wir sprechen hier bitte nicht von "50 Shades" - Erotik sondern von "Berühre mich nicht" - Erotik - nur dass wir uns verstehen) - für den ist das Buch glaube ich nicht wirklich was.

Wer allerdings den Stil von Kneidl mag sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren ;)