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Veröffentlicht am 29.12.2024

Leider wurde ich nicht überzeugt

Die blaue Stunde
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Mit "Die blaue Stunde" versucht sich Paula Hawkins nach "Girl on the Train" erneut an einen Psycho-Thriller, der vielversprechend klingt, jedoch mit einigen Schwachstellen den Gesamteindruck trübt.

Die ...

Mit "Die blaue Stunde" versucht sich Paula Hawkins nach "Girl on the Train" erneut an einen Psycho-Thriller, der vielversprechend klingt, jedoch mit einigen Schwachstellen den Gesamteindruck trübt.

Die Handlung, die sich um einen mysteriösen Erbschaftsstreit und einen gefundenen menschlichen Knochen in einem Kunstwerk dreht, klingt zunächst spannend und originell. Hawkins kombiniert gekonnt verschiedene Erzählformate wie Tagebucheinträge, Briefe und Zeitungsartikel, um die Geschichte vielschichtig zu gestalten.

Die Atmosphäre ist einer der stärksten Aspekte des Romans. Die einsame Insel Eris wird mit so viel Detailreichtum beschrieben, dass man die Kargheit und die latent bedrohliche Stimmung förmlich spürt. Hawkins zeigt ihre Fähigkeit, Umgebungen und emotionale Spannungen meisterhaft zu verweben.

Die Charaktere sind meiner Meinung nach das größte Manko der Geschichte. Der einzige Charakter der in der Geschichte punkten konnte ist die verstorbene Künstlerin Vanessa Chapman, die durch ihre Tagebucheinträge an Tiefe und Authentizität gewonnen hat. Alle anderen Protagonisten wirkten sehr fad, sodass ich keine emotionale Bindung aufbauen konnte.

Das Ende ist teils vorhersehbar, überrascht aber durch die Dimension seiner Auflösung. Es wirkt jedoch etwas überladen, als habe Hawkins zu viele Themen und Wendungen in den letzten Kapiteln unterbringen wollen. Die Balance zwischen Überraschungseffekt und Glaubwürdigkeit ist hier nicht immer gewahrt.

Insgesamt ist "Die blaue Stunde" ein solider Thriller mit bemerkenswerten Momenten, der jedoch hinter den Erwartungen zurückbleibt, die "Girl on the Train" gesetzt hat.

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Veröffentlicht am 29.12.2024

Einfach toll

Fourth Wing – Flammengeküsst
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"Fourth Wing" von Rebecca Yarros entführt uns in eine gefährliche und zugleich faszinierende Welt, in der Drachenreiter eine Schlüsselrolle spielen. Mit seinem tollen Farbschnitt, farbigen Karten und Lesebändchen ...

"Fourth Wing" von Rebecca Yarros entführt uns in eine gefährliche und zugleich faszinierende Welt, in der Drachenreiter eine Schlüsselrolle spielen. Mit seinem tollen Farbschnitt, farbigen Karten und Lesebändchen – ist dieses Buch nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ein Highlight.

Die Geschichte beginnt mit Violet, deren Traum, Schriftgelehrte zu werden, von ihrer Mutter, der gefürchteten Generalin, zunichtegemacht wird. Stattdessen wird sie gezwungen, am Basgiath War College für Drachenreiter teilzunehmen, einem Ort, an dem nur die Stärksten überleben. Der Einstieg ins Buch ist fesselnd, und die Gefahr, die in jeder Ecke des Colleges lauert, wird eindringlich vermittelt.

Violet ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Sie ist keine typische Heldin, sondern kämpft mit körperlichen Schwächen, was sie umso menschlicher und nachvollziehbarer macht. Ihre Entschlossenheit und ihr scharfer Verstand lassen sie jedoch über sich hinauswachsen. Besonders beeindruckend ist, wie sie ihren Platz in einer gnadenlosen Welt behauptet, in der die meisten sie aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer vermeintlichen Schwäche unterschätzen.

Xaden, der düstere und charismatische Geschwaderführer, sorgt für jede Menge Spannung – sowohl auf emotionaler Ebene als auch durch die Rivalität zwischen ihm und Violet. Die Dynamik zwischen den beiden ist elektrisierend, auch wenn sie anfangs von Misstrauen und Konflikten geprägt ist. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich ihre Beziehung zu einem der Herzstücke des Romans.

Die Drachen und ihre Bindung zu den Reitern sind ein weiteres Highlight des Buches. Die Beziehung zwischen Drachen und Reiter wird mit Tiefe und emotionaler Stärke dargestellt, und die Drachen selbst sind mehr als nur mächtige Kreaturen – sie sind Charaktere mit eigener Persönlichkeit.

Rebecca Yarros gelingt es meisterhaft, die Spannung durchgehend hochzuhalten. Der Alltag am Basgiath War College ist gefährlich und brutal, die Intrigen zahlreich, und die Prüfungen verlangen den Kadetten alles ab. Der Schreibstil ist mitreißend und flüssig, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

"Fourth Wing" ist ein atemberaubender Fantasy-Roman, der mit starken Charakteren, einer packenden Handlung und einer faszinierenden Welt begeistert.

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Veröffentlicht am 29.12.2024

Wahnsinn

A Discovery of Witches - Die Seelen der Nacht
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Wer hat dieses Jahr auch "The Blackbird Oracle gelesen"? Ich war von der Geschichte so begeistert, dass ich unbedingt den Beginn dieser tollen Saga nachholen musste.

Mit der neu gestaltete Ausgabe der ...

Wer hat dieses Jahr auch "The Blackbird Oracle gelesen"? Ich war von der Geschichte so begeistert, dass ich unbedingt den Beginn dieser tollen Saga nachholen musste.

Mit der neu gestaltete Ausgabe der Reihe bietet dieses Saga ein echten Hingucker in deinem Bücherregal und hat mich dazu motiviert, endlich mit dieser faszinierenden Geschichte zu beginnen. Die Kombination aus Vampiren und Hexen hat mich von Anfang an angesprochen, und schon auf den ersten Seiten hat der detailreiche Stil mich komplett in die Welt von Diana und Matthew hineingezogen.

Besonders beeindruckend fand ich, wie detailliert die Autorin die Themen Alchemie und Forschung in die Handlung integriert hat. Diana, die als Historikerin die Geheimnisse alter Manuskripte entschlüsselt, eröffnet den Leser*innen eine faszinierende Sicht auf Wissenschaft und Magie. Diese Themen durchziehen das gesamte Buch und verleihen der Geschichte eine besondere Tiefe. Auch die Welt, in der Menschen, Hexen, Vampire und Dämonen koexistieren, ist vielschichtig dargestellt.

Diana als Protagonistin hat mich überzeugt: Sie ist eine erwachsene Frau, die ihre magischen Kräfte seit ihrer Kindheit unterdrückt, aber nun gezwungen ist, sich ihnen zu stellen. Ihre innere Entwicklung ist authentisch und nachvollziehbar. Matthew hingegen ist ein komplexer Charakter, der zunächst mit seinen Eigenheiten – insbesondere seiner dominanten Art – gewöhnungsbedürftig war. Seine Herkunft aus einer anderen Zeit und die vampirischen Instinkte machen ihn zu einer interessanten, wenn auch herausfordernden Figur. Mit der Zeit fand ich jedoch Gefallen an der Dynamik zwischen ihm und Diana, und ihre Bindung wurde immer nachvollziehbarer und emotional fesselnder.

"The Discovery of Witcher" ist eine detailreiche, fesselnde Geschichte, die mit einer einzigartigen Welt und faszinierenden Charakteren punktet. Ich freue mich darauf, die Reise mit Diana und Matthew in den nächsten Bänden fortzusetzen!

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Veröffentlicht am 29.12.2024

Super Geschichte mit kleinen Hindernissen

We hunt the Flame
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Hafsah Faizal entführt uns die Leserinnen in "We Hunt the Flame" nach Arawiya – eine arabische Welt, die ebenso magisch wie gefährlich ist.

Der Schreibstil des Buches ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürft, ...

Hafsah Faizal entführt uns die Leserinnen in "We Hunt the Flame" nach Arawiya – eine arabische Welt, die ebenso magisch wie gefährlich ist.

Der Schreibstil des Buches ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürft, da viele arabische Begriffe vorausgesetzt werden, die man so nicht wirklich kennt. Dennoch ist die Bildsprache sehr bildhaft und reich an Beschreibungen. Dies ermöglicht es die Protagonisten kennenzulernen, jedoch kommt man den Charakteren nicht wirklich nah. Die Erzählung bleibt stets oberflächlich und sehr zurückhaltend, was die Gefühlswelt angeht. Manchmal wirkt es fast schon gehemmt, da ich mir als Leser etwas mehr Gefühl und Knistern zwischen den beiden Hauptfiguren wünsche. Für die arabischen Begriffe gibt es am Ende des Buches ein Glossar das den Einstieg in diese faszinierende Welt erleichtern soll.

Im Mittelpunkt stehen zwei sehr interessante Protagonisten: Zafira, die unermüdliche Jägerin, deren Stärke und Entschlossenheit die Geschichte ausmachen, und Nasir, der "Prinz des Todes", dessen Persönlichkeit eine ganz andere Dynamik in die Geschichte bringt.

Dennoch machen sich beide Figuren auf die magische Reise durch Arawiya um ein bestimmtes Artefakt zu finden, mit dessen Hilfe der sich immer weiter ausbreitende Fluch gebrochen werden kann.

"We Hunt the Flame" ist ein Buch, das Leser
innen die Slowburn-Geschichten und einen detailreichen, bildhaften Schreibstil lieben.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Gruselgeschichte

Geister in Blackwood House
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Wer einen klassischen Gruselroman sucht, der ohne große Effekthascherei auskommt und dennoch Gänsehaut garantiert, liegt mit "Geister in Blackwood House" genau richtig. Darcy Coates schafft es einmal mehr, ...

Wer einen klassischen Gruselroman sucht, der ohne große Effekthascherei auskommt und dennoch Gänsehaut garantiert, liegt mit "Geister in Blackwood House" genau richtig. Darcy Coates schafft es einmal mehr, eine dichte, atmosphärische Spannung aufzubauen, die von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.


Die Hauptfigur Mara ist vielschichtig und interessant. Ihre rationale, fast starrsinnige Haltung gegenüber den paranormalen Ereignissen macht sie zu einer ungewöhnlichen Protagonistin. Obwohl ihre Sturheit manchmal frustrierend sein kann, bleibt sie dadurch authentisch. Ihr Hintergrund – geprägt von einer Kindheit inmitten von Séancen und geistergläubigen Eltern – verleiht ihrer Skepsis zusätzliche Tiefe.

Ihr Freund Neil ist dagegen das emotionale Gegengewicht: fürsorglich und stets bemüht, sie zu unterstützen. Obwohl seine übertriebene Fürsorglichkeit gelegentlich etwas nervt, ergänzt er Mara perfekt, und ihre Beziehung fühlt sich glaubwürdig und menschlich an.


Das verlassene Blackwood House ist das eigentliche Highlight des Buches. Die beklemmende Atmosphäre und die unheimlichen Details – knarrende Türen, Schaukelstühle, die sich wie von Geisterhand bewegen, und rätselhafte Geräusche – sind meisterhaft beschrieben. Das Haus wird selbst zu einer Figur, die eine ständige Bedrohung darstellt, ohne dass es dabei explizit blutig oder gewalttätig wird.


Darcy Coates versteht es, die Spannung langsam und subtil aufzubauen. Der Spannungsbogen ist gut durchdacht und führt die Leser*innen durch eine fesselnde Geschichte, die nie ins Übertriebene abgleitet. Obwohl einige Wendungen vorhersehbar sind, schmälert das den Lesespaß nicht – der klassische Grusel entfaltet sich genau so, wie man es sich wünscht.

Wer sich nach einer soliden, atmosphärischen Spukhausgeschichte sehnt, die ohne Blutvergießen auskommt, wird dieses Buch lieben. Ein echter Geheimtipp für gemütliche Lesenächte unter der Decke.

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